Qualitätsmängel

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MayB

User
Andreas, dann bedanke ich mich, dass Du mich vom dünnen Eis geholt hast.

Wenn ich dann schreibe, MEINE drei Verbrenner-Calmatos des Herstellers XYZ (ich hätte erwartet, dass ich zumindest den nennen darf, aber ok) haben Folien, die nicht methanolresistent sind, und etliche weitere im Verein dasselbe aufweisen, dann muss sich jeder selber überlegen, ob es vielleicht Einzelfälle sind oder ob alle Modelle dieses Typs betroffen sein könnten, richtig?

Puh, ist das kompliziert :rolleyes:

Gruß,
Peter
 

BZFrank

User
Einspruch, Euer Ehren: Nicht "preiswerter", sondern allenfalls billiger. ;)

Einspruch, das ist eine unsachliche Verallgemeinerung - bei manchen ARF ist die Bauausführung und verwendetes Material sehr gut.

Beispiel:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/289900-3DH-Slick-59-quot

Meine 3DH Slick 59", die ich heute noch sehr gerne fliege: Ich hätte sie niemals so leicht und dennoch fest hinbekommen und das bei perfekter Bespannung. Wenn ich noch meine Arbeitszeit reche wäre ein Baukasten (ähnlicher Art) immer teuerer, ergo ist der Vogel (für mich) seinen Preis wert und damit preiswert. ;)

Gruß

Frank
 
Meistens sogar billiger wie das benötigte Holz, um es selbst zu bauen.


Richtig. Wer als Modellbauer in den Wald geht und sich das Baumaterial umhaut, nach Hause schleift um es dann (nach einigen kleinen weiteren bearbeitungsschritten) zum Flugmodel verwandelt… der hat am Ende weit mehr bezahlt, als für ein ARF. Dabei ist nicht mal die tägliche Ration Reis miteinberechnet.

Die Masse macht’s erst billig. Und das bei Massenproduktion (egal welche) die Bau- Qualität immer etwas auf der Strecke bleibt, ist ja nun auch nix neues. Darum geht es ja hier.


Ich hatte mal ein Filmchen im Netz gefunden, wo die Produktion (in Fernost) eines nicht erst kleinen Holzflugmodels gezeigt wurde. Quasi von A bis Z, von Rippen und Rumpf zusammenleimen bis das ganze bebügeln und verpacken.

Das dort kein Holzleim gebraucht wird ist schon aus den Taktzeiten zum trocken der Teile ersichtlich.

Alles geht ratz fatz… selbst das bebügeln (mit Oracover) geht mit einem Tempo von statten, das schafft keiner hier. (Ok, die Folie ist auf mm genau vorgeschnitten.)
Da ist es schon erstaunlich dass die meisten Modelle überhaupt in einer brauchbaren Qualität gefertigt werden können und nicht schon im Karton zerfallen.

Ich wünschte, man könnte sich das bei solchen ARF Herstellern Aussuchen:

ARF, oder das ganze… nur ohne Klebstoff. Sprich: Alle Teile lose zum Selbst bauen.

Denn, viele Modelle die es als ARF zu kaufen gibt, gibt es nicht als Bausatz. Oder das Modell als Bausatz, ist sehr viel Teuer als das ARF Modell.
 

aibex

User

Wenn ich Andreas richtig verstanden habe darfst du den Hersteller beim Namen nennen, nur nicht den Händler (der handelt ja nur und kontrolliert nicht jeden Kasten), und das auch nur wenn du betonst dass es DEIN Modell ist was einen Mangel hat und du dieses auch am Besten durch ein Foto beweisen kannst. Auch dann nicht mit der Keule über den Hersteller herziehen sondern nur z.B. fragen ob das Problem auch bei anderen bekannt ist oder mit dem Verweis dass z.B. zukünftige Besitzer auf diese Stelle achten sollen, denn sie KÖNNTE auch diesen Mangel haben.
 
...

Puh, ist das kompliziert :rolleyes:

Gruß,
Peter

Ich finde es traurig das es immer noch Forenteilnehmer gibt die einfachste Grundregeln nicht verstehen wollen und dann über viele ###### jammern. Und wenn ich drei Modelle kaufe, obwohl schon die ersten zwei nicht entsprachen frage ich mich schon, redest du nicht mit dir selber. Warum kauft man ein Modell zum dritten mal wenn die Folie nicht deinen Ansprüchen entspricht? naja, Egal.

