Moin,
mal ein paar kurze Anmerkungen von mir.
Dass man das Harz während des Baus in kleinen Chargen anmacht ist klar und das weiß jeder, der ein wenig mehr damit macht.
Was die Härtersorten beim L285 angeht nehme ich nur noch 285 und 286. 287 aus den schon genannten Gründen bei Raumtemperatur nicht mehr bzw. nur in Ausnahmefällen. Tempern ist so eine Sache, warmhärten u.U. auch noch. Will ich beides nicht, gibt´s keinen 287er (@Christoph: Kannst du in den Materialkenndaten nachgucken, R-G hat glaub ich ne passende Garfik dazu)
Bei aufwendigere F3B-Rümpfen, die aufgeblasen oder eingesaut werden ist der Zeitfaktor schon recht wichtig, da man mit möglichst frischem Harz in den Untedruck (oder an den Kompressor) will, um max. viel Harz rauszubekommen. Da muss man dann eben abwägen, mit welchem Härter man wie schnell ist und wie man dann härtet. Die Verklebung einer Stützstoffschale ist bei schon angeliertem Harz kein Problem, beim Rumpfbau bekommt man dann einfach weniger Harz raus. Aus den Gründen hat Frank ja auch gefragt.
Es hat sich eigentlich recht übereinkommend gezeigt, dass Einsaugen mit Verklebeleisten und dann Verkleben oder Aufblasen das beste Verhältnis aus Gewicht und Festigkeit gibt. Ausfblasen ist da nochmal im Vorteil, da man mit höheren Drücken arbeitet und für die Naht keinerlei zusätzliches (Verklebe-)Harz braucht. Daher ist diese Bauweise schon attraktiv. Richtig hochwertige Kohlerümpfe sind m.E. nur so wirklich sinnvoll zu bauen.
Es stimmt, dass man durch den Unterdruck die Laminatdicke reduziert und damit einen kleinen Nachteil hat, z.B. bzgl. der Beulsteifikeit. Es ist jedoch gegenüber den genannten Vorteilen klar der kleinere Faktor und man kann das locker mit mehr Material (was dann auch wieder mehr bringt) ausgleichen und trotzdem noch leichter sein als ohne Druck. Das hat sich ziemlich klar gezeigt.
Man bekommt so einfach die meiste faser "unter" und den besten Faservolumengehalt, das ist der entscheidende Punkt, der die Bauweise an die Spitze bringt.
Man kommt anscheinend auch kaum an den Punkt, zu trocken zu werden, jedenfalls nicht bei Kohle. Ein Frerund bläst mit 2,5-3 bar auf und das gibt geniale Rümpfe.
Mich hat jetzt aktuell der 287er auch gereizt, zumal ich grade einen Rumpf (beide Hälften) alleine eingesaut habe mit dem entspr. Zeitaufwand. Habe mich aber aus den genannten Gründen dagegen entschieden.
Attraktiv wäre das wirklich, wenn man seinen Formen 40° Warmhärtung zutraut/zumutet. Schön mit max. Delta T max. 5° aufheizen und Abkühlen. Wäher interessant, ob das auch außerhalb der Form ohne Verzüge möglich wäre.
Ich habe gerade verschiedene Bauteile damit gebaut. Manche habe ich im Keller bei 10°C in zwei Tagen aushärten lassen.
Nur weil sie gefühlt hart geworden sind heißt das nicht, dass das Harz auch wirklich seine spezifischen Eigenschaften erreicht hat. Guck dir die Daten zu den Harzen/Härtern mal an.
Bis dann,
Gruß Arne