Sig Acromaster

Wilf

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Servus Sebastian,
Zum Profil : Ich nahm an, dir gefällt da die Dickenrücklage und Nasenleistengeometrie.
In der Tat!
Aber der Mungo hat eben noch andere Reize. Dazu zählt zB. auch der halbierte Spantenabstand im Nasenbereich:
Wenn die Bespannung zwischen den Rippen einfällt und ein Trapez aufspannt, weil weit und breit keine stützende Rippe zu finden ist, dann braucht man über Tragflügelprofile und deren spezifische Eigenschaften eigentlich gar nicht mehr zu diskutieren.

Dass es sich dabei um das Nemesis-Profil handeln soll, haut mich jetzt nicht um. -Ganz einfach, weil ich kein Nemesis-Profil kenne.
Das Formel Eins -Flugzeug "Sharp Nemesis" kann damit nicht gemeint sein, weil dieses hat sicher ein Profil mit spitzer Nasenleiste und mit hoher Dickenrücklage.

Für eines muss ich Abbitte leisten: Die Holzschrauben sind tatsächlich vom Tank. Am Seitenriss des Rumpfes sind die Muttern für die Motorbefestigungsschrauben als "4-40 blind mounting nuts" angegeben.
 

Wilf

User
Acromaster, Fahrwerk:

Weil die von mir gewünschte Oralight-Farbe beim Lindinger ausverkauft ist, hat sich die Fertigstellung von Akromaster mit Rumpf #3 und Fläche #2 unerwartet verzögert.

Da kann man sich alten Baustellen zuwenden:
Was mich gestört hat, dass das Fahrwerk des Akromaster, anders als beim Fliegen auf Hartpiste, regelmäßig verbogen und vor jedem (Hand-)Start erneut zurecht zu biegen war. Irgend was stabileres wäre da schon fein. ...
Weil es im Handel keine passenden GFK-Fahrwerke gibt, habe ich mich selbst daran versucht.

Der Formenbau ist ja denkbar einfach: Man nehme ein Stück Alublech, schneide einen 6 cm breiten Streifen und kante den Blechstreifen im Abstand von 10 cm gegensinnig im Winkel von jeweils 45° ab.
An Stelle eines aufwendigen Trennmittelauftrags kann man auch einen passenden Schrumpfschlauch über den Alustreifen schrumpfen.



Der Schrumpfschlauch muss in die Hohlkehle aktiv hinein gedrückt werden, sonst liegt er dort nicht an. Die äußere Isolierbandlage dient der Abdichtung der offenen Enden des Schrumpfschlauchs. Die innere Isolierbandlage ist eine Markierung zum passgenauen Auflegen des Glasgewebebands.



Unter dem gestrengen Blick der Waage habe ich mich für 10 Lagen Glasgewebeband unidirektional, 220 g/m², entschieden.

Nach dem Laminieren kommt das Ganze in den Vakuumsack, wird vom Vakuumverpackungsgerät auf 0,1 bar abgesaugt und verschweißt. Die Küchenrolle habe ich zusätzlich eingelegt, damit im Vakuumsack trotz Unterdruck noch Volumen für die Aufnahme von ausgetretenem Harz vorhanden ist. (Die Rückseite des Vakuumsacks ist selbst von einem Muster aus Rillen durchzogen, die für diese Aufgabe allein schon ausreichen sollten.)


Nach dem Aushärten des Laminats ging es noch für weitere 24 Stunden zum Tempern in den häuslichen Backofen.
Aus dem 6 cm breiten GFK-Streifen lassen sich insgesamt vier Fahrwerksbeine sägen. Die Fahrwerksbeine sind auf Rumpfhöhe 18 mm und bei den Rädern 12 mm breit.
Ein wenig höher hätte ich mir die Materialstärke schon gewünscht, die 10 Lagen 220er Gewebe ergeben eine Dicke von 1,8 mm.
Die Steifigkeit könnte passen, fragt sich nur ob das GFK-Fahrwerk robust genug ist.

