Hallo,
wir bieten nun seit mehr als 15 Jahren Varios auf 433 Mhz und seit einiger Zeit auch für Futaba SBus2, Jetisender und Hott an.
Ich fliege nun seit 17 Jahren mit Vario habe in den letzten Monaten intensive Erfahrungen mit den Rückkanal- Systemen gemacht, deshalb
ein paar Anmerkungen zum Thema Vario 433 Mhz /Rückkanal.
1. Bei 433 Mhz Varios fliegen die Allermeisten auch mit einer künstlichen Verzögerung von knapp unter einer Sekunde.
Technisch ist das fast verzögerungsfrei möglich, aber die Verzögerung dient dazu ein ruhigeres und damit leichter interpretierbares Variosignal zu bekommen.
2. Dass man bei einem Flachen Winkel das steigen zuerst sieht und dann das Vario erst Signal gibt, ist für die Praxis ohne jegliche Bedeutung.
Wird zwar gerne von Variogegnern als Argument gebracht, aber das stimmt eben schon nicht mehr, wenn Horizont oder Gebäude als Vergleich fehlen.
Wer direkt über sich fliuegt kann womöglich erst nach einer minute erkennen ob er gestiegen ist.
3. Beim Rückkanalvario hängt es vom Fernsteuerungshersteller ab, was das Vario bietet. Die Verzögerungszeit spielt weder bei Futaba , noch Jeti noch Hott eine wirkliche Rolle.
Gibt es durch die Digitalisierung und wieder Rückwandlung Zeitverzögerungen bei der Übertragung, die relevant sind?
Klares Nein, das geschieht quasi in Nullzeit, eher relevant ist, wie schnell die Daten vom System nach unten transportiert werden, und das geschieht bei allen Systemen ausreichend schnell.
Die Tatsache, dass die Billigsensoren, wie auch die in GPS verwendeten Drucksensoren eher unbefriedigende Ergebnisse bieten, liegt daran, dass diese Sensoren Steigen und Fallen mit bis zu 0,5m/s liefern, obwohl das Vario eigentlich ruhig auf dem Tisch liegt. Um bei diesem "Rauschen" überhaupt ein brauchbares Signal zu bekommen, muß man die Varioakustik sehr unempfindlich wählen.
Bei Hott wird z.B. der Varioton zwischen -0,5m/s und + 0,2m/s ausgeblendet. Außerdem wählt man eine sehr flache Varioakustik, so dass die heftigen Sprünge durch das Rauschen nicht zu wildem Gedudel im Ohrhörer führt.
Beim Pico2 für Hott kann man die Ausblendung um die Null herum ausschalten, und für die Steilheit kann man zwischen Faktor 1-4 wählen.
Damit bekommt man eine wunderbare hochempfindliche Varioakustik , die der 433 Mhz-Version nicht nachsteht.
In folgendem Video kann man sehen wie empfindlich das Vario ist.
Und ja. aus den 2m Entfernung mit horizontalem Blickwinkel kann man erst erkennen dass die ASW15 steigt und dann kommt das Signal.
Man sollte sich aber klar machen, wie wenige Zentimeter das Modell nur gestiegen ist, bevor der Steigton beginnt.
Dann ist einem schnell klar, dass in 30-50m das bereits nicht mehr zu erkennen ist, und bei schlechterem Blickwinkel ist schon nach wenigen Metern Schluss.
Was bei Hott eher stört ist, dass den einzelnen Parametern der Sensoren nicht entsprechende Schalter zugeordnet werden, und dass man sich durch die Ansagen hangeln muß, um zu den interessanten zu kommen.
Eine zweite Beschränkung ist, dass nur ein Vario angeschlossen sein darf, das bedeutet wer einen der künftigen Empfängern mit Vario oder der GPS-Sensoren mit Billigvario an Bord hat,
dem ist der Weg zum Profivario versperrt.
Gruß vom Alpinfliegen aus den schweizer Alpen.
Thommy