Qualitätsmängel

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pazzopilota

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Es stellt sich allerdings die Frage, ob es überhaupt lohnt, ein besonders "günstiges" ARF-Modell überhaupt zu kaufen.
Ich habe da vor Kurzem diesbezüglich so eine -leider negative- Erfahrung machen müssen: Im Internet wird seit ca. zwei Jahren eine Piper PA-18, wahlweise im BURDA- und im österreichischen Design, in zwei Größen (1,70 m und 2,72 m Spannweite) eines bekannten vietnamesischen Herstellers, bei dem das Wort "Quality" im Firmennamen auftaucht, über einen namhaften Importeur aus Bayern (fängt mit "P" an), beworben. Ich habe die große Piper gekauft (mit BURDA-Design). War wunderbar bespannt. Absolut makelloser Ersteindruck. Und kostete nur ca. 380 € zzgl. Versand.
Als ich allerdings den Rumpf in die Hand nahm und etwas fester auf den oberen rechten Längsgurt drückte, machte es sofort "knack". Und nachdem ich dann links oben ebenfalls etwas mit dem Daumen draufdrückte, machte es nochmal "knack".
Nachdem sich mein erster Ärger etwas gelegt hatte, kam für mich nur eine Lösung infrage: Fotos vom Flieger machen, danach komplett "enthäuten" und die Gurte (die waren aus butterweichem Balsa!) durch Kiefernleisten ersetzen. Nach der "Enthäutung" der Piper musste ich zudem feststellen, dass etliche Klebestellen nur punktweise ausgeführt waren (sowohl am Rumpf als auch an den Tragflächen). Nach Behebung dieser gravierenden Mängel habe ich den Vogel mit Oratex bespannt und anschließend mit 2K-Autolack komplett neu lackiert. Und die Beschriftungen habe ich bei der Werbegrafikerin meiner Wahl genau nach der Originalvorlage anfertigen lassen (Danke, Martina).
Bei den im September d.J. in Oberschleißheim stattgefundenen LVB-Modellflugtagen war der Importeur dieser Bausätze aus Vietnam mit einem Werbestand vertreten. Ich habe den GF auf die m.E. nicht tolerierbaren gravierenden Qualitätsmängel angesprochen, und seine einzige Reaktion war "Jo mei, was erwarten Sie denn für den Preis?" Dass -unabhängig vom Preis- von einem derart mangelbehafteten Modellflugzeug eine latente Gefahr ausgeht (meine Piper ist mit einem 35 ccm Bully (Webra) ausgerüstet), bedarf hoffentlich keiner weiteren Diskussion. In der Bauanleitung wird eine Motorisierung in der Größenordnung von 30-33 ccm (Verbrenner) oder elektrischer Antrieb empfohlen. Wenn man also bedenkt, dass wohl etliche dieser mit Baumängeln behafteten Piper bald über Europas Modellflugplätzen kreisen, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich die ersten dieser Flieger in der Luft demontieren. Zumindest ich möchte keine 10 kg-Trümmer mit einem wahrscheinlich noch laufenden Motor jemals aufs Haupt bekommen.

Fazit: Aus dieser leider sehr negativen Erfahrung habe ich für mich den Schluss gezogen, zukünftig kein "Almost Ready to Destroy"- Modellflugzeug mehr zu kaufen. Zumal, wenn man eine ehrliche Schlussrechnung aufmacht, man feststellt, dass das zunächst sehr günstig klingende Angebot unterm Strich gar nicht mehr so günstig ist: Hätte ich denselben Betrag in einen Piper-Bausatz (Maßstab 1:4) eines deutschen Herstellers (mir fallen da gerade Toni Clark und Rödel ein) investiert, wäre es auch nicht viel teurer gekommen. Die Stunden, die man zur Ertüchtigung (Erzielung ausreichender Strukturfestigkeit) des Vietnam-Produkts benötigt, hierbei mal aussen vor.