Das Gewicht ist im Rahmen geblieben, an Stelle der 10,5 g des (zu weichen) Originalfahrwerks komme ich auf 13,4 g. Da kommt aber noch die Radaufnahme dazu. Dafür habe ich gegenüber dem Originalfahrwerk mindestens 1 cm an Höhe dazu gewonnen.

 

Rudi T

Vereinsmitglied
Servus Wilfried!

Die Haxerln für deinen Acromaster hast du schon ordentlich hin bekommen.

Wenn du Gewicht sparen willst, dann mach doch einen Sandwich mit dem gleichen Verfahren. Anstatt Unidirektionalgelege dazu einen Glasschlauch verwenden oder beides - innen den Balsakern z.B: 2 mm , beschichtet mit 1 - 2 Lagen Unidirektional, darüber einen Glasschlauch für die Querkraft.....

Womit ich mit meiner Erfahrung als jahrzehntelanger Klatschgerer aus meiner Sicht nicht einverstanden bin:

Warum sollte Trennmittelauftrag auf so ein Alublecherl deutlich aufwändiger sein als deine Schrumpfschlauchmethode?:confused: Das erschließt sich mir nicht??

Das Alublech einmal mit irgendeinem "dahergelaufenen" Trennwachs "einreiben", etwas trocknen lassen und aufpolieren - und haben fertig zum laminieren!!
 

Wilf

User
GFK-Fahrwerk

Servus Rudi,
Wenn du Gewicht sparen willst, dann mach doch einen Sandwich mit dem gleichen Verfahren. ...
Danke, insbesondere für die Dimensionierungsangaben. Wieviele Lagen es braucht, da fehlen mir die Erfahrungswerte.

Für die ersten Exemplare habe ich mich über eine Bauweise mit Kern noch nicht drüber getraut: Über die Knickstellen der Form lässt sich der Kern schlecht drüber führen und man baut eine potentielle Bruchstelle mit ein. Natürlich lockt der Gewichtsvorteil bei mindestens gleichwertiger Steifigkeit.
Im Wesentlichen bin ich einem Beitrag von @Gideon gefolgt und habe mir die Anleitung von swiss-composite.ch reingezogen.

... Das Alublech einmal mit irgendeinem "dahergelaufenen" Trennwachs "einreiben", etwas trocknen lassen und aufpolieren - und haben fertig zum laminieren!!
Das mit dem Schrumpfschlauch hat ganz gut funktioniert. Insbesondere deshalb, weil der Schumpfschlauch auch die Rückseite der Form schützt, wo das Epoxyharz vom Vakuum ebenfalls hingedrückt wird.

Auf Grund von einschlägigen Beiträgen in der Forums-Rubrik "Werkstoffe & Bearbeitung" war ich der Meinung, dass zum Aufbringen einer Trennschicht mindestens 10 x Wachsen und 100 x Polieren angesagt ist. Wenn das mit dem Wachsen so einfach ist, gehe ich mit einer Schwabbelscheibe und etwas Polierwachs über die Form.
 

Wilf

User
Akromaster, Rumpf #3 mit Fläche #2

Lange genug habe ich auf eine farblich passende Bügelfolie gewartet. Jetzt geht es mit dem Ersatzmodell schön langsam weiter:

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Natürlich habe ich wieder den einen oder anderen Murks rein gebaut. Aber schön der Reihe nach:

Die Spannweite der Tragfläche ist um 5 cm gewachsen. Diesmal habe ich die dem Bausatz beiliegenden Profilleisten nicht eingekürzt. Die Innentiefe der Tragfläche hat um 1 cm zugenommen, frei nach dem Motto "darf's ein bisserl mehr sein". Unter der äusseren Endrippe ist wieder ein Schleifsporn angebracht, das Trimmgewicht habe ich weggelassen.
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Als Steuerlitze ist diesmal eine 0,7 mm Litze aus dem Fischereibedarf eingebaut. Die im Ur-Asterix verwendete 7x1 Diamantlitze hatte sich überraschender Weise noch nicht in das Plastik-Steuersegment eingeschnitten, aber sicher ist sicher.

