Wie viel Objektivität braucht ein Testbericht ?

manni

User
Nur facts

Nur facts

Bin Leser etlicher Modellflugzeitschriften.
Leider tendiert die Qualität der Aussagen bei den Tests gegen Null.

Beschränkt das ganze doch auf eine kurze knappe Vorstellung der Neuerscheinungen von Modellen ( Technische Daten, Hersteller , Preis etc.- können auch von den Herstellern kommen und gut- da weiß man aber gleich, woher sie kommen !)- fertig aus !
Wer sich näher informieren will muss sich an mögliche Anwender wenden !
 

rkopka

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Irgendwo wurde ja auch mal gesagt, daß Tests, die nicht erfolgreich sind (d.h. zuviele negative Punkte) gar nicht erscheinen. Vermutlich weil man nicht soviel beschönigen kann ohne ungaubwürdig zu werden.


"...das Flugzeug hebt ab, und ohne einen Zacken zu trimmen..."
Ich muss jedes mal schmunzeln bei den Text das steht in jeden bericht so drinnen als wäre es copy/paste.
Hat wohl jeder schon so oft gelesen, daß es eingebrannt ist. Ist allerdings wirklich ein Zeichen, daß nichts verzogen ist und somit (wenn es stimmt) ein Gütezeichen.


Der Bericht erschien und gleichzeitig die Gegendarstellung des Herstellers,seltsam nicht wahr?
Ich erhielt auch noch Post des Herstellers mit einer Klageandrohung wg.Geschäftsschädigung.
Die Gegendarstellung ist ein gutes Recht des Herstellers und die hätte u.U. sowieso (evt. später) veröffentlicht werden müssen. Die Klage ist natürlich nur ein (in dem Fall zahnloses) Hilfsmittel der Geschäfts(Kriegs)führung. Ist aber für viele Bereiche, wo es um Vergleiche und Probleme mit Herstellern geht ein rechtliches Problem :-(


Nur sind die Ansprüche und Erwartungen an ein Modell höchst unterschiedlich und in den seltensten Fällen hat der "Tester" mehrere Modelle annähernd gleicher Baujahre mit der gleichen Ausrichtungen, so dass reelle Vergleichsmöglichkeiten bestünden.

Wer mit seinem Dacia glücklich ist, wird nicht verstehen können, wieso man so viel Geld für einen Porsche ausgeben kann und der Porschefahrer wird nicht verstehen können, wie man mit so einer "Gurke" überhaupt fahren kann.
Das ist ein Problem. Ich hatte schon mehrfach den Fall, daß ich ein Modell gern fliege und es IMHO auch gut fliegt. Andererseits höre ich dann von anderen Piloten, daß dieses Modell Mist und unfliegbar ist.


Bei den Surfern werden zu Anfang der Saison die Neuerscheinungen bei den Boards und Segeln von mehreren Fahren miteinander und untereinander bei unterschiedlichen Bedingungen getestet. Das ist aber ein Riesenaufwand und für das doch recht schmale Segment Modellbau niemals zu stemmen.
Das Segment dürfte inzwischen eher größer sein, aber dafür gibt es viel mehr Artikel zu testen.

RK
 

Tigger

User
Die Schreiber die ich kenne, können ausnahmlos besser Schreiben als Fliegen.

Also zu glauben, daß ein Testbericht von einem echten Profi geschrieben wurde, ist in meinen Augen schon ein klein wenig naiv.

Grüße Kai

In der aktuellen JetPower ist wieder ein Bericht von Vitaly Robertus (kein Testbericht)! Aber ich denke mal er kann wohl fliegen (und bauen)! Nicht umsonst ist der Kerl Weltmeister!
Und die gibt es auch bei den anderen Verlage!
Warum jemand einen Testbericht schreibt, kannst du die Leute doch selber fragen! Selber irgendwelche Mutmaßungen anzustellen ist meiner Meinung nach nicht förderlich!
Ich kann dir sagen das ich einige Tester kenne, und die machen dies, da sie was "Neues" in die Hand bekommen und dieses Testen können!! Das hat weniger was mit Selbstbeweihräucherung zu tun!!
Weiter betreibt auch die Firma die das Produkt zur Verfügung stellt, damit Werbung! Die Firma kann "Neue" Produkte vorstellen!
Was der Schreiber des Bericht schreibt und was im Ende gedruckt wird, ist wieder eine andere Frage?!??!
Wie weiter oben schon geschrieben wurde, ist es manchmal nicht schlecht auch zwischen den Zeilen zu lesen!
Weiter kommt doch auch ab und an vor, das darüber berichtet wird wie manches eher unglücklich gemacht ist und bietet auch Lösungsvorschläge!

