Das Power Servo-Duo von SAVÖX

SV-1280SG und SB-2290SG

von Gerd Giese.​


Eine Modellbaumesse, besonders die PROWING, wirkt immer inspirierend auf mich. Viel Interessantes zeigte auch diesmal wieder der Stand von RC-DOME. Deren Produkte konnte ich ausgiebig begutachten und hinterfragen. Besonders die Power-Servos von SAVÖX weckten sofort meine Neugierde. Ich möchte Euch zwei SAVÖX Servos (SV-1280SG und SB-2290SG ) der 20 mm Power-Klasse vorstellen.

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Die beworbenen Eigenschaften

Beide Digital-Servos (in 32-Bit-Technik → 2.147.483 647 Schritte) sind in die Oberklasse einzustufen weil deren Leistungsdaten und Abmessungen die Attribute dafür bilden. Das SV-1280SG wird von einem kräftigen und beschleunigungsstarken Glockenankermotor angetrieben. Das SB-2290SB nutzt dagegen einen mehrpoligen Brushlessmotor. Der Brushlessmotor ist gegenüber einem Glockenankermotor nahezu verschleißfrei. Er baut kleiner bei gleicher Leistung, liefern dazu ein höheres Drehmoment, ist ebenso reaktionsschnell und das bei einem höherem Wirkungsgrad. Beide Servos nutzen ein Präzisionspotentiometer zur Positionsbestimmung.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Haltekraft um die Solllage gesetzt, auch hier setzten diese Servos neue Maßstäbe und lassen sich nur mit roher Gewalt aus der Ruhe bringen (was mein Test auch bestätigte). Natürlich besitzen beide Servos auch einen Soft-Start, der die Servoposition nach dem Einschalten langsam in die gewünschte Nullstellung bringt, um die Ruderanlenkungen zu schonen.

Deren hochwertige Ausstattung, wie das stabile Stahlgetriebe (kein Kunstoffrad dazwischen), die dreifache(!) Kugellagerung (eines am Antriebsmotor und zwei an der Abtriebsachse) und dazu ein robustes Aluminiumgehäuse mit hoher Wärmeleitfähigkeit. Das zeichnet Servos aus, die für lange Standzeiten geschaffen wurden, auch wenn es mal „rauer“ zur Sache geht.

Die drei verschraubten Gehäuseteile passen sehr formschlüssig ineinander. Dadurch wird eine gewisse Dichtigkeit gegen Schmutz und Feuchtigkeit garantiert. O-Ringe an den Schrauben oder Gummidichtlippen zwischen den Gehäuseschalen fehlen aber.


Die technischen Daten
Breite [mm]20,2 / 20,2
Höhe [mm]38,2 / 38,7
Länge [mm]40,3 / 40,3
Gewicht [g]76 / 81
Spannungsbereich [V]4,8 – 8,4 / 4,8 – 8,4
Stellzeit 8,4V / 60° [sek]0,12 / 0,11
Stellkraft 8,4V [kg*cm]55 / 70
Ansteuerfrequenz [Hz]Ansteuerfrequenz bis zu 333
Mittenimpuls [ms]1,52
Hochvoltfähig [V]8,4
AnwendungsempfehlungHubschrauber, Flugzeug, Auto, Boot
MotorartGlockenankermotor/Brushlessmotor
Abtrieb Zähne (Anzahl)25 / 25
Kugellager (Anzahl)3 / 3
GetriebeartStahl / Stahl
GehäuseartVollmetall/Vollmetall
KlassifizierungStandard/Standard
VK [€]107,90 / 139,90
Bezugwww.rc-dome.de


Stellvertretend die Bilder des SB-2290SG, da sich das SV-1280SG nur durch die Elektronik unterscheidet.

5X9A0430CHASERVO.jpg




Beim Zubehör hat SAVÖX nicht gespart. Neben den standard Kunststoffhebeln, den Befestigungsschrauben und Befestigungsdämpfern liegt ein sehr stabiler Schmetterlings-Alu-Hebel bei. Die Klemmung mit dem Servoritzel ist doppelt verschraubbar. Wer die volle Leistung dieser Servos nutzt, sollte ausschließlich die Alu-Hebel benutzen.