Gruß Guido

PS: Meine BURDA-Piper im Maßstab 1:4 :rolleyes:

habe die letzten Jahre kein ARF-Modell mehr gesehen, welches diese negative Eigenschaft nicht hatte, entweder bei den Leisten oder der Beplankung, ärgerlich beim hantieren, transportieren und -- reparieren!
Bei größeren Hubräumen - so ab 30 cc - bedarf es zudem die Verstärkung des Motordom´s und der Fahrwerkaufnahme - nicht jede Landung gelingt wie auf rohen Eiern...:rolleyes:
Auch für mich kommen persönlich solche Importe nicht mehr in Frage, sind sie noch so sauber bespannt, sie bleiben ein "außen hui -> innen pfui" Objekt

übrigens Guido - neben Toni Clark & Rödel möchte ich die werte aero~naut nicht unerwähnt lassen, deren Qualitätsansprüche sind auch nicht ohne...:D

holm & rippe

Andy
 

MayB

User
If you pay nuts, you got monkeys

If you pay nuts, you got monkeys

Auch ich habe mir meine Meriten vor gefühlten 100 Jahren mit meinen ersten Bausätzen des Amigo 2 oder Kwik Fly Mk3 verdient.
Damals hiess es noch: Wochenlang bauen, Material und Tips vom Fachhändler seines Vertrauens beziehen (auch wenn der vielleicht nur ein eingeschränktes Angebot hatte), das Beste daraus machen und hoffen, dass man seine Flieger nicht allzu schnell kaputt macht.
Um Qualität ging es nur zweitrangig: Die Bausätze waren vollständig und es gab Anleitungen und vor allem Baupläne(!) dazu. Ob jetzt bei einigen Spanten oder Rippen die Holzmaserung nicht optimal war, hat keinen interessiert und hätte auch keiner gemerkt.

Kaputt gingen die Flieger seinerzeit ausschliesslich durch fliegerisches Unvermögen, nie durch Qualitätsmängel des Materials. Es sei denn, man hat mächtig mit UHU hart oder Weissleim gespart oder oder sonstige bauliche Fehler gemacht. Sekundenkleber gab es damals nicht :-)

Aber... das war 'damals'. Damals gab es auch keine Handys, kein Internet, dafür aber solide Telefonzellen und Eduard Zimmermann.

Die Welt hat sich verändert, und wir zwangsläufig mit ihr.

Szenenwechsel.

Ich habe mir vor nicht allzu langer Zeit ein ARF-Flugzeug gekauft. Es war günstig, der Karton war bunt.
Ob Phoenix oder Black Horse oder sonstwer, ich glaube es gibt sowieso nur eine Handvoll asiatischer Hersteller und die labeln dann so wie der Auftraggeber gerade heisst. Und dann geschah etwas eigenartiges, als ich den Karton aufmachte und die Teile inspizierte. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Ein *richtig* schlechtes Gewissen. Die Teile waren so perfekt gebaut und foliert und beklebt, so etwas habe ich noch nicht gesehen. Ein Kunstflugzeug mit 1,50 Metern Spannweite und mehrfach farbig foliert... die Pilotenpuppe händisch angemalt... für 140 Euro. Ich war - ohne Scheiss - beschämt. Wenn ich schon 140 Euro in Deutschland dafür zahle, was bekommen diejenigen Menschen, die diese Dinger zusammenbauen, folieren und anmalen? Eine Handvoll Reis? Oder zwei Handvoll Reis?

Manche dieser ARF-Modelle fliegen gut, die meisten nicht ganz so gut. Es gibt kopierte S/W-Anleitungen in Englisch, wobei man schon Glück hat, wenn sie sich auf das gerade vorliegende Modell beziehen. Den Vogel schiesst mal wieder staufenb* ab, der seinen Fox V2 Schaumwaffeln eine lieblose Anleitung beilegt, die sich auch noch auf ein ganz anderes Modell bezieht. Aber das ist nicht neu, seitdem dieser 'Distributeur' beispielsweise deutsche Modellflugplätze mit tschechischen Segelflugmodellen überschwemmt hat. Material gut, der Rest drumrum unterirdisch. Unterstützung oder Kundenorientierung kostet ja. Praxisorientierung auch. Das wird mal geflissentlich eingespart.
Noch schlimmer: Grosse, teure Modelle, ohne Bauplan. Gab ja mal diese Big-Scale-Serie... inklusive China-Benzin-Motor. Coole, grosse, vergleichweise billige Dinger. Solange sie nicht runterfielen. Dann war das ein Fall für die grosse Tüte und den stillen Jammer.
Das ist der Preis für "Geiz ist geil".

