DDR Modellsegelyacht RASMUS DF/F5-F Modellbausatz VEB / Baufortschritt

Ahoi liebe Freunde des Modellsegelsports auf dem Wasser,

ich benötige eure Hilfe um dieses Schmuckstück demnächst über das Wasser gleiten zu lassen.


Beginnen wir mal mit einer kurzen Einführungsgeschichte.

Mein Schlepper Anteo steht noch im Rohbau auf der Helling von 2021 und wurde Opfer von Corona. Diagnose: anhaltenden Lustlosigkeit und kein Interesse, sonst gut überstanden. Im Herbst 2022 entdeckte ich meine Modellsegelleidenschaft wieder. Drei fertig voll ausgerüstete Segelschiffsmodelle standen im Hobbyraum. Auf ging es. Eins nach dem anderen gegriffen und eine Tour durch die Seenplatte von Berlin gemacht. Auch der Dezember mit seinen erfreulichen Temperaturen inspirierte mich weitere Seen zu erkunden.

Nun, kommen wir zum folgendem Zitat: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“.

Erstens, wollte ich zu diesen Zeitpunkt meine Graupner Saphir als Racing-Yacht umbauen. Neue Segel hatte ich von einen lieben Mitglied aus dem Forum kurzfristig erhalten. Handfräser startklar, sowie nicht vorhandenes Material wurde nachgekauft und lag vorsortiert bereit. Bevor ich mit dem Umbau anfing noch zum Bekannten vorbei. Sein renovierungsbedürftiges Segelboot sollte ich mir anschauen, so beschrieb er es mir am Telefon. Würde passen und könnte somit „Zwei Fliegen mit einer Klappe“ erledigen, mein Umbau und die Restaurierung.

Aber!!!!!!!

Zweitens, kommt es anders als man denkt.

Ein Wochenende zuvor das Segelboot von meinem Bekannten inspiziert. Dieser möchte gern mit seinen eigenen Segelboot zusammen mit mir segeln gehen.
Leider wurde es nicht pfleglich behandelt. Stand sein tristes Leben, jedenfalls die letzten 20 Jahre mindestens unbedeckt und überwiegend auf einem Regel über Farbchemikalien. Beim Anblick erschrak ich. Der Ständer drückte sich nicht nur Millimeter, es sind Zentimeter in den Rumpf. Das schwere Kiel verzog den weich gewordenen ABS Rumpf in eine nicht mehr akzeptable Form. Das Modell möchte ich hier nicht nennen, da der Hersteller für die falsche Lagerung über ausdünstende Chemikaliendämpfen keine Schuld angehaftet werden kann. Quintessenz, es musste ein neues her. Das WWW wurde nach Angeboten durchsucht und es wurde ein Modellsegelboot für meinen Bekannten gefunden.
Auf der Suche für ein neues Segelboot für meinen Bekannten viel mir ein Angebot auf das ich mir merkte, - „DDR Modellsegelyacht RASMUS DF/F5-F Modellbausatz VEB“. Die Woche über recherchierte ich im WWW. Alles Mögliche eingegeben. Historische Pläne, Aufzeichnungen oder Aufnahmen von DDR Modellsegeljachten über dieses Modell habe ich leider nicht finden können. Aber, dieses Modell reizt mich, da ich auch gern eine Kajüten Segelyacht mein eigen nennen möchte.
Bis dato scheiterte es zu 99% an der Größe. Für mich kommen nur Boote bis 1m Länge in Betracht. Die passen in fast jeden PKW Kofferraum der Mittelklasse quer hinter der Rückbank. Einige werden sich vielleicht an mich erinnern, wenn Sie ein PN oder Email von mir erhalten haben. Darin habe ich mich erkundigt über dessen Ausmaße eurer wunderbaren Segelyachten.
Also Kontakt mit dem Anbieter hergestellt und auf zur Besichtigung. Aufgrund der eingestellten Aufnahmen sah ich, das einiges fehlt. Unter anderem der Bauplan, evtl. Spanten, Versteifungen sowie Beschläge, was Spiel für den Verhandlungspreis zuließ. Angekommen beim Anbieter sah ich das Modell vor mir. Nahm Rumpf und Aufbau in die Hand und begutachtete das Plastik. Der ehemalige Werbeslogan „Plaste und Elaste aus Schkopau“ hielt sein versprechen. Es fühlt sich immer noch jungfräulich wie aus der Fabrik an, obwohl schon in der Form zugeschnitten. Am Oberbau wurden die Schiffsfenster schon ausgeschnitten. Nicht ganz sauber, stört mich aber nicht da hier nach meiner Vorstellung überarbeitet wird und ich gern Bullaugen verbauen möchte. Finde ich persönlich ästhetischer.
Ich hätte es nicht in die Hände nehmen dürfen. Verliebt - verlobt - verheiratet war eins. Kennt Ihr bestimmt von euren Modellen. Auch der Anbieter* erkannte meine Liebe zu diesen Modell sofort. Was für andere sich im Verhandlungspreis evtl. als Nachteil entpuppt und aufgeschlagen wird, wurde mir entgegengekommen. Danke nochmals an den Anbieter*.

