Erfahrungen Rippin Ka 6 mit 2,80 m Spannweite

Hallo,

Ich habe hier einen Bausatz des kleinen Ka 6 von Rippin mit 2,80 m Spannweite hier, den ich nun gerne bauen möchte.

Gibt es speziell zu diesem Modell diverse Erfahrungen bezüglich Flugeigenschaften, Gewicht, Schwerpunkt?

Möchte ihn elektrisch bauen, da wir keine Schlepper im Verein haben.

Würde mich freuen, wenn hier jemand ist, der seine Erfahrungen teilen würde.

Grüße Matthias
 
Hallo Leute,

habe den Ka6 nun fertiggebaut und am Donnerstag war Erstflug...
Nachdem Start mit dem Startwagen hob das Modell nach etwa 10 m ab und ging in einen senkrechten Steigflug. Drücken half nicht wirklich, dann folgte ein halber Looping, Trudeln und Einschlag.

Nach Recherchen im Inet kam ich zu dem Entschluss, dass der Schwerpunkt viel zu weit hinten gelegen sein muss.
Frau Rippin meinte, der Schwerpunkt befände sich im Bereich der Steckung.
Ich habe den Segler auch so eingestellt, zudem die EWD auf etwa 2 Grad, was eigentlich hätte passen sollte.

Mal ein paar Vergleiche:

Rödel Ka6 3,20 m CG bei etwa 70 mm
Aeronaut Ka6 3,60 m CG etwa bei 80 mm
Rippin Ka6 2,80 m (meiner) CG auf etwa 80 mm (Bereich der Steckung, Flächentiefe an der Wurzel 260 mm)

Ich denke das sagt alles, der CG hätte nach meiner Vermutung mindestens 10 bis 15 mm weiter nach vorne gemusst...

Über eine zweite oder dritte Meinung wäre ich froh. Ich möchte den Rumpf wieder flicken und es nochmal probieren und hoffen, dass ich dieses schöne Modell in die Luft bekommen kann.

Grüße
Matthias
 
Gib doch die Daten des Seglers mal in ein CG Berechnungsprogram ein. Dann hast du schon mal einen CG der in der Regel gut passt.

Torsten
 

Jantar

User
Hi @Justdahias,
da du etwas von einem Startwagen schreibst, gehe ich mal davon aus, dass deine Ka6 mit einem Motor ausgerüstet ist / war? Sofern der CG passt, könnte evtl. auch eine Ursache ein falsche Motorsturz sein, sodass das Höhenruder von oben angeströmt wurde und folglich das Heck runtergedrückt wurde. Hab selber wenig Erfahrung mit motorisierten Modellen, aber das würde mir plausibel erscheinen, wenn CG / EWD passen.
VG Daniel
 
Hallo Daniel, Motorsturz war etwa 4 Grad nach unten in Bezug auf die Profilsehne. Hatte in der Hinsicht noch nie Probleme bei anderen Modellen, deshalb würde ich das eher ausschließen.
Ich hatte sogar noch versucht den halben Looping weiterzusteuern, dass er wieder in normale Fluglage übergeht, natürlich ohne Motor, aber keine Chance, war unsteuerbar...

Gruß Matthias
 
Bei solchen Modellen hat du eigentlich immer zu wenig Motorsturz weil es sonst kacke aussieht. Dad kannst du aber locker mit der Tiefe ausgleichen.
Erst mal CG und ewd prüfen.

Torsten
 
Ich habe div. K6 gebaut und kann aus dem geschilderten nur entnehmen, daß höchst wahrscheinlich der Schwerpunkt viel zu weit hinten lag. Da die K6 eine Flügel-Vorpfeilung aufweist (gerade Vorderkante zur Rumpfmittellinie) wandert auch der Schwerpunkt weiter nach vorne. Bei einer normalen Flügelanordnung, also Druckpunkt rechtwinklig zur Rumpfachse wäre der Schwerpunkt immer an der gleichen Stelle, gemessen zur Profiltiefe. Das Eppler 201 hat bei neutraler Anordnung den Schwerpunkt bei ca .35 % der Flächentiefe. Bei der K6 kommt er in etwa bei 30% zum tragen. Auch die EWD mit 2 Grad ist um 1 Grad zu hoch. Wenn das nicht so eingestellt war, kann das nur zu einem Fiasko werden. Der eingestellet Motorsturz geht dagegen in Ordnung, hat mit dem Ergebnis nichts zu tun, denn es hätten auch 2 Grad gereicht
 

justme

User
...

Ich denke das sagt alles, der CG hätte nach meiner Vermutung mindestens 10 bis 15 mm weiter nach vorne gemusst...
...

Ich glaube nicht das ein um 10-15mm verschobener Schwerpunkt zu solch einem Flugergebnis führt. Ich würde meinen, dass ein in diesem Bereich falscher Schwerpunkt maximal den Unterschied zwischen "fliegt super" und "fliegt beschissen" ausmacht, aber nicht zur Fluguntauglichkeit führt.
Ich denke Du übersiehst irgendwas ...
 
