Hallo, ich habe ein Problem beim lackieren und laminieren mit Formen aus Acryl. Es gelingt mir nicht, Bauteile ohne PVA zu laminieren, ohne dass Rückstände in der Form bleiben. Ich würde hier mal mein Vorgehen beschreiben und hoffe ihr könnt mir helfen den Fehler zu identifizieren.
Ich habe für ein aktuelles Projekt eine F3K Rumpfform und Formen für die Leitwerke direkt aus Acrylglas GS fräsen lassen. Die Formen wurden daraufhin bis Körnung 1200 mit Wasser nass geschliffen und mit den Polituren von R&G poliert. Anschließend habe ich 5-10 Schichten Wachs (PARTALL High- Temp Wax) aufgetragen, und zwischen jeder Schicht mit einem Poliertuch von R&G vorsichtig poliert. Zum Reinigen der Form verwende ich wasser und Seife oder für Lackreste Isopropanol.
Als erstes Bauteil habe ich eine Abziehhaube aus Spreadtow laminiert, um die Form und die Ballonmethode in den Acrylformen zu testen und gegebenfalls nicht die ganze Rumpfform zu ruinieren. Die Haube ließ sich gut entformen, aber in der Formoberfläche waren danach deutliche Rückstände vom Harz zu sehen und zu fühlen. Die Oberfläche vom Bauteil war dementsprechend nicht ideal. Die Rückstände mussten mit einem Stück Mylar aus der Form geschabt werden, was dem Wachsaufbau vermutlich ziemlich zugesetzt hat.
Für einen zweiten Versuch habe ich dann zusätzlich zum Wachs eine Schicht PVA mit einem sehr feinen PVA Schwamm (Empfehlung aus dem Forum) aufgetragen. Das zweite Bauteil konnte ohne Fehlstellen entformt werden, und ich wäre mit dem Prozess eigentlich zufrieden, wenn da nicht die gewünschte Lackierung für die (Glas-)Abziehhaube wäre. Die Rümpfe laminiere ich seitdem so und nehme den zusätzlichen Arbeitsschritt in Kauf.
Ich habe da mittlerweie 6 Versuche für die Farbgebung durch und erst eine brauchbare Haube entformen können. Ich muss dazu sagen, dass ich keine Lackierpistole habe und den 2K IMC Lack mit dem Pinsel aufgebracht habe, der 1K Lack ist Montana Gold aus der Sprühdose. Meine Aufbauten und die Resultate:
Aufbau 1: Wachs, 2K IMC Klarlack 2h angetrocknet, 1K Farblack aus der Sprühdose (Montana Gold), 1K Farblack Weiß Laminat : Lack hat sich fest mit der Form verbunden, der 1K Lack konnte mit Isopropanol rausgewaschen werden, der 2K Lack musste komplett rausgeschliffen werden und die Form neu poliert.

Aufbau 2: Wachs, PVA, 1K Klarlack, 1K Farblack, 1K Farblack Weiß, Laminat: Eine Hälfte hat perfekt entformt, auf der Unterseite blieb wieder Farbe in der Form.

Aufbau 3: Wachs, PVA, 2k IMC Klarlack gepinselt, ca. 2h angetrocknet, 1K Farblack, 1K Farblack Weiß, Laminat: Bisher einzige perfekte Abziehhaube (grün), beim zweiten versuch kleinere Stellen, die in der Form bleiben (orange).


