Hallo Christian
Jein
ich spreche eigentlich nicht von Horten sondern von Pfeilnurflügeln allgemein.
O. K., meine große Horten hat 4 Klappen, wobei die äußeren und inneren sehr stark differenziert werden. Z. B. bei Kurve rechts fährt das kurveninnere Querruder stark nach oben, die kurveninnere Wölbklappe wenig nach unten, die kurvenäußere Wölbklappe fährt stark nach unten, das kurvenäußere Querruder nur ganz wenig nach unten. Durch die unterschiedlichen Ausschläge und Hebelarme der Klappen wird ein Drehmoment in Kurvenrichtung erzeugt, das dem negativen Wendemoment entgegen gerichtet ist. Zusätzlich hab ich kleine Widerstandsruder an den Flügelspitzen, die mit dem Seitenruderknüppel nur auf der Kurveninnenseite ausfahren. Die sind allerdings nutzlos, weil zu klein. Ich benutz die trotzdem, denn sie schaden nicht und ich verlern das Seitenruderfliegen nicht
. Den ganzen Müll brauch ich aber nur zum ein- und ausleiten von Kurven, den Rest macht sie mit Höhenruderstützung alleine, ebenso wie ein "richtig" ausgelegter Wingletpfeil oder auch meine kleine Horten IX als PSS, die hat nur Flaperons ohne Differenzierung. Für die Rollen im Video des Impeller H IX Threads war kein Nachdrücken erforderlich, trotzdem sind die Rollen recht gerade.
An den Flaperons sind zwar Frise-Nasen dran, die aber zum segeln gar nicht notwendig und für den Kraftflug nur ein bissl hilfreich beim einleiten für schönere Kurven sind.
Sehr vereinfacht passiert beim Kurvenfliegen folgendes
1. Thermik finden
2. Nachdrücken gegen "Nase geht hoch"
3. Querruder geben
und dabei passiert folgendes:
bei einem Querruderausschlag zur Einleitung einer Kurve, sagen wir nach links, beginnt der Flieger durch das negative Wendemoment zuerst falsch rum nach rechts zu schieben. Diese Bewegung wird durch Winglets oder Seitenleitwerke gedämpft, bei Hortens im Wesentlichen durch die Pfeilung. Zum Glück rollt er dabei auch nach links, also richtig rum, so daß ihn das Schiebegiermoment richtig rum in die Kurve dreht. Diese Stabilisierungswirkung ist auftriebsabhängig. Je geringer der Anstellwinkel und damit der Auftrieb, umso geringer ist die Stabilisierungswirkung. Hier bringt Differenzierung oder
4. manuelles ziehen eine Verstärkung des Effekts, der Flieger liegt stabil in einer Drehbewegung.
5. Querruder rausnehmen und mit Höhe den Kreisradius bestimmen. Dabei halten sich Auftriebsverlust durch die Schräglage und Kreiselkraft die Waage.
6. Böen aussteuern.
Im Übergang zwischen 4. und 5. ist der Piloten-Unterschied zwischen mit und ohne Differenzierung. Der eine zieht lieber am Anfang der Flugbewegung manuell, der andere drückt am Ende lieber nach.
Das Schiebegiermoment wird auch durch die V-Form beeinflußt und hier liegen auch Unterschiede in Auslegung und Steuerverhalten der einzelnen Flugzeuge.
oder
1. Im Hangwind geradeaus mit ca um 0 donnern
2. mit Querruder Flieger in Kurvenrichtung rollen wie bereits von Kurbel geschildert:
Drücken bis Ca=0, während Ca=0 in die gewünschte Kurvenrichtung rollen (ohne jedes Wendemoment!),
dann QR wieder neutral und fein am HR ziehen (Pfeilflügel beginnt in die Kurve zu gieren).
3. Ziehen für "rum"
4. Gegenquerruder und Nachdrücken bis zur waagerechten Ausrichtung des Fliegers zum zurück donnern.
Übrigens ist das Koppeln von Widerstandsseitenrudern mit der Querrudersteuerung "absolut verboten", weil die Flugzeugbewegung durch Querruder zumindest gering gedämpft ist, die Bewegung durch Widerstandsruder aber komplett ungedämpft. Das führt bei Kopplung zu Konflikten bis zur Unsteuerbarkeit.
Näher kann ichs ohne Literatur nicht erklären, ich bin kein Aerodynamiker, aber das ist ja eigentlich schon zu theoretisch. Kurbel könnts sicher genauer und trotzdem kürzer erklären und mit weniger Aerodynamikfehlern, ich denke er ist da fitter.
Viele Grüße,
Uwe.