Low- oder High-Volt...Grundsatzfrage?

In erster Linie belastet der Strom ein (Schalt-) BEC. Wahrscheinlich spielt auch die Differenz zwischen Eingang und Ausgangsspannung eine Rolle, aber zu welchem Anteil wird Dir hier sicher niemand genau sagen können. Aber wozu die Diskussion, wenn Du eh weißt, dass Dein BEC das kann?
 
Hallo skyfox

Hast recht, die Wertangaben hätten nur für ein Linear BEC gestimmt.

Hmmmm. Hatte da zuerst 6V/2A geschrieben bin dann aber auf die für ein normales Servo realistischeren 1A zurückgegangen ohne die Watt auf 6W zu korrigieren..... schon hab ich auf dem Papier Energie erzeugt .... wenns so einfach ginge

Zurück zum eigentlichen Thema LV/HV Servos und zur Frage Belastung eines (Schalt-) BEC's durch HV/LV Servos. Gehen wir mal von einem 4S Setup (16V) aus. Ich sehe es schon richtig daß ein HV Servo (8V x 0,75A = 6W) mit 8V herunterzuregelnder Spannung für ein BEC weniger Belastung ist als ein LV Servo (6V x 1A = 6W) mit 10V herunterzuregelnder Spannung. Auch wenn das im vorliegendem Fall (S-BEC mit 48V Eingang und Max Dauer 10A) bei 6 solcher Servos eher ein theoretischer Wert ist, weil auch die höhere der beiden Belastungen weit weg vom Max. des S-BEC's ist

Hallo Georg,
nur um es kurz zu verdeutlichen, weil es ja eigentlich nur am Rande mit dem Thema zu tun hat.

Du schreibst:" 48V, max 10A"
Hier handelt es sich aber um die EINGANGSspannung, und um den AUSGANGSstrom.
Allein aus dieser Angeabe läßt sich vorerst noch mal nichts schliessen.
Da hilft nur ein Blick in das Datenblatt.

Es gibt so richtig gute BEC´s, die können bei MAX Eingansspannung, und bei MIN!! Ausgangsspannung den vollen Ausgangsstrom.
Daneben gibt es auch knapp konstruierte, und besonders auch bei Linearen liest man das eher häufig, das der Max Ausgangsstrom nur bei
Max-Ausgangsspannung geliefert werden kann.
Am Ende ist immer die Leistung das, was so eine Schaltung begrenzt.
Dann steht da so etwas wie:
Vin: 12-48V
Max Strom, 10A bei 8Vout, 6A bei 6V out oder so.
Das ist nicht so ungewöhnlich.
Bei Linearreglern ist es im Wesentlichen immer die verheizte Leistung, die alles begrenzt.
Bei S-BEC´s kommt der Wirkungsgrad zum Tragen. Da der gemeinhin recht hoch ist, ist die dort verheizte Leistung eher recht niedrig.
Lineare haben gegenüber S-BEC´s andere Vorteile, die hier aber zu beschreiben, würde echt den Rahmen sprengen und besser einen eigenen Thread belegen.
Auch dass das Konstrukt Akku-BEC-Empfänger-Servos noch ganz andere Gemeinheiten beinhaltet, würde hier den Rahmen sprengen.
Ein gutes BEC allein ist nämlich für sich noch kein Garant, dass die Sache im Sinne von "sicher" funktioniert. Da gibt es durchaus noch ein paar andere Punkte zu beachten.

Un nun zurück zum Thema:
Du hast das ja sehr gut beschrieben, indem du gesagt hast, das der benötigte Strom von der am Servo abgefragten Kraft hängt, und nicht von der Kraft, die es max. abgeben könnte.
Und genau das stimmt.
Strom ist zu vergleichen mit der Menge Kraftsoff, die im Motor fliest. Das Servo ist der Motor.
Ein 40PS Motor bei sagen wir max. 120Km/H frisst bei Vollgas vielleicht 12-13Liter ( z.B. alter Käfer )
Ein 190PS Motor frisst bei Vollgas gern auch 18Liter ( eher so der moderne Turbodiesel )

Bei 80Km/h frisst dann vielleicht der 40PS Motor noch 8-9 Liter, der 200PS Motor aber nur 3,9-5Liter. ( Variation abhängig von Reifen, Straßenbelag Fahrzeuggewicht und diversen anderen Randparametern.

