Me262 Zwischengröße ?

heiner

User
Hier noch einmal mit bildlicher Erklärung

IMG_2768.JPG

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Heiner
 
Schubachse...

Schubachse...

Hallo Schwalben-Fans,

nach erneuter genauer Vermessung des Modells bin ich jetzt genauso schlau wie vorher.
Oder noch verwirrter...

Rumpfsehne mit Leitwerk auf 0 gestellt:

EWD Fläche: ca. +1 Grad
Schubachse: + 1Grad, das heißt, die Mitte des Einlasses vorne ist bereits um ca. 1cm höher als die Mitte des Auslasses hinten.
Die Schubachse zeigt also bereits nach hinten unten. Wenn auch nur etwa mit 1 Grad.

Dein Eindruck Christian kam vielleicht nur daher, weil das Fahrwerk vorne tiefer gestellt wurde, um zu frühes Abheben zu verhindern.

Christian hat mir gesagt, seine Gondeln sind parallel zur Rumpfsehne, also 0 Grad.
Wieso bäumt sich meine Me dann so extrem auf?

@Michael: reichen 3mm? Wie viel Grad wären das? Hast du Erfahrungen mit dieser Keil-Methode?

@heiner: Danke für deine Bilder mit Erklärungen. Vorderes Fahrwerksschild habe ich nicht dran. Wie sollte ich deiner Meinung nach die 3-4 Grad erreichen. Gondeln runter oder Klötzchenmethode?

Danke für all eure Mühe,
Grüße
Stefan
 
Servus Stefan,

ich würde den Schubvektor wie folgt verändert:

Ich hab mal Vollgas gegeben und alles hochgeholt was ich in Kunsterziehung in der Schule gelernt hab :D.

Düse.jpg
Das Bild soll deinen Triebwerksauslass darstellen!

Beim oberen Pfeil würde ich einfach etwas zurechtgeschliffenes Balsaholz einkleben. Wie im Bild beim oberen Pfeil Rot markiert. Ich würde das Balsa etwa im oberen viertel einbringen.
Da das Balsa die Düsenfläche verändert würde ich die Hinterkante wie mit dem unteren Pfeil markiert, abschleifen ums es wieder auszugleichen. Mit den beiden Maßnahmen kriegst du einen sehr schönen abwärtsgerichteten Vektor rein.

Dein Antrieb pumpt schon ordentlich Luft durchs Rohr. Sei deshalb vorsichtig, denn Schubvektorveränderungen wirken extrem. Das hat aber auch den Vorteil dass man hier dezent arbeiten kann.
Im oberen Bereich würde ich max. 1mm Balsa einkleben. Und genauso beim wegschleifen würde ich die Millimetermarke auch nicht überschreiten.
In meinen Augen ist das die eleganteste, einfachste und unauffälligste Lösung, den Vektor zu verändern. Ich fände es nicht schön, hinten einfach ein "Leitblech" anzukleben.

Beste Grüße
Robert
 

heiner

User
@Robert,

ja ich würde deine Lösung auch so umsetzen.

Ich hatte oben eine schnelle praktikable Lösung vorgeschlagen, um rasch wieder testen zu können.

Man muss den passenden Schubvektorwinkel durch Versuche erfliegen, dann eine Dauerlösung umsetzen, die auch optischen Ansprüchen genügt.

Der "optimale" Winkel hängt von vielen Faktoren ab:

- Abstand der Schubachse zum vertikalen SP der Maschine
- Leistung des Antriebes
- Richtung und Angriffspunkt des Schubvektors
- Stabilitätsmaß, wenn die Maschine kopflastig ist kompensiert das schon teilweise einen falschen Schubvektor

Also mehr probieren wie rechnen, das führt meist schneller zu Ziel. :)

Heiner
 
Servus Heiner,

vollkommen richtig!:)

Daher würde ich auch erstmal klein und wie von dir oder mir beschrieben, anfangen.
Bei meiner Lösung halt klein anfangen und zunächst den Millimeter als Anfang nehmen. Aufgedoppelt ist es ja im Handumdrehen. Wenns dann erflogen ist, ist es auch gleich die endgültige Lösung und man braucht nicht nochmal anfangen.

