Mikro und Nano DLG im Eigenbau

chris-t

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Hallo Zusammen,

durch einen Kollegen aus Frankreich sind Daniel und ich aufmerksam auf dieses Thema geworden.
Als Ziel hatte ich mir einen mikro DLG mit 90cm Spannweite gesetzt.
Daniel wollte an die Grenze gehen und hat mit 42cm Spannweite gebaut.

Die DLG's sollten von den Proportionen ihren großen Originalen sehr ähnlich sein.
Die Rümpfe in Negativformen laminiert, die Flügel und Leitwerke in Positivbauweise mit gefrästen Kernen.

90cm Variante mit Querruder:

Als erstes habe ich kurzerhand ein CAD Modell ertsellt mit Abziehnase.
Bei meiner Version mit 90cm Spannweite sollte der Rumpf aus einem Rumpfboot und einem laminierten konischen Rohr bestehen. Beides dann in Negativformen laminiert und mittels Ballontechnik in die Form gepresst.

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Fertiges CAD Modell des 90cm mikro DLG.
 

chris-t

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Nachdem ich die Negativformen aus Reststücken Ureol gefräst, geschliffen und poliert habe, konnten die Formen gewachst werden und die ersten Bauteile entstehen.

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Die Form für die Abziehnase ist aus hochdichtem Ureol. Die Nase wurde ebenfalls mittels Ballontechnik laminiert.

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Alles bereit um das erste Rumpfboot zu laminieren. Die Aluplättchen wurden gleich mit in die Form gelegt um später die Flächen anschrauben zu können.

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Jetzt noch den Ballon einlegen, Gewebe mittels Fäden fixieren, Form schließen, Fäden abschneiden und wieder herausziehen und Druck auf den Ballon geben. Danach heißt es 24h warten und hoffen.
 
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chris-t

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Die Schaumkerne für die Flügel habe ich einfacherweise nur von der Oberseite auf der Fräse CNC bearbeitet. Das Profil auf der Unterseite wurde nachträglich von Hand in den Rohacell Schaum eingeschliffen.
Die Leitwerke bestehen aus 1,2mm Rohacell 31 IGF von hand geschnitten und geschliffen.

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Die Positivbauweise mit Mylarfolie im Vakuumsack hat super funktioniert. Als Außenlage kam Kohlelflies zum Einsatz.

Im Vergleich der noch viel kleinere Rumpf von Daniel seinem 42cm nano DLG!

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Flügel mit V-Form verkleben (UHU-Endfest 300). Der Heißluftfön dient zur schnelleren Aushärtung.

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Ein mini Wurfstift aus Kohlefaser darf auch nicht fehlen. Die Form dafür kam aus dem FDM 3D-Drucker.
 

chris-t

User
Elektronik darf natürlich auch nicht fehlen. Zum Einsatz kamen insgesamt vier 1,5g Linearservos.
Zwei im Rumpf für Höhen und Seitenruder, zwei auf der Unterseite vom Flügel für die Querruder.
Die Ruder der Leitwerke sind mittels mikro Bowdenzüge und Stahldraht angelenkt.

Hier noch die restlichen technischen Daten:
  • Empfänger: DSMX Orange micro Empfänger
  • Servos: 4x 1,5g Linear Servo
  • Akku: 1s 150mah Lipo
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Leider war etwas Trimmblei in der Nase notwendig um den Schwerpunkt richtig einzustellen.

PS: Vielen Dank an Daniel, der mit bei der Fertigstellung des Modells maßgeblich geholfen hat. Sau stark 👍
 

chris-t

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Die ersten Würfe in freier Wildbahn. 😀

Hier sind noch die Querruderservos auf der Flügel Unterseite zu erkennen. Diese sind zwar in die Fläche eingelassen, stehen aber dennoch etwas raus.

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Dank dem dünnen Profil der Flügel, macht der kleine Schmeißflieger ordentlich Strecke! Fliegt echt klasse.

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v.p.

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Hey,
Cool dass es noch nen paar verrückte gibt, die sowas tun :-)
Habt ihr saucool gemacht, schaut gut aus ;-)
Ich hoffe von nem Nano folgen noch ein paar Details.

Beste Grüße
Max v.P.
 

chris-t

User
Für den noch kleineren Nano DLG von Daniel mit 42cm Spannweite kamen die Laminierformen aus dem 3D-Drucker.
Diese wurden anschließend nass geschliffen bis 1200er Körnung und poliert.

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Zum Einsatz kommen extrem kleine Komponenten. Hoffentlich passt später alles in den Rumpf.

  • Empfänger: Deltang Dsmx
  • Servos: Sub micro Nick Leichty Hall Sensor Servo
  • Akku: 1s 50mah
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chris-t

User
Nach dem wachsen der Formen konnten dann schon die ersten Teile laminiert werden.
Die Abziehnase wurde mit der Ballontechnik gebaut.

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Da der Rumpf zu klein für die Ballontechnik war, haben wir einen Kern aus XPS CNC 3D-gefräst, welcher in die Form mit eingelegt wurde.
Diesen haben wir später händisch aus dem laminierten Rumpf wieder entfernt.
Ebenfalls direkt mit in der Form, war ein Bowdenzugröhrchen, in dem später die Federstahldrähte geführt werden.

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Hat besser funktioniert, als gedacht!

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Nach dem Entfernen des Kerns, war der Rumpf schön leicht.

Ja, richtig gelesen! 2,94g 😁

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chris-t

User
Da es so gut funktioniert hat, wurde gleich noch ein Rumpf gebaut.

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Die Flügel sind wieder in Positivbauweise im Vakuumsack entstanden.
Als Decklage haben wir Kohleflies genutzt.

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Die Vorschau auf das Abfluggewicht war vielversprechend. Lediglich knappe 13g bringt der kleine Vogel auf die Waage!

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Einer der schwierigsten Bauabschnitte, war der einbau der Elektronik in den fingerdicken Rumpf.
Daniel hat es aber super hinbekommen. Ist ja nicht sein erstes Mikromodell. 😊

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chris-t

User
Danke Walther,

vielen Dank!
Erfahrung habe ich bereits viele gesammelt im Bereich laminieren. Dennoch waren es die ersten gebauten DLG's von Daniel und mir.
Zu unserer Überraschung hat der Rumpf und Flügelbau besser funktioniert, als gedacht. Wir hatten mit mehr Ausschuss Teilen gerechnet.

LG
 
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