Mustang P51D " Marinell" 1:6 - Metallbauweise: Baubericht!

Auch wenn ich' s mit den Augen habe, aber irgendwie fehlen mir da am Gehäuse ein paar Augen (hihi) für Befestigungsschrauben...
(Schraube Nummer 601 und 602?)

Oder wie willst du den Aktuator (Servo) festmachen?
 
Der Aktuator bekommt schon noch die passenden Bohrungen zur Befestigung. Wo und wie genau da will ich mich noch nicht festlegen. Und Basti, ja aber.. Ich hab kein passendes Stahlblech, und nur dafür einen Einkauf zu tätigen kommt mir irgendwie größenwahnsinnig vor. Die ganze Mechanik wird aber großzügig gefettet (weiß wer was für ein Fett am besten dafür ist ?) Ich denke, da wird in den wenigen Betriebsstunden nix festbrummeln. Und wenn ja, das Plättchen kann ich dann immer noch gegen ein Stahlplättchen austauschen. Ich hatte mir schon ein Messingblech zurechtgelegt, aber 0,5mm kamen mir dann doch zu schwach vor. Also erstmal muß das so bleiben. Ich hab auch länger gezögert, weil ich ja wusste daß Du da Einspruch erhebst ;)

PeterKa
 
"Fett" - auch Dein Aktuator!

"Fett" - auch Dein Aktuator!

...weiß wer was für ein Fett am besten dafür ist ?...

Ich nicht, aber im Heli-Nachbaruniversum wurde mal das Hanseline Titanfett für ein Fenestron empfohlen (hier das PDF Datenblatt). Und was am Heli geht, könnte doch vielleicht an Deinem Aktuator auch passen. 120°C warm wird es da doch eher nicht werden. Ich habe davon ein Töpfchen hier stehen und an Haupt- und Heckrotorgetriebe schon verwendet; ist etwas "faserig" - nicht so glatt wie Nivea-Creme.

Gruß Walter
 
Jupp, das Hanseline Titanfett ist dehr gut, ich hatte das früher immer in den Differentialen der 1:8er Buggys.
Stahlblech gibts ja in 1mm als halbzeug sogar im Baumarkt, kann aber verstehen, wenn man für so ein winzigteil keinen Steifen kaufen will. Hast du eventuell noch irgendwo 2 Passcheiben in der Grabbelkiste ?
Sollte dann evtl ganz gut gehen und senkt auch noch mal die reibung..
Grüße !
 
ist etwas "faserig" - nicht so glatt wie Nivea-Creme.
Das ist ja auch gut so. Denn so wird es von den Zahnrädern immer wieder „mitgenommen“ und nicht useless in irgendeine Gehäuseecke gequetscht.
Und das „Zähneklappern“ wird auch aufgenommen.

Ich benutze für solche Fälle ein Fett von Bosch Powertools. Das ist klebrig, zieht Fäden ohne ende und lässt sich nicht nur schwer abwischen, sondern auch kaum abwaschen (Wasserfest).
(Teilenummer 1615430002)
 
Danke für die Tipps. Titanfett habe ich in meinem Vorrat, habe es allerdings noch nie benutzt, weil es mir irgendwie seltsam vorkam ;)

Ich hab den Abtrieb nochmal zerlegt, damit Ihr sehen könnt wie er aufgebaut ist. Ich glaube das klärt alles auf.

DSC_0500.jpg

Die Übergangsmuffe ist gedreht, das Abtriebsritzel wurde ebenfalls ausgedreht und neu verbohrt, damit eine M2 Imbusschraube hereinpaßt.
Paßscheiben liegen bei mir übrigens nicht so einfach in Grabbelkisten, sondern habe eine eigene Sortimentsschachtel, ich verwende sie oft und gerne.

Und dann konnte ich heute das Getriebe mal testen...