Ich wollte natürlich in keinster Weise deinen äußerst ästhetischen und strömungstechnisch optimalen Lösungsvorschlag kritisieren. :D:D:p
Wobei ich im Nachhinein zum schnellen und unkomplizierten Testen aufm Feld deinen Vorschlag dem meinigen sogar vorziehen würde. Bei deinem Vorschlag kann die ganze Testerei in einem durchgezogen werden und man muss nicht nach jedem Flug erneut die Werkstatt aufsuchen.

Beste Grüße

Robert
 
Hallo Schwalben-Fans,

danke für eure vielen guten Tipps, ich werde die Tage Keile / Klötzchen einbauen.

Servus Heiner,
Bei meiner Lösung halt klein anfangen und zunächst den Millimeter als Anfang nehmen. Aufgedoppelt ist es ja im Handumdrehen.
Robert

Robert, das habe ich mir genau anders herum gedacht.

Ich beginne mit relativ großer Ablenkung. Wenn es zu viel ist, startet das Modell nicht. Kein oder geringer Schaden.
Wenn es zu wenig ist, endet es wie bisher mit einem Absturz. Mittlerer Schaden bis Totalschaden...
Ich taste mich also lieber anders herum ran.

Vielleicht mit Klötzchen von 3-4mm.

Viele Grüße
Stefan
 
Auslass-Ablenkung

Auslass-Ablenkung

Hallo,

also so sieht der erste Versuch meines Auslasses jetzt aus:

kanal.jpg


Nicht perfekt, aber für einen Versuch reicht es.
In der Mitte ca. 4mm hoch. Nach außen auslaufend...

Ich bin schon gespannt, ob und wie viel sich verändert.
Hängt die Kiste wieder unsteuerbar in der Luft?
Klebt sie etwa am Boden?
Oder irgendwas dazwischen?

Vielleicht nächste Woche,

Grüße
Stefan

P.S. habe gerade einen Testlauf gemacht. Dabei habe ich die Maschine bei Vollgas mal senkrecht in die Luft gehalten. Natürlich schwebt sie nicht ganz 3kg Schub zu 3,8kg Gewicht, aaber:
Sie nimmt dabei immer noch sehr stark die Nase hoch. Es drückt bei diesem Versuch richtiggehend das Leitwerk nach unten. Ich weiß jetzt nicht, wie aussagekräftig das ist, aber es ermutigt mich nicht besonders. Trotz der Schubablenkung immer noch so ein starkes Aufbäummoment. :(
Ist die Schubablenkung zu gering, oder ist meine Beobachtung normal oder nicht aussagekräftig?

Danke für euren Input,
Grüße
Stefan
 
Hi Stefan,

als ganz groben Anhalt hat das meiner Meinung nach schon etwas Aussagekraft. Du musst aber bedenken, dass der Flieger wegen der höheren Schwerpunktlage wahrscheinlich immer eher nach hinten kippen wird.
Da muss es dann aber irgenwo ordentlich fehlen wenn bei einem 4mm Keil das Ding immer noch wegsteigt. Hast du mal die Austrittsrichtung gemessen? Wieviel der Strahl nun abgelenkt wird?

Zu deinen Einstellwinkeln:
Rumpfsehne / Einstellwinkel der Fläche ist in Ordnung. Nur somit wäre deine EWD Flächen / Höhenleitwerk ja bei -1 grad. Ich nehm bei allen Fliegern ein Anfangsmaß von etwa +1 - +1,5 grad. Zur Profilsehne müsstest du damit 2 - 2,5 grad Plus einstellen. Ich flog damit bisher immer gut und ich Fliege viel:D
Das könnte evtl auch erklären warum der Flieger erst bei einer bestimmten Geschwindigkeit die Nase hochnimmt - quasi dann wenn's Höhenleitwerk wirkt (-1 grad bedeutet: Hintern runter) und nicht schon gleich beim beschleunigen den Hintern auf den Boden knallt.

Und:
Bei mehr positiver EWD kannst du dann evtl. auch den Winkel vom Schubvektor zurücknehmen. Denn der gleicht ja nur den tieferen Angriffspunkt vom Schub aus. Bei einer Me-262 müssten 2-3 Grad reichen. Wenn das Leitwerk erstmal angeströmt wird sollte es so funktionieren.

