Galaxy Replica

Vor ca. 3 Jahren hatte ich schon einmal den Gedanken mir ein RC-1 Modell aus den 70'ern zu bauen . Ich hatte damals einen Marabu von Giezendanner, eine Super Sicroly und später dann eine Curare . Und die Modelle haben immer viel Spaß gebracht. Meine Wahl fiel dann auf den Kosmo 3. Ich hatte auch schon einen Bausatz hier, den ich aber sofort wieder verkauft habe weil mir die Qualität nicht zugesagt hat. Diesen Sommer war ich mit einem Freund zum Fliegen verabredet . Er brachte eine Curare mit Einziehfahrwerk und Verbrenner mit und flog damit die alten, klassischen Kunstflugfiguren. Ich war total begeistert. Den Plan für den Kosmo 3 hatte ich hier aber ich kannte niemand der mir was über die Flugeigenschaften des Kosmo sagen konnte. Ich fragte bei einem ehemaligen Bundesligapiloten nach ob er das Flugzeug kenne und wie die Flugeigenschaften im Vergleich mit einer Curare sind. Er kannte den Flieger nicht aber meinte dass er doch eine gewisse Ähnlichkeit mit der Galaxy aufweisen würde. Und die Galaxy würde sehr gut im Vergleich mit der Curare abschneiden. Den Fieger kannte ich noch gar nicht. Also schnell gegoogelt und was ich da sah fand ich echt schön. Der würde mir gefallen.

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Also hab ich mich auf die Suche nach einem Baukasten gemacht. Dabei bin ich auf die Firma EasyCnc in Italien gestossen, die auf ihrer Homepage einen Frästeilesatz für die Galaxy anbot . Meine Anfrage diesbezüglich blieb leider unbeantwortet .
Ich habe mich dann dafür entschieden, die Galaxy komplett selbst nachzubauen. Der Rumpf soll in GfK gebaut werden . Die Tragfläche wird in Holzbauweise erstellt.
Die Höhenleitwerke wollte ich zunächst auch in Holz bauen , habe mich aber aus verschiedenen Gründen dann doch für GfK entschieden.

Ich hatte bereits einige Dinge im RC-1 Modell Thread gepostet, aber jetzt kam der Gedanke auf dass es vielleicht schöner wäre einen eigenen Thread dafür zu erstellen.

Ich habe mich dann an den Rechner gesetzt und mal ein wenig gebastelt . Dabei ist das hier als Basis für die weiteren Arbeiten entstanden .

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Ich werde die Doku jetzt nach und nach auf den aktuellen Stand ziehen.
 
Als Erstes habe ich mal den 3d-Drucker angeworfen um Urmodelle für Rumpf und Höhenleitwerke zu drucken. Die Höhenleitwerke sollen als "gedämpfte Pedelleitwerke" entstehen. Was ich möchte ist eine einstellbare EWD, deshalb Pendel, aber von der Funktion her ein normales gedämpftes Höhenleitwerk. Bei der doch sehr starken V-Form des Leitwerks ist man dann schon recht stark eingeschränkt was die Dicke und Länge der Steckung angeht, deshalb habe ich mich hier für die GfK Bauweise entschieden.
Das ist aus dem Drucker gekommen :

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Die Teile habe ich zusammengeklebt und mit 80er Gewebe überzogen. Die Durchführungen für die Steckungen für das HLW habe ich mit "eingedruckt" und dann später mit einer Reibahle aufgerieben. Das ganze zusammengesteckt und mit dem Kreuzlinienlaser vermessen.

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Die Passungen sind alle winkelig zueinander, d.h. ich werde die Durchführungen beim Formenbau berücksichtigen . Die Führungsröhrchen werden vor dem Verschliessen der Form passgenau eingesetzt. So zumindest mal der Plan.
 
Für die Tragfläche mussten erst einmal Daten generiert werden .......

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Damit und ner Menge Holz bin ich dann zu meinem Freund Robert und wir haben die Fräse angeworfen.

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Alles passt saugend zusammen. Und durch die Rippenfüsse erhält man bei ebenem Baubrett einen absolut geraden Flügel. Das Gerippe wiegt so wie es da liegt 76 gr.
 
Die Anscharnierung der Querruder und Landeklappen möchte ich als Elastikflaps mit Abreissgewebe machen. Hierzu soll die 2mm Balsabepankung 20mm breit auf 0.7mm ausgefräst werden. Da kommt dann ein Streifen Abreissgewebe diagonal rein und der Spalt wird mit Balsa verschlossen. Nach dem Aushärten wird die Balsafüllung bündig geschliffen. Hierzu habe ich mir für meine Fräse ein kleines Hilfsmittel gedruckt.

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Ich habe ein 10cm langes Probestück gefertigt und es für gut befunden. Die Beplankungen für den Flügel sind fertig . Die Anscharnierung für eine Flachenhälfte wiegt 6 gr.
 