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Die Getriebe sind robust, sehr gut gefettet und absolut spielfrei. Das dritte Kugellager befindet sich unter dem Zahnrad auf dem linken Bild oben. Also direkt über dem Antriebsmotor (ein Schnittbild dazu ist auf der Homepage von RC-Dome).



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Der Blick auf die Steuerung des Motors zeigt Elektronik im Industriestandard. In der Mitte der Prozessor und rechts drei Leistungsfets zur Ansteuerung des Brushlessmotors. Man findet keine frei liegenden Drahtverbindungen, alles ist direkt mit der Platine verlötet. Das Servokabel ist am Gehäuse zugentlastet und knickgeschützt. Die Servokabel zur Platine (links neben der Platine erkennbar) sind zusätzlich mit (vermutlich) Silikon fixiert.


In eigener Sache

Mittlerweile habe ich meine Testausrüstung mit einem elektronischen Drehmomentmessgerät (Digital Torque Meter HP-100) aufgestockt, weil diese starken Servos ein derart hohes Drehmoment erzeugen, dass reproduzierbare Ergebnisse mit einer Zugwaage kaum möglich sind. So bin ich nun in der Lage, die Drehmomente der Servos bis auf 1000 Ncm (10 Nm) exakt und reproduzierbar zu erfassen!

Die Geschwindigkeitsmessung ermittle ich mit dem Scope (Datensichtmessgerät). Damit lasse ich mir die Beschleunigungs- und Bremsstromspitzen des Servomotors im Millisekundenbereich anzeigen. Wer Näheres dazu erfahren möchte, kann hier mehr Infos zur Geschwindigkeitsmessung nachlesen: Magazinbericht

Das Auflösungsvermögen definiere ich wie folgt: Sofern die erste reproduzierbare Servoarmbewegung (mit 7 cm verlängertem Hebel) zu beiden Seiten erfolgt, ist das mein Referenzwert der Auflösung. Einmal bei Mittenstellung als auch bei +/- 30° abweichend von der Mittelstellung (120° / 60°).

Die Temperaturdrift erfolgt zwischen 5°C bis zur Raumtemperatur von 22°C.

Die Spannung liefert ein stabilisiertes Netzteil. Als Versorgungskabel (0,5 mm²) nehme ich ein möglichst kurzes Y-Kabel. Zum Messen des Servostroms nutze ich ein Messshunt von 0,1 Ohm und schalte ihn in die Servo-Plusleitung.


Nun zu den Fakten

Messdaten zum SV-1280SG / SB-2290SG
Messungen
Messdaten
Bemerkungen
Gehäuseabmessungen l x b x h [mm]​
40,3 x 20,2 x 38,2 /
40,3 x 20,2 x 38,7​
nur Gehäusemaße,
sehr maßhaltig
Gewicht [g]​
76 / 88​
Powerservos in der
20 mm Oberklasse
Kabellänge [cm], JR-Kontakte​
19 / 19 , vergoldet​
gummierte Kabel, sehr flexibel
Softanlauf​
ja / ja​
softes Anlaufen der Neutrallage
Messspannungen [V]​
6 und 8,4​
stabilisiertes NT mit kurzen
V-Kabel, 0,5 mm²
Mitte (neutral) bei 90° [ms]​
1,52 / 1,52​
ideal wären 1,5 ms
Maximale Ansteuerfrequen [Hz]​
333 / 333​
sehr schnell, Hubschrauber/Gyro geeignet
Minimale Arbeitsspannung [V]​
3,4 / 3,4​
Angaben deutlich unterschritten
Stellwinkel von 1 bis 2 ms [°]​
90 / 90​
120° nur mit voller Trimmung
Leerlaufstrom 8,4 V [mA]​
13 / 45​
sehr niedriger und
leicht erhöhter Leerlaufstrom
Stellzeit an 6 V [ s ]​
0,14 (4,5 A und 6,5 A) /
0,15 (5,5 A und 8,5 A)​
(Beschleunigungsstrom- und Bremsstromspitze)
Stellzeit an 8,4 V [ s ]​
0,12 (4,8 A und 8,2 A) /
0,11 (6,6 A und 12,5 A)​
(Beschleunigungsstrom- und Bremsstromspitze)
Auflösungsvermögen [ms]​
0,004 / 0,005​
reproduzierbare Bewegung
des Servoarms
Positioniergenauigkeit
bei 10 Ncm und 8,4 V​
keine Abweichungen​
mit dem Alu-Servoarm gemessen
Maximales Drehmoment 6 V [Ncm]​
380 (4,4 A) /
440 (5,5 A)​
(maximaler Strom im Haltemoment -> Blockkierstrom)
Maximales Drehmoment 8,4 V [Ncm]​
540 (5,6 A) /
710 (8,2 A)​
(maximaler Strom im Haltemoment -> Blockkierstrom)
Spannungsdrift von 6 – 8 V​
keine​
nicht messbar
Temperaturdrift von 5 °C bis 22 °C​
keine​
nicht messbar