@rubberduck: Das nicht unbedingt der Hersteller dabei steht, sondern der Vertreiber ist doch auch logisch! Der Vertreiber stellt ja auch das Modell zu Verfügung und möchte auch das es auch bei ihm dann gekauft wird! Warum soll er wollen, das der Kunde das Produkt dann unter Umständen beim Hersteller direkt kauft!
Bei vielen ist ja das Moto: Geiz ist Geil!
Das die Händler aber auch Lagerkosten, Löhne, Verschrottungsgebühren, Containerkosten ........ zu tragen hat wird oftmals gerne vergessen!

Toby
 

rubberduck

User gesperrt
Also das ist schon etwas blauäugig.
Deine Argumentation nach müsste bei Testberichten zum Apple iphone immer Foxcon als Hersteller angeführt werden. Beim BMW X3 sollte als Hersteller Magna angeführt werden. usw


Die Entwicklung das der Name des Vertreibers nichts mit dem Produzenten zu tun hat wird sich nicht mehr rückgängig machen lassen und hat nichts mit Modellbau zu tun. Als Kunde muß ich halt entscheiden ob ich glaube das der Vertreiber die Auswahl des Produzenten auch nach Qualitätskriterien durchführt.

Abgesehen davon, was nütz mir die Information das das Modell von CingChong kommt wenn mir dieser völlig unbekannt ist.

Andreas

Im Unterschied zum iphone und BMW X3 die zwar in China oder Österreich gebaut werden, werden sie aber immer noch VOLLSTÄNDIG bei Apple und BMW konstruiert.
Auch da wäre es mal interressant zu wissen, ob mein Deutsches Auto in der Slowakei, der Tschechei, in Polen, Spanien oder sonstwo gebaut wird.


Im Modellbau geschieht Entwicklung und Erstellung doch nur noch bei einigen wenigen Herstellern zB Weiershäuser, Valenta, Stratair ...
Alles andere wird mittlerweile schon beim Hersteller in China fertig entwickelt, designed und komplett an den Händler zb hierzulande ausgeliefert. Auf Wunsch in deutscher Verpackung ...etc.
Die Händler schauen nur noch, was der Chinese Neues entwickelt und produziert hat, fragen den Preis nach und bestellen.

Apropo, Asia Hersteller
Auch da gibt es schon bekannte Namen, wie Langxiang RC, Hubsan, oder VMar ...
Und wer glaubt das es sich meist um Neulinge handelt, der kann sich kräftig irren.
Es gibt dort Modellbaufirmen die schon in den 50er Jahren gegründet wurden und Märkte belieferten wie die USA.


Jürgen
 

glipski

User
Im Unterschied zum iphone und BMW X3 die zwar in China oder Österreich gebaut werden, werden sie aber immer noch VOLLSTÄNDIG bei Apple und BMW konstruiert.

Hallo,

noch so ein Irrglaube. Die OEMs machen das Gesamt-Design, erstellen Spezifikation für komplette Funktionsgruppen und geben die raus an Engineering-Büros, Zulieferer etc.. Automobilhersteller und viele andere Firmen konstruieren Ihre Produkte schon lange nicht mehr selbst. Immer öfter kommen komplette Produktkonstruktionen von Engineering-Büros und nur das Gesamtkonzept vom eigentlichen Hersteller / OEM.

Gruss

Gerhard
 

rubberduck

User gesperrt
Hallo,

noch so ein Irrglaube. Die OEMs machen das Gesamt-Design, erstellen Spezifikation für komplette Funktionsgruppen und geben die raus an Engineering-Büros, Zulieferer etc.. Automobilhersteller und viele andere Firmen konstruieren Ihre Produkte schon lange nicht mehr selbst. Immer öfter kommen komplette Produktkonstruktionen von Engineering-Büros und nur das Gesamtkonzept vom eigentlichen Hersteller / OEM.

