Einsatzfenster Lipo

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
(...) ...die magischen 2,7V gelten also in einer idealen Welt, in der sich der Akku bei Entladung nicht erwärmt. Franks Diagramm im Startbeitrag müsste man also mit Temperatur- und C-Rate- Variablen hinterlegen und ein Excel-Sheet draus basteln. Freiwillige vor! ;)
Dieter, wenn man es richtig machen täte würde das ein 3D-Kennfeld ergeben mit den Abhängigikeiten. Last/Spannung/DC-Ri(Temperatur)
Der Wunsch ist schnell geschrieben aber dann ... :rolleyes: ...

Diese magischen 2,7V bereiten so manchen Händler auch immer wieder Kopfzerbrechen, weil LiPo-Reklamationen
manchmal darauf hinweisen (sofern der User noch zu den Grundehrlichen gehört), dass er ja nie unter 2,8/Z
entladen habe ... höchstens ein paar Mal (mehr) weil "er" am Ladegerät die Kapazität testen wollte.:(

"Relikte" sind manchmal ein Fluch ...
:mad:
 

Crizz

User
"Relikte" trifft es sehr gut. Ich hatte ja das Beispiel Polyquest gebracht. Bei den Zellen galt auch 2,75 V als Entladeschluß - aber das ist 7 Jahre her, und in der Zwischenzeit hat sich doch einiges deutlich verändert. Die Spannungslage unter Vollast lag bei den XQ / XF irgendwo knapp oberhalb 3 V während wir heute deutlich höher liegen, der Spannungsverlauf war nicht so lange stabil wie heute, es waren einfach Zellen die mit dem heutigen Stand der Technik nicht vergleichbar sind - und leider werden aus welchen gründen auch immer die "Beipackzettel" aus der damaligen zeit gerne weiterverwendet. Vielleicht haben einige davon noch "Restbestände" und wollen das teure Papier / Aufkleber nicht wegwerfen - zum Nachteil des nicht sachkundigen Anwenders.
 

BZFrank

User
Wenn wir bei Diagrammen sind hier noch eines das den typischen Kapazitäts-Lebenszyklus eines gering und gleichmäßig belasteten Lipos im Dauerversuch zeigt. Im Prinzip lässt sich dieser in drei Phasen einteilen. Ich habe sie in das Diagramm eingezeichnet.

Cycle_Life_LipoBattery.jpg

(aus "Degeneration Analysis and Health Monitoring of Lithium Ion Batteries", N.D. Williard, University of Maryland)

Bei dieser Auswertung trat noch ein ein interessantes Phänomen auf: Man erkennt in obigen Diagramm kleine periodische 'Peaks' die nach oben ausschlagen, und zwar alle 50 Zyklen wurde die Akkukapazität oft sprunghaft etwas 'besser', insbesondere in der 3ten Phase. Was ist da passiert?

Das Messverfahren hatte alle 50 Zyklen nach der Entladung eine Pause eingelegt um Messwerte zu übertragen und Wartung/Überprüfung des Messaufbaus durchzuführen. Es zeigte sich das während dieser Pause sich die Zelle etwas regenerierte. Während des Zyklens bindet sich Lithium teilweise an den Elektroden und steht dann für den Ladungstransport nicht mehr zur Verfügung. Wird die Zelle nun aber etwas in Ruhe gelassen löst es sich teilweise wieder und die Kapazität steigt etwas an (und der Innenwiderstand der Zelle fällt geringfügig). Die Änderung ist relativ gering aber messbar.

Gruß

Frank
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
(...)
Das Messverfahren hatte alle 50 Zyklen nach der Entladung eine Pause eingelegt um Messwerte zu übertragen und Wartung/Überprüfung des Messaufbaus durchzuführen. Es zeigte sich das während dieser Pause sich die Zelle etwas regenerierte. Während des Zyklens bindet sich Lithium teilweise an den Elektroden und steht dann für den Ladungstransport nicht mehr zur Verfügung. Wird die Zelle nun aber etwas in Ruhe gelassen löst es sich teilweise wieder und die Kapazität steigt etwas an (und der Innenwiderstand der Zelle fällt geringfügig). Die Änderung ist relativ gering aber messbar.
:) ... wohl ein Grund das unsereiner, immer "nur" eine Hochlastmessung am Tag pro Akkutyp vollzieht für "stabile" (reproduzierbare)
Messergebnisse. Das ist nur möglich, wenn exakt die gleiche Erwärmung im Pack herrscht. Da benötigt ein Hochstrom
belastetes Pack nun mal mindestens 5-6Std. um annähernd gleiche Zimmertemperatur (~21°C, gerade im Inneren!) zu haben.

Natürlich musste man bei diesen Lebens-Zyklenversuch die C-Raten reduzieren (hier 0,5C) um keine verfälschende Wärme
(zyklisch hoch schaukelnd) zu erhalten! ;) ... schade, ein >2C Lade- mit >10C Entladeversuch wäre mir lieber! :)

Nur, wie lange waren "dort" die Wartungszyklen (nach 50Zyklen ~ Periode)?

Aber, Schaden tut es nicht, da ich keinerlei Einschränkungen nachweisen konnte, wenn ein Pack mehrfach schnell geladen wurde (natürlich
immer innerhalb dessen Grenzen). Im Gegenteil, die erhöhte Grundwärme, so um >>5°C macht dem User noch mehr Freude und lässt die
Spannung in den Strompeaks geringer einbrechen (mehr Druck) ... was ja nicht zum Nachteil ist, wie wir wissen!;)
... siehe: http://www.rc-network.de/forum/content.php/308-Das-kleine-„LiPo-ABC“-für-den-Alltag ... Absatz: Wie benutzt man LiPo-Akkus richtig?
 
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