Messdatenerläuterungen

Die Servos vertragen eine hohe Ansteuerfrequenz mit bis zu 333 Hertz [Hz], so dass sie auch sehr gut für die Gyro-Systeme im Hubschrauber geeignet sind.
Die Neutralstellung ist bei beiden Servos sehr exakt auf 1,52 ms Impulslänge abgestimmt. Der Servoarm steht dann 90° senkrecht gegenüber dem liegenden Servo.
Die minimale Arbeitsspannung von 4,8 V wurde deutlich unterschritten. Meine Messungen ergaben, dass beide Servos noch mit 3,4 V absolut zuverlässig arbeiten. Natürlich mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit und Kraft.
Der Leerlaufstrom (Servos in Ruhe ohne Last) ist beim SV-1280SG mit 13 mA sehr niedrig. Beim SB-2290SG mit 43 mA deutlich höher, aber immer noch okay. Eine zusätzliche Erwärmung über einen längeren Zeitraum konnte ich nicht feststellen. In der Neutral- oder Solllage waren beide Servos absolut still, nicht das leiseste Knurren (Mikrobewegungen des Servoarms bzw. -motors) war zu hören.
Die Stellzeit bestätigte zu 100% die Angaben der Herstellers. Bitte dabei nicht die Impulsströme vernachlässigen! Ein SV-1280SG benötigt für die vollständige Bewegung (Beschleunigen –> Position erreicht → Abbremsen) Impulsströme in der Höhe bis zu 8,5 A an 8,4 V Versorgungsspannung. Das Brushlessservo SB-2290SG setzt mit bis zu 12,5 A noch einen drauf! Eine sehr stabile BEC-Versorgung ist demnach Pflicht.
Das Auflösungsvermögen mit 0,004 ms und 0,005 ms ist bei beiden Servos sehr hoch. Deren hochwertige Elektronik und geringstes Getriebespiel (nahezu Null) sind dafür die Voraussetzungen.
Die Positioniergenauigkeit unter Last zu testen war ein Kompromiss, weil ich keine kleinen Stahltfedern habe, die mehr als 1 kg (10 N bei ca. 5 mm Dehnung) Zugkraft erzeugen. Dennoch wollte ich den Versuch nicht weglassen. Eine mechanische Abweichung mit und ohne Zugfeder war nicht feststellbar.
Beim Erfassen des maximales Drehmonents kam mein neues Drehmomentmessgerät zum Einsatz. Das Erfreuliche: Beide Servos stemmten zu 100 % das, was der Hersteller vorgibt. Die kleinen Plus- wie Minus-Abweichungen sind die Fertigungsstreuung. Hinweis: Diese Messungen zeigen gleichzeitig den Blockkierstrom der Servos (Werte siehe Tabelle).
Die Spannungsdrift ist rein "akademisch" zu sehen, weil ich nur Piloten kenne, die eine stabilisierte Versorgungsspannung (S-BEC, oder Powerboxen) in ihren Modellen verwenden. Dennoch komme ich dem Wunsch einiger gerne nach. In dem Spannungsbereich (2s LiPo voll geladen - 8,4 V - bis absolut leer - 6 V) ist keinerlei Drift beider Servos feststellbar.
Das Erfassen einer Temperaturdrift ist aufwändiger, da die Servos über Nacht in den Kühlschrank verbannt werden. Wie zu erwarten war, ist keinerlei Drift im vorgegeben Temperaturbereich feststellbar.