Nun zum Modell, mit der Bitte um eure hilfreiche Unterstützung.

Natürlich gehen mir schon für den Auf- und Ausbau eine Menge Visionen durch den Kopf. Zum einem die Kielversteifung und Hochzeit am und im Rumpf. Auch die Überlegung ob der Oberbau mit Überstand über den Rumpf kommt oder an der oberen Rundung ausgefräst werden muss und Plan an die Innenseite vom Rumpf eingefügt werden sollte bzw. muss. Werde dazu in den nächsten Tagen detaillierte Aufnahmen und Zeichnungen meiner Vorstellung einstellen wenn sich kein Bauplan oder desgleichen auffinden lässt. Bis dahin:

Nun zu meiner Frage:

Wer hat zu diesem Modell evtl. einen Bauplan, Verweis (Link) oder Illustrationen.

Ich würde mich über jeden hier im Forum zugesteuerten Beitrag freuen.

Auf diesen Weg ein Gruß an MM. Auch er sucht über E......Klein......ein Bauplan für das gleiche Modell. Nach kurzer Kontaktaufnahme zu Ihm, würde er sich ebenso über einen erfolgreichen Verlauf freuen". Schauen wir mal ob er sich mit einloggt.

Nun zu den Aufnahmen der "DDR Modellsegelyacht RASMUS DF/F5-F Modellbausatz VEB"

Aufkleber Baukasten
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Quelle: Aufnahme vom Anbieter von mir mit zusätzlicher Beschriftung
A - Segelsatz, B - Rumpf, C -Deck mit Kajüte, D - evtl. Wanten Halterungen und Ruderklemme, E - Kajüten Dach, F - Ruder, G - Kiel mit Bombe,
weiterer Inhalt einzelne Holzleisten und 3 ABS Streifen, leere Tüte und Schaumstoff schon nach Umweltnorm entsorgt,
Schnurband im Zubehör-Koffer verstaut
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Seitenansicht
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Kajüte schräg von oben
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Verbleibe mit freundlichen Grüßen

Ralf
 
Ahoi Ralf,

PM gelesen. Ein Lichtblick am Horizont ist zu erkennen.

Ich weiß nicht warum, hatte beim Durchlesen deiner Internetpräsenz die ganze Zeit das Gefühl dich anschreiben zu müssen.
Was ich ja auch tat und nun eine tolle Antwort erhalten habe.

Vorab schon mal ein Dankeschön für deine Bemühungen.

Grüße aus Berlin von Ralf
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
Hier die Bauanleitung
 

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naja, die Internetpräsenz ist ja zum Anschreiben da. Alle die noch was haben und/oder wissen, was ich noch nicht habe oder weiss, sollten mich anschreiben. Und alle, die etwas nicht wissen, was ich aber weiss, sollten mich auch anschreiben.

Ein toller Satz, hat was gebracht. Kann es allen nur empfehlen. Aber ich hatte auch Glück mit Dir und Teile es gern.

Erstmal "DANKE".
Soviel freundliche Smileys kann ich hier gar nicht hinterlegen.

Bauanleitung abgelegt. Werde morgen die Bauanleitung auf DINA4, Pläne auf DINA3 ausgedruckt studieren.
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Grüße aus Berlin

Ralf
 
Guten Morgen,

konnte vor lauter Aufregung nicht länger im Bett bleiben und drucke gerade die Seiten aus die uns User "Ralf Schneider" zur Verfügung eingestellt hat. Habe vorab eben noch schnell die Skizzen mit einem Fotobearbeitungsprogramm optimiert und die Bauanleitung mit weißen Hintergrund versehen, spart Farbe und wird im S/W nicht Grau wiedergegeben. Echt passabler Ausdruck geworden. Schärfe und Kontrast gut.

