Thermy von Wolfgang Werling

Erstflug absolviert! War einfach nur geil! :D:D:D
Genaueres später...
 
So, nun mal die ausführliche Geschichte meines gelungenen Erstflugs:

Gestern Abend die letzten Einstellungen gemacht, Strom gemessen (43 A im Stand bei Vollgas – Pichler Boost 40 mit Aeronaut 13 x 6,5), 3s3000mAh, Startgewicht fast genau 1,6 Kg.

Heute dann perfektes Wetter, Sonne-Wolken-Mix, 2-3 Bft, Thermik sehr wahrscheinlich. Beim Modellflug-Club als Gastflieger angemeldet und los gings. Start problemlos, hab kurz nachgedrückt, da er mir fast zu steil nach oben ging (senkrecht hochgucken ist nicht so angenehm), dann nach rund 100m Höhe, Motor aus und gleich direkt in einen Bart. Das Vario im Ohr signalisierte deutliches Steigen. Ein paar Trimmklicks (2 Tiefe, 2 Seite, 1 Quer) und der Thermy zog sauber seine Kreise. Erster stiller Freudenschrei.

Die Thermik war recht ordentlich, teils auch etwas turbulent, sodass das erste Trimmen nicht ganz einfach war. Nach ein paar Minuten und guten 200 m Höhe, habe ich dann mal ordentlich angedrückt und den sogenannten Abfangbogentest gemacht. Der Thermy fing sich zu stark ab. Wahrscheinlich also zu große EWD. Gemessen hatte ich gestern 3,5 Grad, aber mit dem V-Leitwerk ist das kaum vernünftig zu messen. Schwerpunkt habe ich bei 84 mm. Was meint ihr – EWD verringern oder Schwerpunkt nach hinten oder von Beidem etwas ?

Dann habe ich Butterfly getestet und festgestellt, dass ich viel zu wenig Tiefe beigemischt hatte – egal, muss ich halt drücken bei der Landung.

Als die Luft sich etwas beruhigt hatte, habe ich mal den Kurvenflug genauer getestet. Mit Seitenruder (ich habe V-Leitwerk) lässt es sich schön flach kreisen und man braucht mit Quer nur wenig korrigieren. Als ich die Kurven mit mehr Querruder geflogen hatte, wurde es manchmal etwas komplizierter. Ab einer gewissen Neigung geht es in langsam geflogenen Kurven dann ziemlich schnell nach innen in die Spirale. Ok, das Verhalten ist natürlich grundsätzlich normal, aber vermutlich passen meine Rudereinstellungen noch nicht optimal. Die in der Anleitung angegebenen Maximalausschläge kann ich teilweise nicht ganz erreichen, aber ehrlich gesagt, brauche ich die auch nicht. Ich lasse die WK mit den Querrudern etwas mitlaufen, aber wie stark und was mit welcher Differenzierung – das muss ich alles noch nach und nach optimieren. Für den Erstflug war es aber schon besser als ich es mir erträumt hatte.

Zwei drei Loops habe ich mir dann noch getraut. Der Thermy nimmt gut Fahrt auf und hat im Rahmen seiner Möglichkeiten sogar einen ganz netten Durchzug (deutlich besser z.B. als mein Schaum-Solius).

Bei der Landung mit Butterfly musste ich dann etwas andrücken und habe daher nach dem Einfahren der WK einen kleinen Hüpfer gemacht, aber die Landung noch sauber hingekriegt.

Zweiter, stiller Jubelschrei !

Was für ein tolles Modell. All die Mühen haben sich gelohnt – ok, der Bau hat auch Spaß gemacht, aber mich mehrfach an meine Grenzen (und auch etwas darüber hinaus) gebracht. Aber die kleinen Baufehlerchen scheinen sich nicht wirklich auf die Flugleistungen ausgewirkt zu haben. Auf jeden Fall bin ich mehr als zufrieden – deutlich mehr!

Das Video vom 25-minütigen Erstflug zeigt den Thermy zu 99% in Fliegenschissgröße, daher habe ich es auf 35 Sekunden zusammen geschnitten :

 
Hallo.