Seit vielen Jahren wird hier jedesmal wenn das Thema wieder aufkommt darauf verwiesen wie eine korrekte Dokumentation aussieht. Nein, da wird wieder behauptet das alle Modelle des Hersteller/Händlers XY schlecht sind. Wobei derjenige selten alle ausgelieferten Baukästen geprüft hat, noch lässt dies Rückschlüsse auf andere Modelle zu. Es kann immer nur um das Modell gehen das man in der Hand hat und das kann man dann ja mit Fotos belegen. Dann gibt es auch kein Jammern das hier angeblich wg. Werbekunden zensuriert wird.

Aber das wird wohl nie aufhören. Kommt vielleicht daher das ein Forum der neue Stammtisch ist und dort gings ja auch oft nur um Behauptungen und nicht um Tatsachen. Das haben dann aber auch nur ein paar Leute gehört. Hier lesen das hunderte. Aber im Gegensatz zum Stammtisch gibt es hier zum Glück Moderatoren die mit großer Geduld immer wieder auf die selben Regeln hinweisen. Ich hätte diese Geduld nicht oft.

Andreas
 

MayB

User
Tja, eine differenzierte Sicht und 'positive' Herangehensweise ist wohl nicht jedem gegeben...

Seit vielen Jahren wird hier jedesmal wenn das Thema wieder aufkommt darauf verwiesen wie eine korrekte Dokumentation aussieht.

Wie Du an der Anzahl meiner Beiträge vielleicht sehen kannst, bin ich noch nicht lange hier im Forum aktiv. Ich habe zugegebenermassen nicht korrekt gepostet, es wurde entschärft, ich habe nachgefragt, man hat es mir schön erklärt, und nun ist alles Bestens. Kommt nicht wieder vor und ich habe dazugelernt. Also kein Grund sich aufzuregen ;)

Und wenn ich drei Modelle kaufe, obwohl schon die ersten zwei nicht entsprachen frage ich mich schon, redest du nicht mit dir selber.

Ich habe zwei unterschiedlich grosse Calmatos in einem Jahr gekauft und einen dritten quasi geschenkt bekommen. Ich schrieb, dass die Folie bei allen dreien nach einer Flugsaison abging. Das war vorher nicht abzusehen. Es hilft sicher, sich zunächst ein vollständiges Bild zu machen, bevor man herummeckert.

Ich habe verstanden, dass hier nicht alles geschrieben werden darf, was man beispielsweise beim Erfahrungsaustausch auf dem Platz sagen kann.
Aber es muss natürlich einen Weg geben, Kritik (zumal wenn es keine Behauptungen sondern Tatsachen sind) zu äussern und auf Mißstände aufmerksam zu machen. Davon profitieren letztlich alle, auch Du.
Ob ich mir diesen Aufwand jedes Mal machen werde, muss ich dann im Einzelfall entscheiden.

Danke, Peter
 

rkopka

User
Daß der Preis nicht viel über die Qualität aussagt, ist ja nichts neues. Bei vielen Modellen sind die Qualitätsprobleme erst erkennbar, wenn die Fläche schon gebrochen ist oder man den Rumpf zerlegt.

Auch nach Erfahrung kaufen ist schwierig. Viele Hersteller sind unbekannt. Andere wiederum dienen nur als Marke, die Modelle (oder Teile) kommen von den verschiedensten Herstellern. Hab ich (kein Modell) bei Robbe Roxxy Motoren gesehen. Selbst Motoren des Typs xxxx/yy waren mit unterschiedlichen yy Bezeichnungen deutlich abweichend in Aussehen und Qualität. Auch die "deutschen" Marken Graupner, Robbe... kaufen ja auch fast nur zu.
Oder Modelle, die der Händler auch nicht kennt, weil sie neu sind und er vielleicht 2-3 davon verkauft (bei großen) und meistens keine Rückmeldung vom Kunden bekommt (außer das Teil ist wirklich mies). Im Internet ist nicht immer leicht zu erkennen, ob das beschriebene Modell jetzt wirklich meins ist, oder doch abweicht.