Ein kurzer Blick in die Liste vom Forum zeigt mir plötzlich die doppelte Anzahl von Zugriffen über Nacht an. Da gibt es doch viel mehr interessierte unter euch als ich dachte. Ich nehme an, darunter gibt es bestimmt noch Eigner eines solchen Modells. Vielleicht habt Ihr Lust und fügt eure Aufnahmen mit ein. Würde mich freuen.

Ein Baubericht schrieb mir ein netter User per PN sollte es evtl. auch geben. Würde mich freuen wenn er ihn findet. Ein Danke vorab fürs suchen.

Werde nun bei einer morgendlichen Tasse Kaffee die Bauanleitung durchlesen.

Grüße aus Berlin von Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann die Pläne auch noch bügeln und bessere Bilder machen. Irgendwann gehen die auch zum scannen, das dauert aber immer etwas.
Würde mich freuen und den Plänen zugutekommen. Alle Falten konnte auch ich nicht retuschierend entfernen. Reicht doch ein Bügeleisen und gleichmäßige Ausleuchtung bei der Aufnahme. Deine Kamera oder dein Handy hat jedenfalls alles bis DINA3 gut lesbar wiedergegeben.
Mach aber bitte in Ruhe. Danke vorab.
Gruß aus Berlin
Ralf
 
Guten Morgen,
stelle mal die überarbeiteten Seiten der Baubeschreibung als jpg Datei ein. Drucker im Farbmodus belassen, dann bekommt ihr einen Ausdruck wie in der Vorschau angezeigt. Wer den Hintergrund gern wieder in einem bestimmten Farbton möchte, möge bitte farbiges Druckerpapier benutzen.
Weitere Einstellung bei mir: DINA4 - automatische Skalierung.
So habe ich gut lesbare Seiten in S/W erhalten

Gruß Ralf aus Berlin
 

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Ahoi liebe Freunde des Modellsegelsports auf dem Wasser,

es hat sich was getan und das ist auch gut so.

Möchte hier nun für interessierte meine Überlegungen des weiteren Auf- bzw. Zusammenbau und den Baufortschritt hinterlegen.

Nun find ich den Titel der Überschrift nicht mehr passend, möchte aber zugleich die bis dahin geschriebenen Beiträge behalten.


Liebe Moderatoren, besteht die Möglichkeit den Thread umzubenennen und wenn ja, könnt Ihr die Überschrift folgend korrigieren:

DDR Modellsegelyacht RASMUS DF/F5-F Modellbausatz VEB / Baufortschritt


Lg von Ralf
 
Ahoi liebe Freunde des Modellsegelsports auf dem Wasser,

dank der hilfreiche Unterstützung von „User Ralf Schneider“ zum Auffinden der Baubeschreibung und deren Pläne für die RASMUS kann der Aufbau beginnen. Werde wie es die Zeit zulässt den Baufortschritt mit meinen Überlegungen und deren Umsetzung hier dokumentieren. Die Überschrift (Thementitel) habe ich vom Moderatorenteam dafür ändern lassen. Danke Walter.

Dank der Pläne konnten meine offenen Fragen damit zufriedenstellend beantwortet werden. Trotzdem ist improvisieren angesagt. Meine offenen Fragen lauteten unter anderem wie folgt:

  • Wie kommt Deck und Rumpf zusammen. Wird der Rumpf in die äußere Wulst vom Deck eingeklebt oder muss ich die Wulst vom Deck abschneiden und in den Rumpf einbringen. Da ja eine Maßangabe von 190mm Breite auf dem Karton stand und das Deck an seine breitesten Seite dieses Maß hat, wird wohl der Rumpf innen an die äußere Wulst vom Deck geklebt. So zeigen es auch die Baupläne. Doch der Rumpf zeigt mir an seiner größten Breite nur 160mm an. Dieser muss auf das Innenmaß vom Deck auf 180mm auseinandergedrückt werde. Kleber rauf, auseinander drücken und zusammenpressen kommt nicht infrage. Das wird nie Wasserdicht und die Kräfte von Mast und Gegengewicht standhalten.
  • Die Schwertbefestigung entspricht auch nicht meinen Vorstellungen. Es soll eine stabile Befestigung bekommen so das auch hier die Kräfte auf den ganzen Rumpf verteilt werden und keine Bruchflächen an der Hochzeitsfläche zwischen Rumpf und Schwert entstehen.
  • Der Ruderkoker sitzt genau unter der Plicht. In dieser Vertiefung eine Revisionsöffnung für evtl. Reparaturen einzuarbeiten finde ich nicht Sinnvoll und werde das Ruderblatt evtl. um 40mm zum Heck versetzen. Bei stärkeren Winden mit mehr Seegang schwimmt die Plicht immer wenn kein Ablauf vorhanden ist. Ist jedenfalls so bei meiner Robbe Comtesse, Kyosho Fairwind und Graupner Saphir mit Deckaufbau. Mit der Dichtigkeit hapert es nur bei der Saphir, darum wollte ich diesen Renner umbauen mit offener Plicht. Falls jemand von euch eine bessere oder Wartungsfreie Befestigungsmethode kennt, nehme Rastschläge und Ideen gern entgegen.
  • Rigg, Segel und Beschlag werden neueren Datums angepasst.

