Digitalisierung 4.0

Dabei wird mal wieder vollkommen vergessen, dass für den Heilungsprozess der persönliche Bezug zum “Heilenden” eine wichtige Rolle spielt. Ich bezweifle, dass Maschinen in diesem Punkt den Menschen ersetzen können.

Gruß
Ralf

*Hüstel*Hüstel* - an welchen Bezug denkst Du da genau ? An die 167s effektiver Verweilzeit vor dem Doc, welcher einen zumeist nicht mal anschaut, oder an den der Krankenschwester mit ihren 50 Patienten
die sie an einem Arbeitstag zu bewältigen hat. :D

Nicht falsch verstehen, ich bin da ja vollkommen konform mit Deinem Einwand, denoch leidet der persönliche Bezug heute doch eh schon dermaßen, dass man meinen könnte, es sind alles schon
menschliche Robbies, die den Plan F abarbeiten müssen...Zeit für ein "persönliches" Gespräch etc. bleibt leider immer mehr auf der Strecke, zumindest auf der Station, auf welcher mein Frauchen
malochen muss.
 

Julez

User
Hallo

Kurze Geschichte zum Thema Datensätze:
[]
Hier sehe ich überhaupt die große Chance einer KI, aufzutrumpfen: Lückenlose medizinische Überwachung, und vor allem Mustererkennung innerhalb der anfallenden Datenmassen. Welcher Arzt kann heute die gesamte Krankheitsgeschichte eines Patienten auf dem Schirm haben, sämtliche jemals genommenen Medikamente, erfolgten Behandlungen und getätigten Diagnosen? Und dann mehrere Patienten vergleichen, schauen was ähnlich ist, und Erkenntnisse gewinnen? Eine KI kann das, und dann innerhalb von Millionen von Datensätzen nach Mustern suchen, welche eine maßgeschneiderte Behandlung ermöglichen und zwar nicht erst dann, wenn der Störfall eingetreten ist, sondern präventiv.
Die Kehrseite der Medallie ist natürlich die potenziell mögliche Vorhersage, dass jemand in 3 Jahren arbeitsunfähig wird, und keinen Job mehr findet...
 

MGS

User
Andere denken, dass uns ein bedingungsloses Grundeinkommen retten wird. „Nehmen wir das zusätzliche Geld, das die KI einbringt, und verteilen es an die Leute, die ihre Arbeit verloren haben“, sagen sie. „Dieses zusätzliche Einkommen wird den Menschen helfen, neue Wege zu finden, und andere Formen der Sozialhilfe ersetzen.“ Aber es bewirkt nichts gegen den Verlust der Menschenwürde oder das Bedürfnis, sich nützlich zu fühlen. Es ist nur ein bequemer Weg für die Nutznießer der KI-Revolution, sich zurückzulehnen und nichts zu tun.

Weiterlesen hier: https://www.heise.de/newsticker/mel...-keine-Arbeitsplaetze-zerstoeren-4000630.html

MfG Martin
 

Ost

User
Wenn die Hälfte aller Jobs verloren geht,
dann geht auch die Hälfte aller Konsumenten verloren.
Ohne Konsumenten keine Geschäfte.

Sollte es also so weit kommen wird für die künstliche Intelligenz auch keine Arbeit da sein.
Das ist es, was mich bei all den Diskussionen stört:
alles schielt auf Absatzrekorde, Umsatz um jeden Preis, Marktanteile usw.

Aber die Produkte muß einer kaufen und bezahlen können.

Dieser Gedanke kommt erheblich zu kurz;)
 
Hier sehe ich überhaupt die große Chance einer KI, aufzutrumpfen: Lückenlose medizinische Überwachung, und vor allem Mustererkennung innerhalb der anfallenden Datenmassen.
Na Super. :rolleyes:

Du bekommst also ein Mail von deiner Krankenkasse worin steht; das du zu 48,72531% an >Schlagmichtot< erkranken wirst. Und du deswegen zu einer Operation anzutreten hast, welche mit 21,58971% erfolgreich sein wird.
Solltest du dich aber nicht operieren lassen, steigt dein Beitrag ins Nirwana bzw. du fliegst achtkantig aus der Kasse.

Oder die Krankenkasse teilt dir mit bedauern mit, das du noch 13 Monate, 12 Tage, 11 Minuten und 10 Sekunden zu leben hast.
Hey, und morgen fährt dich ein Autonomes Auto über den Haufen...
 

