Fragen zum PC-Netzteil Umbau

Hallo Mitstreiter,

also ich bin der Neue, genannt oberpfalz. Ich habe vor, ein ATX-Netzteil als Stromquelle für einen LiPo-Charger umzubauen.

Folgende Anleitung habe ich gefunden:

1. Das grüne Kabel (PS-ON) mit einem schwarzen Kabel (GND/Masse) verbinden, damit das Netzteil starten kann. Hat das Netzteil keinen Ein-/Ausschalter, kann man diesen jetzt nachrüsten und das grüne Kabel und ein schwarzes Kabel über diesen Weg mit einander verbinden.

2. Die gelben Kabel (+12V) und die gleiche Anzahl schwarzer Kabel (GND/Masse) für den 12 Volt-Ausgang auf 4 mm Buchsen legen.

3. Ein rotes Kabel (+5 V) und ein schwarzes Kabel (GND/Masse) mit einem mindestens 10 Watt, besser mit einem 25 - 50 W Hochlastwiderstan von 2,2 oder 3,3 Ohm belasten. Dies soll bewirken, dass auf der 12 Volt-Schiene die volle Leistung abrufbar wird.

4. Ebenso ein orangenes (+3,3 V) und ein weiteres schwarzes Kabel (GND/Masse) mit einem 25 - 50 W Hochlastwiderstand von 2,2 bzw. 3,3 oder 10 Ohm unter Last setzen.

5. Das graue Kabel (POWER-ON o.k.), sofern vorhanden, mit GND/Masse verbinden, damit das Netzteil nach dem Start weiterläuft und nicht abschaltet.

6. Das braune Kabel (+ 3,3 V sense) an ein orangenes Kabel löten, schaltet die 3,3 Volt-Schiene ab, wenn vom Motherboard nicht benötigt. (Zum Laden braucht man keine 3,3 V oder doch?)

Wichtige Hinweise:
Netzteil niemals ohne Last an der 12 Volt-Schiene betreiben. Also zuerst mit dem LiPo-Charger verbinden, dann einschalten.
Die Hochlastwiderstände entweder in den Kühlluftstrom der Ventilatoren oder auf einem separaten Kühlblech montieren.

Jetzt meine Fragen an die Experten:

Funktioniert die oben geschilderte Methode?
Warum die Belastung des orangenen Kabels aus Punkt 4., wenn die 3,3 V nur bei entsprechendem Motherboardbetrieb erforderlich sind?
Hat jemand nachvollziehbare und fundierte Verbesserungsvorschläge?

Für Eure Beiträge schon mal besten Dank!

oberpfalz
 
Hallo und willkommen bei RCN !


stell mal bitte ein Bild von dem NT ein, insbesondere wo man die elektrischen Werte (Typenschild) lesen kann.

zu1: ja
zu2: ja

zu3,4,5,6: habe ich nie gebraucht.


Mach noch nen richtigen E/A Schalter hinten an die 220V, wenn du dir das zutraust ...


Ich gebe Kumpels ständig ATX Netzteile aller Arten und Baujahre für solche 12v Versorgungen. Keiner hat einen zusätzlichen Lastwiderstand dran,
nur das/die Ladegeräte. Kein ATX Netzteil ist bisher kaputt gegangen. Als Grundlast kann doch eher ne 15W/12V Glühbirne oder Niedervolt-Spot dienen,
da hat man auch gleich Licht mit dazu ;-) . Die 5V rauslegen macht evtl. auch Sinn, und zwar als "laaaaanges" Kabel mit UNI/Buchse zum Zwecke einer Servo/Empfänger Stromversorgung.
Schlachte noch einen alten PC, und lege löte direkt auch noch 2 USB Buchsen mit an die 5V, so kannste dabei auch noch 2 Handys oder sonst was laden.


Was Atx NT allerdings kaum mögen, ist ein extrem sprunghafter Anstieg der abgeforderten Leistung, führt zum Abschalten.
Ich habe schon mehrfach gesehen dass Hyperion Duos (genaue Baureihe weiss ich aber nicht mehr), verdammt schnell den Strom hochfahren können und damit die PC NT
in die Knie zwingen.

gruss rudi ...
 
