America3

Hallo zusammen,
wir kommen aus dem Bereich Modellflug und haben uns aus verschiedenen Gründen einige Micro Magic gekauft und begonnen auf einem heimischen See zu segeln. Nach viel lesen, umbauen und versuchen macht das richtig Spaß.
Eines Tages kommt die Idee auf, nach einem vorhandenen Bauplan, die America3 zu bauen. Sogleich wurde wie Teufel gezeichnet und auf einer kleinen CNC Fräse gefräst. Nachdem alle Spanten fertig waren wurden diese auf eine Helling geschraubt und mit 2 mm Balsa beplankt. Soweit für einen Modellflieger noch nichts ungewöhnliches.
Aber jetzt kommt Neuland. Mein Kollege möchte die Segel samt Bäumen selbst anfertigen. Ich hab auf den Service von F works zurückgegriffen und Herr Fischer hat mir nach einem Telefonat alle Segel, Beschläge und Bäume gefertigt und zugeschickt. Er hat mich auch in anderen Fragen immer gut beraten.
Nun hoffe ich, dass das Projekt auch hier auf Interesse stößt und wir einiges an Hilfe aus eurem Erfahrungsschatz erhalten.
Wir wollen keine Hightech Jacht bauen sondern ein gutes Alltagsboot das uns aber gegenüber der Micro etwas weiter bringt.
Hier noch ein paar Fotos von meinem aktuellen Stand.
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Die Mastbefestigung wird mit einem 3 mm Stahlpin in einer Aluschine realisiert. Er ist nach vorne und hinten ca. 12 mm verstellbar. Ich weiß nicht, ob ich ein Foto vom Boot aus dem Bauplan hier einstellen darf.
Freue mich auf eure Kommentare.
Gruß Rudi
 

molalu

User
Ich weiß nicht, ob ich ein Foto vom Boot aus dem Bauplan hier einstellen darf.

Warum nicht? Du verletzt doch damit keine Urheber-Interessen.

Das, was da zu sehen ist, sieht sieht handwerklich sehr gut aus. Ich freue mich auf Deine weiteren Berichte.
 
Vielen Dank, im Moment versuche ich das Kiel zu bauen. Erster Versuch waren 2 Rippen auf einem Kohleholm und mit Styrodur dazwischen . Das hab ich versucht mit dem heißen Draht zu schneiden. Das hat zu keinem guten Ergebnis geführt. Jetzt will ich den Schaft 3D Drucken und dann mit Glas belegen. Mal schauen ob das funktioniert.
Hier ein Foto vom Boot.
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Werde weiter berichten und fragen.
Gruß Rudi
 
Ahoi Rudolf,

einfach Klasse, was du da baust.

Micro Magic ist ein tolles Böötchen, was hervorragende Segeleigenschaften besitzt.

Doch hier bist du bei den AMERICA'S CUP Siegern..
..


.

AMERICA 3 ist eine große Siegerin.

Wie du baust, super.

Trotzdem was steht dann so im Bauplan drin, weil es kommen so einige Kräfte auf, besonders Mast, Wanten, Kielschwertkasten.

Ich glaube deine AMERICA 3 ist so groß wie ein M-Boat.
Die sind heute nur aus Carbon, ja einige werden auch schon gedruckt u. mit einem GFK Gewebe überzogen.

Da sind wir wieder bei deinen schönen Holzrumpf.

Ich glaube Innen u. Außen ein 80iger Gewebe mit Epoxidharz wäre empfehlenswert.

Dann was hoffentlich im Bauplan drin steht, besonders Mast, Schwertkasten muss ein Rahmenspannt rein.

Gut das du mit F-Works in Verbindung bist.
Die haben Ahnung.

Noch was, lese dich einfach nur schlau, hier im Forum steht aber auch, alles drin.

Ich hoffe sehr, hier im Forum sind einige Experten, die schon AMERICA'S CUPPER gebaut haben u. noch wertvolle Tipps, dir geben.

Trotzdem stell noch mehr rein, Bauplan Details, Länge, Tiefgang etc.
Somit können wir dich auch besser verstehen, weil du baust, was besonderes.

Nun, erstmal viel Spaß beim bauen.

Fragen, wird doch gerne beantwortet.

