Modell(holz)bau- und Segelflugeinstieg

Guten Morgen liebe RC-Network-Gemeinde,
ich bin Luca, 23 Jahre alt, komme aus dem Münsterland und würde nach langer Überlegung nun endlich in das RC Hobby einsteigen wollen. Besonders interessiere ich mich für die Thermiksegler (F3RES) und Vintage-Segler.
Das Problem an der ganzen Sache ist, dass ich keinerlei Erfahrungen im Modellbau habe und auch beruflich nicht im Handwerk arbeite.
Ich habe mir letztes Jahr bereits den “Eli R.E.S“ Bausatz von Julius Valastiak bestellt und beim Öffnen des Kartons wurde ich völlig erschlagen von den vielen gleich aussehenden Teilen und habe den ganzen Bausatz wieder zurückgesendet.
Trotzdem geht mir das Hobby nicht aus dem Kopf und ich würde das Ganze nochmal ausprobieren wollen.

Darum habe ich mich hier im Forum angemeldet und vielleicht findet sich ja jemand aus dem Münsterland der mich bei meinem Projekt unterstützen wollen würde und mir die Grundlagen des Modellbaus näher bringt…

Ich habe mich im Internet nochmal umgesehen und das Modell Purito von Holzmodellbau Schweiger soll gute Leistungen bringen und relativ einfach zu bauen sein. Darum wäre das mein bevorzugtes Einstiegsprojekt.
Hier einmal der Link zur Hersteller-Website:

Viele Grüße und besten Dank im Voraus,
Luca
 
Hallo Luca, die RES Klasse hat sich mittlerweile auch zu einer Königsdisziplin entwickelt, die einschlägigen Modelle sind meist weder einfach zu bauen, noch zu fliegen.
Du wirst es vielleicht schonmal gelesen haben;
Die Standardempfehlung, suche dir einen Verein in deiner Nähe und lass dir vor Ort helfen.
Hier im Netz erhält du viele gute Ratschläge und bist nachher noch immer allein.
Gruß hans
 
Wenn du echt Lust auf Holz und Bauen hast, beginne vielleicht mit einer Libelle von Höllein. Die ist einfach konstruiert, vernünftig gefertigt und auch genauso zu fliegen. Bei deinem ersten Modell brauchst du bestimmt nicht nach Leistung zu schielen. Da sind andere Sachen wichtig.

Und lass dir ja keine Schaumwaffel aufschwatzen, der Vorschlag kommt garantiert noch...

Gruß Mirko
 

Malanger

User
Wenn du echt Lust auf Holz und Bauen hast, beginne vielleicht mit einer Libelle von Höllein. Die ist einfach konstruiert, vernünftig gefertigt und auch genauso zu fliegen. Bei deinem ersten Modell brauchst du bestimmt nicht nach Leistung zu schielen. Da sind andere Sachen wichtig.

Und lass dir ja keine Schaumwaffel aufschwatzen, der Vorschlag kommt garantiert noch...

Gruß Mirko
...und ja, der Vorschlag kommt von mir. Schaumwaffel? Ich bin dafür! Daran ist nichts falsch.
Denn; meine Geschichte klingt ähnlich. Ich hatte und habe sehr viel Freude an Vintage-Seglern.
Sind sie einfach zu bauen? Nein. Sind sie einfach zu fliegen? Nicht alle. Airfisch mal ausgenommen.

Von daher; Es kommt doch darauf an, ob Luca schon bald mal das Fliegen erlernen will, oder ob er zuerst lange bauen will.
Verhaut er dann beim ersten Flugversuch, das in vielen Stunden erbaute Modell in den ersten Sekunden, dann wars das mit der Begeisterung für den Modellbau.

Mein Tip:
Um die ersten Flugerfahrungen zu sammeln, kauf dir eine Schaumwaffel
Paralell dazu:
Um die ersten Bauerfahrungen zu sammeln, kauf dir einen einfachen Holzbausatz

Viel Spass und vor allem Erfolg
 
@Malanger
Komisch, dass es Leute gibt, die das Fliegen vor Erfindung der Schaumwaffeln und Simulatoren erlernt haben.
Damit meine ich nicht, dass früher alles besser war, aber man lernt m.E. grundlegender. Nicht zuletzt, dass Vorsicht und Respekt vor dem Hobby bzw. den selbst erbrachten Bastelstunden nicht das schlechteste ist. Wenn dann noch jemand mit auf die Finger und auch den Flieger schaut steht dem Einstieg in Holz m.E. nichts entgegen.
Lehrer Schüler gips ja auch noch.

Just my 2¢
Ulrich
 
Hallo Luca,
die Vorschläge von Hans und Mirko solltest du wirklich berücksichtigen; ich behaupte einfach mal, dass Dir, wenn Du ohne die Hilfe einer auch physisch anwesenden Person, die der Materie Flugmodellbau kundig ist, oder der Hilfe eines Flugmodell-Vereins ziemlichen Murks bauen wirst; bzw. beim Flug nicht glücklich wirst und teure Rückschläge erleidest.
Frag bei einem Verein in der Nähe um Hilfe, da lässt man Dich bestimmt nicht allein.
Und das sowohl beim Bau, als auch dann beim Erstflug.
Musst ja nicht gleich Mitglied werden, geholfen wird Dir auch so.;)

Der Purito ist - wie eigentlich alle RES'ler heute, kein Anfängermodell, sondern ein Hochleistungs Wettbewerbsmodell.
Den Bau hat Sepp Schweiger gut durchdacht, aber ohne Erfahrungen im Holzmodellbau trau ich mich zu sagen: "Des wird nix".
Um den Bau zu versemmeln ist der Purito auch in meinen Augen zu "wertvoll":rolleyes:
Und wenn Dich die vielen Teile beim Eli RES bereits erschlagen haben; beim Purito sind's auch nicht weniger:)

Ich schliesse mich dem Vorschlag von Mirko an; hol Dir die Libelle von Höllein, der Flieger ist durchdacht, und nicht umsonst schon so lange auf dem Markt.
Brauchst auch keine Angst zu haben, dass Du damit auf dem Flugplatz ausgelacht wirst; das Teil ist schon ein ernstzunehmendes und leistungsfähiges Fliegerle.
Und übrigens: Hut ab zu der Entscheidung, nicht mit Schaum oder ARF ins Hobby zu starten, sondern mit einem Holzmodell.

Liebe Grüsse
Jürgen

Ach ja - und wenn Du Deinen Wohnort angegeben hättest, wären sicherlich schon ein paar Angebote zur Hilfestellung, bzw. zu Vereinen in Deiner Nähe bei Dir eingegangen:cool:
 
Mit der Höllein Libelle hab ich auch vor Jahren meinen Wiedereinstieg gemacht, hab anfangs zwar öfters Sekundenkleber gebraucht, aber dennoch geschafft.
Der Antrieb war noch ein Speed 400 mit 2,85:1 Getriebe und 8 kleine Nicadzellen.
Mittlerweile wurde die Libelle noch mehrmals verbessert.
Da schließe ich mich meinen Vorrednern voll an.
Dennoch bleibe ich bei dem Tipp erst zu einem Verein, in vielen Kellern lagert nicht mehr benutzten Material, dass zum Anfang völlig ausreicht.
Zudem ist Hilfe beim ersten Folie bügeln auch nicht verkehrt...
Gruß hans
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Ich bin auch für die Libelle. Jedoch kann ich Einsteigern auch die Holzbausätze von Aeronaut empfehlen.
Die Anleitungen sind sehr gut geschrieben und die Explosionszeichnungen toll.

Die RES Flieger sind einfach zu empfindlich in jedlicher Hinsicht. Sie fliegen sich ja grundsätzlich sehr einfach. Aber bei der Landung sollte man trotzdem nix falsch machen.

Was ich neben dem Bausatz jedoch trotzdem empfehlen möchte: Verein - und am besten mit Lehrer-Schüler Anlage!
Wir haben damit tolle Erfahrungen bis jetzt gemacht. Einfach mal ohne Sorgen fliegen lernen und dann noch 1-2 Starts mit dem eigenen Modell drauf machen - besser gehts nicht!
Beim Erstflug mit dem eigenen Modell schwitzt man trotzdem...

@Wiedereinstieg - ich hab ohne alle dem angefangen, aber jemanden durch "1 Minute fliegen und 3 Monate reparieren" muss ich niemanden mehr durchlassen...
 
Auch ein schönes Holzmodell.

Ich würde noch zwei Sätze zum Fliegen mit einfachen Holzmodellen verlieren:
Wenn nicht totaler Murks gebaut wurde, fliegt ein guter Zweiachser allein viel besser als wenn er gesteuert wird. Das ist auch bei meinem RES-Segler so (RESCO). Und genauso unkompliziert landet der auch, setzt sich einfach in die Wiese, wenn ich nicht gerade die Bremse voll ausfahre.

In dem Moment, wo man ein Modell so auslegt, dass es Abstürze übersteht, wird genau die Gutmütigkeit verschenkt, die dafür sorgt, dass der Absturz ausbleibt...

Die Kunst von guten Holzmodellen besteht in der einfachen Konstruktion und dem Weglassen von allem unnötigen elektronischem Ballast. Dann kann man sich völlig entspannt auf die Wiese stellen, das Modell aus dem Stand in die Luft schieben und die ersten 100 Meter Gleitflug genießen, ohne dass Panik aufkommt.

Und wenn dann noch ein erfahrener Modellbauer (kein Besserwisser) im Hintergrund steht, ist die Welt doch perfekt.