Am gleichen Ruder beim gleichen Flugzeug und mit dem gleichen Gestänge braucht ein HV-Servo weniger Strom als ein LV Servo.
Das ist Fakt. Damit habe ich weniger Spannungsverlust am Servoeingang.

Ich sehe aber den Hauptvorteil von HV-Servos an einer ganz anderen Stelle.
Durch den direkten Betrieb mit 2-S Akkus kann ich auf das BEC und damit auf eine Fülle von Fehlerquellen, komplett verzichten.
2 Akkus, über eine Weiche parallel geschaltet, dürfte richtig gemacht wohl die zur Zeit sicherste Stromversorgung sein, die uns zur Verfügung steht.
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
 
Am gleichen Ruder beim gleichen Flugzeug und mit dem gleichen Gestänge braucht ein HV-Servo weniger Strom als ein LV Servo.
Das ist Fakt.

Hallo skyfox,

deine Aussage stimmt so nicht unbedingt. Der Motorstrom ist proportional zum Lastmoment.
Das Motor Kv [rpm/V] bestimmt gleichzeitig auch die Drehmomentkonstante Kt [mNm/A] vom Motor.

Kt = (1 / Kv) * (30 / pi) [mNm/A]

Ein Servo mit dem selben Motor nur in HV-Ausführung benötigt den gleichen Strom zum halten der gleichen Last als das Servo
in LV-Ausführung. Das HV-Servo kann aufgrund der höheren Versorgungsspannung ein größeres Haltemoment (U / Rm) * Kt liefern.

Rm... Wicklungswiderstand

Gruss
Micha
 
Das beschreibt genau nicht das Problem, was gerade hier besprochen wird.

Nehmen wir einfach nur ein Servo, dann wird es einfacher:

Beispiel,

ein Servo (HV) liefert an 8,4V ein Haltemoment von 100N/cm
An 6V möge das Servo vielleicht nur 70N/cm liefern

Jetzt gehen wir hin, und hängen an den einen cm Hebelarm nur 3Kg Masse an, brauchen also 30N/cm Haltekraft.
Das Servo wird dies in beiden Fällen halten können.
Aber es braucht dafür bei 6V einen höheren Strom, als bei 8,4V.
Und das ist nicht geschätzt, das habe ich selbst auch mal nachgemessen. Passte wie berechnet, bis auf wenige Milliampére, die dem Innenwiderstand einiger Bauelenente zuzuschreiben sind.
So einfach ist das. Simpelste Physik.
Wenn wir davon ausgehen, dass das Servo selbst mal keinen Eigenverbrauch hat ( Prozessor &Co ( ist eh ziemlich konstant ),
Dann gleichen sich in etwa Eingangs- und Ausgangsleistung.
Leistung / Spannung = Strom
Leistung/8,4 = X
Leistung/6 > als X
Leistung/4,2 = 2X
X ist der Strom
Der Vergleich verschiedener Servos hinkt an auch noch an Stellgeschwindigkeit/Getriebe/anderer Elektronik und weiteren Dingen.

Wäre das anders, bräuchte es keine Hochspannungs-Überlandleitungen.

Lass uns das nicht unnötig verkomplizieren.
Ich habe mich hier bemüht, alles so zu erklären, dass den Zusammenhang auch ein Nichtelektriker/Elektroniker verstehen kann,
und man kein Physik-Abi oder Examen benötigt.

Je tiefer man hier ins Detail geht, um so kleiner wird die Gruppe derer, die das nachvollziehen kann.
Ginge mir bei intensiven fachlichen Gesprächen auf einem Ärzte Kongress ebenso, mangels ausreichender Vorkenntnis.
 