Fragen zum Umbau PC-Netzteil

Fragen zum Umbau PC-Netzteil

Hallo Rudi aus der Eifel,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Das mir vorliegende ATX-Netzteil ist eins der Version mit 20-poligem Stecker. Siehe folgende Aufstellung:

Pin Signal Farbe
1 +3,3V orange
2 +3,3V orange
3 GND / Masse, schwarz
4 +5V rot
5 GND / Masse, schwarz
6 +5V rot
7 GND / Masse, schwarz
8 PWR_OK grau
9 +5VSB violett
10 +12V gelb

11 +3,3V (+3,3Vsense) orange, (braun)
12 -12V blau
13 GND / Masse, schwarz
14 PS_ON# grün
15 GND / Masse, schwarz

16 GND / Masse, schwarz
17 GND / Masse, schwarz
18 -5V *1) weiß
19 +5V rot
20 +5V rot

Das Netzteil ist ein COBA AP-350DX (P/PFC), dient hier nur als Übungsgerät!!!

+ 3,3 V mit 28 A
+ 5 V mit 35 A, zusammen mit 3,3 V 200 W
+12 V mit 15 A, 180 W

Habe noch nie ein Foto ins Netz gestellt, muss ich erst üben.

Grüße aus der Oberpfalz in die Eifel
(Mayen = Heimat meiner Altvorderen, Nürburgring mein Lieblings-Motorsport-Wallfahrtsort)
 
Zu der Geschichte mit den Lastwiderständen kann ich vllt was bei steuern.

Gerade die 5V Schiene wird belastet weil der IC im Netzteil der die Spannung regelt die 5V einregelt und die 12V über ne feste Teilung des Trafo generiert werden. Das bedeutet wenn die 5V offen sind kommt auf der 12V Schiene unbelastet 12V Raus. Wenn du jetzt 5V belastest kommen da 13V oder mehr raus jenach Last. Dann werden vllt auch die Lader die das NT in die Knie zwingen sollten ans laufen. Die
ATX NTs sind nicht so leicht in die Knie zu zwingen.

Die 3V3 zu belasten bringt meiner Meinung nach nix. Da bei fast 100% der Netzteile, vor allem bei älteren die 12V Schiene durch die 5V Schiene bestimmt wird. 12V Regelt kein NT separat ist nicht notwendig und auch nicht zu dem Preis möglich bei den Strömen. 3v3 und 5V müssen genau sein.
 
Fragen zum PC-Netzteil-Umbau

Fragen zum PC-Netzteil-Umbau

Hallo Mitsteriter,

vielen Dank für die Tipps.
Also werde ich am kommenden Wochenende zum Lötkolben und Heißluftgebläse greifen.
Den geforderten Netzschalter hat COBA schon spendiert. Den Punkt kann man abhaken.
Was bei meiner Aktion herausgekommen ist, werde ich nächste Woche hier berichten.

Grüße aus der Oberpfalz und ein schönes Flieger-Wochenende
wünscht Euch oberpfalz
 
Fragen zum PC-Netzteil Umbau - Erfahrungsbericht

Fragen zum PC-Netzteil Umbau - Erfahrungsbericht

Hallo,

Also wie versprochen hier mein Erfahrungsbericht nach dem Umbau.
Eine Anmerkung vorweg für alle, die so etwas nachbauen wollen. Es lohnt sich meiner Einschätzung nach nur, wenn man ein ATX-Netzteil
kostenlos erhält oder ein solches bereits ausrangiert in der Bastelkiste schlummert.

Ich habe folgende Änderungen an meinem (alten) ATX-Netzteil vorgenommen:

- das grüne Kabel mit einem schwarzen zusammengefasst, d.h. beide auf ca. 5 cm gekürzt, verlötet und mit Schrumpfschlauch isoliert.
- alle gelben Leitungen, +12 V, (= 6 Stück) zu einem Zopf geflochten und an eine rote Polklemme mit einem angelöteten
sog. Quetschkabelschuh angeschraubt, eine einzige Leitung erschien mir für Stromstärken jenseits von 10 A dann doch zu dünn,
- gleiche Anzahl schwarze Leitungen analog zu den gelben verarbeitet und an eine blaue Polklemme angeschraubt.
- 3 rote und 3 schwarze Leitungen mit einem Hochlastwiderstand 3,3 Ohm, 50 W auf zusätzlichem Kühlkörper als "Aktivator" für die
12 Volt-Schiene verbunden. Der Widerstand wird fingerverbrennend heiß, deshalb der Kühlkörper. Widerstandswert evtl. zu klein?
Wird später getestet.
- Alle nicht benötigten Kabel (braun (= 3,3 V sense), grau (= power on o.k.), violett (= + 5 V Standby), blau (= - 12 V) ,
weiß (= - 5 V), auf 3 cm gekürzt und "schrumpfgeschlaucht".

Danach erster Test: Netzteil startet, ich messe 12,2 Volt an den beiden Polklemmen im Leerlauf.
Also bin ich schon optimistisch zum Laden eines nagelneuen LiPos (3300 mAh, 3S, 11,1 V) übergegangen.
Ladestrom am Lader auf 3 A eingestellt - es funktioniert, der Akku wird geladen, der eingebaute Balancer ist aktiv.
Die Anzegie des parallel angeklemmten Digitalmeters zeigt zwischen 12 und 12,2 V pendelnde Werte an.

Jetzt bin ich neugierig, ob die Belastung der + 3,3 Volt-Schiene (orange Kabel) mit einem Hochlastwiderstand 10 Ohm, 50 Watt eine
Wirkung zeigt. In Ermangelung weiterer Messgeräte bzw. eines auskunftfreudigeren Ladegerätes kann ich hierzu nur dies mitteilen, dass
das Laden des LiPos weiterhin funktioniert.

Anmerkung zum Schluss: Der Umbau eines (gut gebrauchten) Servernetzteiles scheint gem. den im Netz kursierenden Anleitungen preiswert
und einfach zu sein.
Das wird mein nächstes Netzteil-Projekt.

Grüße aus der
oberpfalz
 
yepp , du verbrennst ca 45w auf gescätzten
3 qcm fläche , das wird heiss. geh auf 10 ohm , oder
mach nen 12v pc lüfter 80x80 dazu,
oder ne 12v/15w birne, oder lass das alles weg.
was heiss wird muss gekühlt werden
geht die kühlung kaputt, kanns (durch-)brennen

ausserdem raubst du dir ja schon 25% der gesamtleistung deines nt
an der 12v schiene in heizung hinfort
 
Zuletzt bearbeitet:

kreidler

User
Ich hatte mich letztens auch mit dem Thema für einen 3D-Drucker auseinandergesetzt.

Je nach ATX-Spec kann es sein, dass bei unbelasteter 5V-Schiene das Netzteil abschaltet. Alle "Haswell ready" gelabelten Netzteile, wie die aktuellen Bronze oder besser und diese 80+ brauchen keinen Widerstand mehr. Höchstwahrscheinlich auch schon viele Serien davor.

Wie tecnologic schon schreibt, ist einen Widerstand auf 3V3 einzusetzen eher ein psychologischer Effekt.

Gruß Matthias
 
Fragen zum PC-Netzteil-Umbau, Problem mit Junsi 208B

Fragen zum PC-Netzteil-Umbau, Problem mit Junsi 208B

Hallo Mitstreiter,

auf Raten von eifeljeti (Vielen Dank für die Tipps) habe ich den 3R3-Hochlastwiderstand um eine Version mit 10 Ohm ersetzt.
Der wird jetzt auch nicht so heiß wie der "kleinere Bruder".
Die Leerlaufspannung steigt dadurch auf +12,25 Volt.
Den Widerstand an 3,3 Volt habe ich entfernt, Effekt war 0,1 Volt Schwankung auf der 12 Volt-Schiene.
Das angeschlossene (Einfach-) Ladegerät von E-Flite funktioniert einwandfrei und lädt den LiPo 3S 3200 mAh.

Dann habe ich mir das Junsi 208B zugelegt und damit habe ich folgendes Problem:

Bei eingeschaltetem ATX-Netzteil soll ich laut deutschem Handbuch von zj... den Lader anschließen.
Gelesen und getan. Beim allerersten Anschließen hat der Lader einmal gepiept und ich habe im Menü ein paar Einstellungen vorgenommen.
Weil das Handbuch zu weit weg lag, um danach fortzufahren, habe ich den Lader wieder vom Netz getrennt.
Ein zweites und jedes weitere Anschließen quittierte das ATX-Netzteil sofort mit Abschalten, das Piepen vom Charger blieb aus, auch keine
Anzeige auf dem Display.
Ich vermute hier das Einschreiten einer thermischen Sicherung im ATX-Netzteil, denn es ist kein Relais erkennbar, aber man hört ein leises Klicken.
Wartet man ein paar Sekunden kann man das Netzteil wieder einschalten.
Ein direkter Kurzschluss am 12 Volt-Ausgang provoziert das Abschaltverhalten ebenfalls. Ist also kurzschlussfest.
Nur nützt mir das jetzt überhaupt nicht, da ich ja auch das Junsi 208B zu hause betreiben wollte.

An der KFZ-Batterie läßt sich der Junsi-Charger dagegen zur Zusammenarbeit bewegen.