Wenn ich jetzt den oberen und den unteren Teil zusammenfüge, stellt sich mir die Frage, ob der TS nicht ein wenig weltfremd ist.
Willst Du Qualität, so musst Du selber bauen oder tiefer in die Tasche greifen.
Es wird schon seinen Grund haben, weshalb z.B. SebArt oder PA-Modelle teurer sind als die Asiaten-KlickiBunti-Allerweltsmodelle.

Vorher sich zu informieren, die Augen aufzuhalten und vor allem ein gesundes Misstrauen gegenüber dem Massenmarkt zu entwickeln hilft vielleicht dabei, die Frustration über angebliche oder tatsächliche Qualitätsmängel bei ARF-Modellen im Zaum zu halten.

In diesem Sinne :cool:
 
..... die Pilotenpuppe händisch angemalt... für 140 Euro. Ich war - ohne Scheiss - beschämt. Wenn ich schon 140 Euro in Deutschland dafür zahle, was bekommen diejenigen Menschen, die diese Dinger zusammenbauen, folieren und anmalen? Eine Handvoll Reis? Oder zwei Handvoll Reis?
....

Dazu noch ein Gedanke: wenn nun niemand diese Modelle kauft weil man ja die Ausbeutung nicht fördern will dann bekommt derjenige der das zusammengebaut hätte nicht mal die Schüssel Reis.
Ab und an kann man es als Konsument nur falsch machen....

Andreas
 

BZFrank

User
Driftet der Thread wie üblich bei solchen Themen nun wieder in Richtung 'Wer/Was man in China kauft ist ja so schlimm' ab? Hat er eigentlich nicht verdient. Es wäre doch hilfreicher aufzuzeigen was man besser machen könnte.
 
Zumindest ich möchte keine 10 kg-Trümmer mit einem wahrscheinlich noch laufenden Motor jemals aufs Haupt bekommen.
Das Haftungsrisiko des Händlers/Importeurs wird in D durch dritte abgedeckt.
Es wird ihn nicht sonderlich interessieren.

frag ihn doch mal, ob seine geschäftshaftpflicht Risiken aus dem Handel mit Luftfahrzeugen abdeckt. Wenn er überhaupt eine hat.
Die meisten haben nicht mal eien blasse schimmer davon, was sie da eigendlich verkaufen.
 
Hallo zusammen,

Das alles löst aber mein Problem nicht. Das Fahrwerk hat ja noch nie funktioniert und es gibt schlichtweg kein Ersatzteil in Deutschland. Das ist für mich ein Unding.
Der Händler verkauft ein Modell, für das er keine Ersatzteile anbieten kann.

Das die Händler bzw. oftmals nicht mal die Distributoren im Besitz von Ersatzteilen zu den verkauften Modellen sind, ist leider immer mehr gängige Praxis und bei fast allen Anbietern der PNF-Modelle (oder wie sie sonst heißen mögen) sehr oft vorzufinden. Wird wohl daran liegen, dass erst mal das Interesse daran besteht, die fertigen Modelle zu verkaufen anstatt der E-Teile (wobei man eigentlich durch den Verkauf von E-Teilen mehr verdienen müsste...)

Dann erfolgte nach mehrmaligen Telefonaten eine Anerkennung als defektes Teil und auf meinen Wunsch eine Rücksendung, ich war der Meinung noch selbst eine Reparatur durchführen zu können.
Leider stellte sich heraus, der Motor und die Elektronik sind defekt.

Ich kann zwar verstehen, dass Du den Fehler lieber mittels eines Ersatzteils selber behoben hättest oder immer noch möchtest, aber ich glaube gerade der Modellbauhandel ist auch manchmal froh, solche Kunden wie uns Modellbauer zu haben. Ich hätte den Flieger wieder in den Karton gepackt und ab zurück zum Händler und das ganze Ding auf Gewährleistung tauschen lassen. Ob da nur das Fahrwerk defekt ist, spielt ja keine Rolle. Der Händler muss das mangelhafte Produkt austauschen. Mal unabhängig von der Diskussion und der "You get what you pay for"-Geschichte handelt es sich hier um einen Mangel, den man hätte über Gewährleistung regeln können. Leider neigen wir Modellbauer immer dazu auch dann gerne selber Mängel zu beseitigen, was auch nicht immer der richtige Weg sein kann... Denn in eine bessere Situation bringt Dich/uns das ja jetzt leider auch oft nicht.