DSC_0501.jpg

Das Poti ist noch in Bestellung, daher habe ich mit 2 2,7kOhm Widerständen den Nullpunkt fixiert. Wenn ich nun am Servo Pulslängen von < 1,5 mSec einstelle läuft der Aktuator rechtsrum, bei längeren Pulsen linksrum. Das funktioniert klaglos :)

PeterKa
 
Logisch habe ich noch alles wieder geändert und verbessert und verdaddelt und alles und so...

Es gab wie immer Detailprobleme. Zum Beispiel war die Spindel für das Poti nicht mittig, sondern irgendwo außerhalb der Mitte. Das hatte ich auf dem Datenblatt übersehen. Das mußte ich mühevoll ausmessen und neu drucken. Mit dem Drucker gab es auch diverse kleinere Probleme, die aber insgesamt dafür sorgten, daß der Output weit hinter den Hoffnungen hinterherhinkt.

Bei der Gelegenheit habe ich dann gleich die Aluplättchen durch Messing ersetzt. Hier ein Bild, wie ich da die Achsen einsetze.

DSC_0503.jpg

Ein ganz ganz tolles Erbstück. Damit kann ich Zahnräder verpressen, nieten (dafür hatte ich es schon mal gezeigt), oder eben Achsen in Messing oder Alu "verschweissen" geht hervorragend. Man kann auf dem Bild die Funktionsweise gut erkennen. Man muß dann nur noch beherzt mit dem Hammer draufklopfen... Bei der linken Achse kann man das Ergebnis wunderbar erkennen.

Es ist jetzt alles durchkonstruiert, in ein paar Tagen sollte ich den ersten in der Hand halten... so die Hoffnung

PeterKa
 
Hallo Peter,

wunderbar wie du uns immer wieder an den "Kleinigkeiten" modellbauerischen Schaffens teilhaben lässt.
Auch wenn es Jahre dauert, so haben wir hier immer wieder schönen und interessanten Lesestoff.

Und da sind alle Mitleser sehr froh drüber!

Danke!

Grüße, Bernd
 
Ich danke Euch :) Es macht mir viel Freude hier zu schreiben, wenn ich weiß daß das auch gerne gelesen wird.

Der erste Protoyp ist nun mechanisch fast fertig. Das Gehäuse wurde nin zum dritten mal angepasst, aber jetzt flutscht alles saugend rein und die Rädchen drehen sich.

DSC_0505.jpg

Es fehlt nur noch die Verkabelung. Wenn man genau hinschaut, sieht man den vorbereiteten Kabelkanal für die Kabel vom Poti zur Platine.

Eine kleine Besonderheit habe ich noch eingebaut. Im oberen Gehäuseteil ist ein 20 mm langer Schlitz, über den die Position des Aktuatorschlittens abgelesen werden kann.

Und das Gewicht ist dann nochmal spannend..

DSC_0506.jpg

40 Gramm ist mal wieder etwas mehr als erhofft, aber damit kann ich sehr zufrieden sein. Immerhin stemmt das Teil mindestens 10 Kilo.

Übrigens... kostet einiges an Nerven ;)

PeterKa
 
Endlich ist der Prototyp fertig und arbeitet prima.

DSC_0510.jpg

Die Verkabelung, obwohl es nur 5 Strippen sind, war für mich ohne die Hilfe des Mikroskops nicht schaffbar. Der Moment an dem erstmals Strom an den Aktuator kommt war nervenzerfetzend. Ich fürchte, daß ich allmählich zu alt werde für so ein Gedöhns. Es ist nämlich so... Poti und Motor haben kein eindeutiges Plus oder Minus. Das heißt bis zum Schluß war nicht auszumachen, ob Poti und Motor in die richtige Richtung laufen. Natürlich war das spontan falsch, weswegen sich der Motor nicht abbremste, sondern mit Maximalspeed bis zum Anschlag des Potis laufen konnte. Das hatte ich aber alles berücksichtigt, Das Poti war in Mittenstellung, so daß mir 2-3 Sekunden Zeit blieben, bevor da etwas an den Anschlag lief. Zur Abhilfe musste ich dann nur die Motorkabel tauschen und alles passte.