Das war es, es geht los!


Habe die RASMUS erstmal vermessen um mir einen Überblick zu verschaffen, wo und was evtl. im Rumpf eingearbeitet werden muss, damit der Rumpf Stabilität bekommt um die Kräfte von Schwert und Mast aufzufangen. Damit schone ich das ABS Material das folgende Materialstärken aufweist.

Unterschiedliche Materialstärken am Rumpf
Rumpfmitte 1,16mm / zum Heck zunehmend bis 1,43mm und zum Bug zunehmend bis 1,56mm
Rumpf Materialstärke


Materialstärke Deck 1,51mm auch an der Wulst die den Rumpf auffängt
Deck Materialstärke


Materialstärke Schwert 1,87mm
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Nun ist die Schablone aus Altpapier angefertigt und der Ausschnitt auf 4mm Sperrholzresten übertragen und der Rumpf in Form gebracht
Die Schablone habe ich aus der Innenseite vom Deck gefertigt und an der Wulst mit einem Skalpell eingeritzt.
Die Sperrholzplatten mit Klebeband befestigt, damit diese bei weiteren Arbeiten nicht aus dem Rumpf springen.
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Jetzt passt Deck und Rumpf zusammen und die Maße der Schwertbefestigung mit Spanten konnten übertragen werden.
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So langsam erkennt man eine gewisse Form.
Schwert 2.jpg


Es geht weiter mit der Rumpfversteifung
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Durch die ausgeschnittenen Öffnungen können die Spanten nun eingepasst werden. Die Form für die Spanten habe ich erhalten durch das auflegen einer zugeschnittenen, dreilagigen Gipsbinde von 20mm Breite außen auf den Rumpf. Zwischen Rumpf und Gipsbinde ein dünnen Streifen Backpapier als Unterlage gepackt um ein mögliches anbacken zu vermeiden. Der Gips ließ sich nach dem durchtrocknen einfach vom Rumpf abnehmen. Natürlich unter Vorsicht, damit die dünnen Streifen nicht durchbrechen. Davon den Innenriss erstmal zur Anprobe auf Altpapier gebracht, abzüglich der Materialstärke jede Seite 1mm vom Rumpf. Wenn es passte auf 4mm Sperrholz übertragen und auf der übertragenen Linie ausgesägt. So musste nur noch fein nachgeschliffen werden.

Spant Vorlage Papier und dann auf Sperrholz
Spant Vorlage Papier.jpg
Vorlage Spant Holz.jpg


Ausschnitte angefertigt damit der Rumpf beim Anpassen der Spanten die Form behält
Deck Ausschnitt 1.jpg
Deck Ausschnitt 2.jpg


Spant eingepasst. Spanten werden im Anschluss für die Aufnahme der RC - Komponenten, Umlaufschott, usw. ausgeschnitten. Nur die hinteren und vorderen werden als Schott geschlossen bleiben.
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Wenn dieses Provisorium der Anpassung mit Kiel und Deckverstärkung aus meinen Sperrholzresten abgeschlossen ist, warten die Forex Hartschaumplatten von 4, 6, 8, und 10mm auf Ihre Verarbeitung um als Spanten und Deckverstärkung in der RASMUS zu dienen.

Bis dahin bitte geduldig bleiben.

LG Ralf

Zum Abschluss eine kleine Fragestellung.
Welche Typenbezeichnung hätte die RASMUS mit Ihrem Kajüten Aufbau im Original, wenn man diese nur bis zur Wasserlinie betrachtet.
 