Das ein ordentlich gebautes Modell, welches man von der Pike auf selber gebaut hat nicht unbedingt den finalen qualitativen Vergleich zu einem ARF-Modell stand hält ist denke ich jedem klar. Wer z. B. eine Toni Clark Piper von Anfang an ordentlich aufbaut und alle eventuell möglichen Schwachstellen von vornherein ausmerzt, wird auf jeden Fall einen sehr hochwertigen Flieger haben.
Bei den im September d.J. in Oberschleißheim stattgefundenen LVB-Modellflugtagen war der Importeur dieser Bausätze aus Vietnam mit einem Werbestand vertreten. Ich habe den GF auf die m.E. nicht tolerierbaren gravierenden Qualitätsmängel angesprochen, und seine einzige Reaktion war "Jo mei, was erwarten Sie denn für den Preis?"
Gut, da muss ich dem Mann mal recht geben. Da die beiden vorgenannten Flieger so ungefähr ein und die selbe Größe haben lassen sie sich zumindest in der Hinsicht vergleichen. Überleg mal, was eine Clark Piper kostet, bis sie quasi "ARF" da steht und was die Burda Piper kostet... der Vergleich der beiden Flieger hinkt, weil man sie eigentlich nicht vergleichen kann. Die wird auch nicht gemacht sein um mal einen 10kg Segler dahinter zu hängen, sondern um einfach Scale ne Runde über den Platz zu fliegen... und dafür reicht die Quali auch wahrscheinlich aus. Und wenn man sie in diesem Rahmen bewegt, wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie auseinanderfällt und vom Himmel fällt recht klein sein...

Gruß
Sven
 
Dazu noch ein Gedanke: wenn nun niemand diese Modelle kauft weil man ja die Ausbeutung nicht fördern will dann bekommt derjenige der das zusammengebaut hätte nicht mal die Schüssel Reis.
Da hast du schon Recht. Nur, was hilft es den ausgebeuteten Frauen in den Fabriken, wenn der USER nach einem relativ kurzem „Erstflug“ wie ein Reisbauer gebückt auf dem Reis… ähm… Flugfeld umherläuft um die Trümmer seines bunten (Alb-) Traumes aufzusammeln? Nichts, beiden nicht.

Denn, solange der Hersteller seine Modelle nur deswegen in Oracover verpackt damit die Splitter nicht zu weit vom „point of impact“ wegfliegen, bekommen die Frauen auch nicht mehr Geld. Und das bezieht sich auch auf Schaummodelle: Ich hege da den Verdacht, das Styropor weg vom Markt ist, damit die Krümel die ganze Welt nicht in eine dauerhafte Winterlandschaft verwandeln.

Denn, der gemeine USER will ein Flugmodell aus einer Box ziehen, welches sofort Super gut fliegt. Aaaber, bezahlen will er nicht dafür. Und etwas tun (bauen!) dafür, schon erst recht nicht. Es ist aber unmöglich Qualität zum Schnäppchenpreis zu bekommen, denn Qualität kostet eben.
Dem der selbst baut, seine Handvoll Reis…


Also bekommen die Frauen weiterhin nur ihre Handvoll Reis.
Und der USER einen Hexenschuss:
Selbst schuld, hat er doch mit seinem Kaufverhalten die Hersteller gezwungen Modelle zu bauen die fast nix kosten dürfen.

Ab und an kann man es als Konsument nur falsch machen....
Nein, nicht wirklich.

Driftet der Thread wie üblich bei solchen Themen nun wieder in Richtung 'Wer/Was man in China kauft ist ja so schlimm' ab? Hat er eigentlich nicht verdient. Es wäre doch hilfreicher aufzuzeigen was man besser machen könnte.
Was darf’s denn sein Frank? 1:1 Bauplan? (wäre sehr praktisch!). Keine, oder wenigstens bessere „Kleinteile“? Eine Tube Superglue? Oder ein paar Fetzen Bügelfolie für „Erste Hilfe“ Fälle?
Ach… wer braucht das denn? Das KOSTET nämlich. Und (selbst) bauen will man doch nicht… :rolleyes:
 

MayB

User
Teufelskreis

Teufelskreis

Als Teufelskreis, auch lateinisch circulus vitiosus („schädlicher Kreis“), oder Abwärtsspirale wird ein System bezeichnet, in dem mehrere Faktoren sich gegenseitig verstärken (positive Rückkopplung) und so einen Zustand immer weiter verschlechtern.
(Quelle: Wikipedia)

Dazu noch ein Gedanke: wenn nun niemand diese Modelle kauft weil man ja die Ausbeutung nicht fördern will dann bekommt derjenige der das zusammengebaut hätte nicht mal die Schüssel Reis.