Das Getriebe hat Titanfett bekommen, Motor, Poti und Platine sind mit etwas Heißkleber gesichert worden. Der für die Schrauben eingebrachte Schraubenlack muß nun noch etwas trocknen (2-3 Tage), dann kann ein Dauertest starten, in dem sich das Getriebe einlaufen kann.

Zu den Kosten wäre noch zu erwähnen, daß 2 Servos zum Gesamtpreis von 7€ verbaut wurden. Das Gehäuse benötigt für etwa 1€ Filament, Messingblech, Gewindestangen, Messingmuffen, etc, kosten noch einmal mit 2-3€. Allerdings habe ich ein mehrfaches ausgeben müssen, da natürlich das Rohmaterial in deutlich größeren Abmessungen zu Buche schlägt. Trotzdem, mehr als 60€ sind nicht zusammen gekommen und das Material reicht noch mindestens für 4 weitere Geräte.

Die Montagezeit ist erheblich. Selbst wenn alle Zeile perfekt vorgefertigt sind, benötigt der Zusammenbau 3-4 Stunden. In Wahrheit ist es länger, weil viele der Teile klemmen oder schlackern und nachgearbeitet werden müssen. Aber das ist alles ok :)

PeterKa
 
Nach Fertigstellung des Aktuators werde ich mich jetzt erstmal wieder handfesteren Themen zuwenden. Zuerst habe ich meine neuen Nietapparat für meine Bedürfnisse angepasst.

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Das Ergebnis ist noch besser als mit dem kleinen Punzengerät. Ich habe die Stempel diesmal aus Silberstahl gefertigt. Die erste Baureihe war aus Messing gewesen und zeigte doch erhebliche Abnutzungserscheinungen (nach nur 1000 Nieten ;) )

Mit dieser Mimik brauche ich keine vorgefertigten Nieten mehr. Ich kann sie mir direkt aus Aluminiumdraht selbst pressen. Klingt albern, aber eine Niete liegt bei satten 6 Cent und noch sind mehrere Tausend anzufertigen.

Ich werde jetzt zuerst den Motorträger vervollständigen. Danach will ich das Seitenruder nieten.

PeterKa
 
Die Herstellung von Nieten erwies sich als völlig problemlos. Ich habe mir Bindedraht aus dem Floristikbereich beorgt.

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Diesen gibt es in verschiedenen Durchmessern für sehr wenig Geld.

Hiervon länge ich ein Stückchen ab und postioniere es in den unteren Stempel, der eine 2,5 mm tiefe Bohrung von 1mm erhalten hat. Damit ist der Überstand genau passend, um eine schöne Rundung zu liefern.

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Das Blech auflegen und schwupps...

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Der Draht lässt sich leicht aus der Bohrung des Stempels ziehen und von der anderen Seite ebenfalls rundnieten. Neben der doch erheblichen Geldeinsparung bleibt das gute Gefühl, schon wieder erwas in Eigenregie gechafft zu haben.

Zur Zeit fummle ich noch an dem Stempel, mit dem ich um einen Falz herumnieten kann. Der erste ist hinüber. Er war aus Alu und war dem gehämmere auf Dauer nicht gewachsen. Einen habe ich schon mal versucht (aus 10mm Silberstahl).

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Im Prinzip ist alles richtig, aber die Öffnungsweite reicht nicht für die U-Profile des Motorträgers, also nochmal von Vorne.

PeterKa
 
Ich hab ein wenig dran rumgeflext. Ist aber nur zum Test, ich werde das Teil nochmal bauen. Vielleicht erkennt Ihr an dem Photo, wofür ich es brauche.

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PeterKa
 
Auch auf die Gefahr hin, das ich für meine schnoddrige Berliner Schnauze wieder einen Daumen runter kassiere... :p


Vielleicht erkennt Ihr an dem Photo, wofür ich es brauche.
Sag' bloß? :D

Doch nicht etwa zum vernieten von Metallteilen? (Gegenhalten von innen.)
 
