1. Fahrbericht bei 2,5 bis ca 4 Windstärken
1. Fahrbericht bei 2,5 bis ca 4 Windstärken
Bedingungen:
2,5 bis 4 Bft, kleinere Wellen, 2 Windschwächere Streifen auf den Halb-/Amwind-Kursen.
Schiff: Mini 40 Trimaran "barbiedolls.de" (Jens-Kraus-Kostruktion #2 parallel zu seiner #1 gebaut)
1. Wie bekomme ich die Kleine auf ein Bein?
Zuerst in meiner ziemlich ausgeprägten Unerfahrenheit bezüglich manchen sehr abrupten Windstärkenwechseln um ca 2 Bft habe ich versucht auf
halbem Wind die Maximalspeed (Ritt auf dem Leeschwimmer) zu erreichen.
Nö - trotz aller möglicher Segel(ver)trimmungen wie z. B. alle Last von der Fock zu nehmen und /oder Twist des Main zu reduzieren - neigt die kleine "barbiedolls.de" dazu nach "vorn zu nicken". Das heißt sie will den PO hochnehmen und den LEE-Bug eintauchen. Dabei reagiert sie dank der tollen Servos überaus direkt auf jedwede Minimalkorrektur und ist jederzeit immer noch zu kontrollieren.
So also nicht Alles wieder zurück getrimmt. Etwas weniger Profil auf des Main, normaler Fockspalt, verhaltener Main-Twist.
Richtig ist es, z. B.
aus einer Wende heraus fortlaufend zu beschleunigen durch allmähliches Dichtholen und die Windkante zu suchen.
Dann hebt sie, vorrausgesetzt der Wind reicht, den Hauptrumpf aus seinem 1. Element dem Wasser in sein 2. der LUFT!!
Dann sind auch
alle 3 Rümpfe bei der Lee-Schwimmerfahrt parallel, der Leeschwimmer liegt sauber im Wasser und es spritzt nix.
Der Widerstand ist auf das Minimum reduziert und der Trimaran lässt sich problemlos über eine b e l i e b i g lange Strecke auf einem Bein halten und sogar in einem bestimmten Maße steuern --> l e i c h t e s Abfallen möglich.
oder auch hier schön zu sehen
kein Spritzen und parallele Ausrichtung bedeutet maximale Fahrt in diesem Zustand
Das geht (noch) nur in der Nähe der Windkante.
Nächstes Ziel ist den EINBEINIGEN Zustand beim sehr allmählichen ABFALLEN zu halten um nicht permanent
auf der Ballancierbahn zu viel Höhe zu gewinnen, denn die muss man logischerweise ja wieder
vernichten bei der Rückbahn.
2. Die Rückbahn ist bei starkem Wind mit VORSICHT zu genießen,
denn das ist eine
Fast-VORwindstrecke und Du bist glücklich über jedes Winkelgrad, um das Du die Segel noch weiter öffnen kannst, um die Last in den Segeln und damit das Moment zum Bug hin bei geringerer Fahrt zu Beginn unter Kontrolle zu halten.
Ich helfe mir mit leichtem "Pumpen" mit den Segeln (also Fieren und dichterholen in schnellem Wechsel) um dem Schiff wieder Fahrt zu geben und es dann vor dem Wind mit gefahrloser aber hoher Geschwindigkeit wieder in die Ausgangshöhe zu bringen.
3. Wenden
So oft war hier im Forum zu lesen, dass der mühsam gebaute Trimaran nicht durch den Wind wollte bei der Wende...
Das kann 2 Ursachen haben:
a) Konstruktion
b) aber eher wahrscheinlich: Das Steuern des Tri.
Zu a) vermag ich wenig zu sagen, weil ich nur mein Schiff genau kenne.
Zu b)
Ein Tri hat durch seine 3 Rümpfe, die Beams noch mehr Luft- und Wasserwiderstand als eine IOM z. B. und eben auch noch weniger Eigenmasse.
Unsere Dinger liegen bei knapp 3000g, die IOM hat satte 1000g mehr.
Das heißt: Die 3-Bein-Dinger bleiben bei der Gegenwindphase leichter stehen als ein Einrümpfer!
Also bedarf es etwas
mehr Fahrt/Schwung wenn die Wende eingeleitet wird.
"barbiedolls.de" dreht
auf dem Schwert habe ich manchmal den Eindruck... jedenfalls ist sie den ganzen Tag lang nur ein einziges Mal nicht durch den Wind gegangen und da hatte sie einfach zu wenig Power, weil kurz zuvor auch der Wind eingeschlafen war und sie dann einfach stillstand.
4. Halsen
Bei starkem Wind wohl das gefährlichste Manöver!!
Beim 3-er Wind haben wir mit unseren Tri's noch keine Probleme. Ich ziehe kurz vor dem Wind die Segel einfach zu und mache sie nach der Drehung wieder auf.
Bei noch stärkerem Wind habe ich mit dichten Segeln gehalst...