Schwerpunktproblem bei ASH-26

Auflösung des "Rätsels"

Auflösung des "Rätsels"

Heute war ich wieder draussen und habe 5 Flüge durchgeführt. Leider hat uns ein plötzlich einfallender kalter Bodenwind (beschränkt auf die unteren 60m) das Fliegen "etwas" erschwert. Alle Flüge waren mit den neuen Werten, also EWD 1,5°, Sp genau Stahlmitte (ausser beim ersten Flug, der noch 50g Angstblei an der Nase hatte). Ausserdem waren HR und Flächen gemäss HaRus Angaben turbuliert worden.

Wegen das starken Windes konnte ich das Langsamflugverhalten noch nicht genau testen, es schien aber ausreichend stabil um die Querachse zu sein. Die Schwingungen ("Wellen" oder "Pumpen") die durch Turbulenzen etc. angeregt wurden, schienen sich relativ rasch abzuflachen.
Das Überziehverhalten war äusserst gutmütig, die 26 fing eher an durchzusacken als abzukippen.

Gegenüber der vorherigen Konfiguration (4,5°, Sp 34mm vor dem jetzigen Punkt, entsprechend einem Stabilitätsmass von 28%) traten folgende Unterschiede augenfällig in Erscheinung:
- Abfangbogen: er ist jetzt "angenehm" (mit 50g Angstblei und passendem Trimm war er noch zu eng) - bei 4° EWD war KEIN Abfangbogen und bei 4,5° ein sehr schwacher, gerade noch ausreichender.
- HR-Wirksamkeit: die Loopings kamen jetzt knackig, ich war ganz überrascht und der Flächenstahl auch.
- Langsamflug: ich konte vermutlich erkennbar langsamer fliegen als vorher, das könnte aber auch den fast 400g eingesparten Blei liegen. Sie blieb trotz des Windes auch gut oben.
- Flugstabilität: eher sehr hoch. Man konnte sie gut alleine fliegen lassen. Etwa beim zweiten Flug frischte der Wind so auf, dass die TC-Piper nach dem Aufsetzen noch einmal angehoben wurde und dann ganz langsam aus 2m fast senkrecht herunterschweben konnte. Die anschliessende Seglerlandung war zwar ein bisschen kurz, weil ich am Schluss auch fast senkrecht (in waagerechter Fluglage...) herunterkam, aber sehr ruhig.

Ich würde sagen man kann sie so lassen.

Wie ich mit dem Sp so weit vorne gelandet bin, kann ich nicht mehr so genau sagen. Ich bin sie nur sporadisch geflogen und habe immer wieder etwas umgebaut: Rückenklappe, Kameraeinbau, KTW-Ausbau (noch nicht vollendet). Irgendwann flog sie dann "komisch" (Anzeichen sowohl für Kopflastigkeit als auch für Schwanzlastigkeit), aber ein Zurückverlegen des Sp machte es nicht besser (da war ich wohl so ca. bei 3-3,5° und entsprechendem vorderen Sp). Noch vor 14 Tagen ist sie von einem sehr guten Kunstflugpiloten geflogen worden, der nur lapidar meinte, sie sei aber sehr spitz eingestellt und zu schwanzlastig. Ich hatte ihm absichtlich nicht gesagt, wo EWD und Sp waren: bei 4° und ca. 30mm vor dem jetzigen Punkt.

Vermutlich ist der Bereich mit EWD um 3° und einem Stabilitätsmass >20% tatsächlich kritisch - ich nehme an, dass das HR dann in Schwierigkeiten kommt, aber soo fit bin ich da aerodynamisch auch noch nicht.

Bertram
 
Hi Bertram,
hmmm...jetzt haste zwei Dinge gleichzeitig geändert,
1. Turbulatoren an Fläche und HR
2. Schwerpunkt/EWD
...was bewirkt jetzt was...?
...trotzdem schön das die 26 jetzt so prima geht, äh fliegt...:)
 
hi Rolf,
HaRu wollte es ja so... :cool:

Zuerst dachte ich, die auffällig verbesserte HR-Wirksamkeit sei darauf zurückzuführen, dass es nicht mehr sinnlos die Luft "nach oben pusten" muss. Aber ich glaube, dieser Denkansatz war falsch. Der Höhenruderausschlag ist ja gleich geblieben (vorher stand es ja auch im Strak; es war ja nicht nur einfach auf "hoch" getrimmt). Könnte auf den Effekt der HR-Turbulatoren hindeuten.


Anders als manche dachten, ging es mir ja nicht um ein "EWD-Problem", sondern vor allem darum: wieso fliegt das Ding mit 4,5° immer noch so gut und mit 3° so schlecht? Und da deutet alles ein wenig auf das Höhenruder hin, dass zwar nicht extrem klein ist, aber auch nicht so üppig wie bei Zweckseglern.
Wenn ich mal Lust habe, entferne ich die Turbulatoren wieder (die am QR haben keine für mich erkennbare Wirkung gezeigt - worauf soll ich speziell achten?), aber vorher fliege ich sie noch eine Weile wie sie jetzt ist, damit ich besser Auswirkungen weiterer Änderungen erkennen kann.

Mich interessiert das Thema - speziell der "Wellenflug" beim langsamen Fliegen -, weil ich schon zwei Modelle hatte, die ich nicht in den Griff bekommen habe: eine Graupner Foka (Modell vor 6 Jahren oder so) flog nur mit relativ weit vorne liegendem Sp und hoher EWD einigermassen ruhig, bei "normalen" Werten schlug sie beim Überziehen blitzschnell um, und eine 3,6m-SB14 mit hoher Streckung und sehr dickem Wortmann-Profil habe ich nie vom "Sinkt-wie-ein-Stein"-Zustand wegbekommen (vielleicht war auch die Endkante noch zu dick). Damals habe ich aber noch nicht mit Schwerpunktberechnungsprogrammen gearbeitet und kann kaum etwas über die damaligen Stabilitätsmasse sagen.

Bertram
 
Lange ist es her aber jetzt hab ich das gleiche Problem schon wieder und zwar ist sie mir einfach zu kipplig über die Längsachse!
Direkt beim einkreissen beinahe ein "Überschneiden"!!!

Ich habe alle Angaben wie wir sie besprochen haben nur die Turbulatoren hab ich noch nicht dran.
Könnte mir mal bitte jemand Bilder machen wo Ihr Eure Turbulatoren angebracht habt?
Normlerweise werden ja Turbulatoren kurz hinter der höchsten Stelle des Profils angebracht, zumindest soweit das mir bekannt ist.

Ich lese gerade das Buch Thermikfliegen für Modellflieger und die schreiben was von möglichst weit nach vorne.
-> Turbulatorstärke 0,3mm-0,7mm.

Kann jemand dazu was erprobtes schreiben.

Ich habe bedenken das ich mit Turbulatoren auf dem Leitwerk einen problematischen Flugzustand herbei führe.

André Heß
 
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