Der Rumpf #3 verwendet dieselben zwei Kiefernleisten wie der Rumpf #2, der die letzte Kapitalbrezn so glorios überstanden hat. Allerdings wurde der Flächenausschnitt um 2 cm nach vorne versetzt, sodass das Heck um diesen Betrag länger ist.
Ich weiß schon, dass der Akromaster im Original ein Tiefdecker ist. Weil mir die Vorbildtreue in diesem Fall kein Anliegen ist, habe ich die Fläche um 1 cm höher gesetzt, damit die Profilsehne näher an die Motorzugachse kommt.
Die bewährte Heckbauweise, also Kohlestab als Abschluss für Rumpf und Seitenruder-Dämpfungsfläche, und der Hecksporn aus Stahl statt Sperrholz, wurde beibehalten.

Damit wär' ich mit den guten Nachrichten ziemlich am Ende. Leider gibt es doch noch einiges zu erwähnen, Fortsetzung folgt.
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Servus Wilfried!

Mehrfach gewachst werden (und sollten) in der Regel neue Formen aus GFK/CFK (mit oder ohne Oberflächengelcote) usw. Das Wachs zieht in die Oberfläche und jeder "Klatschgerer" der das nicht geglaubt ha, hat einmal in seinem Leben eine böse Überaschung erlebt. Bei Alu oder Stahl ist das ganz anders. Da genügt der einmalige dünne Auftrag von Trennwachs. Das gilt auch für Oberflächen wie z.B. Bespannfolie.
Wenn ich eine Fahrwerksform baue, dann nehme ich für die Urform Sperrholz mit einem entsprechenden Unterbau und "bespanne" diese Form mit einem Stück Bespannfolie. Dann einmal wachsen und "Hurra die Gams"....fertig zum abformen.....

Als Beispiel Bilder von einer Fahrwerksform aus Styrodur, bespannt mit Oracover für ein 3,85 m Motormodell. Aber damit genug - solltest du Tipps zur Epoxyverarbeitung haben wollen, dann per PN


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Wilf

User
Was nicht so gut ist ...

Der Rumpf ist für eine bestimmte Motor-Gehäusebreite gebaut und ich hatte mich seinerzeit unter dem Eindruck des etwas brustschwachen AP15 für den Enya 19 VI entschieden. Nachträglich auf einen kleineren Motor umzubauen, wäre eine ziemliche Wurstelei. Jetzt hängt also der Eisenklotz mit einer 9x4 Carbon Line vorne dran und sorgt allein schon für 68 g Mehrgewicht gegenüber dem ursprünglichen Modell mit AP15.

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Dass der Akromaster für den Motor zu klein ist, wurde hier schon gesagt. Um aus der Not eine Tugend zu machen, überlege ich für die gegebene Kombination einen längeren Leinensatz.
Und sonst, den Rumpf #2 mit den Einbaumaßen für den OS 15FP gibt es ja noch ...

Weil die Tragfläche schon montiert war, wollte ich das zwischen Rumpf und Fläche durchgesteckte Fahrwerk nicht mehr ändern. Daher kommen nicht die GFK-Beine drauf, sondern es bleibt bei einem geringfügig verlängerten 2,5 mm Stahlfahrwerk in Lindinger-Qualität. Erster Eindruck beim Biegen des Fahrwerks, "Böhlerstahl ist das nicht, Kruppstahl aber auch nicht". Die im Modellbau-Handel vertriebenen Qualitäten sind heutzutage eher auf der biegefreundlichen Seite. Steifer als das Originalfahrwerk sind sie allemal.