Nee, da übersehe ich überhaupt nichts. Falscher Schwerpunkt und zu hohe EWD führen meistens zum Strömungsabriss. Bei den genannten 10 bis 15 mm Schwerpunktverschiebung, gerechnet auf die mittlere Flächentiefe, machen dies immerhin 8 % aus. Gerade die Epplerprofile zeigen bei geringen Flächentiefen enorme Schwächen und die K6 hat eine sehr starke Zuspitzung von Wurzel zu Randbogen mit geringer Randbogentiefe. Da sollte man schon sehr genau die Einmessung vornehmen. Wir sprechen immerhin von einem Modell unter 3 Meter. Bei 1:4 und 1:3 hätte ich kaum einen Einwand zu 10 bis 15 mm., sowas schlucken die tieferen Flächen leicht weg.
 

PZL-103

User
Schwerpunkt Ka 6 "händisch ermitteln"
Das Werkzeug dazu:
..mehrere Meter Wollfaden oder Nähgarn,
..Stecknadeln oder Klebeband
..aufspannen nach Zeichnung
(so kommt man zu einem annähernd fliegbaren Ergebnis, eigentlich jedes Flächen-Fluggerät)

NV MODELL Ka 6 CR Schwerpunkt.jpg
 
Na, Gott sei Dank. Einer gibt den richtigen Hinweis. Mit der Festlegung auf ca. 35 % Druckpunkt kommt man bei 25 cm auf 8,5 cm bei 10 cm Randtiefe auf 3,5 cm, also 5 cm Unterschied der Druckpunkte. Die K 6 hat eine relativ gleiche Zuspitzung der Flächen. Wenn man den Unterschied halbiert, kommt man auf eine Vorverlegung des Schwerpunktes von 8,5 minus 2,5, also wäre der vermutlich richtige Schwerpunkt bei 6,5 cm ab Nasenleiste. Da ich nicht die Maße der gelieferten Fläche kenne, sind die Empfehlungen nur gültig für meine Annahme des Flächengrundrisses und der Gesamtsymetrie. Ich behaupte jedenfalls, daß gravierende Abweichungen auch kein gutes Flugergebnis liefern, da vermutlich eine deutliche Schwanzlastigkeit gegeben war.
 

Milan

User
Moin!
Die Wollfaden-Methode kapier` ich nicht.
Bei einer Rechteckfläche ergibt sich eine Schwerpunktlage genau in der Profilmitte !?
Was hat der Wollfaden zwischen Rumpfnase und HR-Randbogen mit dem Schwerpunkt zu tun?
Ich bitte um Erleuchtung.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Richtig ist dass 1/3 des Flächeninhalts vor dem Schwerpunkt liegt, also bei gerader Nasenleiste Flächeninhalt /3 / Spannweite ( alles in dm rechnen)
So habe ich auch den Schwerpunkt meiner 6,7 m ASK 18 berechnet und der lag auf Anhieb richtig.
 

Milan

User
Jo mei das passt scho Sebastian - aber das Wollfaden-Überkreuz-Verfahren ist Gummitwist statt Schwerpunktbestimmung:cool:
 
Ich fange nochmal an. Die Methode Wollfaden - Methode setzt man ein, um die Rechtwinkligkeit der Flügel und des H-Leitwerks zur Rumpfachse zu überprüfen. Unterschiedliche Längen weisen dann auf Ungenauigkeiten hin.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
aber das Wollfaden-Überkreuz-Verfahren ist Gummitwist statt Schwerpunktbestimmung:cool:
Nein, ich es nicht. Das ist eine zeichnerische Schwerpunktermittlung die wir so schon vor 40 Jahren so erfolgreich durchgeführt haben, nur das hier keine Linien auf Papier gezogen werden, sondern statt dem Papier das Modell herhalten muss und statt der gezogenen Linien ein Wollfaden, wobei ich heut zu Tage den Wollfaden durch eine Kevlar Schnur tauschen würde,man geht ja mit der Zeit 😉
 

Milan

User
Die Kevlarschnur macht es aber bei der Randbogen-Randbogen-Überkreuzmethode immer noch falsch.

Schau mal hier -> http://www.aerodesign.de/ -> Nurflügel -> Geometrische Schwerpunktbestimmung

Die von der ermittelten Bezugsflügeltiefe (rot dargestellt) lässt sich dann auch der Schwerpunkt (im ersten Drittel) ausmessen und horizontal zum Tragflächenanschluss übertragen.

Bei einem Doppeltrapez muss man sich halt in drei Schritten die Bezugsflügeltiefe "erzeichnen"........
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt doch so schöne einfach zu bedienende Berechnungsprogram e. Da braucht doch keiner mehr mit Wolle zu hantieren. Die nehmt lieber zum stricken.

Torsten
 
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