Wenn wir hier schon am Klugscheißen sind, dann möchte ich vollends noch anmerken, dass die Einheit fürs Drehmoment nicht N/cm ist, auch wenn es immer wieder zu lesen ist! Na, wer erkennt den Fehler???
 
N*cm
zufrieden?:)
SI Einheit Nm

War noch früh, und der 2. Kaffee noch in der Kanne.
Und nun gehts packen und fliegen. Wetter passt.
 
Genau. Auch die kWh findet man immer wieder als kW/h, nicht nur in Foren, sondern auch gedruckt.
 
:)
 
Dann gleichen sich in etwa Eingangs- und Ausgangsleistung.
Leistung / Spannung = Strom
Leistung/8,4 = X
Leistung/6 > als X
Leistung/4,2 = 2X
X ist der Strom

Hallo skyfox,

die Abgabeleistung eines DC-Motors ist die Winkelgeschwindigkeit [rad/sec] x Drehmoment [Nm].
Da der Motor beim Halten einer Last steht, gibt er auch keine Leistung ab, der Wirkungsgrad ist 0.
Im Anhang eine einfache Betrachtung vom BLDC-Motor, den Leerlaufstrom hab ich vernachlässigt.


Seite 39 steht der Zusammenhang zwischen der Drehmoment-und der Drehzahlkonstante.

Gruss
Micha
 

Anhänge

  • BLDC-Motor.pdf
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Ein Elektromotor für höhere Spannungen hat mehr Windungen als ein Elektromotor für niedrige Spannungen.
Diese Windungen verlaufen senkrecht zu den magnetischen Feldlinien des Elektromotors. Auf sie wirkt die Kraft eines stromdurchflossenen Leiters im Magnetfeld und durch den Abstand zur Drehachse entsteht ein Drehmoment.
Um nun das gleiche Drehmoment zu erreichen, benötigt der Hochvoltmotor weniger Strom, da er mehr Windungen hat.
 
8D8D32EC-5594-4889-A548-40E9BC3ADE08.jpeg
 
Hallo,

erhöhe ich die Windungszahl z.B. um den Faktor 2, dann wird die induzierte Spannung in der Motorwicklung verdoppelt.
D.h. der Motor dreht jetzt bei einer konstanten Versorgungsspannung nur noch halb so schnell im Leerlauf.

Das KV hat sich halbiert, die Drehmomentkonstante KT hat sich verdoppelt. Die Leistung ist also gleich geblieben.
Allerdings hat sich die Leiterlänge verdoppelt. Auch muss beim gleichen Motor der Drahtquerschnitt halbiert werden, ansonsten passt
die geänderte Wicklung nicht in den Motor. Damit hat sich der Wicklungswiderstand vervierfacht.

Bei einem baugleichen Servo mit 8.4 V anstatt 6 V wird das KV um den Faktor 1.4 durch mehr Windungen erniedrigt.
Beide Motoren besitzen jetzt das gleiche Haltemoment sowie die gleiche Leerlaufdrehzahl. Das Servo ausgelegt für 8.4 V benötigt 29 % weniger Strom für das gleiche Haltemoment.

Fazit: Ohne genaue Kenntnis der Motordaten kann man ein HV-und LV Servo nicht so einfach vergleichen.

Code:
KV1 = 1000; % [rpm/V] @ 6 Volt
KV2 = 1000*6/8.4; % [rpm/V] @ 8.4 Volt

R1 = 1; % Ohm, Wicklungswiderstand 6 V Servo
R2 = ((KV1/KV2)^2)*1 % Wicklungswiderstand 8.4 V Servo

Mh1 = 6/R1 * (1/KV1) * (30/pi) % Haltemoment 6 V Servo
Mh2 = 8.4/R2 * (1/KV2) * (30/pi) % Haltemoment 8.4 V Servo

I2 = 8.4/R2
I1 = 6/R1

% R2 = 1.9600
% Mh1 = 0.0573
% Mh2 = 0.0573
% I2 = 4.2857
% I1 = 6

Gruss
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo skyfox,

die Abgabeleistung eines DC-Motors ist die Winkelgeschwindigkeit [rad/sec] x Drehmoment [Nm].
Da der Motor beim Halten einer Last steht, gibt er auch keine Leistung ab, der Wirkungsgrad ist 0.
Im Anhang eine einfache Betrachtung vom BLDC-Motor, den Leerlaufstrom hab ich vernachlässigt.


Seite 39 steht der Zusammenhang zwischen der Drehmoment-und der Drehzahlkonstante.

Gruss
Micha

Siehe oben Fett:

Hi Micha,
das trägt doch nun lediglich zu maximaler Verwirrung bei.
Natürlich haben wir es hier mit Leistung zu tun. Sie wird lediglich nicht in mechanische Arbeit umgesetzt. elektrische Arbeit wird jedoch sehr wohl verrichtet, denn es fließt für eine Bestimmte Zeit eine Ladungsmenge Q ( As ) auf Grund der anliegenden Spannung U.

Die Leistnug wird hier halt innerhalb des Motors ""verbraten"" und es wirkt eine Kraft ( Drehmoment/Torque ) auf die Abtriebswelle, denn sonst könnte ja der Servo das Gewicht, das am Hebel hängt nicht halten.

Wenn ich versuche, ein angeschlossenes Servo innerhalb der möglichen Haltekraft zu bewegen ( es beginnt zu brummen:-) ), dann steigt der Strom.
Und elektrisch gesehen, entspricht das einer höheren Leistung, die aufgenommen wird.
Das es hierbei "noch" nicht zu mechanischer Arbeit kommt, ist für die Betrachtung der Stromversorgung aber mal sowas von irrelevant.
Also nicht Arbeit und Leistung verwechseln. Und auch nicht mechanische Arbeit mit elektrischer Arbeit verwechseln.
Wenn ein Schwergewichtler 150Kg 5Min über dem Kopf gehoben hält, hat er physikalisch keine keine Arbeit verrichtet.
Arbeit ist Kraft mal Weg, kein Weg, keine Arbeit. Aber Arbeit ist nicht Leistung!

Es geht doch hier um um HV oder LV. Un da ist eben all das relevant, was im praktischen Betrieb für oder gegen das eine oder andere spricht.

Es interessiert doch keinen Modellbauer, das die kreisende Bewegung des Servohorn-endes das Kurvenintegral über das Skalarprodukt ist.

Fakt ist, je stärker ich versuche, gegen die Haltekraft den Servo zu verdrehen, um so höher wird die Stromaufnahme.
Daran ändern auch die Formeln nichts, die eh nur einige verstehen, bzw. nachvollziehen können.

Ich meine, schön, das ihr alle auch Physik studiert habt oder E-Technik.
Aber ich würde sehr gerne mal von diesbezüglich unbedarfteren Schreibern erfahren, wie sehr diese Art Beiträge mit komplexen Formeln bei der Entscheidung geholfen haben, das LV oder HV einzusetzen.
Keep it simple
jmtc
 
Fakt ist, je stärker ich versuche, gegen die Haltekraft den Servo zu verdrehen, um so höher wird die Stromaufnahme.

Hallo skyfox60,

nichts anderes hab ich geschrieben. Der Motorstrom ist proportional zum Lastmoment. Und je hoher die Versorgungsspannung vom Servo ist, desto größer ist die Haltekraft vom Servo.

