Taifun Rasant II

Diesen Knatterfex habe ich seinerzeit in unserem örtlichen Spielzeugladen gekauft, schätze Mitte 70er Jahre.

Bild 01.jpg


Er ist bisher wenig gelaufen und noch weniger geflogen.
Das soll jetzt demnächst anders werden, natürlich stilecht in einem hübschen Fesselflieger!

Aber es gibt noch ein Problem: der Kolben läßt sich zwar um den unteren TP bewegen, aber nicht über den oberen. Es fühlt sich an, als säße der Gegenkolben zu weit unten? Die Kompressionsschraube läßt sich in beide Richtungen drehen – zwar ziemlich streng, aber das ist wohl in Ordnung so.

Ich möchte keine übermäßige Gewalt anwenden, aber irgendwie sollte sich der Gegenkolben mal bewegen, oder?
Kriechöl und ATF habe ich eingeträufelt, und der Motor liegt schon auf dem Teller, den ich immer nehme, wenn ich so einen Burschen mal bei etwa 100° C in den Ofen schieben will...

Oder was würdet Ihr als nächstes probieren bzw. empfehlen?

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Grüße aus Hohenlohe - Albrecht
 
Hi, der sieht noch richtig gut aus - ohne Wasserpumpenzangenabdrücke....
Die Kompressionsschraube heraustreten, richtig mit Kriechöl behandeln, evtl. den Gehäusedeckel entfernen, Wärme ist sehr gut, mit einem Lederstreifen(Alter Gürtel o.ä.)den Zylinder abschrauben und mit einem Rundstab ( Holz od. Alu) den Gegenkolben nach oben drücken..
So durchdrehen würde ich nicht, hat mal ein Pleuel gekostet (die gibt es so gut wie nicht mehr).
Dann den Gegenkolben wechselseitig mit dem Rundstab nach unten / oben gangbar machen, +/- 2mm reichen..
Auf die Kupferdichtung am Zyl.fuss achten

Gruß Klaus
 
Moin Klaus,

danke für Deine sachdienlichen Hinweise und ...yes, I do hate WaPuZa-Abdrücke, too!

Aber Du meinst nicht ernsthaft, ich solle die Kompressionsschraube heraustreten, oder ;-)
Da wäre ja die WaPuZa noch gelinde dagegen 💋 ...und mit meinen Birkenstocks käme ich wohl ohnehin nicht weit.

Ansonsten hatte ich auch in die Richtung gedacht und fühle mich nun bestärkt es zu tun.

to be continued.
Viele Grüße - Albrecht
 
Jupp, zumindest nicht bei Modellmotoren.
(obwohl, die ganz kleine Knipex Parallelzange.., aber nicht am Rippenkörper)
Was übrigens ganz gut geht ist so ein Ölfilterschlüssel mit Lederschlaufe. Muss man nur etwas anders nutzen als gedacht, damit der Lederniet nicht das Eloxal killt. Wichtig ist aber Immer : der Kolben muss frei sein, damit man nicht das Pleul abdreht.
Ich würde aber auch erstmal mit Wärme ran.
Mein liebstes Motorenaufweichöl ist inzwischen Liqui Moly HLP22

Viele Grüße,
Sebastian
 
Genau so (s.o.) ging das wie Butter.
Endlich weiß ich, warum ich in einer Ecke allerlei alte Lederriemen aufbewahrt habe...

Bild 02.jpg


Gut aufgewärmt, brav auf die Kupferdichtung aufgepaßt, ein paar nicht sehr kräftige Schläge mit dem kleinsten Hammer, und schon flutschte der Gegenkolben Richtung Kopf, sicherlich so 3-4 mm. In die Gegenrichtung wird es dann wohl leicht mit dem Knebel gehen.

Gibt es denn sonst noch was zu tun, wenn er schon mal offen ist?
Mit dem Knattern warte ich, bis es draußen etwas netter ist.

Nochmal danke an Klaus für die guten Tips.
Grüße aus Hohenlohe - Albrecht
 
Hi, auf dem Kolben/Gegenkolbenboden die Ölkohle so gut es geht entfernen,
geht mit Hartholzstäbchen, dann laufen lassen und sich freuen...
Und die Komp.schraube herausdrehen nicht treten ( scheixx Autokorrektur)

Gruß Klaus
 
Klasse, das macht Hoffnung denn ich habe auch ein paar Patienten.
Sebastian, warum das Liqui Moly HLP22, ist das besonders krichfähig?
Gruß Peter
 
Ja, das ist schon ziemlich dünnflüssig, vor allem in verbindung mit etwas wärme. Der andere Vorteil ist, dass es Buntmetallgeeignet ist( zweithöchste Korrosionsschutzklasse) du bekommst also keine Verfärbungen oder Grünspan. Außerdem scheint es Rizinusverharzungen anzulösen und ist sehr gut erhältlich ( in jedem Baumarkt, Liter ca. 9€)
Das 46er kann man zum einlagern nutzen, aber da habe ich das Druckluftwerkzeugöl lieber.
VG,
Sebastian
 
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