Resümee

Wer für das nächste Projekt starke Powerservos der 20 mm-Klasse benötigt, findet in dem SV-1280SG und SB-2290SG die idealen Partner. Sie sind sehr stellgenau, extrem kräftig und ausreichend schnell und zudem, wie ich finde, nicht überteuert. Ihr Einsatz ist vornehmlich da zu empfehlen, wo sehr viel Kraft, Ausdauer und Präzision, sowie eine hohe Stellgeschwindigkeit gefordert werden. Das könnte vornehmlich im F3A-Bereich oder auch bei größeren Seglern oder Hubschraubern der Fall sein. Diese SAVÖX-Servos sind eine super Angebotsergänzung des Modellbaumarkts und werden von mir uneingeschränkt empfohlen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gerd, vielen Dank für den Test!

Eine Anmerkung hätte ich zu machen.
Du schreibst:
Die Spannungsdrift ist rein "akademisch" zu sehen, weil ich nur Piloten kenne, die eine stabilisierte Versorgungsspannung (S-BEC, oder Powerboxen) in ihren Modellen verwenden. Dennoch komme ich dem Wunsch einiger gerne nach. In dem Spannungsbereich (2s LiPo voll geladen - 8,4 V - bis absolut leer - 6 V) ist keinerlei Drift beider Servos feststellbar.

Dem stimme ich nicht zu.

Die Spannung, die das Servo "sieht" hat nur bedingt etwas mit der stabilisierten Versorgungsspannung zu tun. Bei höheren Strömen, und die sind ja gem. deinen Messungen vorhanden, ist zum Teil ein erheblicher Spannungsabfall in den Servoleitungen und Steckern zu verzeichen. Dieser lässt sich auch nicht vermeiden, nur ggf. etwas reduzieren.

Somit ist die Spannungsdrift in keinster Weise nur "akademisch".
 
Zuletzt bearbeitet:
Jain ... 👋 ... eine 40cm / 0,35Litze und eine JR-St./Bu. erzeugen bei 10A einen Spannungsfall von ca. 1,5V. Ist vertretbar, da die Stromimpulse innerhalb 20ms auftreten und jede gute BEC die weg puffert. Wo es eng wird ist an einem Stabi, wo drei Servos (120° TS) absolut parallel angesteuert werden! Da kommst Du mit deinem Einwand ins Spiel und wenn man dann noch Grundprinzipien vernachlässigst, bei diesen Powerservos, gebe ich Dir sowieso 100% recht. Deshalb auch mein Hinweis :
>>>Eine sehr stabile BEC-Versorgung ist demnach Pflicht.<<<
Die Messung zur Spannungsdrift behalte ich bei! Die nächsten Servos stehen schon Spalier ... 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Es fällt schon auf, dass in letzter Zeit das Marketing nicht nur die bunten Prospekte sondern jetzt auch die Datenblätter macht.
Ein 32 bit-Prozessor macht durchaus Sinn als digitaler Regler, er ist schneller und der Preis ist auch kaum mehr höher als beim 8-biter. Für die Ein- und Ausgangsgrößen ist 32 Bit sowas von sinnfrei.
Erstmal haben gute Potis nur eine Linearität im Bereich von 0,5% und aktuell wurde hier ein Auflösungsvermögen von 0,004ms gemessen. Das sind 250 Schritte innerhalb 1ms Gesamtausschlag. Das passt doch sehr gut zu 8 Bit Auflösung, oder nicht?
Damit wäre auch die weiter oben geäusserte These widerlegt:
"Dass jede Steigerung gegenüber acht Bit (256 Schritte) auf jeden Fall praktisch wahrnehmbar ist, steht hingegen vollkommen außer Frage.!"

