Starkes und robustes Servo - Bitte um Tips

So, ich noch einmal, jetzt in Ruhe und Ausführlichkeit! Gelesen hatte ich ja alles bereits. Nochmals vielen Dank.

Zunächst an Kioto, den Uhrensammler: In Uhren wird so gut wie immer die Zykloidenverzahnung angewandt, Du hast sicher versehentlich noch einmal Evolvente geschrieben. Die Evolvente ist bei Uhren eher die Ausnahme und man trifft sie z. B. bei Netzsyncronuhren an, wo vom deren Motor von schnell nach langsam untersetztwird. Bei den alten RFT-Mutteruhren wurde überraschenderweise auch die Evolvente angewandt, hier allerdings von langsam nach schnell.

Zu den Servos: Richtig, eine etwas genauere Kraftangabe wäre schon besser gewesen, als "recht ordentlich stark", also so ab 20 kg/cm aufwärts müssten es schon sein. Der Tip mit den KST-Servos kommt meinen Vorstellung sehr entgegen. Vollmetallgehäuse ist auch erwünscht und wird dort angeboten. Ist gut fest zu montieren und unnachgiebig.

Und jetzt zum Drehen am Servohebel, also dem "Rückwärtsdrehen"; ich verwende jetzt mal zur Vereinfachung diesen Begriff: Ich kenne bis jetzt kein Servo, das beim Rückwärtsdrehen an der Elektronik Schaden genommen hätte, obgleich das nicht der vorgesehene Einsatzzweck, obgleich dies oft auch beim Modelltransport immer wieder vorkommt. Oder auch bei den großen Kunstflugmodellen, wo bei abgeschalteter Anlage die riesigen Ruder von allein nach unten hängen wie ein alter, nasser Lappen.
Was ich meinte, ist, dass sich das Servo, wenn es denn passiert (das Rückwärtsdrehen), beim stromlosen Rückwärtsdrehen nicht so doll dagegenstemmt. Ich habe z. B. uralte C05-Microservos mit Glockenankermotor oder Futaba S9201, dies auch meines Wissens mit Glockenankermotor, da gibt es beim Rückwärtsdrehen so gut wie keinen Widerstand. So, als wäre kein Motor mehr drin, im Gegensatz zu den Servos mit normalem Ferritmotoren, die im stromlosen Zustand ein hohes, magnetisches Rastmoment haben. Die lassen sich z. B. nur (ganz) schwer Rückwärtsdrehen, obgleich es möglich ist.
Bei den KST-Servos habe ich bei deren techn. Daten öfter "Brushless-Motor" gelesen, vllt. sind die wie Glockenankermotoren aufgebaut oder wenn nicht, dass sie vllt. kein großes magnetisches Rastmoment haben, wer weiß ...

Es grüßt Robert
 
... ach noch was, an S_a_S, die Beschleunigung beim Rückwärtsdrehen: die auftretende Beschleunigung/Geschwindigkeit hält sich in Grenzen und ist deutlich langsamer als das Servo von allein arbeiten würde. Es muß also kein Mega-Speed-Servo sein.

Apropos Mega-Speed-Servo: An einem meiner Helis ist von Graupner das Mega-Speed-Servo C4835 von Graupner drin, das war seinerzeit DAS Heckservo schlechthin. Oder von Futaba das 9254-Heckservo, in meinem Three-Dee-NT, beides Servos, die sich fast ohne Widerstand Rückwärtsdrehen lassen, beide mit trägheitsarmen Glockenankermotor ohne Rastmoment.
Das wird auch das Geheimnis der hohen Geschwindigkeit, des spontanen Anlaufes und des spontanen Stehenbleibens sein, das die superschnellen Servos ausmachen. Mit einem schweren Ferritanker im Motor wird das nicht zu erreichen sein, ggf. nur mit großen Strömen.
 

S_a_S

User
... ach noch was, an S_a_S, die Beschleunigung beim Rückwärtsdrehen: die auftretende Beschleunigung/Geschwindigkeit hält sich in Grenzen und ist deutlich langsamer als das Servo von allein arbeiten würde. Es muß also kein Mega-Speed-Servo sein.
Robert,

das mit der Beschleunigung ist relativ - und hängt stark mit der Getriebeauslegung zusammen. Ein hoch übersetztes Getriebe erzeugt beim Drehen auch hoch übersetzte Beschleunigung. Und das Rotormoment erzeugt dann entsprechendes Gegenmoment (das deutlich größer sein kann, als das elektrisch erzeugte Moment des Motors). Bei "langsamen" Servos mit hoher Untersetzung von Motor zu Hebel passiert das dann eher.

Wenn der Anwender immer vorsichtig und nicht ruckartig dreht (also keine große Kraft aufbringt), geht das in der Regel gut.

Grüße Stefan
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten