Schuld sind immer die Kunden

rubberduck

User gesperrt
Schaut man sich die Medien an, hört man immer öfter "Schuld an allem sind die Kunden".

Ich als Kunde bin also Schuld daran, das

- es Kohlekraftwerke gibt, die zuviel CO2 in die Atmosphäre pusten -
- das es dem Milchbauern schlecht geht, weil ich nur die billigste Milch kaufe -
- das es den Autoherstellern schlecht geht weil ich einen Diesel fahre -
- das es den Stromanbietern schlecht geht, weil ich nur billigen Strom verbrauche -
- das es den Tankstellen schlecht geht, weil ich immer nur das billigste Benzin tanke -
- das es den Vermietern schlecht geht, weil ich zu wenig Miete zahlen will -
- das es den Tieren der Massentierzüchter schlecht geht, weil ich zuviel billiges Fleisch esse -
- das es den Politikern schlecht geht, weil ich falsch gewählt habe -
- das es den Geschäften schlecht geht, weil ich Textilien aus Bangladesh kaufe -
- das es unseren Unternehmern schlecht geht, weil ich mit halb soviel Lohn nicht zufrieden bin -

und und und
überhaupt ich bin als Kunde, als Bürger, als Mitbewohner an allem schuld.

Immerhin, ich habe ja die Möglichkeit alle o.a. Punkte zu ändern. Dann wäre unsere Welt auf einen Schlag gerettet.
Schließlich kann ich als Kunde in all diesen Unternehmensbereichen die Preise, die Löhne und die Herstellungsorte ändern.
So wie an der Tankstelle, oder an meiner Steckdose.
 

Segler89

User
Hä?

Hä?

Und was genau willst du uns jetzt sagen? Klingt schwer nach Gejammer. Schlechten Tag gehabt?

Meinst du mit Kunde uns Verbraucher? Irgendwie werde ich nicht schlau aus dem was du schreibst. Ich bspw. kaufe Fleisch vom lokalen Metzger, Milch vom Bauer und Turbinen aus Deutschland. Zudem versuche ich jede unnötige Fahrt mit dem Auto zu vermeiden und steig aufs Rad... Und jetzt?

Das Argument "was bringt es wenn ich was verändere, alle anderen machen es ja dann trotzdem noch" kann ich nicht mehr hören.

Aber wie gesagt, ich kapier nicht was du eigentlich sagen willst.
 

rubberduck

User gesperrt
AW: Ja, ich meine uns als Verbraucher.

Ein Beispiel, heute ist wieder Bauernprotest angesagt.

Und ich frage mich, was ich als Verbraucher ändern kann, damit es den Bauern besser geht?

- ich fahre also nach Leverkusen und verbiete dem Hersteller bestimmte Spritzmittel herzustellen -
- ich esse fast nur Bio (machen wir schon seit den 80ern) -
- ich esse keine Fleisch mehr (bin zu 80% Vegetarier) -
- ich kippe keine Gülle mehr aufs Feld -
- ich züchte Wildbienen und streue Wildblumensamen auf die Felder der Bauern -
- ich verbiete den Tierzüchtern Fleisch ins Ausland zu verkaufen -
- ich trage nur noch Kleidung aus Hanf, der regional angebaut wird -

Was soll ich also konkret tuen um den Bauern noch mehr zu helfen?

Oder gibt es noch andere, die in dem Kreislauf die an Schaltstellen sitzen, die ich nicht kenne? Und was, wenn die nicht meiner Meinung sind?
 
So schwer ist das nicht zu verstehen. Eigentlich...

zB
Ich bin ja auch Schuld am Verpackungsmüll, weil ich meine Wurst erst zu Hause auspacke.
Die Verpackung ist nämlich gar nicht produziert worden, sondern materialisiert erst in dem Moment
um die Ware, in dem ich sie kaufe. Und dann lasse ich die einfach im Laden. Würde ich
die Verpackung mit nach Hause nehmen, dann hätte ich Verpackungsmüll. Den kann man
aber vermeiden, in dem man andere die Verpackung entsorgen lässt, zB in einem Strudel...

Ja, ist bestimmt auch nicht so einfach zu verstehen. Da muss man die Manipulationen schon
erstmal raushören...

CU Eddy
 

rubberduck

User gesperrt
Black Friday am 29.11.2019

Kaufen kaufen kaufen ...