Hallo Ralf und eine Gruß an die anderen Modellbauer die hier mitlesen,

An einem Segelboot treten punktuell Kräfte auf. Besonders das Rigg und das Ballstgewicht bewirken diese Krafteinwirkungen.
Das sollte bei der Konstruktion oder wie in diesem Beispiel der Rasmus, beim Bau beachtet werden.

Besonderes Augenmerk sollte auf den Bereich um den Schwerkasten, Maststuhl, Fockaufhängung, Ruderanlage und Achterstag gelegt werden.
An diesen Stellen sollten besondere Verstärkungen vorgesen werden. Damit die Kräfte in den Rumpf geleitet und verteilt werden können.
Aber Achtung! Immer das gesammte Gewicht der Yacht im Blick behalten. Schnell ist hier übertrieben. Oberstes Gebot ist der Leichtbau.
Der Ingeneur ist gefragt.

Konstruktive Beispiele möchte ich hier mal an einer Figaro II die ich gerade Aktuell in meiner Planung habe zeigen. Entschuldigt bitte das ich
keine Rasmus als Beispiel zeigen kann. Trotzdem hoffe ich einen Einblick in die Problematik zu geben.

Figaro II Modellboot 001.png

Das ist die Figaro II. Ähnelt nicht der Rasmus aber die technischen Herausforderungen sind die selben.

Figaro II Modellboot 002.png

In dieser Schnittdarstellung kann in das Boot gesehen werden. Der Maststuhl ist zu sehen wie er auf dem Kielschwein aufsetzt.
Und die nach unten gerichtete Kraftwirkung des Mastes in den Rumpf ableitet.
Das Wantenpütting ist mit dem Kielschwein durch eine Verstrebung abgespannt. Und so können die Wanten das Deck nicht
nach oben ziehen.

Figaro II Modellboot 003.png

Ich habe an dieser Stelle einen Spant vorgesehen. Das hängt aber damit zusammen das, das Boot gedruckt werden soll.
Und hier eine Fügestelle gebraucht wird.

Figaro II Modellboot 004.png

Dieses Segment (Bug) ist Bewust gewählt. An dieser Stelle wird das Vorstag angeschlagen. Dieser Spant hilft die Kraft in den Rumpf zu leiten.

Figaro II Modellboot 005.png

Ich bin Vorsichtig. Zwischen den beiden Spanten setze ich unter Deck noch ein Rohr ein. Damit wird die Krafteinwirkung des
Vorstags noch besser verteilt.

Die Frage, ob man den Mast auf das Deck stellt und Unterfüttert oder wie im Beispiel der Figaro II einen Maststuhl verwendet, ist Ansichtssache.
Ich finde die Variante Maststuhl hat einen Vorteil. Das Auftakel ist leichter. Den Mast kann ich schon mal in den Maststuhl stellen. Habe nun die
Hände frei für die Wanten usw.......

Gruß Kuddel
 
Zuletzt bearbeitet:
@Baerlin-Line
Respekt, mit welcher Intensität und viel Gehirnschmalz Du diesem Projekt widmest. Ich vermute da eine gewisse Begeisterung.
In meinen Augen ist RASMUS ein Freizeitmodell aber kein Wettbewerbsmodell
Die Flosse ist typisch für einen Freisegler (wer fährt heute in GER noch Freisegler?). Bei den Schülern wurde aus der Not eine Tugend gemacht und der Freisegler mit Fernsteuerung ausgestattet. Die ersten Jahre waren nur Ruderbetätigung erlaubt (Segelwinden gab es damals im DDR Handel nicht.)
Gut bei den F-Booten war
- wenige Vorschriften
- Segelschnitt/-form frei gestaltbar (maximale Fläche 0,33m²)
- Vermessen wurden nur Segeldreiecke
- Liekrundungen waren Flächengewinn



Klugscheißmodus an

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Mit freundlicher Genehmigung des Eulenspiegelverlages


F ist eine Modellsportklasse aus der Zeit um 1935 oder früher "Jungmänner Klasse"
D und F5 sind Modellsportkategorien der NAVIGA für
D => Freisegelmodellboote
F5 => Funkferngesteuerte Modellsegelboote