Meine Vermutung ist inzwischen, dass sich der IMC Lack in gepinselter Form nicht mit dem Acryl verträgt, da beim Pinseln deutlich dickere Schichten mit mehr Lösungsmittel aufgebracht werden. Kann es sein, dass diese durch das PVA "diffundieren" oder das PVA anlösen und so für die kleineren Abplatzer sorgen? Am 1K Lack sollte es meiner Meinung nach nicht liegen, da die Abziehhaube, die nur mit 1K Lack lackiert wurde einseitig sehr gut entformt hat. Die Verträglichkeit der beiden Lacke habe ich zuvor an einem Stück Mylar getestet: Lässt man den 2K Lack aushärten (24h) verbindet er sich nicht mit dem 1K Lack, wird der 1K Lack gesprüht, nachdem der Klarlack angezogen hat (2h) verbinden sich beide Schichten, aber das Ergebnis ist beständig gegen Aceton (Für mich ein Zeichen, dass sich die Lacke nicht mischen, und der 1K Lack den 2K Lack nicht durchdringt). Besonders der Aufbau 1 ohne PVA macht mir sorgen, da ich in Zukunft die Formen auch ohne PVA nutzen möchte, um zum Beispiel beim Leitwerk Bereiche abzukleben. Ich sehe hier viele Bauberichte, die erfolgreich Acrylglas Formen mit Lackierung verwenden, und frage mich, wo mein Fehler liegt. Habt ihr einen Weg gefunden Bauteile in der Form zu lackieren ohne den 2K Lack mit der Spritzpistole aufzutragen? Auch die Harzrückstände in der Form bereiten mir Sorgen, aber da wird hier im Forum meist eine Schicht aus IMC Klarlack empfohlen, der für mich ohne PVA nach Aufbau 1 auch nicht in Frage kommt.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, die Probleme in den Griff zu bekommen,
VG Lorenz
Ich habe für ein aktuelles Projekt eine F3K Rumpfform und Formen für die Leitwerke direkt aus Acrylglas GS fräsen lassen. Die Formen wurden daraufhin bis Körnung 1200 mit Wasser nass geschliffen und mit den Polituren von R&G poliert. Anschließend habe ich 5-10 Schichten Wachs (PARTALL High- Temp Wax) aufgetragen, und zwischen jeder Schicht mit einem Poliertuch von R&G vorsichtig poliert. Zum Reinigen der Form verwende ich wasser und Seife oder für Lackreste Isopropanol.
Als erstes Bauteil habe ich eine Abziehhaube aus Spreadtow laminiert, um die Form und die Ballonmethode in den Acrylformen zu testen und gegebenfalls nicht die ganze Rumpfform zu ruinieren. Die Haube ließ sich gut entformen, aber in der Formoberfläche waren danach deutliche Rückstände vom Harz zu sehen und zu fühlen. Die Oberfläche vom Bauteil war dementsprechend nicht ideal. Die Rückstände mussten mit einem Stück Mylar aus der Form geschabt werden, was dem Wachsaufbau vermutlich ziemlich zugesetzt hat.
Für einen zweiten Versuch habe ich dann zusätzlich zum Wachs eine Schicht PVA mit einem sehr feinen PVA Schwamm (Empfehlung aus dem Forum) aufgetragen. Das zweite Bauteil konnte ohne Fehlstellen entformt werden, und ich wäre mit dem Prozess eigentlich zufrieden, wenn da nicht die gewünschte Lackierung für die (Glas-)Abziehhaube wäre. Die Rümpfe laminiere ich seitdem so und nehme den zusätzlichen Arbeitsschritt in Kauf.
Ich habe da mittlerweie 6 Versuche für die Farbgebung durch und erst eine brauchbare Haube entformen können. Ich muss dazu sagen, dass ich keine Lackierpistole habe und den 2K IMC Lack mit dem Pinsel aufgebracht habe, der 1K Lack ist Montana Gold aus der Sprühdose. Meine Aufbauten und die Resultate:
Aufbau 1: Wachs, 2K IMC Klarlack 2h angetrocknet, 1K Farblack aus der Sprühdose (Montana Gold), 1K Farblack Weiß Laminat : Lack hat sich fest mit der Form verbunden, der 1K Lack konnte mit Isopropanol rausgewaschen werden, der 2K Lack musste komplett rausgeschliffen werden und die Form neu poliert.

Aufbau 2: Wachs, PVA, 1K Klarlack, 1K Farblack, 1K Farblack Weiß, Laminat: Eine Hälfte hat perfekt entformt, auf der Unterseite blieb wieder Farbe in der Form.

Aufbau 3: Wachs, PVA, 2k IMC Klarlack gepinselt, ca. 2h angetrocknet, 1K Farblack, 1K Farblack Weiß, Laminat: Bisher einzige perfekte Abziehhaube (grün), beim zweiten versuch kleinere Stellen, die in der Form bleiben (orange).


Meine Vermutung ist inzwischen, dass sich der IMC Lack in gepinselter Form nicht mit dem Acryl verträgt, da beim Pinseln deutlich dickere Schichten mit mehr Lösungsmittel aufgebracht werden. Kann es sein, dass diese durch das PVA "diffundieren" oder das PVA anlösen und so für die kleineren Abplatzer sorgen? Am 1K Lack sollte es meiner Meinung nach nicht liegen, da die Abziehhaube, die nur mit 1K Lack lackiert wurde einseitig sehr gut entformt hat. Die Verträglichkeit der beiden Lacke habe ich zuvor an einem Stück Mylar getestet: Lässt man den 2K Lack aushärten (24h) verbindet er sich nicht mit dem 1K Lack, wird der 1K Lack gesprüht, nachdem der Klarlack angezogen hat (2h) verbinden sich beide Schichten, aber das Ergebnis ist beständig gegen Aceton (Für mich ein Zeichen, dass sich die Lacke nicht mischen, und der 1K Lack den 2K Lack nicht durchdringt). Besonders der Aufbau 1 ohne PVA macht mir sorgen, da ich in Zukunft die Formen auch ohne PVA nutzen möchte, um zum Beispiel beim Leitwerk Bereiche abzukleben. Ich sehe hier viele Bauberichte, die erfolgreich Acrylglas Formen mit Lackierung verwenden, und frage mich, wo mein Fehler liegt. Habt ihr einen Weg gefunden Bauteile in der Form zu lackieren ohne den 2K Lack mit der Spritzpistole aufzutragen? Auch die Harzrückstände in der Form bereiten mir Sorgen, aber da wird hier im Forum meist eine Schicht aus IMC Klarlack empfohlen, der für mich ohne PVA nach Aufbau 1 auch nicht in Frage kommt.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen, die Probleme in den Griff zu bekommen,
VG Lorenz
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