Die Tragfläche nach vorne verlegt, die Nase zusätzlich gekürzt - durch die Summe dieser grundsätzlich sinnvollen Maßnahmen war für den Tank plötzlich kein Raum mehr vorhanden. Nicht einmal der kleinste handelsübliche Tank (mit dem Spritröhrchen gerade nach vorne) passt da rein. Dabei wollte ich doch unbedingt einen 60 cm³ Tank verbauen.
Also war wieder Löten angesagt. Aus China habe ich mir zu diesem Zweck eine 0,1 mm Messingfolie kommen lassen. Die lässt sich prächtig falten und löten. (Meine Frau hat mir dabei zugesehen und vorgeschlagen, ich möge dem ganzen eine sinnvolle Richtung geben und gleich ein paar Weihnachssterne dazu machen ;)). So ein Tank ist zwar unvergleichlich leicht, aber schon beim Abdrücken bläst er sich auf wie eine Knackwurst:

DSC00904.JPG

Ob der Tank eine Zeitlang hält?
Wenn alle Stricke reißen, kommt er wieder weg und ich setze einen Kunstflugtank auf die linke Rumpfnase.

Beim Tankbau ist es für das Verlöten der Rohre und das Einpassen der Deckel immer hilfreich, wenn man sich eine Schablone aussägt:

DSC00900 (3).JPG

Voll aufgerüstet bringt der Akromaster mit Rumpf #3 und Fläche #2 genau 600 g auf die Waage.
Morgen kommt die Schwerpunktwiegung und, wenn alles passt, steht dem Erstflug nichts mehr im Weg
 

Wilf

User
Servus Rudi,
... Bei Alu oder Stahl ist das ganz anders. Da genügt der einmalige dünne Auftrag von Trennwachs. Das gilt auch für Oberflächen wie z.B. Bespannfolie.
Auf die Geschichte mit den "dichten" Oberflächen wär' ich nicht gekommen. Danke für den Hinweis.
... Aber damit genug - solltest du Tipps zur Epoxyverarbeitung haben wollen, dann per PN
Da knoble ich gelegentlich an einem zukünftigen Problem. Gedanklich ist man seinen Bauaktivitäten ja weit voraus.
Bevor ich mit harzverschmierten Fingern die ganze Garage vollkleistere, werde ich mich bei Dir melden.
 

Wilf

User
Auf der Suche nach der Inneren Mitte ...

Gestern den Akromaster nach dem von @AlbrechtL genannten Verfahren ausgependelt:

DSC00917mod.jpg


Das hätt' ich aber jetzt nicht gebraucht: Der Schwerpunkt liegt knapp vor 14% tm.

Gelesen habe ich es schon oft. Wirklich verstanden habe ich es nicht, wie man leider nur allzu deutlich sieht 😳:
Beim Fesselflieger geht es gar nicht um eine bestimmte Motorleistung, sondern um die Motormasse. Anders als beim RC-Flieger gibt es beim Fesselflieger keine Fernsteuerung, deren Elemente man zum Trimmen des Schwerpunkts verschieben kann. Wenn ein Fesselflugmodell für eine bestimmte Motormasse gebaut ist, dann muss man sich dran halten. Sonst kommt man aus den Abänderungen der Geometrie nicht heraus.
Hilfreich wäre es, wenn die Planverfasser nicht nur einen bestimmten Hubraum, sondern auch die Motormasse, für die das Modell konstruiert ist, angeben könnten.

Was tun?
An anderer Stelle ist unerwartet ein Zungendämpfer frei geworden. Also den Originaldämpfer runter und den Krawallo montiert.
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Wilfried!

Der Tausch des Dämpfers alleine wird's nicht tun.......................... in den Wunden der "Selbsterkenntnis" will ich nicht rühren.....schau ma nach vorne

Nach meiner bescheidenen Meinung wird (mit diesem Motor) nur eine größere Operation sinnvolle Ergebnisse bringen:

1.: schau mal, wieviel Blei am Schwanz benötigt wäre....

2. überlege, ob du nicht den Rumpf zwischen Kanzel und Leitwerk abschneidest 🥵 und einfach verlängerst. Ich glaube, es wäre sinnvoll weil du brauchst sowieso Gewicht im Heck, da könnte man dann doch gleich etwas in Richting modernere Auslegung tun......Der fliegt deswegen nicht schlechter, und statt Blei ist halt zumindest teilweise "Rumpfverlängerungsmaterial" eingesetzt. Mit ein wenig Epoxy und Glasfaser ist das auch festigkeitsmäßig absolut kein Problem - das hält richtig gemacht mindestens so gut wie die Kieferleisten😎

3.) Vorne alles entfernen, was nicht gebraucht wird: z. B. Motorträger (vor dem Motor) kürzen, Spritschläuche kürzer fassen, Düsennadel kürzen.. aber das sind nur Pinats..
 

Wilf

User
Schwerpunkt

Grüß' Dich, Rudi,
danke für Deine Checkliste.

Ich habe zuerst einmal das gemacht was leicht geht: Den Dämpfer getauscht, den Überstand der Motorbefestigungs- und der Schalldämpferschrauben abgeschnitten und die Schläuche anders verlegt, damit ich sie einkürzen konnte.
Der Spinner kommt zum Erstflug noch runter. Er ist nur für die Probeläufe noch drauf, damit ich den Elektrostarter anwenden kann. (Die echten Cracks brauchen keinen E-Starter, ich weiß. 😥)

IMG_0788.jpg


Der Schwerpunkt ist jetzt innerhalb des Toleranzbereichs, mit zusätzlichen 10 bis 20 g Blei am (von Anfang an um 2 cm verlängerten Heck) wäre er genau in der Mitte.

Eigentlich wäre der Akromaster damit startklar.
Leider ist der Enya 19 VI in der aktuellen Konfiguration zum Suppenkaspar geworden: Er will seinen Tank einfach nicht leertrinken. Nach ca. 60 Laufsekunden fällt er in der Drehzahl ab und geht schließlich ganz aus. Das tut er sowohl, wenn ich den Tank als Uniflow betreibe, als auch beim Betrieb als normaler Drucktank (Schläuche umgesteckt) und auch mit dem Tank unter Atmosphärendruck.

So kann ich den Akromaster jedenfalls nicht fliegen lassen. Meine erster Verdacht geht in Richtung Motorüberhitzung durch einen hohen Auspuffgegendruck.
Gewichtsmäßig an den Zungendämpfer gebunden, sind die sonstigen Verdächtigen (insbesondere der Tank) auszutauschen und zu prüfen, ob sich das Laufverhalten verbessert.
 
Hallo Wilfried !
Ich meine, der .19er Enya hat das selbe Lochbild wie der .15er OS FP
Teste doch mal, ob der ähnliches verhalten zeigt, dann weisst du obs der Tank oder der Motor ist.
Was aam Tank passieren kann sind vom Biegen zu enge Röhrchen im Tank oder Lötzinn, was da ist, wo es nicht hin soll. Beim Motor würde ich, da er bei den Tests ja Prinzipiell mit dem Dämpfer schon gelaufen ist, darauf tippen, dass der Düsenstock innen verdreckt ist. Gerade bei neuen Tanks kann sich noch ein Flußmittelrest lösen und den Düsenstock verstopfen.
VG,
Sebastian
P.S.: hältst du den Flieger bei den Testläufen auch 90° gedreht, dass der Uniflow die Konstante Saughöhe halten kann ?
Ansonsten sieht es auf den Fotos so aus, als ob du den Überlauf an die Düsennadel angeschlossen hast.. da kann der auch nur sehr kurz laufen..
 
Zuletzt bearbeitet:

Wilf

User
Wie ich inzwischen erfahren durfte, ist der Original-Akromaster für einen Fox Rocket 15 ausgelegt, der - ungedämpft natürlich - minimalistische 113 g in die Waagschale wirft.
Da kommt man mit einem Enya 19 VI, der zwar auch nicht wirklich schwer ist, aber trotzdem die doppelte Einsatzmasse aufweist (Motor mit Kerze 165 g + Venturi 12 g + Seriendämpfer 49 g, in Summe 226 g) schon mal aus dem Gleichgewicht.