VG.
Gerd
 
Hier mal der „ Bauplan“. Bestimmt nicht perfekt für Neueinsteiger. 😉
Aber dann versteht ihr die ein oder andere Frage auch besser. Ich hab den Rumpf im 3D CAD gezeichnet und kann so auch einzelne Segmente für Hilfsspanten rausziehen .
Ja Gerd, du sprichst schon viele Probleme an. Wir wollen den Rumpf mit Glas belegen. Bei der Mastbefestigung hab ich schon mal einen Spant runter zum Kiel gesetzt um die Druckkräfte einzuleiten. Da ich ja auch noch eine Umlaufschot bauen muss wollte ich mit weiteren Spanten noch was warten. Als Kielschwert will ich aus PETG ein profiliertes Schwert drucken und mit Glas belegen.
Aber schau euch bitte mal die PDF an. Ich bin mir sicher ihr seht da Angaben von denen ich noch nie was gehört habe.
Eine Bemerkung noch. Mich als Maschinenbauer begeistern die schlichten klaren Linien und technischen Ausführungen der Wettbewerbsboote total. 😉
Das sind echte Kunstwerke.
Gruß Rudi
 

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  • AMERICA_3.pdf
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molalu

User
Als Kielschwert will ich aus PETG ein profiliertes Schwert drucken und mit Glas belegen.

Wenn ich Dir einen Tipp für die Kielflosse geben darf. Wenn Du den Arbeitsaufwand minimieren willst, verwendest Du ein Hubschrauber-Rotorblatt. Z.B. von Vario. Die Rotorblätter sind perfekt laminiert, haben bereits ein hochglänzendes, weißes GelCoat und sind profiliert. Müsste ein einfaches NACA-Profil sein.

Ich bin mir sicher ihr seht da Angaben von denen ich noch nie was gehört habe.

Der Bauplan ist perfekt. Ich finde in dem Bauplan nichts, was Dich vor außergewöhnliche Herausforderungen stellen sollte. Wenn doch - "hier wird Ihnen geholfen":)

Viel Spaß und weiterhin viel Erfolg beim Bau. Du hast Dir da ein tolles Projekt herausgepickt👍
 
Die Ausführung der Ausbauten. Die beiden Wanten müssen ja hinter dem Mast befestigt werden und ziehen den Mast nach hinten. Vorne hält das Fock den Mast und so hält das Ganze wohl . Wie weit soll ich die Wanten zurücksetzen und machen mehrere Befestigungen zum Verstellen Sinn ?
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Diese Teile nutzt man wohl dafür. Reicht es im Rumpfbereich je eine Kiefernleisten einzukleben und da eine Öse einzuschrauben ?
 

molalu

User
Wenn Du links und rechts nur 1 Wante anbringst, dann sollte die Befestigung auf Deck paralell zum Mastfuss erfolgen. Hast Du 2 Wanten pro Seite, dann eine der beiden Wanten nach achtern.
Eigentlich sollte eine Kiefernleiste unter Deck für die Stabilität einer Augschraube ausreichend sein. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, laminierst Du einen GFK-oder CFK- Streifen ein. Das macht aber nur Sinn, wenn Du Augschrauben mit Muttern verwendest. Oesenschrauben mit mit selbst schneidendem Gewinde kannst Du besser in eine passend dimensionierte Kiefernleiste drehen.
 
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ich hab mal versucht die Ratschläge zu skizzieren. 2 Wanten eine durch die Saling parallel zum Madt und die 2. Wante unterhalb der Saling und 100 mm ???nach hinten ( Achtern) versetzt. Wäre das so sinnvoll ? Dann könnte ich den Mast bald mal aufsetzen. 😉
 

molalu

User
100mm ist zuviel. 2 cm ist OK.
Die beiden Wanten unterhalb der Salling haben die Aufgabe und dafür zu sorgen, das der Mast nicht seitlich durchbiegt. Diese beiden Wanten werden direkt unterhalb der Salling rechts und links mit jeweils einer Oese befestigt. Bitte nicht den Mast durchbohren und nur einen Wantendraht durchziehen.
 
Die Pläne von Claudio sind top und es gibt in anderen Foren auch ausführliche Bauberichte.
Finne und Blei würden von einer älteren Skalpel perfekt passen. Die sind oft mit nur 3kg, oder weniger Blei unterwegs gewesen. Da würd ich mal ne Suche im Forum starten.
Du solltest deine Kieltasche jedenfalls erstmal reichlich auslegen und dann die Finne einpassen. Nen gedrucktes und beschichtetes Teil wird sehr weich und das kannst du wirklich nicht gebrauchen! ...und nicht vergessen: Die Kieltasche ist das Rückgrat deines Bootes. Alle Kräfte vom Mast und Kiel gehen hier rein, auch die Wantenpüttinge werden eigentlich im unteren Bereich der Kieltasche abgefangen, um keinen Zug auf dem Deck zu haben. Die Kräfte sind wirklich nicht ohne!!! Sieh dir mal Bauberichte von Michael Scharmer an-ist zwar IOM-aber die Regeln gelten.
 
Die Ausführung der Ausbauten. Die beiden Wanten müssen ja hinter dem Mast befestigt werden und ziehen den Mast nach hinten. Vorne hält das Fock den Mast und so hält das Ganze wohl . Wie weit soll ich die Wanten zurücksetzen und machen mehrere Befestigungen zum Verstellen Sinn ?
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Diese Teile nutzt man wohl dafür. Reicht es im Rumpfbereich je eine Kiefernleisten einzukleben und da eine Öse einzuschrauben ?
 
Die Wanten sind in einer Flucht mit dem Mast das gesamte Rigg wird nach achtern mit dem Achterstag gehalten.
 
Wenn du mit einem Achterstag segelst und ein gutes Mastprofil hast benötigst du die unteren Wanten nicht.
 
Die Ausführung der Ausbauten. Die beiden Wanten müssen ja hinter dem Mast befestigt werden und ziehen den Mast nach hinten. Vorne hält das Fock den Mast und so hält das Ganze wohl . Wie weit soll ich die Wanten zurücksetzen und machen mehrere Befestigungen zum Verstellen Sinn ?
Anhang anzeigen 11979312
Diese Teile nutzt man wohl dafür. Reicht es im Rumpfbereich je eine Kiefernleisten einzukleben und da eine Öse einzuschrauben ?

Ich bin begeistert von Eurem Projekt. Ich habe auch schon zwei meiner Fliegerkollegen zum MM-Segeln gebracht. Aber weiter haben die es noch nicht geschafft. Wass Ihr hier vorhabt ist große Klasse und ich schließe mich Gerd an, Ihr macht das richtig gut! Ich freue michs schon auf die ersten Fahrbilder Eurer AMERICA3.

Einen kleinen Tipp zur Befestigung der Wanten habe ich noch. Deine hier gezeigte Lösung ist super nobel, sieht toll aus und funktioniert auch. Aber sie hat einen Nachteil: Du musst die Wanten bei jedem Auftakeln neu einstellen. Ich häte hier einen Tipp, den Du aus dem Flugmodellbau zur Anlenkung von Seitenrudern schon kennst:
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M3 Gabelkopf mit einer Drahtöse aus dem Flugmodellbau. Die Wanten sind der KAVAN Anlenkdraht, mit KAVAN Quetschhülsen verpresst und mit Schrumpfschlauch geschützt. Die Kontermutter ziehst Du nach dem Einstellen der Mastkuve fest und du hast eine immer wieder reproduzierbare Einstellung.

Das Bild hier ist von meinem TILLER-SHARPIE. Es ist fast so lang wie Deine AMERICA3 und hat ein ähnliches Ballastgewicht, die Belastungen der Takelage sind also ähnlich. Ich fahre es übrigens mit einem gewickelten 8 mm Karbonmast, der nur mit den Oberwanten abgestützt ist. Das reicht völlig. Dein 12mm Alurohr würde ich durch 8mm Kohlerohr ersetzen. Es genügt auch ein gezogenes, wenn Du Unterwanten benutzt. Das nimmt Gewicht aus der Takelage, das Du Dir dann im Ballast wieder einsparen kannst. Die Takelage hat halt einen großen Hebelarm. Das ist wie beim Flugzeug, da spart man auch im Heck Gewicht soweit es eben geht.

Eigentlich ist ein Segelboot auch nur ein Flugzeug, nur, dass es sich durch zwei Medien bewegt. Aber da es darüber hinaus auch noch Rückenflug und Normalflug gleichermaßen beherrschen muss, ist es fluiddynamisch deutlch komplexer, als ein Flugzeug.

Viel Spaß bei Eurem Projekt!

Schöne Grüße

Klaus
 
Ich hab mal ein Sperrholzteil gefräst, das die Kraft der Wanten zur Mitte hin umleiten soll. Unter das Brett am Rumpf will ich dann die Kiefernleisten einkleben.
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