Da es beim Tragflächenbau eine kleine Unterbrechung gibt, habe ich mich mit dem Antrieb beschäftigt. Der Flieger soll elektrisch betrieben werden.
Nach Reglement sind das also max. 6s Lipo. Die Fahrwerke bei den RC-1 Modellen lassen keine zu großen Propeller zu. Und der Flieger soll RC-1 typisch schön schnell unterwegs sein. Nach vielem "Rumspielen" mit ecalc bin ich zu folgendem Antrieb gekommen. Motor Joker 5050 kv 560 , verstellbarer 3-blatt Propeller 11,1"x10.5" . Damit sollen ca. 140km/h horizontal machbar sein und endlos senkrecht wenn ich unter 3.1 kg bleibe.
Leider gibt es für einen solchen Propeller keinen geeigneten Spinner . Also ...... selbst ist der Mann .

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Ich habe mir einen Formklotz gedreht und im Anschluss zum Abformen poliert . Abformung steht noch aus.
 
... Und durch die Rippenfüsse erhält man bei ebenem Baubrett einen absolut geraden Flügel.
Da sind sie wieder, die unausrottbaren Rippenfüsse.

Dass die unbeplankte Fläche gerade ist, stimmt zwar, ist aber am Ende irrelevant.
Wie ist deine Taktik für ein verzugsfreies Aufbringen der letzten Beplankung, nämlich dann wenn die Füsschen längst amputiert sind?
 
Letzte Nacht habe ich die Form für den Spinner getempert (styrolfestigkeit) und heute morgen entformt. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden . Damit der Eierbecher nicht umfällt, hab ich mir noch einen Halter gedruckt.

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Die Unterseiten sind beplankt, die Nasenleisten dran und verschliffen. Zum Verschleifen der Nasenleiste habe wir Schablonen gefräst und unter Zuhilfenahme einer langen Aluminium Schleiflatte sind die Nasenleisten sehr schön geworden.

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Die Tragflächenverbinder sind fertig und eingepasst. Die Tragfläche wiegt jetzt 498gr. mit den Verbindern. Ich überlege ob ich die Randbögen aus GfK mache, dann würden sie auf jeden Fall symmetrisch. Ich habe den Rumpf und die Höhenleitwerke mit Spitzspachtel gespritzt und geschliffen. Jetzt noch Füller drauf . Den schleife ich mit 600er nass , das reicht zum Abformen. Am Wochenende werde ich die Trennebenen für die Höhenleitwerke bauen.
 
Ich habe die Tragflächenhälften verklebt und die Servoboxen eingebaut . Bei den Randbögen habe ich mich für die GfK Variante entzschieden. Der Gewichtsvorteil ist zwar marginal aber dann hab ich sie absolut symmetrisch. Das Urmodell für den Randbogen hab ich bereits gedruckt. Die Tragfläche wiegt jetzt 530gr. Ich konnte es nicht sein lassen und hab mal provisorisch zusammengebaut.

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Sobald das Wetter es zulässt werde ich Rumpf und Leitwerke füllern, damit ich mit dem Abformen beginnen kann.
 
Heute nachmittag ist es mir dann nach etlichen Versuchen gelungen den ersten Spinner aus der Form zu ziehen. Ich hatte alles Mögliche versucht das Ding zu entformen. Ins Gefrierfach und dann von aussen heißes Wasser . Dann umgekehrt auf 55° erhitzt und dann ab ins Gefrierfach. Nichts zu machen. Dann kam mir die Idee mit dem Ultraschallbad. Es hat keine 15 Sekunden gedauert und dann fiel das Ding aus der Form.

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Morgen werde ich einen 2. Randbogen und auch noch einen Spinner fertigen. Erst wenn die Randbögen an der Fläche sind kann ich diese final verschleifen. Und ich bin auf das Gewicht gespannt.
 
Die 2 Randbögen sind angeklebt und im Anschluss habe ich die Fläche verschliffen.

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Die Fahrwerksbeine sind angepasst und eingebaut.

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In den 2. Spinner habe ich einen Zentrierring aus Aluminium eingeklebt.

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Mit der Aluminium Grundplatte sieht das dann so aus.

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Am Spinner müssen jetzt noch die Aussparungen für die Dreiblattluftschraube gemacht werden. Ich wollte die auf dem Teilapparat fräsen,
habe allerdings ein wenig Angst dass der Spinner dabei kaputt gehen könnte. Ein Gedanke ist das Teil vor dem Fräsen mit Wachs zu füllen. Das Wachs soll verhindern das die Spinnerkappe anfängt zu schwingen wenn der Fräser eintaucht. Vielleicht hat einer von euch noch eine Idee ?
 
Ich habe die Trennebenen für die Höhenleitwerke fertig und die beiden Ruderhälften liegen im Formenrahmen zur Abformung.

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Die Formen werden als Massivformen gebaut. Bei so kleinen Teilen ist der Materialaufwand überschaubar, es geht wesentlich schneller und Formen verziehen sich nicht.

Die Tragfläche ist beschichtet . Ich habe den Tipp von Eisvogel hier aus dem Forum beherzigt und das Harz eingfärbt. Eine sehr gute Methode um wirklich alles sauber zu tränken bei minimalem Harzverbrauch.

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