Ein Motortausch würde sich als Problemlösung anbieten. Die Krux ist nur, dass die Motorträgerleisten für eine Kubelgehäusebreite von 28 mm angepasst sind. Die landläufigen 2 1/2er haben eine Kurbelgehäustebreite von 25 mm und sind damit um 3 mm schmäler. Genau diese 3 mm Differenz findet man dann auch bei den Anschraubmaßen (19 VI: 36 x 14 mm, MAX 15 FP: 33 x 14,4 mm) wieder.

Mit einem einfachen Austausch ist es nicht getan und jede Verengung der Motorträger bedeutet zusätzliches Gewicht und weitere Bruchstellen. Deshalb versuche ich momentan, mich mit dem Enya zusammen zu raufen.
Das Zusatzblei, das ich bei dieser Lösung am Heck brauche, ist zwar ärgerlich, mit 10 bis 20 g aber nicht gar so viel.

Laut sceptreflight hat der 19 V(!) ein breites Drehmomentmaximum, das etwa bis 10.000 U/min geht und die Höchstleistung steht bei 12.000 Touren an. Daher Propeller von 9x4 (mit Originaldämpfer 13.040 U/min) auf 9x6 gewechselt. Damit erwarte ich Standdrehzahlen um die 10.000 U/min.

P.S.: hältst du den Flieger bei den Testläufen auch 90° gedreht, dass der Uniflow die Konstante Saughöhe halten kann ?
Ansonsten sieht es auf den Fotos so aus, als ob du den Überlauf an die Düsennadel angeschlossen hast.. da kann der auch nur sehr kurz laufen.
Das Durchspülen des Düsenstocks hat keine Verbesserung im Durchlauf des Motors gebracht. Und ja, ich halte das Modell bei den Testläufen mit dem rechten Flügel nach unten. Beim Brettrumpf des Akromasters geht das leicht, weil man den Rumpf gut angreifen kann.

Als nächstes kommt der Tankwechsel an die Reihe. Irgendwie wäre ich enttäuscht, wenn ein anderer Tank das Problem lösen würde. Weil das wäre der unwiderlegbare Beweis, dass meine Lötkünste beim Herstellen von Folientanks mehr als bescheiden sind.

So ganz verkehrt habe ich es meiner Meinung nach nicht gemacht: Die Rohre enden im Tank dort wo sie müssen und treten dort aus dem Tank aus, wo es für die Anschlüsse passt. Lötbatzen gibt es aber auch. Hier der Tank von hinten nach vorne fotografiert:

DSC00898 (3).jpg

Der Rohrverlauf ist so angelegt, dass sich der Tank sowohl als Uniflow-, als normaler Drucktank und auch unter Atmosphärendruck betreiben lässt. Befüllt wird er regelmäßig über die Druckleitung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Wilfried!

Kommte der Auspuffdruck auch wirklich im Tank an, Anschlussnippel kontrolliert?

Auch eine Befüllung des Tank abwechselnd über das Ansaugrohr bzw. das Druckrohr bringt möglicherweise Erkenntnisse
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Befüllen über Druckrohr hab ich oben #293 überlesen.......
 

Wilf

User
Die Abmagerungskur beim Akromaster ist so weit abgeschlossen. Vom Zungenschalldämpfer konnte ich noch vier Gramm runtersägen und runterfeilen:

DSC00931.JPG

Die Auslassöffnungen des Zungenschalldämpfers habe ich mit 5 x d=3 mm auf insgesamt 35 mm² aufgebohrt. Das müsste dann vom Ausblaswiderstand her mit den 28 mm² der 6 mm-Öffnung beim Seriendämpfer ziemlich passen.

An den Leinen war der Akromaster auch schon. Ich konnte den Motor aber nicht zum Laufen bringen:
Der Spannungsregler für die Glühkerze hatte einen Kabelbruch. Zwei neu aus China gekaufte und zwischenzeitlich herbeigeholte Spannungswandler hatten sich als defekt erwiesen.
Schon klar, ohne Glühung springt auch ein Enya nicht an. Deshalb musste ich unverrichteter Dinge wieder abziehen.