Auch Selbstbau ist nicht immer die Lösung, weil bei den Plänen noch weniger klar ist, ob sie überhaupt funktionieren. Wir hatten 2 Modelle im Club (kleinere Kunstflugmaschine) nach dem gleichen Plan gebaut und eigentlich OK aussehend, die überhaupt nicht flogen. Selbst unsere besten Piloten haben kaum ein Runde geschafft, bevor die Teile am Boden waren.

RK
 
Ich finde es traurig das es immer noch Forenteilnehmer gibt die einfachste Grundregeln nicht verstehen wollen und dann über viele ###### jammern. Und wenn ich drei Modelle kaufe, obwohl schon die ersten zwei nicht entsprachen frage ich mich schon, redest du nicht mit dir selber. Warum kauft man ein Modell zum dritten mal wenn die Folie nicht deinen Ansprüchen entspricht? naja, Egal.

Seit vielen Jahren wird hier jedesmal wenn das Thema wieder aufkommt darauf verwiesen wie eine korrekte Dokumentation aussieht. Nein, da wird wieder behauptet das alle Modelle des Hersteller/Händlers XY schlecht sind. Wobei derjenige selten alle ausgelieferten Baukästen geprüft hat, noch lässt dies Rückschlüsse auf andere Modelle zu. Es kann immer nur um das Modell gehen das man in der Hand hat und das kann man dann ja mit Fotos belegen. Dann gibt es auch kein Jammern das hier angeblich wg. Werbekunden zensuriert wird.

Aber das wird wohl nie aufhören. Kommt vielleicht daher das ein Forum der neue Stammtisch ist und dort gings ja auch oft nur um Behauptungen und nicht um Tatsachen. Das haben dann aber auch nur ein paar Leute gehört. Hier lesen das hunderte. Aber im Gegensatz zum Stammtisch gibt es hier zum Glück Moderatoren die mit großer Geduld immer wieder auf die selben Regeln hinweisen. Ich hätte diese Geduld nicht oft.

Andreas

Das ist doch ein ziemlich überflüssiges "einfach nochmal draufhauen", oder? Es wurde oben nochmal erklärt, alle haben es verstanden und gut ist es. Da muss doch dann nicht noch so ein Text hinterher geschoben werden.

Grüße
Markus
 
In unserem Club verbreitet sich zunehmend die Meinung, dass die in Billiglohnländern - allen vorneweg China - hergestellten ARF-Modelle immer schlampiger gebaut sind. Vor allem fehlt der Leim, da wo er hin gehört. Dann werden Servos mit einer Art Rotze-Heißkleber eingeklebt, der bei 20°C Außentemperatur schon weich wird. Die Steckungsöffnung ist an der falschen Stelle. Falsche oder gar keine Schwerpunktangaben in der Beschreibung. Und was besonders auffällt in der letzten Zeit, die Modelle kommen beschädigt an. Kann aber nicht die Post gewesen sein, weil der Karton unbeschädigt war. Und dann endlose Streitereien. Bei einem 3m-Carbon-Segler für über 1000 Öcken echt ärgerlich. Ich kaufe ausschließlich ARF-Kunstflug-Modelle (Holzbauweise). Mich ärgert eigentlich nur die Folieverarbeitung. Die ist echt Schei**e geworden. Das liegt aber scheinbar an der Folie, da selbst Nachbügeln oft kaum Erfolg bringt. Die deutschen Vertriebe, die in Fernost produzieren lassen, meinen auf Nachfrage immer nur, dass sie "großen Wert auf Qualitätskontrolle legen". Und ich bin auf der Wurst-Nudelsuppe hergeschwommen gekommen...:mad:
 
Hallo!
Also ich hab mir schon irgendwie gedacht, daß jeder, der mit seinem Modell, negative, aber selbstverständlich auch positive Erfahrungen, ob beim Bau oder bei der Flugerprobung, gemacht hat, darüber hier im Forum unter diesem Thema berichtet, damit Andere sich rechtzeitig informieren und gegebenenfalls bereits beim Bau des Modells, Eure Erfahrungen berücksichtigen können.
Man könnte diese Berichte, wenn möglich mit Fotos dokumentiert alphabetisch einordnen, oder wäre das zu aufwendig??