Egal ob man oder frau es braucht und wenn nicht, dann hinterher wegwerfen.

Wer ist nun Schuld an der Misere? Der Handel oder die Kunden?
 

Ost

User
Der Kunde.
Denn der erpresst den Handel mit " Black Friday"!

Der Kunde weiß gar nicht was hinter dem schwarzen Freitag für eine Tragödie steckt,
er kommt in den Laden, lässt sich beraten und droht dann mit dem Internet und sagt offen " sie wollen sich nicht anpassen?"

Der Kunde soll sich mal überlegen was er dazu sagen würde wenn Black Friday bei ihm angewandt werden würde!
Black Friday Week beim Lohn:cool:
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
...
- ich züchte Wildbienen und streue Wildblumensamen auf die Felder der Bauern -
...
Was soll ich also konkret tuen um den Bauern noch mehr zu helfen?
...

Bist Du wirklich sicher, daß Du den Bauern hilfst, wenn Du Wildblumen auf ihren Feldern säest?
Da brauchst Dich nicht wundern, daß Du schuld bist. :p

...
- ich esse keine Fleisch mehr (bin zu 80% Vegetarier) -
...

Ja was jetzt, Vegetarier oder 20%-Carnivore?
:confused:

Servus
Hans
 
Der Kunde.
Denn der erpresst den Handel mit " Black Friday"!

Der Kunde weiß gar nicht was hinter dem schwarzen Freitag für eine Tragödie steckt,
er kommt in den Laden, lässt sich beraten und droht dann mit dem Internet und sagt offen " sie wollen sich nicht anpassen?"

Der Kunde soll sich mal überlegen was er dazu sagen würde wenn Black Friday bei ihm angewandt werden würde!
Black Friday Week beim Lohn:cool:

Nun, Oliver, ich kenne genügend Unternehmen bei denen die Mitarbeiter froh wäre es wäre nur ein BlackFriday.
Die haben das ganze Jahr einen Black a Day...;)
Nennt sich dann halt Sanierungstarifvertrag oder Beschäftigungsgarantie...
Also - das gibt es längst, auch in deiner Reichweite und schon Jahrelang.

Aber der Rasen auf der Wiese des Nachbarn ist eben immer grüner...
 
Oliver, der kunde ist nicht dein Feind. Der kunde , oder Endverbraucher zahlt alles. Wirklich alles. Wer sonst?

Wer hat diese blöde. Idiotische idee mit dem Black friday? Und warum?
Vor dem weihnachtsgeschäft alles billigst raushauen.
Da kann der kunde nichts dafür, dass es solche Kaufleute gibt.
Andererseits kannst du dem kunden nicht klarmachen, warum er da nicht kaufen soll.
 

Wattsi

User
Eigentlich hat die Gummiente recht.
(auch so eine Modeerscheinung: Ich kann Denglisch!)
Schließlich kaufe ich die landwirtschaftlichen Produkte nicht direkt beim Bauern sondern im Lebensmittelmarkt. Es sind doch die "Aldis" die den Bauern die Preise diktieren. Es ist der Handel, und zunehmend der Versandhandel, der uns Halloween, Weihnachten usw. aufdrückt, die Modekollektion wechselt nicht nur zwei mal im Jahr sondern ständig, und jetzt heizen die Influencer auch noch kräftig an. Alle zwei Minuten werden in Deutschland fünf Tonnen Kleidungsstücke weggeworfen, von den Lebensmitteln ganz zu schweigen. Der Fußabdruck, den die Klamotten produzieren wird gründlich unterschätzt!
Jetzt demonstrieren gerade die Bauern gegen verschärfte Umweltauflagen, und machen auch die Kunden dafür verantwortlich, dass es ihnen so schlecht geht, mit einer Treckerfahrt (wieviel kostet denn so ein Riesending?).
Klar ist der Kunde mit seiner Gedankenlosigkeit mitverantwortlich, aber Nachdenken??? Zum Glück gibt es ja den Bildschirm, mit dem Müll darauf lässt sich jede Leere füllen.

Wolfgang
 

Ost

User
Nun, Oliver, ich kenne genügend Unternehmen bei denen die Mitarbeiter froh wäre es wäre nur ein BlackFriday.
Die haben das ganze Jahr einen Black a Day...;)
Nennt sich dann halt Sanierungstarifvertrag oder Beschäftigungsgarantie...
Also - das gibt es längst, auch in deiner Reichweite und schon Jahrelang.