Bei Verwendung von Spannungswandlern empfehle ich, die steifen Originalkabel nach Möglichkeit auszutauschen und die Knickstellen beim Kabelaustritt aus dem Gehäuse durch Klebstoffmuffen zu entschärfen:

DSC00934 (2).JPG
 
Hallo Wilfried !
Schau mal hier :

Der hat gerade sein 4. Lebensjahr begonnen - man merkt schon, dass er langam alt wird, hat aber immer noch wumms, wenn man es braucht.
In der zeit hätt ich 3 neue Bleiakkus gebraucht..
Zumal es Graupner ja nicht mehr gibt und ich gar nicht weiss, wo man sonst 2v Würfelzellen herbekommen kann...
 

Wilf

User
Glühkerzenakku

Servus Sebastian,

bei Conrad gäbe es eine ziemlich breite Auswahl an Akkus, darunter auch Blei-Einzeller mit 2 V Nennspannung. Wie Du seinerzeit schon geschrieben hast, sollen diese Rundzellen mit den von Glühkerzen verbratenen Strömen schlecht zurecht kommen und leben nicht lange. Dem 10 Ah Akkus der Fa. Sonnenschein traue ich da mehr zu.
Einen 2V-Bleiakku würde ich nur wählen, wenn eine Komplettierung mit einem Amperemeter vorgesehen ist. So ein Amperemeter mit einem Messbereich bis 5 A hat einen 0R1-Messwiderstand drinnen und bremst die Spannung für sich allein schon je nach Stromfluss um bis zu einem halben Volt herunter. Den Rest muss dann der Leitungswiderstand oder ein zusätzlicher Shunt richten.

Standard sind heute wohl ein bis zwei NiMh-Akkus, letztere meist in Parallelschaltung. Die haben von vorneherein eine kerzenverträgliche Nennspannung von 1,2 V. Im Fesselfluglager schon gesehen, aber nicht so toll finde ich, wenn man an die 1,2 V zusätzlich noch einen Amperemeter dran hängt. Das kostet ebenso Spannung und an der Glühkerze kommen weniger als 1,0 V an. Die meisten Motoren starten aber auch mit dieser schwachen Glühung noch.


Für den Erstflug vom Akromaster 3/2 habe ich mir vom Startprozedere her wirklich das volle Programm gegeben. Vielleicht kann ich durch meine Zeilen dem einen oder anderen Fesselfluganfänger unnötiges Lehrgeld ersparen. Weil, so soll man es bitte genau nicht machen: :

Bei zarten Minusgraden und erfrischt durch den Schneewind von den Bergen habe ich ausgepackt.
Mit dabei ein 12V 8 Ah Bleiakku, der noch knapp 1 Ah abgeben kann, bevor er zusammenbricht. Der Spannungswandler dazu war am Kabel geflickt, wie unter #287 beschrieben. Nicht erkannt hatte ich einen weiteren Wackelkontakt im Inneren des famosen Glühkerzensteckers.
Kerze #1 hat dem ENYA 19 ein paar Spucker entlockt, irgendwann war sie dann durchgebrannt. Kerze Nr. 2 habe ich auch wieder ausgebaut, weil vermeintlich ebenso defekt. Erst bei Kerze Nr. 3 bin ich auf den Wackelkontakt im Stecker drauf gekommen. Unter artistischen Verrenkungen der Hand zum Halten des Fliegers und gleichzeitigem Spannen des Kabels konnte ich den Motor in der Kälte nach kaum einer Stunde zum Anlaufen bewegen.
Ziemlich steif vom langen Knien auf dem Schotter bin ich zu den Leinen jedenfalls mehr gehumpelt als gelaufen. Gescheit eingestellt war der Motor auch nicht.

Fortsetzung folgt.
 
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