Beispiel:
Mein Modell „Raven“ Hersteller Seagull
Spannweite 155cm
Aufbau
Bis auf das zu weiche Allu-Fahrgestell und das schlecht eingeharzte Fahrwerksbrettchen verlief der Aufbau des Modells ziemlich problemlos.
Flugerprobung:
Absolutes NO-GO ist der angegebene Schwerpunkt von 145mm. Mit diesem Schwerpunkt ist das Modell u n f l i e g b a r schwanzlastig!
Siehe auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=jIfBrdoDYcg
Mit einem auf 128mm eingestellten Schwerpunkt war das Modell gut fliegbar.
Modell schmiert beim aushungern über die Fläche weg.
Modell muß beim Start fahrt haben, sonst neigt es zum Strömungsabriß, was mir leider aufgrund eines zu schwachen Antriebs, (Saito FG 11) der auch aufgrund seiner Jugend noch sehr fett eingestellt war, passiert ist.

Über das derzeitig der Vollendung entgegen gehende Modell, einer Phoenix Cessna werde ich nach dem Erstflug Bericht erstatten, auch Fotos einstellen.
VG
Thunderstorm
Nachtrag:
Mein Schreiben an die FMT ist heute sehr freundlich beantwortet worden!
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Absolutes NO-GO ist der angegebene Schwerpunkt von 145mm. Mit diesem Schwerpunkt ist das Modell u n f l i e g b a r schwanzlastig!
Siehe auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=jIfBrdoDYcg
Mit einem auf 128mm eingestellten Schwerpunkt war das Modell gut fliegbar.


Wobei man hier Grundsätzlich paralell dazu die EWD überprüfen muß !
- Es kommt hin und wieder vor, daß das HLW 1mm außerhalb der Vorgabe sitzt und sich
dadurch eine zu kleine oder zu große EWD ergeben hat und der SP dadurch nicht passt. ;)


Gruß
Andreas
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
wiki schreibt zu dem begriff Regime:
"In der gemeinsprachlichen Verwendung des Terminus bezeichnet ‚Regime‘ (...) eine nicht demokratisch legitimierte Form der Herrschaftsausübung (...)"
:D

Das ist mal wieder typisch Tobi_F3A! ;) :rolleyes:
Haarspalterei fern ab vom Thema,
aber Hauptsache dem Modi irgendwas unter die Nase gerieben. :cry:
Dir gefällt anscheinend die NUR 1.11 :D


Gruß
Andreas
 
Das ist doch ein ziemlich überflüssiges "einfach nochmal draufhauen", oder? Es wurde oben nochmal erklärt, alle haben es verstanden und gut ist es. Da muss doch dann nicht noch so ein Text hinterher geschoben werden.

Grüße
Markus

warum nicht?

Aber scheinbar habe ich da doch einen Punkt getroffen.

Immerhin wurde nun mitgeteilt das es zwei verschiedene Calmatos waren und der dritte ein Geschenk. Eine kleine, aber feine Information die der Kollege uns erst auf Nachfrage mitteilen wollte. Bilder gibt es zwar immer noch keine, aber wozu auch.

Andreas
 
You get what you pay

You get what you pay

Liebe Modellflugkollegen,

auch wenn die Überschrift abgedroschen klingt - ich kann Euerer Qualitätsprobleme nachvollziehen, aber die Klagen darüber nicht.
Beruflich habe ich in einer ganz anderen Branche viel mit China zu tun, aber meine Erfahrung lässt sich voll auf den Modellbau übertragen.

Es gibt:
Das billige China und das teuere China.

Im teueren China gibt es Ingeniere, Entwickler und Qualitätsspezialisten, die Ihre Erfahrung darüber, was ein europäischer oder amerikanischer Kunde erwartet, eventuell sogar selbst durch Auslandsaufenthat oder Studium in Europa oder USA erworben haben. Die entwicklen Ware guter Qualität, kosten aber umgerechnet mindestens 4 Euro pro Stunde, die Arbeiter 1,5 €.

