Hallo,
habe mir eine große Form aus 300er tooling-Gewebe gebaut. Gab es gerade günstig. War eine ziemlich sperrige "Dachpappe". Wenn das Harz einige Minuten eingewirkt hatte, wurde es dann aber doch sehr geschmeidig. Kopplungsschichten aus feineren Glas. Deutlich leichter und ausreichend steif aber - bei diesem Gewebe braucht es einfach einige Zwischenschichten, sonst zeichnet sich das tooling-Gewebe irgendwann ab.
Auf das Formlaminat kam ein Holzrahmen und eine Füllung mit Poraver. Oben drauf dann wieder das tooling-Gewebe. Trotz einigermaßen symmetrischen Aufbaus kam es nach nun 7 Jahren zu einer leichten Aufbiegung von ca. 2mm pro Seite bei 1,8m Länge. Dagegen helfen nur die von Erwin empfohlenen Einlagen, wobei sich meine Formen mit einlaminierten Stahlrahmen auch nach 11 Jahren nicht verzogen haben. Die sind aber auch aus Glas.
Mein Weg gegen Verzug wäre ein höherer Kasten. Der aktuelle Kasten der cfk-Form ist bei 1,8m Länge gerade mal 55mm hoch. Da wären 100 oder 150mm sicher besser. Andererseits wiegt die Form jetzt 38kg. Die 19kg pro Formhälfte sind so gerade noch handhabbar. Mehr will ich eigentlich (noch) nicht.
Die Lösung könnte ein hoher Rahmen mit nur teilweise ausgefüllten Hinterraum sein. Der wäre wieder steif genug und doch leicht - geht dann aber nur mit Absaugung am Formrand.
Gelege ist deutlich anspruchsloser und meist gibt es das auch in der Formbreite. Aber auch hier würde ich Überlappungen unbedingt vermeiden. Die kommen (leider) irgendwann durch. Das Glas ist und bleibt einfach nachgiebiger als die Kohle. Kleine Formen für Hauben, Props etc. baue ich nur noch aus Kohle, wobei ich nach einer Kopplungsschicht aus Glas gleich auf 160er Köper-Kohle gehe. Die zeichnet sich bisher nicht ab und lässt sich sehr gut tränken und drapieren. Als letzte Schicht lege ich gerne noch etwas Glas drauf. Das gibt dann beim evtl. nachschleifen keinen Kohlestaub.
Die Rahmen baue ich inzwischen aus hochwertigen Sperrholz und recht massiv. Dafür ziehe ich das Gewebe nur einmal nach oben oder drücke den Rahmen in die nassen Formlagen. Wenn es anfängt zu gelieren, schneide ich das überstehende Laminat mit einem Cutter ab. Da spart man sich die Scheiferei und die Sache ist zügig fertig. Bei dem angehängten Foto sieht man die große Form quasi im Querschnitt. Obwohl sie wirklich wenig Laminatstärke hat, kommt sie auf die besagten 19kg pro Formhälfte - ohne Verschraubungen etc.
Bei der Füllung nehme ich Poraver aber ich rühre auch gerne ein paar Glasschnipsel in diesen Brei mit ein.
Die Sache mit dem Vakuum ab Formrand ist auch so was. Habe ich bei der großen Form auch "nachgerüstet". Den ersten Abzug hab ich noch in einer gigantischen Tüte durchgeführt und im Vergleich bekam ich mit der Tüte den Unterdruck wesentlich gleichmäßiger hin. Da reichte eine Lage Abreisgewebe in Formbreite über die ganze Angelegenheit und es legt sich überall sauber an.
Wenn die Folie nur bis zum Formrand liegt, wird zwingend ein Absaugen an mehreren Stellen oder eben Absaughilfen wie Vlies etc. benötigt. Hatte bei mir die Druckanzeigen an Punkten platziert, die dem Absaugpunkt gegenüber lagen und war echt erstaunt, wie schlecht sich das Vakuum verteilt, wenn nur Abreisgewebe verwendet wird. Bei der Außenschale mit porösen Stützstoff ging es noch aber bei der Innenlage war es dann echt ein Krampf.
VG