Julez

User
Ich wäre ja schon froh, wenn die 3 größten selbstverschuldeten Gesundheitskiller mit höheren Beiträgen ausgeglichen würden:
Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel.

Und nochmal was zur Digitalisierung: Es wird noch viel zu oft wie unten beschrieben gearbeitet, man mache sich mal die Verschwendung klar. Kein Wunder dass Email erfunden wurde. Also, in einem anderen Forum gelesen:

Der GILB mal wieder. Für Leute die den Begriff nicht kennen, es handelt sich um die "Deutsche Post".

Ich werfe 50 Cent in den Briefmarkenautomaten in der trügerischen Hoffnung ein Postwertzeichen gleichen Wertes zu ergattern und was passiert?
Der Blechdepp schmeisst einen Zettel aus auf dem steht daß leider sein Drucker kaputt ist und ich mich mit dem erhaltenen Zettel zur nächsten Postfiliale begeben soll. Warum er mir nicht einfach mein Geld zurück gegeben hat und warum er mit dem kaputten Drucker trotzdem den Zettel drucken konnte entzieht sich meiner Kenntnis.
Brav laufe ich zur nächsten Filiale, die glücklicherweise nur 5m entfernt ist und reihe mich in die Schlange der Leute ein, die auch glauben daß die Post ein Dienstleistungsunternehmen ist und kaum 16 min später bin ich dran und lege den Zettel auf den Tresen.
Der Zerberus hinterm Tresen schaut mich an als wäre ich im Osterhasenkostüm erschienen und fragt: "Was ist das"? Ich hab sie dann drauf hingewiesen daß DAS WAS IST auf dem Zettel steht.
Sie hat ihn dann gelesen mit der Bemerkung "das habe ich noch nie erlebt". Naja irgendwann ist immer das erste Mal und ich forderte eine Briefmarke oder Geld zurück!
Im gleichen Moment wurde mir klar gemacht, daß bei der Post scheinbar immer noch Beamte das Sagen haben. Es wurde ein weiterer Kollege zu Rate gezogen und zu zweit das Problem angegangen.
Nach zwei Telefonaten wurde zumindest festgestellt daß ich zu Recht "Schadenersatz" forderte.
Jetzt begann der Beamtenapparat zur vollen Größe anzuwachsen. Die Beiden traktierten den Computer mit minutenlangen Eingaben, zogen mehrmals verschiedene Karten durch den Leser und siehe da, der Drucker spuckte einen Beleg aus.
Meine Freude war nur kurz, da dieser Beleg nur dazu diente meinen Beleg dort dranzutackern. Aber es gab dann doch noch einen zweiten Ausdruck und den gab man mir mit dem Auftrag ihn auszufüllen. Ausfüllen heisst bei den Apparatschniks: Name, Vorname, Straße, Hausnr., Wohnort und Postleitzahl sowie eine Unterschrift.
Auf meine Frage ob ich meinen Ausweis vorzeigen soll um die Angaben auf Rechtmäßigkeit zu überprüfen erntete ich nur bitterböse Blicke.
Im Nachhinein ärgert es mich daß ich nicht Angela Merkel oder so hingeschrieben habe.
Wie auch immer wurde dann eine Rolle Briefmarken geholt, der Strichcode der Rolle eingelesen einige Eingaben in die Tastatur gehauen und jetzt bin ich stolzer Besitzer von 5 (in Worten fünf) Marken a 10 Cent.
So kann man des Bruttosozialprodukt auch anheben.

PS: Bereits vor zwei Jahren hat mich besagter Blechdepp um 2,60 € beschissen, ohne Beleg. Da musste ich einen Fragebogen mit Durchschlag ausfüllen und einen Antrag stellen. Ich hab nie wieder was gehört, vielleicht haben sie das Geld versoffen.
 
Wenn die Hälfte aller Jobs verloren geht,
dann geht auch die Hälfte aller Konsumenten verloren.
Ohne Konsumenten keine Geschäfte.

Sollte es also so weit kommen wird für die künstliche Intelligenz auch keine Arbeit da sein.
Das ist es, was mich bei all den Diskussionen stört:
alles schielt auf Absatzrekorde, Umsatz um jeden Preis, Marktanteile usw.