@ Peter

Na siehst Du, kein Streß ;) , Glückwunsch zum Erstflug.
Was die EWD angeht, hast Du das Leitwerk abnehmbar gemacht oder fest verklebt? Wenn es abnehmbar ist, einfach entsprechend unterfüttern (z.B. mit Klebesteifen) bis die EWD passt.
Und ich hatte auch etwas Probleme die EWD mit V-Leitwerk zu messen. Daher habe ich meine EWD-Waage mit einer digitalen Pitchlehre aus der Helifraktion etwas umgerüstet. Das Messgerät selbst ist serienmäßig mit Magneten versehen und abnembar, also auch ideal um fragile und labile Leitwerke zu messen. Den Halter habe ich einfach an die normale EWD-Waage geschraubt, dies muss aber so genau wie möglich gemacht werden. Die Genauigkeit beträgt bei mir +/- 0,1°, richtige Handhabung der EWD-Waage vorausgesetzt.
Um das V-Leitwerk zu messen richte ich den Flieger so gerade wie möglich aus und sicher ihn gegen verrutschen, er soll ja während des Messvorgangs sich nicht bewegen. In das V-Leitwerk lege ich ein rechtwinkliges Brettchen welches in Querrichtung waagerecht sein sollte. Darauf stelle ich dann nur die digitale Pitchlehre die erst einmal den tatsächlichen Winkel anzeigt. Dann wird die Waage "genullt" (zero) , vom V-Leitwerk abgenommen, an der EWD-Waage angebracht und diese an der Tragfläche angebracht. Nun nur noch einfach den Differenzwert ablesen, fertig.
Auch lässt sich der Motorsturz sehr gut mit der digitalen Waage messen, das Teil möchte ich nicht mehr missen.

Gruß Andreas

RIMG1123.JPG RIMG1127.JPG
 
Hallo Andreas,

Danke für die Glückwünsche und die Tipps zur EWD!

So eine EWD-Waage habe ich leider nicht, werde ich mir über kurz oder lang aber besorgen/bauen - finde ich super gemacht, mit der Pitchlehre!

Nochmal ne Frage zur EWD im Plan: da steht an der Tragfläche EW= 2,5 und hinten am Leitwerk 0,5 Grad. Muss ich das addieren, also zusammen 3 Grad oder soll die EWD 2,5 Grad sein ?

Bei 3 Grad liege ich mit meinen 3,5 ja nicht so weit entfernt und werde da erstmal nur ganz vorsichtig was ändern (Leitwerk ist abnehmbar). Fakt ist halt, dass mein Thermy beim Abfangen mit neutralen Rudern ordentlich überzieht (ein leichtes Überziehen wäre mir durchaus sympathisch). Wahrscheinlich nehme ich den Schwerpunkt dann auch noch etwas zurück - aber eins nach dem anderen.
 
Habe gerade die EWD nochmal nachgemessen und komme jetzt auf 1,5 Grad :eek: (habe nichts verändert, außer der Messmethode). Soviel zum Thema Messen :rolleyes:

Bauartbedingt (ich habe den Frästeilsatz) müsste die EWD ja eigentlich passen, daher fange ich jetzt erstmal mit dem Schwerpunkt an und trimme mal in ruhiger Luft. Ich nehme den hinteren der angegebenen Schwerpunkte, also 85 mm und werde dann wahrscheinlich etwas Tiefe trimmen müssen. Dann Abfangbogentest. Und wenn er dann immer noch zu stark abfängt, gehe ich die EWD an.

Ich habe seinerzeit zwar den ganzen Thread gelesen, kann mich aber an solche Details nicht mehr erinnern - gibt es hier Schwerpunktempfehlungen (oder -angaben) jenseits der 85 mm (also nach hinten) ?
 
Hallo.

@ Peter

Die EWD (Einstellwinkeldifferenz) beträgt (+)2,0°. Die Fläche hat (wie von Dir schon erwähnt) zur Rumpfachse einen EW (Einstellwinkel) von (+)2,5° und das Leitwerk einen EW von (+)0,5°.
2,5° - 0,5° = 2,0° (Differenz zwischen HLW und Tragfläche = EWD)

