Hallo Bernd.
Du hättest also gerne eine Auslegungsbeschreibung eines MiniTeamRace-(MTR)-Modells. Dann will ich das mal versuchen.
Die Größe des Modells ist unkritisch. Es wird alles geflogen, was einen 1,5 ccm Motor aufnehmen kann und an 14,50 m Leine fliegt. Also von Bauplanmodellen aus dem Aeromodeller für Mini-Goodyear-Modellen bis zu modernen F2C-Teamrace-Nurflüglern wird alles mögliche geflogen.
Motor 1,5 ccm Diesel wegen Verbrauch und Anspringen des heißen Motors beim Pitstop. Tank mit Spritschlauch maximal 10 ccm. Abschaltvorrichtung darf sein, braucht man aber nicht unbedingt. Propeller Graupner grau 6 x 5 oder 6 x 6 oder APC in etwa diesen Größen. Dieselsprit z.B. Simprop MODELTECHNICS D3000 oder selbermischen (20 % Rizinusöl, 35 % Ether, 45 % Petroleum, obendrauf noch 1,5 bis 1,8 % DII).
Natürlich könnten bei entsprechender Schwerpunklage und Ausschlägen auch Figuren geflogen werden, aber genau das sollen die MTR-Renner ja nicht machen! Sie sollen bolzengeradeaus fliegen und sich auch durch von außen wirkende Störungen durch Wind, andere Modelle oder Pilotenfehler nicht aus der Ruhe bringen lassen. Im Renngeschehen kann der Pilot sich nicht auch noch darauf konzentrieren das Modell zu fliegen, das muß das Modell sozusagen selber machen. Der Pilot 'greift nur ein', wenn es ans Starten, Landen oder überholen geht. Deshalb haben die Modelle auch nur sehr kleine Höhenruder. Es sind nur beschränkte Änderungen der Flughöhen erwünscht.
Segmentauslegung z.B.: 45 bis 50 mm Leinenabstand, 10 mm Hebelarm am Segment, ca. 10 bis 15 mm am Ruderhorn.
Griff: Leinenabstand 2 Fingerbreit! Jeder Pilot passt sich seinen Griff an seine Hand an. Er wird so gebaut, daß Mittelfinger und Ringfinger zwischen die Halter passen, Zeigefinger und Kleiner Finger dann entsprechend drüber und drunter. Der Überhang am Griff ist dann so groß, daß man noch bequem die Leinenverbinder vor der Faust hat, damit man sich nicht weh tut. Meist haben diese "Leinenhalter" mehre Löcher zum Einhängen, um evtl. die Fluglage des Modells dem jeweiligen Wohlbefinden des Piloten anzupassen. Des Rest des Griffes ist Geschmackssache, Hauptsache man kann ihn Bequem in der Hand halten. Manche haben nur so eine Art Rolle als Griff, andere an die Hand angepasste Holz- oder Kunststoffkonstruktionen.
Wie gesagt, alles wird darauf ausgelegt, daß das Modell auch im heißesten Renngetümmel ruhig geradeaus fliegt. Alles andere kostet Geschwindigkeit und Zeit.
Es werden auch MTR-Rennen auf Rasen abgehalten. Da sind der Start und die Landung zwar etwas kritisch, meist ist die Landung ein kontrollierter Überschlag, aber auch das geht. Fahrwerk weit nach vorne, dann klappt das mit dem Starten schon. Natürlich ist die Nutzung einer Hartpiste schöner, aber es geht auch auf Rasen.
Wenn du so etwas mal anschauen möchtest, dann bietet sch im September die Niederländische Meisterschaft im Fesselflug auf der Vliegbasis De Peel an. Ich weiß zwar nicht wo du wohnst, aber der Platz liegt in der Nähe von Venray, nördlich von Venlo, sehr nahe an der Deutschen Grenze zum Niederrhein. Allerdings muß man sich vorher anmelden, sonst kommt man nicht rein, da der Platz zwar nicht mehr mit Flugzeugen belegt ist, aber immernoch militärisch genutzt wird.
Dort auf den Nederlandse Kampionsschappen werden alle Klassen geflogen: F2B-Kunstflug, Anfänger-Kunstflug, OldTimeStunt, Speed, F2C-Teamrace, MiniTeamRace, F2D-Fuchsjagd, 1/2-A-Fuchsjagd (1,5 ccm), Carrier.
Termin 20. und 21. September.
Auf einem tollen Platz alle Facetten des Fesselfluges geboten zu bekommen ist schon fantastisch. Außerdem sind die Wettbewerbe für alle offen, nicht nur für Niederländer und das Wetter hat bisher immer mitgespielt!
Diese Veranstaltung ist auch nur zum 'Zugucken' eine echte Empfehlung!
Gruß
Willi
P.S. Falls Sebastian nicht weiterhelfen kann, kann ich dir auch den Kontakt zu Bernhard Krause vermitteln.