Dass bei der Messunge keine Spannungsdrift feststellbar ist, verwundert mich nicht. Die sollte bei keinem Servo ein Problem sein, da üblicherweise, das Poti und die Referenzspannug des ADC an der selben Spannung hängen und damit eine Messbrücke darstellen, die versorgungsunabhängig ist. Die untere Versorgungsgrenze legt am ehesten die min. Gatespannung der MosFets fest. Prozessoren laufen großteils auch unter 2V noch.
Ich wage mal provokant zu sagen, dass keiner beim Fliegen den Unterschied zwischen einem 6Bit und einem 10Bit-Stellantrieb an einer Ruderklappe merkt. Die meisten Fehler kommen ja eh erst hinter dem Servo: Spiel am Gabelkopf, durchbiegende Schubstangen, zu elastische Seile, Längenausdehnung über der Temperatur, etc.
Ich habs mal nachgerechnet, an der Curare mit 1m Stahldraht im Holzrumpf geht das Seitenruder bei 30° Erwärmung um 4mm aus der Mittelstellung. Ob das Marketing das auch weiß?
 
Hast Du das denn schon mitbekommen, dass derartige Servo dort eingebaut werden wo die Stellkräfte und Stellpräzision benötigt werden... nämlich direkt an den Rudern!
 
Erstmal haben gute Potis nur eine Linearität im Bereich von 0,5% und aktuell wurde hier ein Auflösungsvermögen von 0,004ms gemessen. Das sind 250 Schritte innerhalb 1ms Gesamtausschlag. Das passt doch sehr gut zu 8 Bit Auflösung, oder nicht?
Damit wäre auch die weiter oben geäusserte These widerlegt:
"Dass jede Steigerung gegenüber acht Bit (256 Schritte) auf jeden Fall praktisch wahrnehmbar ist, steht hingegen vollkommen außer Frage.!"
Zunächst: Zitate sinnverzerrend zu verfälschen, ist kein feiner Stil. Satzzeichen sind von Bedeutung.
Um versehentliche Verfälschungen zu vermeiden, nutzt man die Zitierfunktion der Forensoftware, und bietet dem Leser damit auch gleichzeitig die Möglichkeit, den Kontext nachzulesen.

Dann: die besagten 0,004ms stehen ohne Erläuterung, was genau dort gemessen wurde, im Raum. Im Kontext würde ich die nicht als das interpretieren, was seitens des Steuerungsimpulses aufgelöst wird – es wurde von einem anderen User gezeigt, dass diese Auflösung rund 0,00005ms betragen kann.
Was das Poti betrifft: die sind sehr gut in der Lage, Größenordnungen mehr als 256 diskrete Werte zu liefern – theoretisch unendlich viel mal mehr, praktisch begrenzen mechanische Grenzen und die Auflösung des ADC. Letzterer kann, wie ein User weiter oben gezeigt hat, 4096 diskrete Werte aufnehmen. Da in dem Servo offensichtlich ein recht potenter μC steckt, wäre die Vorstellung, dass Unlinearitäten des Potis rausgerechnet werden, auch nicht so abwegig. Zwar werden mit einiger Sicherheit auch keine 4096 Stufen nutzbar sein, aber selbst, wenn nur neun Bit reproduzierbar aufgenommen werden können, ist das immer noch die doppelte Schrittzahl, oder auch die halbe Schrittweite.

Nicht zuletzt ist da noch der praktische Eindruck, wenn ein billiges Servo mit grober Auflösung zwischen zwei Stellungen vor sich hin knurrt und sich dabei aufheizt, während ein hochwertigeres Teil die Position anfährt und dann ruhig ist. Das mag natürlich auch anderen Defiziten auf der Billigseite geschuldet sein.

Da das allerdings nur noch wenig mit den vorgestellten Servos zu tun hat, ich die Frage, wieviele Schritte ein digitales Servo nun tatsächlich auflösen kann, und wovon das abhängig ist, aber interessant finde, werde ich später einen entsprechenden Thread an passender Stelle aufmachen.
 