Aber der Rasen auf der Wiese des Nachbarn ist eben immer grüner...

Moin,
dann sollten davon betroffene Kunden ja Verständnis haben,
wenn ein Händler die Black Friday Woche nicht mitmacht, oder?

Zumal man 3% immer bekommt und die Reduzierungsphase eh schon angefangen hat....;)

Ich kenne die Situation der 2 Kunden nicht, die letzten Freitag derart frech aufgetreten sind, dass einem die Spucke wegbleibt....
 

Ost

User
Eigentlich hat die Gummiente recht.
(auch so eine Modeerscheinung: Ich kann Denglisch!)
Schließlich kaufe ich die landwirtschaftlichen Produkte nicht direkt beim Bauern sondern im Lebensmittelmarkt. Es sind doch die "Aldis" die den Bauern die Preise diktieren. Es ist der Handel, und zunehmend der Versandhandel, der uns Halloween, Weihnachten usw. aufdrückt, die Modekollektion wechselt nicht nur zwei mal im Jahr sondern ständig, und jetzt heizen die Influencer auch noch kräftig an. Alle zwei Minuten werden in Deutschland fünf Tonnen Kleidungsstücke weggeworfen, von den Lebensmitteln ganz zu schweigen. Der Fußabdruck, den die Klamotten produzieren wird gründlich unterschätzt!
Jetzt demonstrieren gerade die Bauern gegen verschärfte Umweltauflagen, und machen auch die Kunden dafür verantwortlich, dass es ihnen so schlecht geht, mit einer Treckerfahrt (wieviel kostet denn so ein Riesending?).
Klar ist der Kunde mit seiner Gedankenlosigkeit mitverantwortlich, aber Nachdenken??? Zum Glück gibt es ja den Bildschirm, mit dem Müll darauf lässt sich jede Leere füllen.

Wolfgang
So ist es:)
 

Ost

User
Oliver, der kunde ist nicht dein Feind. Der kunde , oder Endverbraucher zahlt alles. Wirklich alles. Wer sonst?

Wer hat diese blöde. Idiotische idee mit dem Black friday? Und warum?
Vor dem weihnachtsgeschäft alles billigst raushauen.
Da kann der kunde nichts dafür, dass es solche Kaufleute gibt.
Andererseits kannst du dem kunden nicht klarmachen, warum er da nicht kaufen soll.

Die Idee zu diesem Black Friday schwappte aus den USA zu uns herüber und insbesondere vom " Internethandel".
Ganz einfach deswegen weil es viel zuviel Internethändler gibt.
Und damit! ( das ist die Ursache!) auch viel zuviel Ware!

Der andere Punkt ist, dass viele Kunden mittlerweile, in dem Land wo es uns allen so gut geht wie nie zuvor,
darauf angewiesen sind sehr preisbewusst zu kaufen!
Das Schlimme ist aber, dass auch diejenigen, die nicht darauf angewiesen sind, ihren Spass daran haben möglichst billig einzukaufen,
schau nach Metzingen!

Das Ganze ist viel zu kompliziert um in wenigen Sätzen einen " Schuldigen" auszumachen.
Die Reduziererei vor Weihnachten begann übrigens mit der Abschaffung der Schlussverkäufe......noch ein Schuldiger:D
Einen Jubiläums Verkauf musste man sich früher genehmigen lassen,
heute startet JEDEN Tag irgendwo irgendein " Sonderverkauf",
es ist fast gar nicht mehr möglich seine Ware regulär zu verkaufen!

Der Handel ist durch das Internet vollkommen außer Kontrolle geraten und der Kunde profitiert einerseits davon, andererseits aber zerfällt der Mittelstand weil die Einkommen unter dem " Globalisierungsdruck" als vorgeschobenes Argument,
seit 1990 für immer mehr zerbröseln!

Es ist schwierig geworden und wird in näherer Zukunft noch dramatisch zunehmen!
Leider bin icvh bis dahin noch nicht in Rente und es gibt auch niemanden, der mir für eine Vorruhestand stehen und einen goldenen Handschlag gibt.
Diese Leute, sorry wer sich angesprochen fühlt,
sind fürwahr privilegiert!
Die Vorteile eines gut abgesicherten Lebens über wiegen die Nachteile ganz klar!
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Wow,

vom „Black Friday“ bis zu „Black Future“ in wenigen Zeilen. ;)
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten