Trockenen Walbro mit Tanküberdruck anfüttern?

Hardy

User
Das Problem mögen einige kennen, wenn man sich bei einen Trockenen Benziner einen Wolf kurbelt bis er das erste mal ordentlich Sprit saugt. Löchlein in der Chokeklappe ist schon zugelötet. Bisschen Sprit in den Vergaser spritzen bringt auch nicht das meiste.

Nun frage ich mich, so wie ich die Walbro (-ähnlichen) Vergaser verstehe, wenn ich beim vorsichtigen Betanken mit der Handpumpe kurzzeitig die Tankentlüftung verschliesse, sollte der im Tank enstehende Überdruck nicht Sprit durch die Vergaserzuleitung treiben und somit die Ansaugprobleme lösen?

Die Schlauchverbindungen im Modell sollten natürlich gut gesichert sein...

Gruß,
Hardy
 

atze1964

User
so ein leichter Überdruck (0,1 bar) hilft schon, wenn Du trotzdem den Choke schliesst und etwas den Vergaser öffnest.
Dann kommt der Sprit von selbst zum Vergaser bem Anwerfen.
 

Hardy

User
Das könnte ich ja mal ausprobieren, einfach 'nen langen Schlauch an die Entlüftung hängen und beim Ankurbeln reinpusten...
 

Bernd Langner

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Teammitglied
HAllo

Wenn Ihr meint
Hier mal die Funktion erklärt
Wenn die Membranen trocken sind rührt sich da gar nichts und man drückt gegen das Nadelvenitl.
Ist der Motor trocken oder die Geschwindigkeit zu gering entsteht auch zu wenig Unterdruck im Ansaugtrakt um die Regelmembrane
zu bewegen.

Ich hänge mal ein PDF an wo die Funktion erklärt wird.
Aber wie das so ist jeder darf seine eigenen Erfahrungen sammeln auch wenn sie steinig sind :D

Gruß Bernd
 

Anhänge

  • type48.pdf
    507,5 KB · Aufrufe: 203
Zuletzt bearbeitet:
Genau! Anfüttern mit dem Geschmeidigmachen der Membran. Genau wie Bernd es beschreibt. Membran ausbauen und über Nacht in Kraftstoff einlegen, oder erneuern und vorher einlegen. Funktioniert in aller Regel.

Methanol for ever find`ich gut.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo
Wenn sie zu hart sind hilft einlegen auch nichts mehr habe ich letztes Jahr
mit meinem MVVS erlebt. Da hilft dann nur austauschen.

Da war es bei Start genau umgekehrt dreimal Motor durchdrehen und der Motor
war heillos abgesoffen. Die Regelmembrane war so eingetrocknet das das Nadelventil offen stand.

Hauptproblem ist der Ethanolanteil in den Kraftstoffen von der Tanke das vertragen die Membranen
nicht wenn Sie trocken werden. Ein Kettensäge verhält sich da anders da steht meisten noch Sprit drinne bzw im Vergaser.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:

postler

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Habe auch die Erfahrung gemacht, dass Einlegen in Spritz nichts bzw. max. kurzzeitig etwas bringt.
Wegen ein paar Euro für eine neue Dichtung lohnt der Ärger nicht...
Ich bin vor ein paar Jahren auf Aspen Sprit umgestiegen und hatte seit dem keine Probleme mehr mit verhärteten Membranen.
Ansonsten würde ich wie Tonic Clark empfohlen hatte, Sprit mit möglichst wenig Ethanolanteil (z.B. Aral Ultimate 102), fliegen.

Gruß Heinrich
 
Stimmt, die Erfahrungen decken sich mit meinen.
 

akafly

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habe gute Erfahrunge damit gemacht: Drucknippel am Deckel der Regelmembrane befestigen, Schlauch dran und "daran nuckeln", sprich pulsierend drücken und ziehen, das erzeugt eine gute Pumpwirkung und beult zugleich die Membrane abwechselnd schön in beide Richtungen. Mit dem Mund erzeugt man nur kleine Drücke und macht keinen Schaden an der Membrane. Dabei genüßlich über den Rumpf zum Spritschlauch schielen, dann haben die anderen gleich noch ihren Spaß. Der Trick rettet meist den Flugtag. Wenn das öfter nötig wird, Membrane tauschen.
Gruß Rene
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Rene

Gar nicht so abwegig früher hatten die Deckel in der Mitte ein Loch (17).
Vorsichtig mit einen stumpfen Gegenstand auf die Membrane drücken (meistens ist da auch der Niet für das Hebelchen)
und man konnte mit der Pumpe Sprit in die Kammer drücken bzw bis in den Motor.