Aber die Produkte muß einer kaufen und bezahlen können.

Dieser Gedanke kommt erheblich zu kurz;)

Öhm ja, wird wohl so sein... Eine Geschichte, die vielleicht etwas "offtopic" ist, aber mit der Digitalisierung und ihren Folgen, es vielleicht doch wert ist, auch mal betrachtet zu werden:

Man stelle sich mal ein Dorf vor, da gibt es einen Bäcker, da gibt es einen Friseur, eine Autowerkstatt usw... Jeder kauft beim anderen Nahrung, eine Dienstleistung etc... Ein zweiter Bäcker beispielsweise wäre in diesem kleinen Dorf evtl. schon zu viel, weil der Bedarf an Backwaren bereits von einem Bäcker abgedeckt ist, aber das dorf wächst ja schließlich auch... Es entsteht aber dennoch eine Konkurrenzsituation, vielleicht noch ganz praktisch für den Kunden, wegen des daraus resultierenden Preiskampfes, für den ersten Bäcker aber bestimmt unangenehm. Jetzt kommt aber das, was bei uns heute sehr verbreitet ist, ein Lebensmittelladen bietet plötzlich Brötchen an, früher von einem der Bäcker, heute aus Teiglingen, Made in China an, mit Enzymen angereichert, die sie ewig haltbar machen und das Ganze zu einem Preis, der für beide traditionellen Bäcker unerreichbar ist. Den qualitativen und geschmacklichen Unterschied merkt man schon, aber der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier... Auf lange Sicht gehen die beiden Bäcker pleite, ist ja heute überall zu beobachten... Die lassen dann aber auch ihre Autos nicht mehr reparieren usw... Gewinner ist an der Sache ist noch nicht einmal der Lebensmittelladen sondern primär der Produzent der Teiglinge in China, Polen oder wo auch immer...

Donald Trump möchte genau das mit seinem Slogan "America first" nicht mehr! Wenn man Städte wie Detroit betrachtet, da ist genau das passiert, nur eben mit der Automobilbranche... Ist dieser Gedanke "Amerika first" wirklich so verwerflich, wie das heute als Schreckensszenario von den Medien verbreitet wird? Trump muß man nicht mögen, ich finde den auch etwas... naja lassen wir das, aber genau diese Gedanken haben ihm wohl den großen Zulauf beschert. "Bäcker" bzw Autobauer, die einfach nicht mehr gebraucht werden....
Ich erinnere mich an eine Schlagzeile vor ein paar Jahren, da hatte Ford in Deutschland Kurzarbeit angemeldet mit der letztendlichen Begründung, daß sie Autos für die Arbeiterklasse in Deutschland produzieren, die aber heute wirtschaftlich so schlecht gestellt ist, daß sie sich diese Autos gar nicht mehr leisten können... Ach welche eine Überraschung... Der Euro, den man uns ungefragt übergebraten hat, hat auch seinen Beitrag dazu geleistet, die Preise wurden nahe zu in allen Bereichen dahingehend angepasst, daß man aus dem DM ein € Symbol gemacht hat, beispielsweise eine Tafel Milka, die heute 1,09€ kostet, wäre für knapp 2,20 DM unverkäuflich gewesen, das kostet sie aber heute! Nur bei den Löhnen, da hat man gesagt 3000 DM sind 1500 €, das ist doch klar oder? ein Schlem wer Böses dabei denkt...

Es scheint wohl in der Natur einiger, aber eigentlich nur weniger Menschen zu liegen, aus Profitgier alles abzugrasen bis nichts mehr wächst und dann braucht man neue Märkte, die dann auch wieder abgegrast werden bis nix mehr geht... Der Kollaps dieser Marschrichtung ist unausweichlich und eben immer nur eine Frage der Zeit... Tja....


VlG Tobi
 
Ich wäre ja schon froh, wenn die 3 größten selbstverschuldeten Gesundheitskiller mit höheren Beiträgen ausgeglichen würden:
Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel.