Gruss

Gerhard

Na gut, immerhin macht man da noch das Gesamtkonzept.

Beim Modellbau werden wohl kaum noch Teile des Konzeptes von einem Händler bzw Distributor mitbestimmt, auch wenn das noch des öfteren behauptet wird.
Ausnahme vielleicht noch RC-Anlagen, aber Modelle werden sicher nicht hierzulande konstruiert.


jürgen
 

Tigger

User
Na gut, immerhin macht man da noch das Gesamtkonzept.

Beim Modellbau werden wohl kaum noch Teile des Konzeptes von einem Händler bzw Distributor mitbestimmt, auch wenn das noch des öfteren behauptet wird.
Ausnahme vielleicht noch RC-Anlagen, aber Modelle werden sicher nicht hierzulande konstruiert.


jürgen

Stimmt so auch nicht ganz! Als Bsp. die Bearcat von Modellbautruhe! Die wurde vom Hersteller angepasst, damit diese dem Aircombatregeln entspricht!
Die Fokker D7 basiert so weit ich weiß auf der Fokker von Daniel Lux.
Oder SeBart Modelle: soweit ich weiß schaut sich Sebastiano die Produktion öfter mal an und gibt seinen Senf dazu. (ich meine da gab es auch schon mal Probleme)
Oder die Modelle von Gernot Bruckmann (GB Models). Ich glaube nicht das er einfach nur produzieren lässt, ohne Kontrolle.

Ich denke die Liste lässt sich noch so fortsetzten!

Toby
 
Im Modellbau geschieht Entwicklung und Erstellung doch nur noch bei einigen wenigen Herstellern zB Weiershäuser, Valenta, Stratair ...
Alles andere wird mittlerweile schon beim Hersteller in China fertig entwickelt, designed und komplett an den Händler zb hierzulande ausgeliefert. Auf Wunsch in deutscher Verpackung ...etc.
Die Händler schauen nur noch, was der Chinese Neues entwickelt und produziert hat, fragen den Preis nach und bestellen.

Apropo, Asia Hersteller
Auch da gibt es schon bekannte Namen, wie Langxiang RC, Hubsan, oder VMar ...
Und wer glaubt das es sich meist um Neulinge handelt, der kann sich kräftig irren.
Es gibt dort Modellbaufirmen die schon in den 50er Jahren gegründet wurden und Märkte belieferten wie die USA.


Jürgen

Hallo, vielleicht hast du mal etwas Muse und schreibst einen Magazinartikel, oder etwas dazu ins Wiki, anscheinend hast du hier umfangreiche Sachkenntnisse?
 

rubberduck

User gesperrt
Stimmt so auch nicht ganz! Als Bsp. die Bearcat von Modellbautruhe! Die wurde vom Hersteller angepasst, damit diese dem Aircombatregeln entspricht!
Die Fokker D7 basiert so weit ich weiß auf der Fokker von Daniel Lux.
Oder SeBart Modelle: soweit ich weiß schaut sich Sebastiano die Produktion öfter mal an und gibt seinen Senf dazu. (ich meine da gab es auch schon mal Probleme)
Oder die Modelle von Gernot Bruckmann (GB Models). Ich glaube nicht das er einfach nur produzieren lässt, ohne Kontrolle.

Ich denke die Liste lässt sich noch so fortsetzten!

Toby

Hallo Toby,
das sind die berümhten Ausnahmen. Modellbautruhe hat schon immer eigene Aircombat-Modelle verkauft.
Gerade dort wo es um Wettbewerbsmodelle geht, findet man natürlich Wettbewerbsflieger die speziell angepasste Modelle verkaufen. Dazu zähle ich Seb Sylvestri genauso wie G Bruckmann.

Was ich meinte, sind die Modelle für den sog. Massenmarkt, die bei Staufenbiel, Schweighofer, Lindinger oder Jamara verkauft werden.