Die von Dir gemessenen 1,5° passen auch zur Fluggeschwindigkeit auf dem Video, ich fand es ziemlich flott, mein Thermy ist nicht ganz so schnell, kann mich aber auch täuschen.
Bei 1,5° EWD und den SP bei 82mm müsstest Du eigentlich etwas auf Höhe trimmen.
Wenn Du bei gleichbleibender EWD den SP zu weit nach hinten nimmst ( 85mm => ) wird der Flieger schwanzlastig (instabiles Flugverhalten) und fängt sich beim Abfangtest noch stärker ab.
So jedenfalls meine Erfahrung.
Beim Abfangtest darfst Du auch nicht vergessen das der Thermy ein Profil hat welches seinem Namen entspricht, überschüssige Fahrt wird dementsprechend in Auftrieb umgesetzt. Du kannst nicht verlangen das er sauber abfängt um dann ohne folgenden Aufschwung waagerecht weiterfliegt, die überschüssige Fahrt muss erst abgebaut sein. Klar kann man so lange herumtüfteln bis er dies eventuell macht, nur wirst Du dann im Normalflug nicht mehr die gewünschten Flugleistungen erzielen (wie war das noch mit der eierlegenden Wollmilchsau ;) ?)

Ich habe mit Flz-Vortex eine Berechnung mit 1,5° EWD gemacht, danach müsste der SP bei ca. 89mm liegen. Bei 2,0° EWD stimmt der berechnete SP von Flz-Vortex mit dem SP der Bauanleitung überein.

Aber versuch erst einmal die EWD von deinem Thermy genau zu messen, dann kann man besser eine Entscheidung treffen.

Gruß Andreas
 
Hallo.

@ Peter

Die EWD (Einstellwinkeldifferenz) beträgt (+)2,0°. Die Fläche hat (wie von Dir schon erwähnt) zur Rumpfachse einen EW (Einstellwinkel) von (+)2,5° und das Leitwerk einen EW von (+)0,5°.
2,5° - 0,5° = 2,0° (Differenz zwischen HLW und Tragfläche = EWD)
Ah, ok, jetzt hab ich es kapiert :D

Die von Dir gemessenen 1,5° passen auch zur Fluggeschwindigkeit auf dem Video, ich fand es ziemlich flott, mein Thermy ist nicht ganz so schnell, kann mich aber auch täuschen.
Bei 1,5° EWD und den SP bei 82mm müsstest Du eigentlich etwas auf Höhe trimmen.
Das kann täuschen. In der vorletzten Einstellung bin ich mit Rückenwind und etwas Andrücken übern Platz geflogen. Aber ich hatte auch manchmal das Gefühl, dass ich noch etwas Höhe hätte trimmen können, nur hätte er sich dann beim Abfangtest noch stärker aufgebäumt.

Beim Abfangtest darfst Du auch nicht vergessen das der Thermy ein Profil hat welches seinem Namen entspricht, überschüssige Fahrt wird dementsprechend in Auftrieb umgesetzt. Du kannst nicht verlangen das er sauber abfängt um dann ohne folgenden Aufschwung waagerecht weiterfliegt, die überschüssige Fahrt muss erst abgebaut sein.
Ja, leuchtet ein. Ein gemäßigter Aufschwung wäre ja auch ok, aber es ging schon recht kräftig nach oben.

Aber versuch erst einmal die EWD von deinem Thermy genau zu messen
Tja, da liegt ja mein Problem. Wenn ich erst 3,5 und dann 1,5 Grad messe, dann mache ich da offensichtlich irgendwas nicht ganz richtig. Egal, ich werde jetzt erstmal noch ein paar Flüge mit verändertem Schwerpunkt machen. Er fliegt ja jetzt schon sehr ordentlich - der Rest ist Feintuning. Danke auf jeden Fall für deine Untestützung !
 
Servos?

Servos?

Hallo

sehr schöne Flieger sind hier schon zu sehen! Ich bin leider noch nicht ganz so weit...aber es wird langsam.

Mich würde interessieren, was ihr vom Servo Graupner DES 488 BB MG für den Thermy haltet.
http://www.graupner.de/de/products/01642515-4b83-448d-8515-ba6d5e0a3d9d/7919/product.aspx

Die technischen Daten:
  • Stellmoment 4,8V ca. 26 N/cm
  • Stellmoment 6,0V ca. 31 N/cm
  • Haltemoment 4,8V ca. 52 N/cm
  • Haltemoment 6,0V ca. 58 N/cm
  • Stellzeit 4,8V ca. 0,09 Sek/40°
  • Stellzeit 6,0V ca. 0,08 Sek/40°
  • Gewicht ca. 11,5 g
 
Hallo

sehr schöne Flieger sind hier schon zu sehen! Ich bin leider noch nicht ganz so weit...aber es wird langsam.

