Hallo,
Christian weist in seiner Estlcam/Arduino-Beschreibung darauf hin, dass es NPN-NO-Schalter sein sollen, also Schließer. In der Teile-Liste der Frieda werden aber NPN-NC-Schalter, also Öffner gelistet. Ist nicht beides an Estlcam/Arduino möglich, solange es NPNs sind? Gibt es einen guten Grund, warum es bei Estlcam/Arduino ganz bestimmt NO (Schließer) sein sollen?
Beides ist möglich. Die Gründe für die Empfehlung von Schließern sind eher banal und psychologischer Natur:
- Ich persönlich bevorzuge Schließer
- Mit Schließern funktioniert die Steuerung auch wenn nichts angeschlossen ist obwohl der Eingang aktiviert wurde.
Das kann man wie Udo berechtigterweise in Bezug auf Kabelbruch angemerkt hat als Nachteil sehen, die Erfahrung hat mir allerdings gezeigt, dass viele Leute über solche Sachen stolpern.
- Der Punkt ist vor allem beim Sensoreingang relevant, denn da werden Dinge oft nur temporär angeschlossen und die gerne genutzte Tastplatte ist prinzipiell ein Schließer.
- Beim Sensor Schließer und bei den Endschaltern Öffner zu empfehlen würde noch mehr Verwirrung stiften.
- Der Eingang muss für Öffner invertiert werden - auch das aus Erfahrung eine Sache über die viele stolpern - und wenn es um Fragen und Verständnisprobleme zur Steuerung geht sind die Endschalter so schon mit weitem Abstand an 1. Stelle.
- Deswegen einfach die klare Aussage: "nimm einen Schließer". Damit kommen Einsteiger schneller ans Ziel und wer sich etwas besser auskennt kann dennoch Öffner verwenden.
Generell verfluche ich Endschalter etwas und habe schon mehr als einmal darüber nachgedacht die Unterstützung dafür einfach wieder zu entfernen weil sie für zig Emails im Jahr sorgen.
Bei mir hat keine Maschine Endschalter, denn sie machen an Hobbymaschinen aus meiner persönlichen Sicht kaum Sinn und wiegen in falscher Sicherheit.
Normalerweise können alle mir bekannten Hobbymaschinen auf Block laufen ohne dass etwas beschädigt wird - wir haben es hier ja nicht mit tonnenschweren Werkzeugmaschinen zu tun bei denen die Massenträgheit in dem Fall zur Zerstörung der Spindel und Mutter führt.
Wer ein 500mm großes Teil aus einem 300mm großen Werkstück auf einer Maschine mit 400mm Verfahrweg fertigen möchte dem mangelt es einfach an Konzentration - da helfen Endschalter nur sehr bedingt.
Und wenn die Maschine Schritte nach unten verliert - was prinzipiell die häufigste Richtung bei Schrittverlusten ist weil die Z-Achse am meisten Dreck ausgesetzt ist und nach oben deutlich schwerer als nach unten läuft - hilft er auch nicht.
Bis die Maschine den unteren Z-Endschalter erreicht hat sie je nach Fräserlänge längst die Grundplatte zerstört und bei Holz ggf. einen Brand verursacht (ich glaube nicht dass jemand seinen unteren Z-Endschalter je nach Fräserlänge justiert, denn nur dann wäre er einigermaßen wirksam)
Und: in der zitierten Schaltung taucht ein 270 Ohm Widerstand auf. Sieht für mich laienhaft wie ein Pull-Up-Widerstand aus, um den Arduino-Eingang im geöffneten Ruhezustand des Schalters auf 5V zu halten. Solche Pull-Up-Widerstände sind nach meiner laienhaften Basiskenntnis typischerweise mit etwa 4,7 kOhm dimensioniert. Sind da die 270 Ohm nicht etwas klein ausgefallen? In Ruhe müsste der Widerstand bei 5V rein rechnerisch immerhin knapp 20 mA durchlassen... Oder verstehe ich da was falsch?
Es ist ein Pull-Up. Da er helfen soll Störimpulse zu unterdrücken ist er relativ klein gewählt.
Bei 270 Ohm / 5V fällt darüber eine Leistung von 0,1 Watt ab womit er noch gut unterhalb der üblichen Belastbarkeit von 1/8 Watt liegt.
Der Kondensator und Widerstand ist seit Version 10.010 allerdings wirklich nur noch in Extremsituationen nötig, da die Firmware mittlerweile einen sehr effektiven Eingangsfilter besitzt.
Christian