Diesen Gedanken halte ich für zynisch. Vielleicht mal über Ursache und Wirkung nachdenken.

Driftet der Thread wie üblich bei solchen Themen nun wieder in Richtung 'Wer/Was man in China kauft ist ja so schlimm' ab?

Ich glaube nicht, dass hier irgendetwas driftet. Ich habe nur meine Sicht der Dinge dargestellt, um auf meine Schlussfolgerung hinzuarbeiten:

Ich halte das Thema bzw. Problemgebiet für nicht lösbar, solange der Endkunde sein Konsumverhalten nicht ändert.
Und das wird er nicht tun, warum auch? Das ist mittlerweile in sehr vielen Lebensbereichen und noch mehr Ländern so und ich halte die Entwicklung für unumkehrbar.

Es ist ja schon geschrieben worden, was ein Händler oder Importeur antwortet, wenn man ihn mit der schlechten Qualität konfrontiert. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Also: selber bauen oder zumindest nicht meckern, wenn man billiges Kanonenfutter kauft.
 
...

Ich halte das Thema bzw. Problemgebiet für nicht lösbar, solange der Endkunde sein Konsumverhalten nicht ändert.
....

Wer ist " der Endkunde"? Sind die denn alle gleich?
Und warum ist der Kunde schuld und nicht das Unternehmen das auf die Idee kam in Fernost produzieren zu lassen um mehr Gewinn zu machen. Womit die Spirale ja mal angefangen hatte.

Das es von Kundenseite aus nicht lösbar ist, da bin ich bei dir aber aus anderen Gründen. Ich bin aber sehr wohl der Meinung das es von Unternehmerseite lösbar wäre.
Ich kann als Kunde nur einmal entscheiden: nein, das kaufe ich nicht da ich glaube keine Qualität und dazu noch Aubeutung zu bekommen. Das spürt der Unternehmer nur leider wirklich nicht.

Andreas
 
Hallo,

also ich denke, dass die meisten ARF-Modelle nicht so schlecht sind, wie ein Anfänger aus diesem Thread das lesen würde/könnte. Das sie qualitativ nicht vergleichbar sind mit selbst gebauten Modellen sollte jedem klar sein und das ich, wenn ich 380 Euro für eine ARF Kiste bezahle, keine Kiste a la Toni Clark bekomme, sollte auch klar sein, gerade den langjährigen Modellbauern unter uns. Ich würde dies jedoch nicht als Qualitätsmangel bezeichnen, wie das der Titel des Threads sagt. Ein Opel ist ja auch kein mangelhaftes Produkt, nur weil er nicht die Qualität von BMW oder Audi hat.

Das man Flugzeuge unterschiedlicher "Qualität" bekommt in unterschiedlichen Preisklassen ist kein Mangel. Und deswegen fallen die auch nicht reihenweise vom Himmel oder sind absolut unsicher. Dann müsste jeder Fußgänger auch bei einem Opel auf der Straße sofort in Deckung gehen. Das eine ARF Kiste auch einen Mangel haben kann, schließt das ja nicht aus...

Jeder Flieger (und ich behaupte mal jeder erfahrene Modellbauer) muss auch einfach erkennen können, wofür ein Modell mit eventuell nicht Premium Qualität ausgelegt ist. Ich kann von einem Opel Meriva auch nicht verlangen, dass er meinen 2 Tonnen schweren Anhänger zieht... deswegen ist das auch kein Mangel.

Die Definition von Mangel scheint ein dehnbarer Begriff zu sein, zumindest wie er hier diskutiert wird...

Gruß
Sven
 
Das alles löst aber mein Problem nicht. Das Fahrwerk hat ja noch nie funktioniert und es gibt schlichtweg kein Ersatzteil in Deutschland. Das ist für mich ein Unding.
Der Händler verkauft ein Modell, für das er keine Ersatzteile anbieten kann.

Hallo Bernd,

das stimmt natürlich in der Tat, jetzt im Nachhinein löst das Dein aktuelles Problem nicht. Ist aber weniger ein Qualitätsmangel als eher ein "Versorgungmangel".