Wer viel schreibt, schreibt auch manchmal Mist ;) passiert halt.

Auf die Gefahr hin, daß es vereinzelt Langeweile verursacht.... Mein Nietapparat ist fertig und ziemlich professionell geworden.

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Die Stempel sind aus Silberstahl. Die Ausfräsung des oberen Stempels auf meiner "Spielzeugfräse" war eine echte Herausforderung und hat die Klapperatur ganz schön ins Schwitzen gebracht. Genauer gesagt wurde das Werkstück 250 Grad warm (Anlauffarbe). Ich mußte zu einer Dauerkühlung greifen. Das ging noch händisch da der ganze Vorgang keine 10 Minuten gedauert hat.

Aber jetzt passt alles gut. Ich kann Nieten selbst herstellen und auch "innen" nieten. Am Wochenende geht es wieder los mit der Nieterei.

PeterKa
 
Rost Patina

Rost Patina

Hallo Peter,
ich habe deinen Bericht mit Begeisterung gelesen und habe größten Respekt vor deiner Leistung.
Dagegen ist alles andere Malen nach Zahlen.

Ich habe ebenfalls sehr interessiert die Patina der Auspuffrohre des Motors verfolgt. Die sind dir sehr gut gelungen. Hier gibt es ja jede Menge Ideen wie man Rost imitieren kann. Mann kann ja z.B. für starke Verrostungen auch noch etwas feinen Quarzsand mit unter die Farbe mischen. Dann ergibt sich ein tolles raues Bild.

Vermutlich erzähle ich nicht neues aber ich kann ja immer die Echtrost Farben empfehlen. Es ist eine 2 Komponentenfarbe. Man trägt ein Bindemittel mit "echtem" Metallstaub auf, lässt das trocken und streicht dann ein Oxidationsmittel drauf. Über Nacht rostet das dann vor sich hin. Diesen Vorgang kann man je nach Stärke des Rosteffektes einige Male wiederholen. Umso mehr Oxidationsmittel aufgetragen wird, umso stärke der Rosteffekt und umso dunkler das Ganze. Es ergibt sich bei mehreren Schichten auch eine rauere Struktur. Wie gesagt - kein Imitat sondern echter Rost.

Ein kleines Set mit Farbe und Oxidationsmittel kostet ca. 20,- Euro

Das ganze gibt's hier: https://www.modulor.de/modern-options-patiniermittel-rost.html

Man benötigt die gewünschte Basisfarbe (Rost, Kupfer, Bronze oder was auch immer) und das Oxidationsmittel!

z.B. Dieses Set für Rost: https://www.modulor.de/modern-options-sets.html


Probiert es mal aus! Vermutlich werden das viele kennen aber für alle anderen sicher interessant.

Grüße..Sebastian
 
Wow :) Ich hab mir das Zeug angeschaut und gleich bestellt. Zwar kann ich meinen Auspuff kaum noch verbessern. Dicke Rostschichten konnten sich darauf wegen der regelmäßigen Wartung eh nicht entwickeln. Die Originale sehen eher leicht speckig verrostet aus, und diesen Effekt habe ich sehr gut getroffen. Es gibt aber noch unendlich viele Stellen die geradezu nach Rost schreien. An erster Stelle die Motorschrauben (errmm... etwa 600). Diese sind aus Messing, müssen also irgendwie eingefärbt werden. Ich werde das galvanisch machen, bisher war aber immer noch ein rötlicher Schimmer zu sehen, der mir nicht gefallen hat. Jedenfalls einige Bereich werde ich damit behandeln können. Vielen Dank für den Tipp.. Ich kannte das Zeug nicht ansatzweise, habe mich immer nach den Tipps der Plastikmodellbauer gerichtet.

Heute habe ich die neue Nietenpresse eingeweiht. Als erse Maßnahme habe ich sämtliche Innennieten des Motorträgers nachgenietet. Der Unterscheid ist irre. Es soll nun sachte weitergehen, Bilder folgen balde.

PeterKa
 
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