Aber ist bisher alles nur eine Vermutung von mir, aufbauend auf dem bisher geschilderten. Mach doch am besten von allem mal ein Video und stells rein. Dann kann man sich möglicherweise ein genaueres Bild machen.


Gruß
Robert
 

heiner

User
Damit du die Maßnahmen ohne zu fliegen abschätzen kannst, schlage ich folgende Methode vor:



Also einen Haken in die Decke drehen, die ME-262 im SP aufhängen.

Wenn du dann den Antrieb reinschiebst sollte die me nur versuchen nach vorn zu pendeln, jedoch die Nase weder stark anheben noch senken.

Dann hast du den Schubvektor in etwa neutral.

Gruß und viel Erfolg!

Heiner
 

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Hallo Robert,


Hi Stefan,
Zu deinen Einstellwinkeln:
Rumpfsehne / Einstellwinkel der Fläche ist in Ordnung. Nur somit wäre deine EWD Flächen / Höhenleitwerk ja bei -1 grad.

da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.

Mein HLW ist parallel zur Rumpfsehne. Die Tragfläche(Profilsehne) ist soweit angestellt, dass sich mit allen Berechnungsprogrammen +1 Grad EWD ergeben.
Je nach Messgenauigkeit zwischen +1 und +1,5...

Das passt also m. E.

Wie viel der Strahl abgelenkt wird kann ich nicht messen / beurteilen.


@heiner: Interessanter Ansatz. Mal schauen, ob mir dazu eine Vorrichtung einfällt. Vielleicht ein Stahldraht durch den Rumpf...

Danke für eure Mühe,
Grüße
Stefan
 
Hi Stefan,

Ist das Programm gut und stimmt es mit praktischen Erfahrungen überein? Es spricht nämlich gegen jede eigene Erfahrung! Ich hatte noch keine einzigen Flieger mit negativer EWD von Flügel zu HLW. Ausnahmslos alle waren mind. 0Grad oder positiv bis etwa 1,5 Grad.

Wenns wirklich negativ sein soll, lass ich mich gerne überzeugen aber die ganzen Winkel Driften alle etwas weit voneinander ab. Ich habe auch schon Flugzeuge mit negativer EWD geflogen. Die flogen wie von dir beschrieben. Möglich dass dein Problem eine Mischung von beiden ist. EWDein klein wenig und der Schubvektor ein bisschen.
Mehr als 3 max. aber 4 Grad Schubvektor braucht eine ME keinesfalls.

Beste Grüße
Robert
 
Hallo Robert,

Hi Stefan,
Ist das Programm gut und stimmt es mit praktischen Erfahrungen überein? Es spricht nämlich gegen jede eigene Erfahrung! Ich hatte noch keine einzigen Flieger mit negativer EWD von Flügel zu HLW. Ausnahmslos alle waren mind. 0Grad oder positiv bis etwa 1,5 Grad.

Die EWD ist positiv. 1 Grad. Geplant, gerechnet und gemessen.
Da du mich kennst, weißt du auch, dass ich seit über 30 Jahren Modellflug betreibe mit zahlreichen Eigenkonstruktionen (die üblicherweise auch fliegen :) ). Ich kann die EWD messen und berechnen. ;)

Mehr als 3 max. aber 4 Grad Schubvektor braucht eine ME keinesfalls.

Zum Fliegen sicher nicht. Zum Start mit Vollleistung... Da wäre ich mir nicht sicher...

Meine Glaskugel sagt folgendes: Die Maschine fliegt mit dem Schwerpunkt, mit 1 Grad EWD, sogar mit dem Piloten ;), aber:

- Beim Start ist das Höhenleitwerk nicht angeströmt, keine Wirkung
- Durch den sehr starken Schub entwickelt sich ein starkes Drehmoment --> Nase hoch --> HLW immer noch nicht wirksam -->kaputt :(
- Bei halbem Schub fliegt die Kiste vielleicht problemlos, Start na ja, mittelmäßige Graspiste

Die kleine Me früher flog viele Jahre problemlos. Der Schub mit den Speed 480 war auch nicht mal die Hälfte des Eigengewichts. Selbst mit den Plettis war es nicht viel mehr. Heute habe ich wesentlich mehr Schub und daher diese Probleme.
Die Me ist durch die Triebwerksanordnung auch nicht mit normalen Jets vergleichbar, wo der Antriebsstrahl nahe der Rumpfsehne liegt. Meint meine Glaskugel...