Mich würde interessieren, was ihr vom Servo Graupner DES 488 BB MG für den Thermy haltet.
http://www.graupner.de/de/products/01642515-4b83-448d-8515-ba6d5e0a3d9d/7919/product.aspx

Die technischen Daten:
  • Stellmoment 4,8V ca. 26 N/cm
  • Stellmoment 6,0V ca. 31 N/cm
  • Haltemoment 4,8V ca. 52 N/cm
  • Haltemoment 6,0V ca. 58 N/cm
  • Stellzeit 4,8V ca. 0,09 Sek/40°
  • Stellzeit 6,0V ca. 0,08 Sek/40°
  • Gewicht ca. 11,5 g

Hallo!

Werden sicher passen, ich habe diese Eingebaut--Servo DES 428 BB, MG 9 mm--bin sehr zufrieden damit!

lg

Wolfgang
 
Servoeinbau

Servoeinbau

Ok Danke für die Einschätzung, dann werde ich mal die 488er versuchen.

Noch eine Frage zum Servoeinbau im Rumpf: Im Plan ist die Position für die Servos hinter Spant 5 gezeichnet. Warum denn soweit hinten? Wo doch vor Spant 5 genug Platz wäre und man die Bowdenzugrohre auch noch gut am Spant befestigen könnte.

Ich dachte immer solche Komponenten möchte man eigentlich nicht hinter dem Schwerpunkt einbauen. Würde mich einfach interessieren warum hier die hintere Position gewählt wurde.

Ich glaube allerdings hier auch schon Fotos gesehen zu haben, auf denen die Servos vor Spant 5 eingebaut waren.
 
Ok Danke für die Einschätzung, dann werde ich mal die 488er versuchen.

Noch eine Frage zum Servoeinbau im Rumpf: Im Plan ist die Position für die Servos hinter Spant 5 gezeichnet. Warum denn soweit hinten? Wo doch vor Spant 5 genug Platz wäre und man die Bowdenzugrohre auch noch gut am Spant befestigen könnte.

Ich dachte immer solche Komponenten möchte man eigentlich nicht hinter dem Schwerpunkt einbauen. Würde mich einfach interessieren warum hier die hintere Position gewählt wurde.

Ich glaube allerdings hier auch schon Fotos gesehen zu haben, auf denen die Servos vor Spant 5 eingebaut waren.
Platz dürfte so oder so genug vorhanden sein. Es hängt aber ein wenig davon ab, wie schwer Motor und Akku sind. Wenn du einen schweren Motor und einen großen Akku nimmst, ist es schon nicht so schlecht, wenn die Servos nicht so weit vorne sind. Allerdings macht das auch nicht allzu viel aus, daher habe ich mich für die Variante entschieden, wo ich den meisten Platz habe, damit ich verschieden große Lipos nehmen kann. Wenn du z.B. einen schweren Lipo nimmst, der etwas nach hinten muss, kann das selbst in dem riesigen Rumpf plötzlich eng werden, wenn die Servos zu weit vorne sind. Sollte aber nur vorkommen, wenn du einen sehr schweren Motor hast. Wenn du eher auf leicht gehst, macht das schon Sinn, die Servos weiter nach vorne zu setzen.
 
Platz dürfte so oder so genug vorhanden sein. Es hängt aber ein wenig davon ab, wie schwer Motor und Akku sind. Wenn du einen schweren Motor und einen großen Akku nimmst, ist es schon nicht so schlecht, wenn die Servos nicht so weit vorne sind. Allerdings macht das auch nicht allzu viel aus, daher habe ich mich für die Variante entschieden, wo ich den meisten Platz habe, damit ich verschieden große Lipos nehmen kann. Wenn du z.B. einen schweren Lipo nimmst, der etwas nach hinten muss, kann das selbst in dem riesigen Rumpf plötzlich eng werden, wenn die Servos zu weit vorne sind. Sollte aber nur vorkommen, wenn du einen sehr schweren Motor hast. Wenn du eher auf leicht gehst, macht das schon Sinn, die Servos weiter nach vorne zu setzen.

Da gebe ich Peter Recht.