Jürgen
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Immer wieder schön zu lesen, wie mit dem Brustton der Überzeugung Vermutungen über das Geschäftsgebaren in der Modellbaubranche verbreitet werden. Der Wahrheitsgehalt dürfte in der Menge ungefähr dem entsprechen, der auf der anderen Seite als fehlende Objektivität in Testberichten angemahnt wird.

Kommen wir mal wieder aus Asien zurück zur Ausgangsfrage.
Objektivität in Testberichten kann letztendlich nur durch einen Aufwand erzielt werden wie ihn Stiftung Warentest betreibt. Testkriterien festlegen und dann mit wissenschaftlicher Akribie prüfen. Aber selbst dann wird es Modellflieger geben, die ganz anderer Meinung sind.
Das wiederrum liegt in der Psyche des Modellbauers. Denn sind wir mal ehrlich. Wir sind eigentlich nur zu groß geratene Kinder und haben das Spielen nicht aufgehört. Denn normal ist das nicht, sich die Welt im Kleinen nachzubauen um daran Freude zu haben. ;) Befragt mal Eure weiblichen Lebenspartner dazu.
Trotzdem, wenn wir daran Lebensfreude haben, dann ist das ja okay und vielleicht sind wir sogar glücklicher.
Aber das kindliche Verhalten äußert sich eben auch in der Verteidigung eigener Meinungen. So soll es Modellflieger geben die selbst anerkannt hervorragend fliegende Modelle als Gurken bezeichnen, nur weil sie selber das vermeindlich "bessere" Modell haben.

Wie also wollen wir über Objetivität sprechen, wenn uns selber die Gabe der Objektivität fehlt? Wie können wir von anderen Modellfliegern einfordern objektive Berichte zu schreiben, in dem Bewusstsein selber niemals im Kollektiv diese Kriterien einvernehmlich definieren zu können?

Der "Denkfehler" sitzt schlicht und ergreifend 40 cm vor der Zeitung oder dem Bildschirm. ;)

Nehmen wir es hin wie es ist oder versuchen wir es besser zu machen.
 
Wenigstens zeigen die Berichte immer auch ausreichend Fotos. So kann man sehr oft an den Bildern erkennen, Ob und wie man seine Komponenten im Modell unterbringen kann.

Am meisten nervt es mich aber, im laufe eines Jahres in beinahe jeder Zeitschrift den gleichen Bericht zu finden.
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter

calamity joe

User gesperrt
Was objektive Berichterstattung mit "Gutachten" zu tun haben soll, ist mir unklar. Daß nahezu alle Berichte in sogenannten Fachzeitschriften, zunehmend auch in Foren, nicht viel mit Objektivität zu tun haben, sehe ich schon länger so und kann zB dem Themeneröffner hierin nur Recht geben. Mir rollt es regelmäßig die Fußnägel zusammen, wenn ich diese ewig gleichen Phrasen lese - ich tu's inzwischen auch nicht mehr, denn es ist Zeitverschwendung.

In einer Gesellschaft, der es so offenkundig an Wertvorstellungen mangelt, wie den modernen Industriegesellschaften, so auch unserer, braucht man sich darüber allerdings auch nicht wundern. Daß "die Mitte" längst im Aussterben ist, liest, hört und sieht man überall - die Schere zwischen "arm" und "reich", zwischen "minderwertig" und "hochwertig" resp. "dumping-preisig" und "hochpreisig" geht immer weiter auseinander. Damit stirbt auch das, was "objektiv" sein könnte - die Unterscheidung, die über "gehörst Du zu diesem oder jenem Lager" hinaus geht, denn darauf lassen sich Produkte und Berichte seit längerem oft reduzieren.