Walbro.JPG


Gruß Bernd
 

akafly

User
Hallo Bernd,
funktionsbedingt muss da immer ein Loch (17) sein (oder zumindest eine etwas versteckte Verbindung mit der Umgebung), damit die Membrane von außen den Umgebungsdruck erhält.
Da man den Umgebungsdruck möglichst aus der Nähe des Ansaugtrichters zuführt, mache ich dafür gerne einen Schlauchnippel an den Reglerdeckel. Der bietet sich dann an für meinen "Nuckeltrick". Der erzeugte Unterdruck überträgt sich über die Membrane und saugt Sprit durch die in Flussrichtung liegenden Förderpumpenventile. Mit erzeugtem Überdruck drückt man Sprit durch die Düsen in den Ansaugtrakt und öffnet das Reglerventil für den nächsten Saughub. Bei schnellem Druckwechsel überwiegt die Vorwärtsmenge die zurückgedrückte Menge deutlich, zu sehen an der Bewegung im Spritschlauch (und die Membrane wird dabei oft wieder etwas geschmeidig).
Das klappt vielleicht nicht bei jedem Vergaser: Ausprobieren, also: Nuckelt mal!;)
Gruß Rene
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Rene
Natürlich hat jeder Deckel ein Loch manche sogar ab Werk ein Nippel
Nur heute sind sie mehr am Rand als in der Mitte.

Atmosphärischer Druck reicht den die Regelmembrane soll nur Druckunterschiede
ausgleichen wenn sich die Arbeitshöhe des Motors ändert so brauch man nicht an
den Nadeln nachregeln.

Gruß Bernd
 

mannikla

User
Hallo,
zum Glück trage ich meinen Scheitel bis zu den Ohren, denn sonst wäre ich jetzt ziemlich wuschelig - nach Rene's Nuckelanleitung.
Bevor ich jetzt aber laut polternd behaupte, das Nuckeln kann nicht funktionieren ( wenn wir vom gleichen reden - Regelmembran ist die, welche das Nadelventil öffnet. Die Pumpenmembrane mit den beiden Flatterventilen sitzt vor der Regelmembrane. Klar - mit Druck vom Tank her kann/könnte man Sprit vom Tank her mit etwas Druck durchdrücken - wenn da nicht das fiese kleine Nadelventil wäre, welches ein weiteres Duchkommen für den Sprit unmöglich macht, es sei denn - es wird entweder mit Bernd's Mittellochhebeltrick oder Rene's Nuckeltrick geöffnet. Und noch was zum sicheren Verständnis - Nuckeln ist die entgegengesetzte Flussrichtung wie pusten.... :-) ) Ich werd extra einen Motor auf den Prüfstand schrauben ( da sind gerade aus dem Grund der visuellen Spritsäulenwanderschaftbeobachtung, nur transparente Schläuche dran ) und mir einen Abnuckeln - nur so aus Neugierde.
Ich bin leicht am zweifeln, ob durch's Nuckeln an Bernd's Mittelöffnung am Regelmembrandeckel, welchen Rene mit einem Nippel vesehen hat, so viel Unterdruck an der Regelmenbran entsteht, das sich - nur durch den Unterdruck - das federbelastete Nadelventil öffnet und so der Unterdruck durch die beiden Pumpenflatterventile Sprit vom Tank nachziehen kann.
Gruss Klaus

PS: während ich hier schreib und mir gedanklich einen abnuckel - könnt ich mir vorstellen - wenn das Nuckeln multifunktional wäre und auch kurze Pust Impulse beinhaltet, der Spritschlauch noch voll ist und der Tanklevel höher liegt als der Vergaser - dann könnte sich evtl. während der kurzen Pustimpulse das Nadelventil öffnen und mit Unterschtützung vom hydrostatischen Druck etwas Sprit zum Vergaser fliesen - aber das hätte mit einer trockenen Membran nix mehr zu tun....
 