Ich glaube, das einzige Problem ist der Start.

Deshalb werde ich beim nächsten Versuch auch nicht mit Vollgas starten. Vielleicht auch mit dem Gummi nochmal experimentieren.

Grüße nach Tegernbach
Stefan
 

heiner

User
Habe ich ja auch schon gesagt, ggf mit einer Zelle weniger versuchen bis sie fliegt. :)

50% Schub / Eigengewicht reicht bei der ME-262 zum Fliegen.

Heiner
 
Schubablenkung

Schubablenkung

Hallo Heiner,

ich habe jetzt deinen Vorschlag umgesetzt mit der Aufhängung am Schwerpunkt:

abl1.jpg


Leider das gleiche Bild. Bereits bei viertel Gas Nase hoch. Ab Halbgas klebt der Hintern am Boden.

Darauf habe ich mal eine Extrem-Ablenkung provisorisch angebracht:


abl2.jpg


Selbst so stark abgelenkt Nase hoch, Hintern runter...

Irgendwie bin ich nicht sicher, wie aussagekräftig dieser Versuch ist.

Grüße
Stefan
 
Schaukel

Schaukel

Hallo Heiner,

jetzt habe ich die Liebesschaukel, ääh Flugzeugschaukel nach deinen Anweisungen gebaut...

schau.jpg


... und wieder das gleiche Phänomen.

Ab Halbgas ziemliches Aufbäumen. Bei Vollgas steht sie fast senkrecht.
Darauf wieder die Extrem-Ablenkungen montiert. Praktisch fast das Gleiche.

Oh mei, oh mei.
Jetzt suche ich ein staubiges Eck in der Werkstatt für die Me und kaufe bald nur noch Styropor-ARF-Modelle :(

Grüße
Stefan
 
Hallo,


dreh die Sache doch mal um, soll heißen, lenk den Luftstrahl nach oben ab.
Neben der m.M.n. völlig richtigen Analyse des Verlaufs der Schubkraft und der Hebelarme gibt es nämlich noch einen 2. Aspekt, und der hat mit dem Widerstandsmittelpunkt zu tun. Würde man ein Kartonmodell der Frontalsicht der Me ausschneiden, gibt es einen Punkt, an dem, würde man dort ein Seil anbringen und ziehen, der Luftwiderstand rundherum symmetrisch ist. Dieser Widerstandsmittelpunkt liegt bei der Me vermutlich etwas oberhalb der Tragfläche, jedenfalls aber über der Schubachse der Triebwerke. Der Triebwerksschub wird folglich immer zum Aufbäumen führen.

Um das zu kompensieren, ist der naheliegende Weg der hier verfolgte, nämlich einen Teil des Schubes über seinen Hebelarm zum Schwerpunkt zum Ausgleich zu verwenden. Deine Schilderung des Erstfluges zeigt, dass dieser Hebelarm aber zu kurz zu sein scheint, um positiv zu wirken. Ausserdem trägt jede weitere Verlagerung des Schubes weiter weg vom Widerstandsmittelpunkt zu einer Vergrößerung des Aufbäumens bei, da der Hebelarm zum Widerstandsmittelpunkt immer größer wird. Drehst du die Triebwerke aber so, dass sie parallel oder vielleicht sogar leicht nach oben blasen, wird dieser Hebelarm, der Hebelarm Schubachse zu Widerstandsmittelpunkt, geringer.

Grüße
Andi
 
Nachtrag: Wo in der Gondel sitzen die Impeller? Nur weil die Luft aus der Düse kommt, bedeutet das noch lange nicht, dass dort auch der Schub angreift. :) Liegen die Impeller womöglich vor dem Schwerpunkt?

Grüße
Andi
 
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