Ich habe lange Zeit in mehreren Foren geschrieben. Das habe ich beendet, weil mich das ewig Gleiche, Langweilige und das Maß an Unaufrichtigkeit anöden. Um als Autor bei einer Fachzeitschrift (wobei ich mich oft frage, wer da von welchem Fach ist, und welche Bedeutung das überhaupt haben soll) "anzukommen", darf man nicht zu jenen gehören, die offen aussprechen, was nicht gut ist - denn dann ist man ja kein "gut-Achter" mehr, oder? Man kann's auch einfacher formulieren - Kritik, selbst wenn sie sachlich und somit konstruktiv ist, will kaum einer hören, weil die meisten verlernt haben, damit sachgerecht umgehen zu können, sie, geistig irregeleitet, als persönlichen Angriff mißverstehen, statt als Chance zu verstehen. Ich frage mich oft, was jene, die sich über konstruktive Kritik dann aufregen, überhaupt verstehen. Meines Erachtens ziemlich wenig, offenkundig nicht einmal sich selbst. Sonst müßte ihnen auffallen, daß ihr Verständnis von Evolution von naiver "Friede, Freude, Eierkuchen" Mentalität irregeleitet ist, statt vom Drang nach Entwicklung in Richtung "besser" - wobei Letzteres zuvor zu definieren wäre. Eine solche Mentalität dient nur denen, die ihre Machtstrukturen nicht gefährdet sehen möchten, um ungehindert die geschildert Schere weiter auseinander driften zu lassen - natürlich auf "der richtigen Seite" stehend. Paranoia? Nein, traurige Realität.

Wer jetzt glaubt, daß Foren dafür eine bessere Chance böten, irrt. Auch in den meisten Foren herrscht inzwischen ein ähnliches Handeln - man (be)"gut-achtet", statt sachgerecht zu analysieren. Und wenn ich dann mitbekomme, daß Leute, die von Modellbau kaum soviel Ahnung haben, wie 'ne Kuh vom Foxtrott, sich darin seitenlang feiern lassen, als seien sie die Größten, weil sie die 1245te Nieten-Imitations-Leimraupe an ihrem neuen Fliegerle "Maßstabs-gerecht" 2 3/4mm links unter der imitierten Kante des vorvorletzten "Cowling-Blechs" der rechten Rumpfseite wie "der Meister" angebracht haben, muß ich mir den Finger nicht mehr in den Hals stecken, es kommt dann von selbst. Dann kommen mir Fragen, wie zB, ob sich überhaupt mal jemand Gedanken über den Unterschied zwischen Flugzeugbauern, von denen es nicht mehr viele gibt, und Modellflugzeugbauern, von denen es inzwischen ebenfalls nur noch wenige gibt (denn Schaumwaffel-Monteuere zähle ich nicht dazu), ausmacht? Oder, worauf es für ein gutes Flugzeug ankommt? Auf die Zahl, Platzierung und "Original-Treue" der Nietenimitationen sicher nicht.

Ich habe absolut nichts gegen Menschen, die Detail-verliebt Originale imitieren möchten - solange sie sich dazu klar bekennen und nicht reden, als ginge es um etwas anderes. Oder für etwas anderes stehen und das lieben. Absolut ok. Wichtig finde ich jedoch ein klares Bekenntnis zu dem, was man verfolgt. Hierin sehe ich besonders die Firmen als subtil agierende Haie, die sich an die Jugend heran machen, das, im Zusammenhang mit einem kooperierenden Verband, als "Jugendarbeitförderung" tarnen und in Wahrheit zum Ziel haben, sich damit absatzmäßig die Zukunft zu sichern. Und das wird auch noch geglaubt, was die und andere unkritische Stimmen dazu sagen, schreiben oder videografieren. Es gehört entweder ein gerüttet Maß an Naivität, Ignoranz oder Schlimmerem dazu, so zu handeln. Oder Dreistigkeit, die kaum noch zu überbieten ist, je nach Seite, auf der man steht.

Solange wir als Kunden, Leser und Schreiber nicht erkennen, welche Macht wir haben, wenn wir uns zu uns selbst bekennen, einzeln und gemeinschaftlich unverkennbar und deutlich gegen solche Machenschaften anzugehen, uns der Mumm fehlt, das endlich mal anzugehen, sollten wir schweigen, denn solange sind wir nicht wert, gehört, gelesen oder gesehen, ja wahrgenommen zu werden.