Dazu möchte ich noch aus eigener Erfahrung meinen Senf dazu geben.
Ich habe meine Servos nach Bauplan eingebaut, also hinter Spant 5. Bespannt ist mein Thermy mit schweren Oracover. Verbaut sind insgesamt 6 Servos mit Metallgetriebe a' 23 Gramm, die alle hinter dem SP liegen. Auch der größte Teil der Bespannfolie liegt hinter dem SP und in Verbindung mit den auch nicht gerade leichten Servos läppert sich das.
Fazit: Trotz 177g Motor und 60A Regler muss der 220g schwere Akku gleich hinter dem Motor plaziert werden damit der SP stimmt.
Ok, ich hätte die Servos noch locker vor Spant 5 setzen können, da sprich zumindest bei mir aber etwas dagegen, die Länge der Bowdenzüge. Ich habe jetzt schon das Problem das bei starker Wärme (besonders beim Transport im Auto) sich die Bowdenzüge ausdehnen. Anfangs hätte das fast zum Absturz direkt nach dem Start geführt, ich hatte zwar einen Rudercheck gemacht, aber nicht die genaue Stellung der Leitwerksruder überprüft. Seitdem kontrolliere ich nun immer die Höhenruderstellung vor dem Start, bei den Wölbklappen und Querrudern habe ich keine Probleme, da diese ja nur über kurze Stahldrahtstangen angelenkt werden. Auch muss ich, wenn die Züge sich bei Sonneneinstrahlung am Boden gedehnt haben, im Flug nach und nach wieder zurücktrimmen, in 100-300m Höhe ist es wesentlich kühler.
Ich muss aber auch gestehen das ich wegen der Leichtgängigkeit (Die Bowdenzugrohre sind am Rumpfaustritt leicht gebogen) beidseitig nur die ersten 10cm die Seele mit Stahldraht gegen knicken verstärkt habe. Man kann auch über die komplette Länge einen Stahldraht in die Seele einziehen, nur sollte der Bowdenzug dann so gerade wie möglich eingebaut werden, etwas zu doll gebogen, und es wird dann wegen dem durchgängigen Stahldraht zu schwergängig. Der Vorteil ist aber bei Wärmeeinfluss die geringere Empfindlichkeit bezüglich Wärmeausdehnung.

MeinTipp, falls das Modell noch nicht bespannt und die Komponenten noch nicht fest verbaut sind: erst einmal alles provisorisch einsetzen und grob den SP prüfen. Berücksichtigen das nach dem bespannen der Akku noch nach vorn verschoben werden muss. Wenn möglich die Servos hinter Spant 5 einbauen, Ruderanlenkung so Kurz wie möglich halten.

Gruß Andreas
 
Thermy CG

Thermy CG

So, nun mal die ausführliche Geschichte meines gelungenen Erstflugs:

Gestern Abend die letzten Einstellungen gemacht, Strom gemessen (43 A im Stand bei Vollgas – Pichler Boost 40 mit Aeronaut 13 x 6,5), 3s3000mAh, Startgewicht fast genau 1,6 Kg.

Heute dann perfektes Wetter, Sonne-Wolken-Mix, 2-3 Bft, Thermik sehr wahrscheinlich. Beim Modellflug-Club als Gastflieger angemeldet und los gings. Start problemlos, hab kurz nachgedrückt, da er mir fast zu steil nach oben ging (senkrecht hochgucken ist nicht so angenehm), dann nach rund 100m Höhe, Motor aus und gleich direkt in einen Bart. Das Vario im Ohr signalisierte deutliches Steigen. Ein paar Trimmklicks (2 Tiefe, 2 Seite, 1 Quer) und der Thermy zog sauber seine Kreise. Erster stiller Freudenschrei.

Die Thermik war recht ordentlich, teils auch etwas turbulent, sodass das erste Trimmen nicht ganz einfach war. Nach ein paar Minuten und guten 200 m Höhe, habe ich dann mal ordentlich angedrückt und den sogenannten Abfangbogentest gemacht. Der Thermy fing sich zu stark ab. Wahrscheinlich also zu große EWD. Gemessen hatte ich gestern 3,5 Grad, aber mit dem V-Leitwerk ist das kaum vernünftig zu messen. Schwerpunkt habe ich bei 84 mm. Was meint ihr – EWD verringern oder Schwerpunkt nach hinten oder von Beidem etwas ?