Hast Du einen Facebook-Account? Kontaktiere FMS doch mal über deren Facebook Seite, vielleicht helfen Sie Dir gerne.

Grüße
Markus
 

MayB

User
Langsam kommen wir dem Kern näher :cool:

Vielleicht sollte man etwas weiter differenzieren:

Auch deutsche (oder einstmals deutsche) Firmen lassen in Fernost produzieren, aber anhand deren Qualitätsbewusstsein sind die Flieger unter Umständen gestestet und für gut befunden worden und sie erstellen möglicherweise auch eine anständige Anleitung. Zusätzlich dazu legen sie sich Ersatzteile hin... Flächenhälften, Kabinenhauben, Motorhauben etc.
Ob sie die dortigen Produktionsbedingungen kennen, wage ich zu bezweifeln.
Ein Feedback über die bauliche Ausführung, die Flugleistungen oder das Material fliesst sehr wohl vom Kunden über den Support zum Hersteller, und oft wird sogar nachgebessert.

Dem gegenüber gibt es eben auch ARF/RTF-Modelle, die werden quasi als "friss oder stirb" - Einbahnstrasse verkauft. Supergünstig, aber ohne die oben erwähnten Merkmale. Feedback gibt es, wenn überhaupt, dann in einschlägigen Foren. Sind die Erfahrungen schlecht, werden die Modelle kaum gekauft und verschwinden im Jahr darauf aus dem Hersteller-Programm. Dafür kommen 3 neue Modelle und das Spiel geht von vorne los.

Kaum verwunderlich, dass die erstgenannten Modelle deutlich teurer sind als die letztgenannten.

Auch wenn es leicht OT klingen mag... ich mache unsere tollen Fachzeitschriften mit ihren fortwährend positiven und differenzlosen Tests dafür verantwortlich, dass der "Endverbraucher" meist gar nicht unterscheiden kann, ob das getestete Modell zur ersten oder zur zweiten Gruppe gehört.

Gruß
Peter
 
Wer ist " der Endkunde"? Sind die denn alle gleich?
Nein. Es gibt tatsächlich noch echte Modellbauer. :) :cool:
Und es gibt welche die (so wie ich) Bausätze bauen (inklusive Umbauen, so das am Ende ein Modell bei raus kommt was einmalig ist), aber auch ARF „verkonsumieren“. Wobei die meisten (wie schon geschrieben) eben in der Lage sind, auch einen windschiefen ARF soweit hinzubiegen das der brauchbar wird. Und damit eigentlich vom Hersteller ein paar Reiskörner bekommen müssten. :(

Das es von Kundenseite aus nicht lösbar ist…
Nicht? Einfach mal vom Geiz ist Geil Zug abspringen und sich einen „Schnellbaukasten“ kaufen.
Da erlernt man so einiges was beim Zurechtbiegen von fragwürdigen ARF zugutekommen kann.
Und die Hersteller von „Billig will Ich“ bleiben auf ihren Modellen sitzen. Sie müssen dann umdenken.

Aber will das der USER überhaupt? Wo sie doch keine Zeit haben um ein Modell zu bauen?
 
Langsam kommen wir dem Kern näher :cool:

Vielleicht sollte man etwas weiter differenzieren:... der "Endverbraucher" meist gar nicht unterscheiden kann, ob das getestete Modell zur ersten oder zur zweiten Gruppe gehört.
Tja… zu längst vergangenen Zeiten, im altehrwürdigen Modellbaufachhandel (neudeutsch: Hobbyshop) konnte man die Box aufmachen (lassen) und mal näher begutachten.
Mit etwas Erfahrung weis man dann: Nö. Dat is Mist. Oder: Ja, das kann was werden.
Wobei der Fachhändler (!) einem Anfänger zu diesem raten oder von jenem abraten konnte. Und selbst ein extra bestelltes Modell muss nicht gekauft werden, wenn es offensichtliche (Qualitäts-) Mängel hat.

Aber die meisten USER kaufen die Katze im Sack: Nämlich im Netz.
 