Im billiigen China gibt es einen Chef, zwei Mädels im Büro und die Arbeiter. Keiner hat eine Ahnung, oft spricht aber wenigstens eine(r) schlechtes Englisch. Sie machen alle genau das, was der Kunde vorgibt und machmal übersehen oder vergessen sie etwas. Manchmal wollen sie auch etwas übersehen. In den Details, die der Kunde nicht genau vorgibt, machen sie mit 80% Wahrscheinlichkeit Quatsch. Sie kapieren nicht was sie machen und warum. Das liegt nicht daran, dass sie doof sind, sondern daran, dass sie in einem anderen Kulturkreis mit ganz anderen Erfahrungen und Werten aufgewachsen sind. Dafür kosten die Arbeiter nur 1,1 Euro pro Stunde (die Zeiten, als für 50 cent pro Stunde gearbeitet wurde, sind auch in China vorbei). Wenn ein Arbeiter irgendwo anders mehr bekommt, wechselt er den Job. Die Personalfluktuation pro Jahr beträgt 200%!! (Das ist keine Vermutung). Eine vernünftige Einarbeitung lohnt nicht und mehrjährige Erfahrung ist undenkbar.

So, und jetzt reden wir über Namen. Kaufe zum Beispiel ein, sagen wir Kunstflugmodell, von Extreme Flight, Goldwing, Pilot-Rc. Das ist das (etwas) teurere China. Meine Goldwing, zwei Stück eines Vereinskollegen und die Pilot-RC eines anderen Kollegen fiegen Klasse, sind durchdacht (obwohl auch nur aus billig-Sperrholz hergestellt und mit dem üblichen Kaugummi zusammengeklebt), sie kippen beim Aushungern nicht zur Seite ab, pendeln auch beim Hoovern kaum und haben (meist, je nach Variante) Kohlefaserfahrwerk, -holme und sonstiges Zubehör bester Qualität, das man komplett bedenkenlos verwenden kann, sind mit Oracover bebügelt, die Einstellwerte stimmen und - achja, von Goldwing habe ich auch nach 3 Jahren noch Ersatzeile bekommen, das gibt's auch von den anderen genannten. Warum? Vermutlich weil Cheffe oder Entwickler selbst damit fliegen, und aus eigener Erfahrung schlechter Qualität oder schechte Flugeigenschaften nicht mögen, ab und zu selbst Ersatzteile brauchen und alles so lange verbessern (dürfen), bis sie selbst zufrieden sind. Schwachpunkt bei meinem Modell ist die Fahrwerksbefestigung im Rumpf, die habe ich verstärkt, offenbar können Chinesen besser landen als ich :-).

Solch ein Modell (ist zwar billiger als aus europäischer Produktion) kostet meist leerel die Hälfte mehr, als bei den Billigheimern ein gleichgroßes Modell mit eingebautem Motor, Regler und Servos.

Die Billigen könnten auch gute Ware machen, wenn vom Importeur/Auftraggeber aus optimiert würde. Das kostet dann aber mehrere Optimierungsschleifen und viele Überzeugungsversuche, die ersten zwei Seecontainer der Produktion kann man quasi versenken. Und damit wird es eben auch teurer. Die einschlägigen Händlier sind stattdessen darum bemüht, sich gegenseitig im Preis zu unterbieten und darüber hinaus dauernd neue Modelle zu präsentieren. Daher findet eine solche Optimierung nicht statt.
Also haben die Billigmodelle ein bleischweres Fahrwerk aus Weichaluminium, schwere Alu-Steckungsholme, fast unbrauchbares Anlenkungs-Zubehör, manchmal sogar nicht ausprobierte Schwerpunktangaben, und sie fliegen einfach so wie der erste Prototyp, der es überhaupt in die Luft geschafft hat. Also manchmal gar nicht sooo schlecht.

Zum Thema Bausätze: Einzelteile transportsicher zu verpacken kostet in China fast genausoviel, wie sie gleich zusammenzukleben. Zusammengeklebt macht es aber mehr her. Es gibt noch ein Problem: Einzelteile zusammengeklebt sind vollständig und sie passen zusammen. Bei Einzelteilen einzeln ist das meist nicht so.

Im Elektroseglersegment gibt es 3,5 m Segler mit Motor, Regler und Servos für 250 €. Beim ersten Looping kommt das große Flattern und die Balsabeplankung löst sich vom Holm. Wundert mich das? Vor knapp 40 Jahren bekam man für das (inflationsbereinigt) gleiche Geld einen "Schnell"bausatz eines 2,5 m Seglers mit schlecht vorgestanzten Balsateilen und einigen Kieferleisten. Heute ist alles Spottbillig geworden - wir jammern also auf sehr hohem Niveau!

