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Meines Wissenstandes nach wird Lithiumhexafluorophosphat in sämtlichen Hochstrom-Lipos als Leitsalz verwendet, da es dort maximale Energiedichten ermöglicht. Bei LiFePo wird Lithiumtetrafluoroborat LiBF4 verwendet.
Dazu sollte man noch wissen, dass auch LiBF4 mit Wasser zur Flussäure reagiert (HF).
Also LiFePO4-Akkus sollten auch nicht beim Brand mit Wasser gelöscht werden (Falls sie mal "brennen"). Ihr Vorteil: LiFePO4 hat das Phosphat als Gegenion. Phosphat finden wir auch in der Cola, als Beispiel. Das gibt keinen Sauerstoff ab.
Die 4,2 V LiPos haben als Kathodenmaterial LiCoO2. Bei Überladung entsteht dort: CoO2. Dies ist instabil und kann Sauerstoff freisetzen, was zu heftigen Reaktionen führen kann, da wir organische Lösungsmittel wie Ethylencarbonat und Diethylcarbonat im Elektrolyten haben.
Die Sauerstofffreisetzung ist auch ein großes Problem, da dadurch eine Zufuhr von Luft von Außen nicht mehr notwendig ist.
An der Anode wird beim Überladen auch noch elementares Lithium entstehen, da nur eine gewisse Menge Lithium-ionen in der Anode (Graphit) gespeichert werden kann. Danach wird bei Überladung (Spannungen über ~4,4 V) elementares Lithium abgeschieden, da das Gleichgewichtspotential für elementares Lithium erreicht wird. Zudem kann das abgeschiedene Lithium bis zur Kathode durchwachsen (Dendriten = kleine Nadeln), was zum Kurzschluss führt. Dies soll der Separator verhindern, funktioniert aber nicht immer perfekt.
Dies kann auch bei zu hohen Laderaten passieren, wenn ein Akku nur für 1 C ausgelegt ist und mit 2 C geladen wird, also VORSICHT!
Das Material LiCoO2 wird jedoch aus Kostengründen (und weitere) mit der Zeit ersetzt.
Eine Reihe von Nageltests würde ich nicht machen, dafür sind die Versuchsbedingungen zu unsicher, wenn man bedenkt, welche Gase man freisetzt.
Im Beitrag von Majo84:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=120479 wurde auch schon ausreichend diskutiert, wie giftig die Zellen sind, welche Reaktionsprodukte entstehen. Also sollte man doch von den vielen Nagelversuchen abkommen.
Zu den keramischen Separatoren:
Die werden auch schon eingesetzt. Aber vorerst wird sich die Produktion auf große Zellen konzentrieren: 40 Ah, 1 DIN A4-Blatt, ca. 1cm dick. Sprichwort Elektromobilität.
Im Modellbaubereich ist der Gewinn einfach zu gering...?
http://nano.evonik.de/sites/nanotechnology/de/technologie/anwendung/separion/pages/default.aspx
Beste Grüße
Martin
PS: Leider verraten die Hersteller nicht, welche Materialien in den Elektrolyten noch stecken, aber es sind meist Mischungen aus mindestens fünf bis zehn Komponenten, wovon 3 fast immer LiPF6, 1 molar in Ethylencarbonat und Diethylcarbonat (3:7)