P.S.: mein lieber Herr Eckert... Was eine Analyse, im wissenschaftlichen, wie sprachlichen Sinne ist, lernt bereits jeder halbwegs gebildete Oberschüler, wenn er im Unterricht aufpaßt und kann es spätestens bis zum Abi auch gut, so er sich etwas Mühe gibt. Da braucht es weder einen "Aufwand, wie ihn Stiftung Warentest betreibt" (deren betriebener Aufwand im Übrigen oft genug zu wünschen übrig läßt), noch eine Dissertation, sondern einfach nur ein paar Grundkenntnisse und disziplinierte Arbeit - mehr nicht. Womit erneut belegt wäre, daß Moderatoren in Foren nicht selten zu genau den gleichen Phrasen greifen, um "Ruhe" zu stiften, wie die Oben geschilderten es sind. Na ja, sind ja schließlich auch nur Menschen, keine Götter.
 
Ich selbst hatte noch nie einen Grund, eines der mir zur Beurteilung überlassenen Produkte wirklich schlecht zu finden.

Servus Ulrich!

Ohne deine obige Aussage auch nur im Geringsten anzuzweifeln, führe ich hier Legionen von Aussagen, sich berufen fühlender 'Tester' in's Treffen,
die eine falsche Angabe zum Schwerpunkt, und auch falsche EWDs von Fertigmodellen kleinreden.

Während ein 'Tester' mit solchen Ungereimtheiten zumeist einigermassen zurechtkommt, ist's für den Otto Normalflieger, bzw. sein Modell,
aber häufig letal! Reklamationen, Konstruktionsfehler betreffend sind völlig illusorisch; da sind wir uns sicher einig!
Und ich habe noch nie gelesen, dass ein Berichterstatter (den Begriff 'Tester' lasse ich bewusst weg) vielleicht schrieb: lasst die Finger von
dem Flieger, denn der wird dem unerfahrenen Modellpiloten beim Erstflug bereits abhanden kommen, weil die Schwerpunktangabe und / oder
die vorgegebene EWD falsch und vollkommen unfliegbar ist / sind.

Lass es mich auf den Punkt bringen: es gibt immer wieder Flugmodelle, die einfach schlecht fliegen, Konstruktionsfehler haben.
Das hat aber noch nie ein 'Tester' bemängelt!
 

Tigger

User
Oh doch!
Richtig gravierend war mal ein Bericht über einen Holzbaubausatz eines Turbinentrainers!
Da waren die Teile völlig unbrauchbar! Davon wurden auch Bilder eingestellt!

Aber ich stimme zu das die Berichte in den letzten Jahren immer weiter verharmloster geschrieben werden?!?!

Toby
 

rubberduck

User gesperrt
Hallo


Kommen wir mal wieder aus Asien zurück zur Ausgangsfrage.
Objektivität in Testberichten kann letztendlich nur durch einen Aufwand erzielt werden wie ihn Stiftung Warentest betreibt. Testkriterien festlegen und dann mit wissenschaftlicher Akribie prüfen. Aber selbst dann wird es Modellflieger geben, die ganz anderer Meinung sind.

O.K., zur Ausgangsfrage.
Es gab einmal Zeiten, wo in den einschlägigen Fachzeitschriften Flugmodelle miteinander verglichen wurden.
Beispiel dafür hab ich noch im Keller liegen.

Z.B. ein Vergleichsbericht Ende der 90er über 5 oder 6 Segelflugmodelle der Klasse F3J.
Darin wurden Modelle von Kleinherstellern und namhaften "Grossen" miteinander verglichen.

Die erste Klassifizierung war die Spannweite. Die lag zwischen 3250 und 3750 mm.
Als Zweites waren es allesam Zweckmodelle für den Thermiksegelflug.
Als Drittes hat man Modelle ausgewählt, die für den Durchschnittspiloten in einem bezahlbaren Bereich lagen, also keine extrem teuren Dinge für Europa- oder Weltmeisterschaftsteams.
Darunter fanden sich Modelle wie der Soarmaster von Graupner und der New Legend von einem Kleinhersteller bei Frankfurt.

Mit diesen Modellen gingen mehre Autoren an den Start und verglichen, Thermiktauglichkeit, Windenfestigkeit, Verarbeitung, Profileigenschaften, etc.

Heraus entstand ein guter, objektiver Vergleich als Testbericht.