Viele Grüße und viel Glück bei der Fliegerauswahl,
Frank
 

phklein

User
Qualitätsmängel

Hallo liebe Forumgemeinde,

auf meinen Beitrag "Warum nicht einmal ein Modell selber bauen nach Plan oder aus einem Frästeilesatz" hat zwar keiner geantwortet - der Grund ist wahrscheinlich, daß ich in Zeiten der "ARF-Kultur" ein Exot bin. Dies stört mich in keiner Weise.
Ich muß gestehen, daß ich zweimal von meinem Weg abgekommen bin und ARF-Modelle gekauft habe.

Einmal den robbe Togo, ein ganz hervorragend gebautes und sehr gut fliegendes Modell, keine Verzüge, hervorragende Anleitung, richtige EWD und sehr leicht aber fest gebaut. Einziges Manko: die Fahrwerksbefestigung an einem einfachen Brettchen, an der Unterseite des Rumpfes verleimt. Nach einer etwas härteren Landung verabschiedete sich das GFK-Fahrwerk samt Brettchen von der Rumpfunterseite, der Schaden hielt sich in Grenzen. Nach Verstärkung der Rumpfunterseite durch eingeleimte Kiefernleisten entsprechnder Länge und ausreichendem Querschnitt, um die auftretenden Kräfte besser in die Rumpfstruktur einzuleiten, war Ruhe im Karton. Leider ist das Modell nicht mehr im robbe-Programm.

Zweiter Sündenfall: robbe Mäxi. Bei diesem Modell habe ich die gesamte Folie entfernt, die Endleisten-Querruder mit 2 mittig angeorneten Servos angelenkt - laut Testbericht von Herrn Retzbach neigten die Enleisten-Querruder, wenn sie nur an der Flächenwurzel angelenkt werden, bei höheren Geschwindigkeiten zum Flattern -. Dieses Problem gab es vor Jahren, als diese Form der Querruder-Bauweise und -Anlenkung üblich war, sehr häufig.
Dabei wurden die Servos nicht auf die Fläche geschraubt, wie das heute Mode geworden ist, sondern in die Fläche eingesetzt in entsprechend angepaßte Servokästen, außen mit Hutze verkleidet. Die Servos für Höhe und Seite wurden nahe am Schwerpunkt im Rumpf verbaut, die Ruder mit entsprechend dimensionierten CFK-Rohren angelenkt - bei Modellen dieser Größe gehören Servos für Höhe und Seite meiner Meinung nach nicht ans Rumpfende.
Das ganze Modell wurde dann nach alter Väter Sitte mit Seide bespannt und nach dem Spannlackieren farbig gestaltet. Die Flugeigenschaften sind RC1-like hervorragend, einziger Magel wieder einmal die Fahrwerksbefestigung, dieses Mal in der Fläche. Die Arretierung des Fahrwerkendes in der Fläche geschieht durch ein kleines Hartholzklötzchen mit ensprechender Bohrung. Nach eine etwas schnelleren Landung auf unserem Vereinsgelände - Wiese ohne Golfrasenqualität - löste sich eines der Klötzchen. Der Schaden hielt sich in Grenzen - Fläche oben öffnen, und das Klötzchen neu verleimen. Die ursprüngliche Verleimnung bestand aus wenigen Punkten Klebstoff. Wieder der gleiche, schon oft angesprochene Mangel - nicht ausreichende Verleimung.
Nun wird wieder selbst gebaut.

Noch einmal mit vorweihnachtlichen Grüßen

Paul Herbert Klein
 
... die Arbeiter. Keiner hat eine Ahnung, oft spricht aber wenigstens eine(r) schlechtes Englisch. Sie machen alle genau das, was der Kunde vorgibt und machmal übersehen oder vergessen sie etwas. Manchmal wollen sie auch etwas übersehen. In den Details, die der Kunde nicht genau vorgibt, machen sie mit 80% Wahrscheinlichkeit Quatsch. Sie kapieren nicht was sie machen und warum. Das liegt nicht daran, dass sie doof sind, sondern daran, dass sie in einem anderen Kulturkreis mit ganz anderen Erfahrungen und Werten aufgewachsen sind. [...] Wenn ein Arbeiter irgendwo anders mehr bekommt, wechselt er den Job. Die Personalfluktuation pro Jahr beträgt 200%!! (Das ist keine Vermutung). Eine vernünftige Einarbeitung lohnt nicht und mehrjährige Erfahrung ist undenkbar.
Und du bist dir da mit China ganz sicher? :(


