Miniflyer-nd
User
Geraldo schrieb:Lese ich da diverse Aversionen gegen Elektronik??
Zunächst sollte man wissen was man genau will.
1. Wenn das EZF bei Ausfall der Versorgung eine Vorzugsrichtung (z.B. Ausgefahren) haben soll, dann wird das elektrisch schon schwieriger. Dann muss nämlich gegen eine Speicherkraft (z.B. Feder) gearbeitet werden. Das geht auch elektrisch, kostet aber im geschlossenen Zustand permanent Energie.
2. Muss das EZF Zwischenpositionen anfahren können, geht das nur mit einem Lageregler, welcher die Position genau kennt. Im Prinzip wie ein Servo. Könnte man mit einem Schieberegler wie z.B. aus einem Mischpult nachbilden: Poti aus einem Servo entfernen, stattdessen ein Linearschiebepoti angeschlossen, Spindel dran, fertig. Ich schätze mal das Poti sollte so ca. 5k Ohm bis 10kOhm Widerstand und auf alle Fälle eine lineare Charakteristik haben. Die meisten Potis an den Mischpulten sind logarithmisch. Dann kann man auch vom mech. Anschlag wegbleiben.
3. Muss nur die Endstellung erkannt werden, so kann man das auf verschiedene Weise machen:
a) mit Sensor (Hall Sonde, Schalter, Lichtschranke, Spule)
b) ohne Sensor durch Messung des Stromes des Motors. Wobei die Messung mit einer Spule im Prinzip das gleiche ist.
Ich denke es kommt bei 3 darauf an ob die Mechanik anschlagfest ist. Bei einer Spindel habe ich da so meine Bedenken. Richtig geht das nur wenn der Sensor den Anschlag erkennt, bevor dieser mechanisch erreicht ist. Eine EMK - Bremse ist leicht gemacht, man muss nur den Motor nach dem Abschalten kurzschliessen. Bei einer H-Brückenendstufe geht das ganz einfach: Ich muss nur entweder die beiden Transistoren zur Versorgung oder die beiden zur Masse gemeinsam durchsteuern. Wobei es da in der Bremswirkung Unterschiede gibt. Fragt mich nicht warum, wahrscheinlich wegen der verschiedenen Transistortypen.
Ein anderes Verfahren ist (und leider gibt es da glaube ich ein Patent drauf ) die Messung der Störungen des Elektromotors. Solange der sich dreht erzeugt der ein Bürstenfeuer, welches auf der Leitung messbar ist. Wird der Motor geblockt sind die Störungen praktisch weg. Dann kann man den Strom abschalten. Allerdings ist dann der Anschlag auch bereits mechanisch erreicht. (So wird das häufig bei Fensterhebern gemacht).
Gegen die einfache Lösung mit den Endschaltern spricht im Grunde nichts. Nur sollten die Schalter den Strom können.
Reed Schalter können in der Regel je nach Typ so knapp über 1 Ampere schalten. Für einen kleinen Motor kann das reichen. Vielleicht gibt es auch kräftigere Schalter mit höherer Belastbarkeit. Aber die magnetische Schaltweise und hohe Ströme, welche geschaltet werden sollen, widersprechen sich halt. Da braucht man sich nicht wundern wenn der Reed-Schalter nachher eine wundersame Selbsthaltung hat.
Aber mal ehrlich: jeder Servo beinhaltet eine kleine Elektronik (häufig mit Prozessor). Und erst die brushless Regler. Das muss halt nur ordentlich entstört sein.
Gruss
Gerald
Nein keine aversion gegen elektronik, aversion gegen elektronik die meine reichweite runtersetzt.
Zu 1: mit ner spindel geht das "notausfahren" gar nicht, die verriegelt nämlich automatisch da wo sie steht. Und ohne versorgung kein drehen der spindel. Egal was die elektronik im hintergrund vermeldet....
Zu 2.: Hmm, sehr wichtig, hast du recht. Ich brauch auch so oft fahrwerke in zwischenstellungen :-)
Und bei 3: kleiner tipp...kurzschlussbremsen über transistoren, relais oder dioden ist scheisse. Da fallen immer spannungen ab, das bremst dann nicht mehr so (kleine abfälle haben da große wirkung...), und man kann sichs unterm strich ganz sparen....
Beim Speed400 bringt die dioden-kurzschlussbremsung gerade mal 50% der möglichen anhalteweg-verkürzung. Wenn schon bremsen, dann direkt.
Mal ganz ehrlich: meine testaufbauten haben weit über 1000 zyklen, vermutlich auch über 2000. Bisher habe ich 2 switches verloren, beide aus eigenem verschulden. Ansonsten halten sie die ströme ohne murren. Kommt halt auch auf die verwendeten motoren an *gg*
Viele grüße
Hank