Zitat aus dem
letzten MC-24 Thread :
Original erstellt von Wolfgang Kouker:
Der im feucht-warmen Wohnzimmer lagernde Sender hat auch dessen feucht-warme Luft im Gehaeuse. Kommt diese nun zum kalten Flugplatz, gibts Kondenswasser innen drin, bis die Wohnzimmerluft vollstaendig ausgetauscht ist.
Wolfgang spricht zwar das Kernproblem an, jedoch stimmt die Aussage so nicht. Ursächlich für die Taupunktunterschreitung ist die Temperatut des Senders selbst, also Gehäuse, Platine usw.
Ich habe vor ca. 2 Jahren mal umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, weil mich das interessiert hat. Es ist eigentlich vollkommen unproblematisch einen Sender von einem warmen Ort ins Kalte zu tragen, es passiert eigentlich gar nix. Wenn Feuchtigkeit ausfällt muss sie sich irgenwo niederschlagen und das tut sie sicherlich nicht an den warmen Senderbauteilen, egal wie kalt die Luft ist bez. der Grad der relativen Luftfeuchtigkeit.
Umgekehrt wirds da schon wesentlich problematischer. Aber dabei spielt der Grad der relativen Luftfeuchtigkeit eine wesentliche Rolle. In dutzenden Versuchsreihen habe ich den Sender für 30 Minuten bei Temperaturen unter 0°C (bis -12°C) vor die Tür gesetzt und dann wieder in die Wohnung gebracht. Ein kritischer Wert im Gehäuse wird dann erreicht, wenn die relative Luftfeuchtigkeit in der Wohnung über 65% betragen hat, was sich ungefähr auch mit meinen theoretischen Überlegungen gedeckt hat. Wenn man eine Wohnung nicht zusätzlich befeuchtet, wird allerdings dieser Wert im Winter wohl eher nur in der Küche oder im Bad erreicht. Ein feucht-warmes Wohnzimmer ist im Winter eher selten anzutreffen.
Fahrlässig ist es, wenn man seinen Sender im Winter auf dem Platz nach dem Flug ins Auto legt oder in das Vereinsheim mit nimmt, wenn letzteres denn vorhanden ist.
Ein Vereinsheim ist meistens beheizt, die Luft kann einerseits wesentlich mehr Feuchte aufnehmen, andererseits springt die relative Luftfeuchtigkeit durch die vielen quatschenden und schwitzenden Menschen schnell weit über 80%. Wird nun ein kalter Sender mitgenommen ist der Taupunkt in weniger als eine Minute unterschritten!!
Exakt dasselbe passiert, wenn man sich mal kurz ins Auto zurückzieht, am besten noch mit zwei oder 3 Mannn. Auch wenn die Heizung nicht eingestellt wird, reicht das aus. Auch hier entsteht durch die Personen ein schnelle Sättigung der Luft. Wenn man einen Sender mit nimmt, kann man innerhalb von Minuten den Feutigkeitsniederschlag bis hin zur Tröpfchenbildung beobachten. (Meine alter 6014-Sender hat´s überlebt!
)
Im Endeffekt hat die ganze Versuchsreihe das ergeben, was uns der gesunde Menschenverstand sowieso sagt: Mich haben in dem Fall nur die genaueren Rahmenbedingungen interessiert.
Als Konsens für mich persönlich: Da ich ein Weichei bin und bei Temperaturen unter 5 °C garnicht mehr fliege (so ab diesen Temperaturen abwärts wird das Ganze interessant), ist das Thema für mich ohnehin nicht von ständiger Bedeutung. Wenn das aber doch mal passiert (es kommt wirklich vor
), bleibt der Sender halt wie gewohnt draussen stehn, wenn ich im Auto bin oder im Vereinsheim, um mir mal die Nase zu wärmen und auf der Rückfahrt nach Hause lasse ich das Fenster im Auto immer einen Spalt offen, bis die Heizung nach ein paar Minuten in Funktion tritt.
Ich würde einen kalten Sender auch niemals in einen Alukoffer packen.
Alle Mittelchen, die in irgendeiner Weise hygroskopische wirken, werden eine direkte Taupunktunterschreitung wohl nicht verhindern. Dafür sind sie übrigens auch nicht gedacht!
[ 19. Januar 2005, 08:47: Beitrag editiert von: Arno Wetzel ]