...auf meinen Beitrag "Warum nicht einmal ein Modell selber bauen nach Plan oder aus einem Frästeilesatz" hat zwar keiner geantwortet - der Grund ist wahrscheinlich, daß ich in Zeiten der "ARF-Kultur" ein Exot bin.
Tröstet es dich ein bisschen wenn ich dir sage (und es auch schon geschrieben hatte) das ich grade einen SIG Holzbausatz von 1994 auf meinen Werkbänken liegen habe?
Werkbänke = Wegen dem Weißleim… Altes Modell = Alte Bauweise. Tradition halt: Man baut so viele Dinge Simultan, bis quasi überall Teile zum Trocknen herum liegen oder die Schraubzwingen und Klammern aufgebraucht sind.

Aber davon haben USER höchstens mal gehört…
(Kein Vorwurf: Nicht jeder hat den Platz um solch ein Modell zu bauen: Ein Zimmerklosett mit Kochnische ist wahrscheinlich eher ungeeignet zum Großmodellbau.;))

Wenn wirklich alles gut geht wird die MORRISEY-BRAVO sicherlich Ende Januar einen ARF Zustand erreicht haben. :D
 

Sammi

User
Hallo liebe Forumgemeinde,

auf meinen Beitrag "Warum nicht einmal ein Modell selber bauen nach Plan oder aus einem Frästeilesatz" hat zwar keiner geantwortet - der Grund ist wahrscheinlich, daß ich in Zeiten der "ARF-Kultur" ein Exot bin. Dies stört mich in keiner Weise.
Ich muß gestehen, daß ich zweimal von meinem Weg abgekommen bin und ARF-Modelle gekauft habe.

Ich möchte das mal aufgreifen:

Ich würde sehr gerne mal selbst bauen, allerdings fehlt mir zum einen in meiner Wohnung der Platz hierzu und zum anderen auch noch das Wissen. Ich hab den tiefsten Respekt vor jedem, der einen Flieger selbst gebaut hat, traue mich aber an solche Konstruktionen (noch) nicht heran.

Und zum Thema Qualität:

Ich bin hin- und her gerissen. Auf der einen Seite habe ich eine Bushmaster vom königlichen chinesen hier stehen. Klasse Flieger, wirklich super verarbeitet und auch ein sehr schönes flugbild, ist im Prinzip eine FunCub in groß. Die Eigenschaften und die Verarbeitung sind sauber und gut, der Flieger macht in der Luft was er soll und ein paar Details sind wirklich sehr gut ausgearbeitet, wie zum Beispiel ein Teilbares Höhenruder, bei dem die anlenkung am Rumpf verbleibt und nur die Finne ausgehakt wird.

Auf der anderen Seite hatte ich aus dem gleichen hause eine SkyEye. Hierbei handelt es sich um eine Easystar 2 auf Steroiden, alles etwas größer, etwas bulliger und mit einem schönen Kameradom in der Nase. Nun, diesen Flieger habe ich fertig aufgebaut, bin zum Flugplatz, alles eingestellt und den Start eingeleitet. Die erste Kurve hat der Segler auch geschafft, danach ist die Nase des Fliegers quasi explodiert. Der Kameradom hat sich verabschiedet, die Grundplatte der Kamera machte darauf hin einen ausflug durchs Batteriefach und anschließend mit dem Akku zusammen durch die Haube hinaus in die freie Wildbahn. Nun fliegen sich solche Flugzeuge bekanntlich sehr schlecht, wenn der Akku gerade auf abwegen ist und das gute Stück bohrte sich aus 15m senkrecht ins Feld.

Worauf ich eigentlich hinaus will: Man kann mit der Qualität Glück haben oder Pech, das hängt in der Regel nicht vom Preis ab. Sondern von der Motivation desjenigen, der den Flieger gebaut hat.
 
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