Klaus, moin. Das "Nuckeln" wurde doch weiter vorn schon genau beschrieben. Da heisst es explizit: nuckeln durch abwechselndes saugen und pusten in hoher Frequenz.
Bis dann in Wehrheim.....
Gruß, Leif
 

Hardy

User
Hat jemand Erfahrung wie stark Druckunterschiede zwischen Ansaugtrichter und Regelmembranluftloch tatsächlich die Laufeigenschaften eines Motors beeinflussen?

Ich habe einen schlecht zugänglichen Heckvergaser mit Ansaugtrichter, der hinter den Motorspant reicht, also Rumpfansaugung. Zur Nuckelmanipulation der Regelmembran müsste ich einen permanenten Schlauch zur Rumpfaussenseite verlegen. Im Rumpf herrsch, glaube ich, eher Überdruck durch von vorne reindrückenden Fahrtwind; an der Rumpfaussenseite, wie an einer Tragflächenoberseite, eher Unterdruck?

Meine Gedanken gehen jetzt in die Richtung, falls dieser Druckunterschied nicht so wild ist, nach dem Tanken zwei Druckschläuche an Tankentlüftung und Regelmembrannuckelschlauch anzuschliessen und, mit T-Stück und Kolbenspritze, Druck auf beide zu geben. So würde das Regelventil geöffnet und, durch den Tanküberdruck, der Vergaser einmal schön geflutet. Könnte das Praxistauglich sein?
 

akafly

User
Um das mal zu verdeutlichen: die Reglernadel hat etwa 3 mm Durchmesser, die Reglermembrane z.B. 20 mm und damit 40 bis 50 mal mehr Fläche. Dank dieses großen Flächenverhältnisses kann der Regler mit wenigen mbar (aus dem Strömungsunterdruck im Ansaugkanal) über das Regelventil den Zulauf aus dem viel größeren Pumpenförderdruck steuern. Strömungsunterdrücke im Vergaser bewegen sich im Bereich von wenigen zig-mbar, das Gemisch soll aber stets ausreichend genau stimmen. Ein Flugmodell bewegt sich mit über 100 km/h bei Staudrücken in ebenfalls diesem zig-mbar-Bereich. Erhält der Vergaser nun seinen Umgebungsdruck vor dem Brandschott im Staudruckbereich der Motorhaube, aber liegt der Ansaugtrichter im Rumpf, arbeitet die Druckregelung nicht mehr richtig und es kommt häufig zu Problemen mit der Gemischeinstellung. Der Umgebungsdruck für die Reglermembrane sollte deshalb immer der unmittelbaren >>Umgebung des Ansaugtrichters<< entsprechen, eben weil Modelle sich bewegen, Staudrücke erzeugen und diese um das Modell sowie hinter Spanten im Modell variieren.
Gruß Rene
 

mannikla

User
Hallo,
Die Erklärung des Nuckelns hatte ich nicht gelesen bzw. überlesen. Sorry.
Ich werde das sicher mal austesten, weil es klar ist, das man beim Pusten das Nadelventil öffnen kann, ich aber keinen Anlass finde, der dabei auch noch Sprit ansaugen sollte.

@Hardy - Druck auf den Tank ist ein bisschen ein heisses Eisen - der Druck durch das Volumen einer kleinen Kolbenspritze verpufft in einem Benzintank. Kannst du als Trockenübung an einem Tank durchexerzieren.
Den Druck beim Betanken durch eine geschlossenen Entlüftung lässt den Tank aufblähen und reisst evtl. die Tankhalterung kaputt. Erfahrungswert...
Die schnellste Lösung war bisher immer - mit einem kleinen Röhrchen ein paar ml Kraftstoff bei ganz geöffneter Choke und und Gasklappe in den Ansaugkanal spritzen, Choke zu, Gasklappe bleibt auf Vollgas, Flieger natürlich gesichert und dann starten. Durch die eingespritze Menge brauch es ein paar Schläge bis das Gemisch stimmt, dann läuft der Motor an und läuft einige Umdrehungen und nimmt dir das Pumpen und Nadelventil öffnen ab.
Hat an meinem 140er Valach funkioniert ( da hat allerdings das Choke Servo die Klappe nicht ganz geschlossen ) und an einem ZG 45 nach Membranwechsel. An einem uralten 3W60 nach 10 jähriger Betriebspause, an einem 54 Solo nach über 30jähriger Betriebspause.

Versuch macht kluch...
Gruss Klaus
 
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