Hat jemand eine Idee wie man die Sicherung im ATX-Netzteil träger macht?
Sind die Servernetzteile darin besser?

Grüße aus der
oberpfalz
 
Versuchs mit einer Anti-Blitz-Schaltung. Die Kondensatoren am Eingang des Laders also über einen Widerstand vorladen, bevor Du direkt galvanisch verbindest.
 

andnet

User
Sicherheit kommt oft zu kurz

Sicherheit kommt oft zu kurz

Hallo,

Dieser Umbau wie auch immer sorgt auf jeden Fall für einige Fragen.

Der Dachverband der Berufsgenossenschaften hat nicht umsonst Verordnungen erlassen, die einige Sachen zu eurer eigenen Sicherheit vorschreiben.

Wenn ihr das Netzteil verändert,und das tut ihr mit dem Abschneiden der Stecker, so ist es kein bestimmungsgemäßer Gebrauch mehr.

Das heißt, ihr baut damit ein neues Gerät und seid damit Hersteller! Das CE-Zeichen hat keine Gültigkeit mehr!!!!!!

Das mindeste ist nach dem Umbau ist eine Sicherheitsprüfung nach DIN VDE 0701-0702.

Diese schreibt unter anderem vor:

Sichtprüfung

Messung der NIEDEROHMIGKEIT des Schutzleiters (Messgerät 4-24V mindestens 200mA, das schafft kein normales Multimeter)

Isolationsmessung (500V -)

Messung des Differenzstromes

Funktionsprüfung (Dabei sollte das Netzteil mit Nennbelastung eingeschaltet sein.) Stellt sich die Frage, was ist denn Nennbelastung nach dem Umbau?)


Von einem Weiterverkauf kann ich nur dringenst abraten, denn dann seid ihr auch noch Inverkehrbringer, das ist in Europa mit hohen rechtlichen Auflagen verbunden.


Es wundert sich auch kaum einer, wenn man Ü45 ist und tot in seiner Werkstatt liegt, der Notarzt schreibt ja nur Herzversagen auf und gut ists.:p

Wenn ihr also meint, das ihr das alles so gut Beurteilen könnt,dann ist ja alles Gut.

Ihr seid doch sowieso dabei, wenn ihr eure Lipos ladet:D

So, schwarzer Humor aus.
 
Ein zweites und jedes weitere Anschließen quittierte das ATX-Netzteil sofort mit Abschalten, das Piepen vom Charger blieb aus, auch keine
Anzeige auf dem Display.

Ich hab ein bequiet-Netzteil umgebaut und ein ähnliches Verhalten, wenn ich meinen Junsi 106 anstecke.

Läuft das Netzteil, und ich stecke dann den Junsi an, schaltet das Netzteil sofort ab.
Stecke ich jedoch den Junsi vorher an und schalte dann das bequiet ein, läuft alles wunderbar..... :confused:

Probiers mal, einen Versuch ist es wert.
 
Wenn ich mein (kleines) Junsi an ein laufendes Netzteil stecke, funkt es kurz.
Dürfte also eine kurzzeitige Überstromspitze durch das schnelle Laden der Ladegeräte-Elkos sein. Da sind die Computernetzteile evtl. schneller mit dem Abschalten als normale Industrienetzteile. Weil die normalerweise nicht mit einer schnellen kapazitiven Laständerung rechnen müssen.
 

WJW

User
Letzter Eintrag Mai 2015
Und jetzt bau ich auch eines um
Dell Netzteil 250 Watt für einen Simprop
Intelli Charger für meine NiMh Akkus
Hab im Internet auch eine Bauanleitung gefunden und das übliche gemacht:

Grünes Kabel mit GRD verlötet und Schlauch drüber,
3 gelbe Kabel 12V
3 schwarze Kanel GRD
3 rote 5V
3 orange 3,3 Volt
Plus 5mm Leuchtdiode
alles mit 4 Buchsen
Am Anfang getestet mit Multimeter
Grün-Schwarz kurzgeschlossen und dann gemessen, passt 12V,5V,3,3V


Alles eigentlich simpel aber wie war das jetzt mit 5V Grundspannung?
Gruß W.
Zum Schluss-ich könnt mir einfach eins kaufen-will ich aber nicht
Resourcen Wiederverwenden ist angesagt!
 

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Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Einige älteren Netzteile regeln die Spannungen nach Belastung des 5V Ausgangs.
Dann hättest du aber keine 12V am Ausgang ich schätze die haben das überarbeitet.
Deshalb wurde früher der 5V Ausgang belastet mit Glühlampe oder Widerstand.

Gruß Bernd
 
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