:

Wird einem sicher oft und gerne so verkauft, aber die teuersten Jahre im Leben eines Menschen sind seine letzten, besonders wenn es sehr viel sind: Ein kranker Rentner, der mit Demenz bis ins hohe Alter in einem Pflegeheim dahin vegetiert, der kostet richtig Kohle! Da ist ein Herzinfarkt mit Todesfolge mitte 50 eine ausgesprochen wirtschaftliche Lösung, das wissen die Krankenkassen und die Politiker aber eigentlich auch, das glaub mal...:D
 
Naja, die neue "Dampfmaschine" dieses Threads sehe ich momentan eher bei der Industrie. Früher war es manchmal schwierig, in der Werkshalle ein neues Werkzeug zu bekommen. Insbesondere dann, wenn der Meister seinem neuen Lehrling auf den Werkzeug-Ausgabezettel eine Wechselstrombatterie zur Beschaffung eingetragen hatte...

Heute werkelt man üblicherweise an einem Standort, um z.B. Autos zusammenzusetzen. Just-in-time werden die Komponenten angeliefert, meistens arbeiten dann Menschen im Hintergrund, um den kontinuierlichen Fluss an Dingen zur rechten Zeit zu gewährleisten.
Mit der jetzt ausgerufenen/anbrechenden Zeit der Digitalisierung 4.0 soll es künftig so funktionieren: Hersteller-/Länderstandort- und (neu!) Zollgrenzen-übergreifend, ein globaler vernetzter Sachmengen- und Geldfluss für ein Produkt, alles automatisiert via Internet. Wenn es gilt, nächstes Jahr hunderttausende E-Autos zu produzieren, ordert/reserviert das zentrale Hauptsystem -automatisch- beim Lithiumzellenproduzenten in XY die getaktet benötigten Zulieferungen...

Bezeichnet wird das im Neusprech mit "coordinated seamless workflow", so in etwa koordinierter nahtloser Fluss von Informationen und Gütern sowie Finanzzahlungen...

Ich kann mich noch gut erinnern, als die ersten international geführten Datenleitungen mit Servergruppen zusammengeschaltet wurden, also eben bis in die Rechnersysteme der Firmen hinein, nicht nur ferne Terminals an ferne Rechner. Da hiess es, oh, ein Byte aus Irland, das lässt sich erst nach einer Nachbehandlung verarbeiten, blöd, dass es die Finanzclearingdaten für die cross-country-Abrechnungen waren, also musste schnell wieder manuell kontiert werden, in Irland.

Die kommende Digitalisierung 4.0 müsste eine komplexe standortübergreifende Industriefertigung mit automatischer Mengenflusssteuerung abstützen bzw. möglich machen. Dann kommen die Rechtsanwälte fürs Handelsrecht, Compliance, usw. und sagen ihren Zauberspruch "Stop, it´s the law" und alles muss angepasst werden, hihii.
Ich schätze abschliessend, es wird in etwa so spannend wie bei den Entwicklungsschüben der künftig autonom fahrenden Autos. Viele verhalten sich so, als wenn das alles schon verfügbar wäre, bitte Realitätscheck machen, zumindest von Zeit zu Zeit.
Gruss Dietmar
 

Julez

User
Dafür dass Digitalisierung so hoch aufgehängt wird, wird beim Personal erstaunlich wenig Fachkompetenz erwartet:

https://www.br.de/puls/themen/welt/portraet-judith-gerlach-digitalministerin-bayern-100.html

[]Auf die Frage, wie sie zum Themenbereich ihres neuen Ministeriums stehe, antwortet sie [Judith Gerlach] bezeichnenderweise: "Ja, Digitalisierung ist jetzt sicher nicht mein Spezialbereich, aber ein absolutes Zukunftsthema."[]

Auf die Frage, was auf ihrer Agenda steht, antwortet Gerlach bisher eher ausweichend: "Ich kann's noch nicht wirklich genau sagen. Weil ich in den nächsten Tagen erfahren werde, wie genau der Zuschnitt ist und was das wirklich beinhaltet. Ich kenn das jetzt auch nur vom Zuruf her."[]

Helmut Schuhmacher, Geschäftsführer der CSU-Geschäftsstelle, sagt als Begründung zu ihrer Besetzung: "Judith ist jung, das allein ist schon eine gute Grundlage für diese Aufgabe."[]

Na dann, so kann's was werden!
 
... ach was. Das macht demnächst die neueste Version von Ess-Ah-Pee. Nur ein paar Mausklicks erforderlich, da "fully pre-customized deliverable" aus der "Cloud". Frau Gerlach muss es nur "finanziell mitanschieben" und erscheint dann zum Rollout fürs Foto. Gruss Dietmar
 
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