Ich würde das Problem, was oben angesprochen wurde, woanders festmachen. Mir ist klar, dass aktuell die hiesigen Händler wenig der Globalisierung des Einkaufs gegenhalten können. Ihre Abgabenlast und Aufwände durch Betriebskosten und Bürokratie sind schlicht zu hoch, ihr bisheriges Geschäftmodell ist schon lange relativ unrentabel geworden - nur noch im High-Price-Segment oder in einer speziellen Niesche lassen sich vernünftige Margen einfahren. Und diese letzten Refugien sind zu klein für alle. Das Ladengeschäft in der Stadt ist teuerer geworden, Lagerhaltung eh, Personal auch, es ist relativ schwer erreichbar und wenn dann zu oft mit hohen Parkkosten / Anfahrtsprobleme verbunden. Ihre Vorteile der Kundenbindung, Kundennähe, Bevorratung und Beratung schwinden auch im Online-Zeitlalter mit relativ kurzen Versandzeiten, gerade auch über lange Strecken. Und Jugendliche und Online-Affine schauen lieber mit der Suchmaschine, in Foren (ja, RC-Network ist so auch teil-"schuld" am Händlersterben) oder auf Videoplatformen nach Rat und Anleitung.
Eine Lösung für die Händler habe ich auch keine. Man könnte sagen, dass ihre Vorteile u.a. Kundenbindung, Ansprechpartner, Beratung/Kommunikation in deutscher Sprache, "Anfassbarkeit/Prüfbarkeit" der Ware, sicherere Qualität und schnelle Lieferwege sind. Wenn sie das ausspielen können, bleibt ihnen noch ein Stück vom Kuchen.
Dem Kunden jedoch einen Vorwurf zu machen, wenn er sein sauerverdientes Geld optimal einsetzen möchte, gehört jedoch nicht dazu. Eher das "Optimal" zu sein.