@ gerwi

1. welche Vorteile würde eine HV-Ausstattung bringen?
2. ist es so, dass HV-Servos auch im HV-Bereich betrieben werden sollten (im Fall KST...DS 125-145 in LV oder X 10/10 mini/X 08 (->3,8-8,4V ?) in HV)?

zu 1: Aus Gründen den Zuverlässigkeit/Sicherheit bringt eine HV-Ausstattung ansich keinen Vorteil. Die Ausfallwahrscheinlichkeit
eines LV-Servos ist nicht höher als die eines HV-Servos. Die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Bauteiles hängt im wessentlichen von der
Verlustleistung, der Umgebungstemperatur und dem Vibrationslevel (Verbrenner) ab.

Bei einem neuen Modell mit neuen Komponenten ist es natürlich besser, auf HV-Servos zu setzen. Die Spannungsversorgung der Servos mit 4Z-5Z NiMh wird auf lange sicht aussterben. Ein LiIon Akku als Spannungsversorgung für die Servos und RX ist da aus technischer Sicht einfach die bessere Wahl.

Besitzt man einen guten und teuren Regler noch mit einem 5.5V BEC, dann spricht jedoch nichts dagegen, ein Modell das nur über das Regler-BEC versorgt wird, auch mit LV-Servos auszustatten.

zu 2: Es ist ratsam, HV-Servos in ihrem spezifizierten Spannungsbereich einzusetzen. Liegt die Versorgungsspannung unterhalb vom zulässigen Minwert, dann kann es zu einer Fehlfunktion kommen. Ich besitze Servos, welche bei < 5 Volt unkontrolliert an den Anschlag laufen.

Das Haltemoment vom Servo sinkt proportional mit der Versorgungsspannung. Muss ein Servo das Drehmoment z.B. einer heruntergefahrenen Wölbklappe aufbringen, dann regelt der Positionsregelkreis des Servos die Spannung am Eingang der H-Brücke so, dass der Motor genau das Lastmoment aufbringt. Der Motor dreht nicht, der Motorstrom ist U/Rm. Rm ist der Wicklungswiderstand vom Motor. Der Strom ist wiederum proportional zum Drehmoment vom Servo.

Betreibe ich ein HV-Servo mit 5.5 Volt, dann ist das max. Haltemoment vom Servo gegenüber 8.4 Volt einfach um 36 % kleiner. Das sollte bei einer
Auslegung der Servos immer bedacht werden. In der Regel langt das Haltemoment immer noch, man sollte sich aber dessen bewusst sein.

Gruss
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:

gerwi

User
Hallo Micha,

danke, Du nimmst mir mit Deiner Antwort eine Frage vorweg: Ich nutze seit einiger Zeit ein scorpio bec-up-bec für den Notfall (wenn das bec ausfällt). das funktioniert hervorragend, aber nur, wenn die bec-Spannung mind. über ca. 5,1 V liegt. Bei 5V oder drunter wird zuerst das bub geleert. Deshalb habe ich überwiegend auf Regler mit mind. 5,5V-bec umgestellt...alles LV-Bereich!!

Bei HV-Servos hatte ich nun die Sorge, dass das bub im Notfall keine zuverlässige Versorgung für diese darstellt...insbesondere bei dem von Dir zitierten Beispiel, Landung mit Butterfly, Störklappen und HR - da die Spannung des bub hier wohl nochmal deutlich unter 5V sinken dürfte!?

VG Gerwald
 
Hallo Gerwald,
ja, da bist du gedanklich schon auf dem richtigen Weg.
5V ist für viele HV-Servos die untere Grenze dessen, was sie noch vertragen. Siehe Micha´s Post, "<5V auf Anschlag"

Dazu ist das scorpio-Teil nicht gebaut, sondern definitiv für LV.

Dein Konstrukt hat aber auch noch andere Nachteile. Du sagst, es funktioniert bisher einwandfrei. Ich wage nun gaaanz vorsichtig zu behaupten, dass das daran liegt, das dein "Haupt-BEC" bisher auch noch nicht ausgefallen ist.

Bei Einsatz digitaler Servos kann die Sache auch schon mal böse enden. Es gab da mal ne Testreihe, die ganz interessante Ergebnisse zu Tage brachte.
Hier die Ergebnisse fein aufgelistet. Man schaue sich mal die Oszillogramme an. Sehr aufschlußreich.