Ich habs mal nachgerechnet, an der Curare mit 1m Stahldraht im Holzrumpf geht das Seitenruder bei 30° Erwärmung um 4mm aus der Mittelstellung. Ob das Marketing das auch weiß?

Also die mechanische Anlenkung vom Servo zum Ruder als auch die tatsächliche Auflösung vom Poti oder Hallsensor der Fernsteuerungsknüppel samt dem Auflösungsvermögen der Finger des Piloten stehen bei der tatsächlichen Beurteilung der Auflösung vom Servo außen vor.

Die Messung der Potispannung erfolgt normalerweise ratiometrisch, die Referenzspannug vom ADC wird jedoch üblicherweise über einen Buffer (Spannungsfolger) vom Poti getrennt. Oft wird aufgrund der ratiometrischen Messung von Sensorwerten die Versorgungsspannung
(Low Drop Spannungsregler) der MCU als Sensorsupply verwendet, dies erspart eine präzise Referenzspannung, welches ein weiteres Bauteil (Voltage Reference Diode) bedeuten würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst: Zitate sinnverzerrend zu verfälschen, ist kein feiner Stil. Satzzeichen sind von Bedeutung.
Ich möchte mich für den Zitierfehler in aller Form entschuldigen. Das war keine Absicht, einfach nur ein Tippfehler. Das Ausrufezeichen liegt halt direkt neben dem Anführungszeichen. Das sollte auch keine Wertung der Aussage sein.

Ich wollte eigentlich nur sagen, man solle doch immer erstmal das Gesamtsystem überschlagen, bevor man über gigantische Präzision in Detaillösungen nachdenkt. Ich meinte damit einige Kommentare hier, bei den getesteten Servos passt das ja alles.
Millisekunden-Pulse im Picosekunden-Bereich aufzulösen ist kein Problem mehr auf einem µC. Aber die mechanische Schnittstelle schmeißt einen dann schnell wieder ein paar Zehnerpotenzen zurück.
Im Studium hatten wir noch viele Zeigermessgeräte, die guten mit 0,5% Genauigkeit. Heute gibts fürn Arduino 24bit-Wandler, das ist auf den ersten Blick 80000mal besser. Aber den wenigsten Anwendern ist klar, dass die letzten 4 von den 7 1/2 Stellen nur das kosmische Hintergrundrauschen abbilden.
Hab das 35 Jahre in der Elektonikentwicklung gepredigt.
 
Hast Du das denn schon mitbekommen, dass derartige Servo dort eingebaut werden wo die Stellkräfte und Stellpräzision benötigt werden... nämlich direkt an den Rudern!
Ich bin halt schon etwas älter und zu Hanno Prettners Zeiten in den 70ern wäre es unmöglich gewesen ein Servo aussen an den Flieger zu schrauben mit einer offenen Schubstange zum Ruder. Da musste alles clean sein. Dafür hat man öfter mal an den Gabelköpfen nachgedreht. Carrera hatte sogar mal Umlenkhebel im Seglerrumpf als Temperaturausgleich.
Mir ist schon klar, dass solche Servos für andere Einsatzzwecke gedacht sind.
Vielleicht sollte ich auch um 00:00 Uhr keine so langen Kommentare mehr schreiben🤔
 
Da das allerdings nur noch wenig mit den vorgestellten Servos zu tun hat, ich die Frage, wieviele Schritte ein digitales Servo nun tatsächlich auflösen kann, und wovon das abhängig ist, aber interessant finde, werde ich später einen entsprechenden Thread an passender Stelle aufmachen.
Wollte mal nachfragen, ob diesbezüglich schon Erkenntnisse vorliegen?
 
Ich liebe diese Besserwisser-Diskussionen, bringen sie doch für mich als normalem Anwender einfach nichts. Sind anscheinend so eine Art Masturbation für den Fachmann.

Ich als Heliflieger schaue mir die Werte von Gerd an, sind akzeptabel, 32-Bit überlese ich einfach, hat mich noch nie interessiert, und entscheide, passt, nehme mich.

Marketinggewäsch spricht anscheinend eher die Fach-Experten an...

Meinrad
 

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