Mir sind bei NAVIGA die Klassen DF und F5-F unbekannt
Bekannt sind mir die nationalen Klassen des Schiffsmodellsportclubs der DDR für Schüler
DFI für Schüler der Alterstufe I (bis 12 Jahre)
DFII für Schüler der Altersstufe II (über12 Jahre bis Ende der 10. Klasse falls kein Sitzenbleiber)
F5-FS für Schüler der Alterssstufe II
Klugscheißmodus aus

Ich würde mich über jeden hier im Forum zugesteuerten Beitrag freuen.
Erfahrungen mit Rasmus in MBH

An einem Segelboot treten punktuell Kräfte auf............ Bereich um den Schwerkasten, Maststuhl, Fockaufhängung, Ruderanlage und Achterstag gelegt werden.
An diesen Stellen sollten besondere Verstärkungen vorgesen werden. Damit die Kräfte in den Rumpf geleitet und verteilt werden können.
Ich hatte eine Lösung von Hairdryer aus dem Jahr 1989 übernommen (beitrag in einer Modellbauzeitschrift).
Thomas hatte das Innere des Bootes so konzipiert, dass es Kraftüberleitungen zu jedem Kraftangriffspunkt gab. In seinem Bericht zur "Lastminute" war der Rumpf nur noch formgebendes Element- Dieses Prinzip ist hier bei OK712 auch zu sehen und auch u.A. bei IOMchen.

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Diese Rumpfschale war kaum in der Lage größere Kräfte aufzunehmen.

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Ich hatte die Baugruppe so konzipiert, dass die unten geschlossene Masttasche mit Hauptspant und Püttingpunkten eine Einheit bilden. Die Masttasche endet etwa 5mm über dem Boden . Die Masttasche war mit der Verstärkung für die Kieltasche verbunden.

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Das Fundament für das Segelservo die obere Kieltaschenabstützung, die Kieltaschenverstärkung in der Rumpfschale und der Haptspant sind verbunden und nehmen die wichtigsten Kräfte auf. Vom Hauptspant geht eine Hartholzleiste bis zum Bug und dient der Befestigung der Fock. Die Kräfte vom Achterstag und Ruder schätze ich als die Kleinsten ein.

Das war 2006. Heute würde ich einige Details anders lösen. Hier ist zu viel Holz im Einsatz.

Ich lese Deinen Bericht gerne und freue mich, wie Du das Projekt behandelst. und wünsche Die vollen Erfolg und Freude bei Deinen Lösungen

Ulli
 
Hallöchen "Kuddel" und "Ulli",
nachdem ich heute Gipsverband zum Abformen der letzten beiden Spanten für die Schwertaufhängung im Mittelrumpf aufgelegt habe, lese ich eure unterstützenden Antworten beim Sonntagskaffee mit Begeisterung 🤩.

Da ich heute am Rumpf nicht mehr arbeiten kann, habe ich mir jetzt vorgenommen ein Skizze meiner Vorstellung der Schwertaufhängung anzufertigen und hier einpflegen.

Bis dahin

LG Ralf
 
habe ich mir jetzt vorgenommen ein Skizze meiner Vorstellung der Schwertaufhängung anzufertigen
Hmmm?
Das hätte ich früher erwartet.

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Als ich mich für ein Projekt entsieden hatte, kamen Bleistift und Radiergummi zum Einsatz. Ich möchte vorher wissen, was wie gestaltet wird. Da ich an der VANQUISH einige Modifikationen vor nahm, baute ich mir zusätzliche Trimmmöglichkeiten für Kiel und Mast ein (hier ist nur ein Positionnierungsstift eingezeichnet. Verbaut wurden 2, damit der Mast um 12mm versetzt werden konnte.)
Kiel konnte um 7mm verschoben werden.
Bitte nicht an der Schrift aufregen das war für ein anderes Forum so geplant.


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Damit ich mich immer am Projekt orientieren kann, hing diese Skizze immer über dem Basteltisch.
Habe jetzt erst das Titelblatt vom Karton studiert.

Waldemar war in meinen Augen ein begnadeter Elektroniker. Bevor die DDR eine Proportionalanlage heraus brachte, zeigete er mir eine Mehrkanalanlage mit "Ringzähler" (nicht verstanden um was es ging). Alles selbst gebaut bis hin zu den Servos mit Elektronik.
Sein damaliges Modellsegelboot sah ??? aus aber funktionierte wunderbar. Später war Waldemar mehrere Jahre Trainer der DDR Nationalmannschaft.

Im Kartonbild sehe ich einige Dinge, die ich ändern würde und in diesem Beitrag abhandelte.

Ulli
 
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