Digi-Servos ziehen manchmal für Millisekunden die Spannung im System runter. Das stört die Servos meist nicht. Das stört aber so manchen Empfänger z.B. ganz Empfindlich ( siehe "brown-out" ).
In der Testreihe ging es zwar um Huschrauber, aber das ist eigentlich völlig egal, letztlich haben wir auch Flugzeuge, die ähnliche Belastungen für die Servos hervorrufen. Besonders die 3-D Flieger mit großen Kisten, breiten Rudern, die viel Kraft erfordern, und oft schnell hin und her bewegt werden.

Und die Industrie hat ja die HV-Servos hauptsächlich deshalb gebaut, weil es viele Probleme mit diversen BEC´s gab, und man die HV-Teile eben wieder direkt an einen 2S Akku anschließen kann, und damit den "Störfall-Generator BEC" nicht mehr benötigt.

Mal ehrlich, wie oft ist früher ein Empfängerakku wirklich ausgefallen? Doch meist nur, weil man vergessen hat, ihn rechtzeitig zu laden.
Das war an sonsten schon ne ziemlich sichere Sache. LiPo´s liefern so hohe Ströme, das der Stromverbrauch der Servos sie üblicherweise never in die Knie zwingen kann. Die schließt man an, und das wars.
Das ist der eigentliche Hauptvorteil der HV-Servos. Der geringere Spannungsabfall ( bei gleicher Leistung, also geringerem Strom ) ist ein netter Nebeneffekt, aber das ist nicht der Grund, warum es HV-Servos gibt.

Noch mal zum sog. Back-up-Guard:
Zum einen kommt da ja auch ein kleiner weiterer Akku dran

Dann kann das Teil, wenn aus dem Haupt-BEC nichts mehr raus kommt, kurzzeitig eingreifen.
Das erfordert aus meiner Sicht aber auch, das man über diesen Eingriff rechtzeitig ( am besten per Telemetrie ) über das Eingreifen informiert wird.
Denn man merkt es ja nicht, weil es die Funktion aufrecht erhält, und das Modell zunächst "normal" weiter fliegt.

Das war es dann aber auch schon.
Es gibt aber dummerweise auch andere Gemeinheiten von Defekten an einem BEC.
Längstransistorschluß z.B. Da hilft auch das Back-up nicht mehr. Da wird die Elektronik gegrillt. ( außer beim HV²-BEC ( gibts auch als LV²-BEC, z. B. bei MHM)( btw. das ist das beste BEC mit der geilsten Idee ever, was ich gesehen habe, da hat mal ausnahmsweise jemand echt über den Tellerrand des grünen Tisches hinaus geblickt, bin mir aber nicht sicher, ich glaub, den Hersteller gibt es nicht mehr, hab´s nicht durchrecherchiert ) ) )

Kurzschuß am Ausgang. Auch da hilft kein Back-up.

Kurzschluß am Backup Ausgang. Nächste Fehlerquelle.

Wenn alles quasi immer funktioniert, dann wird der ständig volle Back-up-Akku pflegebedürftig. LiPo´s ständig voll ist auch nicht gut für den Akku.

Viele Dinge, die nachdenklich machen, und wo vermeintliche sicherheit eher ein Gefühl, als eine Tatsache ist.
Den von verschiedenen Fehlermöglichkeiten deckt das BECup eigentlich nur eine ab. Finde ich ziemlich makaber.

Da liebe ich meine Empänger-Akkus, 2S Lipo oder 2S LiFe. Damit gibt es ohne Nachrechnen und Nachdenken seit Jahren keine Probleme.