Also es gibt Beispiele, das es geht .. wenn man nur will.

jürgen
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
P.S.: mein lieber Herr Eckert... Was eine Analyse, im wissenschaftlichen, wie sprachlichen Sinne ist, lernt bereits jeder halbwegs gebildete Oberschüler, wenn er im Unterricht aufpaßt und kann es spätestens bis zum Abi auch gut, so er sich etwas Mühe gibt. Da braucht es weder einen "Aufwand, wie ihn Stiftung Warentest betreibt" (deren betriebener Aufwand im Übrigen oft genug zu wünschen übrig läßt), noch eine Dissertation, sondern einfach nur ein paar Grundkenntnisse und disziplinierte Arbeit - mehr nicht. Womit erneut belegt wäre, daß Moderatoren in Foren nicht selten zu genau den gleichen Phrasen greifen, um "Ruhe" zu stiften, wie die Oben geschilderten es sind. Na ja, sind ja schließlich auch nur Menschen, keine Götter.


Mein lieber Herr Joe
Da würde ich tatsächlich zustimmen, wenn denn alle oder nur die meisten Modellflieger den täglichen Schulweg in ein Gymnasium gehabt hätten. Leider wird sich aber der Anteil an Abiturienten unter den Modellfliegern nicht signifikant vom statistischen Mittel in der Gesellschaft unterscheiden.
Auch bei den Autoren nicht.
Ich begrüße es aber, dass Moderatoren nicht als Götter angesehen werden. Die wahren "Götter der Neuzeit" findet man eher woanders. ;)


@ Jürgen
Stimmt, ich erinnere mich auch an den Artikel. War glaube ich u.a. mit Alfred Kirst. Die hatten viel Spaß dabei, aber zwischen den Zeilen auch auf den Aufwand hingewiesen.
 
Vielleicht wäre Verzicht die Antwort?
Bin im Grunde Wiedereinsteiger in den Modellflug und mit meinen knapp 50 Lenzen sehe ich die Entwicklung doch eher zum Negativen, dies allerdings Themenübergreifend.

Die "Fachzeitschriften" sehe ich mittlerweile wie das Fernsehprogramm: Durchsetzt mit Werbeunterbrechungen, mit Wiederholungen gespickt, in Serien zerstückelt und -Zitat Bruce Springsteen: "57 channels and nothin' on".;)

Quote, Quote, Quote... Auflage,Auflage,Auflage... Die Inhalte zählen nicht mehr, Hauptsache der Rubel rollt.

Zitat Nina Hagen: "Alles so schön bunt hier".

Es wird mit Superlativen nur so um sich geschmissen, die Überschwemmung unsrer Sinne mit sinnlosestem Müll nimmt immer groteskere Formen an und letztendlich kommt man an "richtige, wertvolle und zielführende" Information immer schwieriger heran. Beliebigkeit und Langeweile allenthalben.
Vielleicht bin ich aber auch schon zu alt und kann den "ach so notwendigen" Umbrüchen nicht mehr folgen. Will ich auch gar nicht!:p

Gruß
Monti
 
Die erste Klassifizierung war die Spannweite. Die lag zwischen 3250 und 3750 mm.
Als Zweites waren es allesam Zweckmodelle für den Thermiksegelflug.
Als Drittes hat man Modelle ausgewählt, die für den Durchschnittspiloten in einem bezahlbaren Bereich lagen, also keine extrem teuren Dinge für Europa- oder Weltmeisterschaftsteams.
Darunter fanden sich Modelle wie der Soarmaster von Graupner und der New Legend von einem Kleinhersteller bei Frankfurt.

Mit diesen Modellen gingen mehre Autoren an den Start und verglichen, Thermiktauglichkeit, Windenfestigkeit, Verarbeitung, Profileigenschaften, etc.

Ein weitere FMT Vergleichstest wurde spaeter auch mit 2m Modellen gemacht

Nur fuer jedes Modell einen anderen Tester, welche meist andere Standards, Flugstyle usw haben, da bleibt vom fairen Vergleichen einiges auf der Strecke . Der Ansatz war aber ok.

Gruss
Thomas
 
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