Dann habe ich Butterfly getestet und festgestellt, dass ich viel zu wenig Tiefe beigemischt hatte – egal, muss ich halt drücken bei der Landung.

Als die Luft sich etwas beruhigt hatte, habe ich mal den Kurvenflug genauer getestet. Mit Seitenruder (ich habe V-Leitwerk) lässt es sich schön flach kreisen und man braucht mit Quer nur wenig korrigieren. Als ich die Kurven mit mehr Querruder geflogen hatte, wurde es manchmal etwas komplizierter. Ab einer gewissen Neigung geht es in langsam geflogenen Kurven dann ziemlich schnell nach innen in die Spirale. Ok, das Verhalten ist natürlich grundsätzlich normal, aber vermutlich passen meine Rudereinstellungen noch nicht optimal. Die in der Anleitung angegebenen Maximalausschläge kann ich teilweise nicht ganz erreichen, aber ehrlich gesagt, brauche ich die auch nicht. Ich lasse die WK mit den Querrudern etwas mitlaufen, aber wie stark und was mit welcher Differenzierung – das muss ich alles noch nach und nach optimieren. Für den Erstflug war es aber schon besser als ich es mir erträumt hatte.

Zwei drei Loops habe ich mir dann noch getraut. Der Thermy nimmt gut Fahrt auf und hat im Rahmen seiner Möglichkeiten sogar einen ganz netten Durchzug (deutlich besser z.B. als mein Schaum-Solius).

Bei der Landung mit Butterfly musste ich dann etwas andrücken und habe daher nach dem Einfahren der WK einen kleinen Hüpfer gemacht, aber die Landung noch sauber hingekriegt.

Zweiter, stiller Jubelschrei !

Was für ein tolles Modell. All die Mühen haben sich gelohnt – ok, der Bau hat auch Spaß gemacht, aber mich mehrfach an meine Grenzen (und auch etwas darüber hinaus) gebracht. Aber die kleinen Baufehlerchen scheinen sich nicht wirklich auf die Flugleistungen ausgewirkt zu haben. Auf jeden Fall bin ich mehr als zufrieden – deutlich mehr!


Hallo, Gratuliere zum erst Flug. Am plan steht das die CG zwischen 82 und 85 mm sein soll. Kannst du mir verraten was für ein CG du eingestellt hast. Ich will denn Thermy erhe gemütlich fliegen.
 
Hallo, Gratuliere zum erst Flug. Am plan steht das die CG zwischen 82 und 85 mm sein soll. Kannst du mir verraten was für ein CG du eingestellt hast. Ich will denn Thermy erhe gemütlich fliegen.
Ich bin mit dem CG minimal zurückgegangen, also vielleicht 85 mm. Aber son richtigen Feintrimm habe ich noch nicht gemacht, da ich bisher erst drei mal in der Luft war und das jeweils bei stark thermischen Bedingungen. Da kann ich einfach nicht sauber trimmen, weil es entweder steigt oder säuft - beides verfälscht den Trimm. An irgendeinem ruhigen Sommerabend bekomme ich das vielleicht mal hin. Vielleicht muss ich auch noch an der EWD was machen.

Aber eigentlich bin ich für solche Test- und Trimmflüge viel zu faul und lass ihn vielleicht einfach so wie er ist - mal sehen. Man könnte auch sagen, dass ich nicht unbedingt ein Trimm-Profi bin ...
 
Thermy Erstflug.

Thermy Erstflug.

Bin gerade zurück von Thermy erst Flug. Alles super gelaufen. Trimm korrekteren war fast nicht notwendig. Ich bin begeistert!!!
Looping, roll usw. sind wirklich sehr exakt, und stabile sowie normal Flug.
Muss nur auf Thermik wetter warten.
Dieser Flugzeug kann mann wirklich empfehlen.
 
Bin gerade zurück von Thermy erst Flug. Alles super gelaufen. Trimm korrekteren war fast nicht notwendig. Ich bin begeistert!!!
Looping, roll usw. sind wirklich sehr exakt, und stabile sowie normal Flug.
Muss nur auf Thermik wetter warten.
Dieser Flugzeug kann mann wirklich empfehlen.
Glückwunsch!
Bilder, Videos ?

Ich handle immer nach dem Motto: kein Erstflug ohne Video - könnte ja gleichzeitig der letzte sein ;)
 
Hallo.

@ Peter

Na siehst Du, kein Streß ;) , Glückwunsch zum Erstflug.
Was die EWD angeht, hast Du das Leitwerk abnehmbar gemacht oder fest verklebt? Wenn es abnehmbar ist, einfach entsprechend unterfüttern (z.B. mit Klebesteifen) bis die EWD passt.
Und ich hatte auch etwas Probleme die EWD mit V-Leitwerk zu messen. Daher habe ich meine EWD-Waage mit einer digitalen Pitchlehre aus der Helifraktion etwas umgerüstet. Das Messgerät selbst ist serienmäßig mit Magneten versehen und abnembar, also auch ideal um fragile und labile Leitwerke zu messen. Den Halter habe ich einfach an die normale EWD-Waage geschraubt, dies muss aber so genau wie möglich gemacht werden. Die Genauigkeit beträgt bei mir +/- 0,1°, richtige Handhabung der EWD-Waage vorausgesetzt.
Um das V-Leitwerk zu messen richte ich den Flieger so gerade wie möglich aus und sicher ihn gegen verrutschen, er soll ja während des Messvorgangs sich nicht bewegen. In das V-Leitwerk lege ich ein rechtwinkliges Brettchen welches in Querrichtung waagerecht sein sollte. Darauf stelle ich dann nur die digitale Pitchlehre die erst einmal den tatsächlichen Winkel anzeigt. Dann wird die Waage "genullt" (zero) , vom V-Leitwerk abgenommen, an der EWD-Waage angebracht und diese an der Tragfläche angebracht. Nun nur noch einfach den Differenzwert ablesen, fertig.
Auch lässt sich der Motorsturz sehr gut mit der digitalen Waage messen, das Teil möchte ich nicht mehr missen.

Gruß Andreas

Anhang anzeigen 1164717 Anhang anzeigen 1164718



Hallo Andreas,
Ich habe dein EWD Waage bewundert und möchte auch sowas bauen. es sieht nicht so schwere aus. Als Anhaltspunkt, könntest du die grob Abmessung die Rohren und Holzteil mir bekannt geben. Rohren Abstand wurde mich auch helfen. Ich weiß das alles sehr trivial ist aber es ist immer besser ein gut funktionierendes teil zu kopieren als herum zu experimentieren.
Herzlich dank im voraus.
 
Hallo Paul.
Die Rohre sind 10mm Alurohre aus dem Baumarkt. Das Holz ist Hartholz, dieses sollte aber sehr genau zugesägt und gebohrt sein. Besonders die verschiebbaren Messarme links und rechts müssen so genau wie möglich die gleichen Abmessungen haben, wenn nicht sind Fehlmessungen vorprogrammiert. Meine Holzstücke waren exakt gleiche Reststücke aus einer Möbeltischlerei, genauer ging es nicht ;). Um die Löcher bei jedem Stück gleich bohren zu können habe ich an der Standbohmaschiene Anschläge befestigt. Das linke und rechte Stück habe ich dann exakt übereinandergelegt und die Keilförmigen Ausschnitte in einem Rutsch an einer Bandsäge ausgesägt, so sind beide Ausschnitte exakt gleich und auch auf gleicher Höhe (wichtig). Dann noch die Holzstücke über den Bohrungen auftrennen, Bohrungen für die Klemmschrauben anbringen und den Halter für das Messgerät am Mittelstück anbringen und mit Hilfe einer guten Wasserwaage ausrichten.

Wie groß oder klein man es baut ist fast egal, hängt hauptsächlich von den zu messenden Modellen ab. Mit meiner EWD-Waage kann ich mit den 500mm langen Rohren Flächen mit einer Tiefe von 55mm bis max. 440mm messen. Bei Verwendung von längeren Rohren geht noch mehr, aber nicht zu viel, sonst wird es zu instabil und verwindet beim messen.

Falls es Dir doch zu aufwändig sein sollte eine EWD-Waage exakt zu bauen kann ich Dir noch dies hier empfehlen, ist bei richtiger Anwendung sehr genau und man braucht nur eine plane Unterlage und ein Messlineal: http://www.rc-network.de/magazin/trickkiste/trick05/trick05.html

Gruß Andreas
 
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