Das alles nur mal so dahingesagt und in den Raum geschmissen.
Vieles bleibt letztlich Geschmacksache, und jeder mag es machen wie er möchte. Ich war selbst nie ein Freund von Schaltreglerrn (S-BEC ) und werde es auch nie werden. Ich verwende sie, abgesehen von kleineen Schaumwaffeln, in keinem Flieger oder Heli. Alles HV, Alles mit Empfängerakku, und ( teuteuteu ) bis heute keinen einzigen Ausfall der Stromversorgung in irgend einer Form.

jmtc
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gerwald,

bei Seglern ist der Strombedarf der Servos eigentlich nicht sehr hoch. Der Mittelwert der Servoströme ist normalerweise sehr gering.
Bei 3D oder Modellen mit Gyro (sehr schnelle Servo reaktionen) sieht die Sache anders aus. Für deine Diana 2 sollte daher
ein hochwertiger Regler mit einem 8 Volt - 8.4 Volt BEC und 8A dauer oder mehr völlig ausreichen. Dazu dann HV-Servos.
Der Regler sollte bezüglich der Belastbarkeit eine hohe Reserve gegenüber dem Motorstrom besitzen. Eine Reserve von mindestens 30 %
erhöht die Zuverlässigkeit deutlich. Je höher die Reglerbelastbarkeit ist, desto niedriger ist die Verlustleistung und damit die Temperaturentwicklung in den FET's.

Bei Halbleitern wie den Transistoren (FET's) erhöht eine Anstieg der Bauteiltemperatur von 10°C die Fehlerrate um den Faktor 2 (Modell nach Arrhenius). Generell steigt bei grenzwertig ausgelegten Bauteilen die Ausfallrate der Bauteile drastisch. Bei den Elkos am Reglereingang werden bei kleinen Reglern welche mit 6S betrieben werden können, oftmals 25 Volt Elkos verwendet. Diese arbeiten Spannungsmässig am Limit, die Aufallrate gegenüber dem Betrieb an 3S hat sich ca. um den Faktor 10 erhöht. Es ist daher immer Ratsam, die Komponenten mit einer guten Reserve bezüglich den Belastungen auszustatten.

Diese Vorgehensweise ist besser als so manches Konstrukt mit einer Doppelstromversorgung.

Ob du nun mit SBEC ohne Backup oder mit einem LiIon Akku als Servo-und RX Supply fliegst, ist Geschmackssache.
Moderne SBEC besitzen nur wenige Bauteile, solche Schaltregler sind ansich sehr Zuverlässig und stehen m.E. einer Lösung
mit Akku als Servo-und RX Supply in nichts nach. Bei Bedarf kannst Du natürlich auch noch eine
Akkuweiche wie z.B. eine DSM10 verwenden und ein 2S 18650 LiIon dazu.

Regler YGE 95LVT z.B. : https://www.yge.de/low-voltage-lv/
LiIon z.B.: https://www.akkuteile.de/lithium-io...5a-2600mah-3-6v-3-7v-flat-top-35a_100808_1328
Akkuweiche z.B. : https://www.hacker-motor-shop.com/E...m?SessionId=&a=article&ProdNr=22985480&p=8145


PS: Ich baue meine Akkuweichen übrigens selber. :D


Gruss
Micha
 

gerwi

User
Hallo skyfox und Mischa,

vielen Dank für Eure Antworten und die ergänzenden Infos, die für mich als zwar jahrzehntelanger erfahrener Bauer und Flieger, aber "Nicht-Elektroniker" sehr wertvoll sind, insbesondere da es auch auf diesem Gebiet immer wieder neue Erfahrungen und Produkte gibt!

Ich werde wohl jetzt mit HV ausrüsten...und Reserve beim Regler (das mache ich seit vielen Jahren schon, aber eher emotional als rational begründet- max. 80%).

Bei der 2. Sicherheit scheidet ein fertiges scorpio bec-up wegen HV sowieso aus. Mit 2s-Lions habe ich zuletzt nur gute Erfahrungen gemacht (nach schlechten mit Lifes). Ich schau mich mal gem. Euren Hinweisen nach Optionen, um das mit einem guten Regler-bec ev. zu "kombinieren".

VG Gerwald
 
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