Hat's bei Euch auch geschneit?
Hallo Bernd, am Anfang des Winters war ich noch voller Elan und sehr oft fliegen, aber nachdem immer mehr von dem weißen Zeugs in der Gegend rum lag wurde es auch immer schwieriger die Fluggelände zu erreichen, so auch am Sonntag und die letzten 300 m zum Flughang für den Erstflug mußte ich laufen, leider (fast) umsonst.
Erstmal gibts die Bilder der Seitenleitwerksvergrößerung. 3 Kohlestäbe werden mit ausreichend Hecküberstand von der Endleiste bis zur Nase neigeschobe, gerade ausgerichtet und verklebt. Dann kommt einseitig eine 0,4er Sperrholzschale drauf:
Ein paar Balsastücke bilden die Verkastung der Scharnierlinie, Kohlestäbe und eine dickere Abachileiste unten steifen das Ganze aus:
Dann die 2. Schale drauf, alles verschleifen, Ruder ausschneiden, anschrägen, anscharnieren und anlenken...fertig:
Die Nase hab ich mit 430 Gramm Blei ausgegossen, etwas Tribut an die Vorpfeilung und das relativ schwere Rumpfheck. Ich hab dann noch 60 Gramm Sicherheitsblei auf die Nase getaped und wollte einfliegen. Am Hang angekommen hat das linke Querruder nichts mehr gemacht, alle anderen Ruder aber wie wild gezappelt
Ein Kuzrzschluß wegen Kabelbruch der alten und minderwertigen PVC-Kabel zum Querruder. Jetzt wollte ich es aber wissen und hab kurzerhand einen 2 1/2-Achser draus gemacht indem ich die Querruder stillgelegt und die Ausschläge der inneren Klappen und des Seitenruders vergrößert habe. Wenigstens die Schwerpunktlage wollte ich mit ein paar geraden Handwürfen Quer zum Hang überprüfen, der Wind kam eh von links. Also erst ein paar mal über die Schneefelder und den Flieger dabei los gelassen und wieder aufgefangen...das sah schon mal nicht schlecht aus. Dann ein Herz gefaßt und weg mit dem Teil. Die Krähe flog zuerst ein bisschen mit der Nase nach oben, dann mit leichtem Nachdrückimpuls schön gerade aus und wenigstens ein erster Hopser endete nach ca. 30 m durch sanftes in den Schnee drücken meinerseits. Der zweite Handstart mit dem nassen Rumpf war dafür total daneben und endete 5 m vor mir im Dreck, außer ein paar Mumpe-Abplatzungen aber ohne Schaden. Der Schwerpunkt scheint aber gut fliegbar zu sein, wenigstens ein Ergebnis
Inzwischen sind die billigen Stecker und Kabel an der Trennstelle ausgetauscht und die Mumpeabplatzungen mit reichlich Faserverstärkungen wieder aufgespachtelt. Es ist alles bereit für den "richtigen" Erstflug sobald Arbeit und Wetter es zulassen
Hier noch ein paar Daten zum gegenwärtigen Zustand:
Spannweite 3,34 m
Flügelfläche 86,8 dm²
Streckung 12,9
Rumpfgewicht 1130 g
Mittelteil 836 g
Außenflügel links 555 g
Außenflügel rechts 565 g
2 Verbinder je 45 Gramm
Sicherheits-Trimmballast 60 g
Zusammen 3236 Gramm Fluggewicht incl. 2 x Parkettlackgrundierung.
Das macht dann 37,3 g/dm² Flächenbelastung, das sollte in der Größe und mit dem PW98 mod für einen Alrounder ganz gut passen, auch wenn die Profiltreue letztlich nicht sonderlich gut geworden ist. Die Beplankung naß auf die Kohlegurte zu pressen hat sich nicht bewährt, das Sperrholz ist vor dem Gurt mit der Zeit eingefallen, ein kleine Stufe hat sich vor dem Holm gebildet. Besser ist es auf jeden Gurt beim laminieren eine dünne Balsafülleiste aufzubringen, die vor dem Beplanken in Profilform geschliffen wird.
Ich bin gespannt wie sich das Flugtier bei der weiteren Erprobung und Einstellung verhält und wenns ausreichend zuverlässig funktioniert gibts natürlich ein Video mit der obligatorischen Mützenkamera
Gruß,
Uwe.