Gruß Mirko
 
Hallo in die heitere Runde,
servus Luca,

Hab mir die ganzen Ratschläge durchgelesen .. bin bei einigen Dingen ganz bei Euch ... und dann nochmal zurück, zu Luca's Einleitung ;)
.....bei meinem Projekt unterstützen wollen würde und mir die Grundlagen des Modellbaus näher bringt…
Ich find es bemerkenswert, dass du dich für das Modellbauen interessierst. Das ist in deiner Altersklasse echt selten geworden.
Der Tipp mit der Hollein Libelle ist ein sehr sehr guter. Auch der Hinweis bezüglich der Aeronaut-Flotte .. und nicht zu vergessen, meine teRESa ;).

Such dir am Besten ein Modell aus, dass noch "klassisch" aufgebaut ist. Sprich ein Kastenrumpf, und eine beplankte Rippenfläche hat. Hier lernst du vor allem einmal die ganzen Grundbegriffe, die Abfolge der Handgriffe. Die Anzahl der Bauteile bleibt überschaubar und am Ende hast du im Normalfall ein stabiles, hübsches Modell, das auch noch gut fliegt.

Den größten Unterschied sehe ich in den beiliegenden Anleitungen, die entstehende Fragen beantworten bzw. erste gar nicht entstehen lassen.

Dass der Flieger am Anfang der Flugkarriere mal öfter kaputt wird, ist ganz normal und gehört einfach dazu. Bei den ganzen kommenden Reparaturen lernst du dann das richtige Basteln.
Der große Vorteil von Holzbausätzen ist auch, dass hier (im Normalfall) ein 1:1 Bauplan bei liegt und du eigentlich jedes Bauteil wieder in Eigenregie anfertigen/nachbauen kannst.

Viel Spaß beim Finden deines Modells ... nicht entmutigen lassen ... und viel Erfolg, sowie in Erinnerung bleibende Momente, beim Fliegen!
Robert
 

Jantar

User
Hallo @Lukre11,

ich hatte damals ähnlich wie du angefangen: Mit einem Holz-Baukasten, ohne Verein und ohne Vorwissen...No regrets 🙂 Lehrer-Schüler braucht es meiner Meinung nach auch nicht, allenfalls empfiehlt es sich, am Flugsimulator (zB. Aerofly RC8) vor den ersten Flügen zu üben.

Was ich dir für den Einstieg empfehlen kann sind die folgenden beiden Bücher, wenn du dich mit dem Modellbau mit Holz beschäftigen möchtest:
Die beiden Bücher vermitteln imho das Wesentliche. Sind zwar nicht mehr "State of the Art", aber so viel hat sich an sich nicht geändert, außer dass jetzt mehr CFK-Rohrholme und Sekundenkleber verwendet werden...Weiteres Wissen sammelt man gut durch die Bau-Berichte hier im Forum oder auf YouTube. Beim Bebügeln empfiehlt sich von Vorneherein die Investition in ein Folien-Bügeleisen, damit tut man sich deutlich leichter und die sind auch nicht teuer.

VG Daniel
 
Es gibt wohl kaum ein Modell, dass so bewährt ist wie die Höllein Libelle, nicht ohne Grund seit 20? Jahren am Markt und immer wieder modernisiert. Andere Produkte hatten bei Höllein bei weitem nicht diese Lebenszeit.
Dazu kommt noch ein, in der heutigen Zeit, wahrhaft himmlischer Service und Beratung.
Sowas gibst sonst vielleicht noch bei Romeo Sierra, zu deutsch : Robert Scheibelhofer;)

Wozu also Experimente machen?


Gruß Hans
 
Danke für eure ganzen Meinungen, Antworten und Ratschläge.
Ich glaube ich habe die Empfindlichkeit der RES-Modelle unterschätzt.
Ich weiß, dass es ein umstrittenes Thema ist aber, wenn ich mich jetzt Stunden lang hinsetze und auch nur einen „einfachen“ Segler wie die Libelle oder ein vergleichbares einfaches Holzmodell baue und mir das Ganze dann bei der ersten härteren Landung zerbricht, bin ich mir sicher, dass das Hobby Modellflug- und bau sich für mich in dem Moment erledigt hätte. Das fände ich sehr schade.
Ich habe den Vorschlag bekommen Flug und Bau voneinander zu trennen und das halte ich besonders für mich für einen gute Idee. Das Fliegen werde ich wahrscheinlich mit einer „Schaumwaffel“ wie dem Easyglider ausprobieren und lernen. Wenn dann alles so klappt wie ich mir das vorstelle werde ich mich nochmal mit dem Thema Holzbau auseinandersetzen.
Die empfohlenen Bücher sind bestimmt ein guter Grundstein für das Projekt.

Vielen Dank nochmal :-)
 
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