Na ja Thomas,

aber es hat sich doch auch bis zu dir herumgesprochen, dass ich ein Modell, welches ich im Versandhandel gekauft habe, ohne Angabe von Gründen zurückschicken kann? Das können auch alle anderen Konsumenten, viele machen es aber offensichtlich nicht und meckern hier dann lieber herum. Wenn aber der schlecht gemachte Mist zurück gehen würde, hätten wir auch eine bessere Qualität, wenn auch zu höheren Preisen. Ich glaube deshalb immer noch, dass allein wir Konsumenten etwas an der Situation ändern können. Wollen wir aber wohl nicht...

Aber ich unterstütze auch die Meinung, dass nicht alle Fertigmodelle eine schlechte Qualität oder Mängel hätten. Das ist doch total übertrieben. Und wir sollten mal auch nicht vergessen, dass es auch sehr viele "Modellbauer" gibt, die nicht in der Lage sind, ein ARF-Modell vernünftig zu vervollständigen und es auch entsprechend seiner Möglichkeiten zu fliegen. Wer bei jeder zweiten Landung eine Bruchlandung hinlegt, kann es doch nicht dem Modell anlasten, wenn das Fahrwerk auf der Piste liegenbleibt. Das wird aber niemand zugeben, vorher ist das Modell scheiße! Oder die Kiste wird gnadenlos übermotorisiert und wenn der Motor allein weiter fliegt, ist... na klar, das Modell scheiße.

Was ich sagen will: Nicht nur die Qualität der Modelle ist hier und da fragwürdiger geworden, auch die fachliche Qualifikation der Modellpiloten ist immer öfter unterirdisch. Und genau diese geben aber ihren Senf am fleißigsten dazu.
Ja, ich weiß, mit der Meinung werde ich nicht beliebter. Aber es ist halt so meine ganz persönliche Wahrnehmung.

Gruß Mirko
 

Gast_13782

User gesperrt
Genauso ist es

Genauso ist es

Auch wenn es leicht OT klingen mag... ich mache unsere tollen Fachzeitschriften mit ihren fortwährend positiven und differenzlosen Tests dafür verantwortlich, dass der "Endverbraucher" meist gar nicht unterscheiden kann, ob das getestete Modell zur ersten oder zur zweiten Gruppe gehört.

Peter, Du hast Recht: Wenn man die einschlägigen Fachzeitschriften (FMT, Modell, MFI usw.) liest, findet man nur noch Testberichte und Werbung zu "Almost-Ready-to-Destroy"-Fliegern. Logisch, die Verlage passen sich dem an, was der Markt anbietet. Und was der Modell"bauer" lesen will.
Ich persönlich finde diese Entwicklung sehr schade. Weil kaum noch jemand die Muße und vielleicht mittlerweile auch nicht mehr das handwerkliche Geschick hat, seine Modelle selbst zu bauen. Hand aufs Herz: Wer hat denn heute noch die Zeit (und vielleicht auch den Platz), um selber zu bauen?

Gruß Guido
 
Ich konstruiere und baue noch komplett selbst, kaufe aber auch Bausätze und habe auch 2 ARF-Modelle. Und auch die fliegen sehr ordentlich. Ich muss aber auch gestehen, dass ich nur zu meinen komplett selbst gebauten Modellen auch eine wirkliche Beziehung habe. Fertigmodelle sehen zwar oft recht gut aus, reizen mich aber spätestens nach dem 3. Flug nicht mehr. Und selbst bauen hat nichts mit besonderen Fähigkeiten zu tun, die lernt man nämlich dabei. Es ist vielmehr eine Frage, ob man es will oder nicht.

Gruß Mirko
 

bendh

User
ich habe über 50 Modelle selbstgebaut, vom Blue Phönix bis zur TC-Piper nach Bauplan, aber wenn es keinen Ersatz für das defekte Fahrwerk gibt?
Also das auch noch selber bauen!! :-)

Die Sequenzersteuerung für die Klappen und das Fahrwerk läuft schon, dank Arduino.
Jetzt geht es noch um den mechanischen Teil und den Motor.
 

hmue84

User
ARF vom Chinamann

ARF vom Chinamann

Also - ich hab´eine Addiction X vom Braeckmann, die war von Anfang an perfekt, fliegt perfekt und das seit Jahren. War halt auch ein wenig teurer als vom Chinamann. Was können wir daraus lernen? Erst den Billigheimer kaufen und dann jammern, daß es nix taugt. Was soll das?

Was glaubst du, wo die wohl herkommt? :confused:
 
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