Vorspur am Fahrwerk?

Olle

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Hallo!

Benötigt ein 2-Beinfahrwerk positive oder negative Vorspur und wie sieht die Sache an den beiden Hauptfahrwerksbeinen eines 3-Beinfahrwerk aus?

Ich habe in einem Gespräch gleich darauf wetten wollen, das grundsätzlich alle rollenden Vehikel die günstigsten Fahreigenschaften aufweisen, wenn die Räder ein bisschen nach innen zeigen. Das bedeutet also positive Vorspur bei ca. 1,5 - 3 Grad.
Für mich schien es ganz klar, das ein Flugzeug oder ein Flugzeugmodell solange es sich "on ground" bewegt, den gleichen Gesetzmäßigkeiten untergeordnet sein sollte wie auch alle anderen Rad-Fahrzeuge.

Folgende Überlegung: wenn beim 2 Bein-Flieger die Räder nach innen zeigen (=positive Vorspur wie bei allen gut steuerbaren Fahrzeugen) kann das Aufsetzverhalten bei der Landung wesentlich kritischer sein, als wenn die Räder nach außen zeigen. Die nach außen gerichteten Räder vermeiden das Springen des Fliegers und fördern durch die Geometrie das rasche Aufsetzen auf allen Rädern.
Das klingt logisch, weil ja selten alle Räder synchron aufsetzen und der Flieger bei negativer Vorspur über die Rad-Boden-Berührung durch die Spur auch "quasi" auf den Boden gezogen wird.

Tatsächlich habe ich mir bisher bei "Ultimate"," Jak", "P-51" usw. keine tieferen Gedanken darüber gemacht und die Fahrwerke immer nach Augenmaß ein paar Grad positiv nach innen laufend gebaut.

Wie sieht die Angelegenheit (auch theoretisch) im Bezug auf die üblichen 3 Beine beim Jet aus?

Mit den besten Fliegergrüßen

Andreas
 
Es ist unerheblich ob Du positive oder negative Vorspur nutzt. Beide werden den Flieger aufgrund des höheren Rollwiderstands auf die Nase bringen!

Allerdings ist eine negative Vorspur (Räder zeigen nach aussen) für einen Flieger unbrauchbar.

Wenn sich den Flieger nämlich beim Rollen nach aussen dreht so wird das aussen gelegene Rad einne niedrigeren Winkel relativ zur Rollrichtung erhalten und somit der notwendige Effekt des "geradeziehens" vermindert. Bei einer positiven Vorspur (Räder zeigen nach innen) ist es genau umgekehrt. Der Anstellwinkel wird grösser am äusseren Rad währenddessen das innere Rad weniger Rollwiderstand erzeugt und somit wieder voreillen kann, das andere Rad wird gebremst. Somit zieht sich der Flieger wieder in die Spur.

Ich mag mich irren aber meine zu wissen das man negative Vorspur nur an Hinterachsen verwendet.

Andreas
 
@alle

ich hatte einmal einen kleinen doppeldecker mit negativer vorspur. gepaart mit einem weichem fahrwerk waren schöne starts eher zufällig, weil die tendenz zum ausbrechen immer vorhanden war.

bei meinem hotti habe ich die vorspur bei hauptfahrwerk jetzt egalisiert, weil bei der ersten härteren landung die spur sowieso wieder nach innen hängt! :D

servus
elwood
 
Hallo Leute,
Wichtig ist eigentlich das keine weichen nachgiebigen Beine verwendet werden, da wirds mit dem Lenkverhalten generell ein Problem.

In Sachen Spur habe ich etwas bessere Erfahrungen mit negativer Spur am zwei u. dreibein - Fahrwerk.

Wenn die Kiste am Ausbrechen ist, versucht nehmlich da das stärker belastete Kurvenäußere Rad, den Flieger nicht gegen die Ausbrechrichtung zu würgen was zu nem Slalom mit aufschaukeln führen kann, sondern fängt durch die leichte nach außen Stellung den Vogel von selbst weicher ab. Die Folge ist bei ner seitlichen Ablenkung nur ein leichter Seitenversatz in der Spur.
Lenken geht natürlich normal.

Der Effekt ist aber so gering, das mans bei vielen Fliegern gar nicht merkt, da überwiegen andere Effekte wie Nachlauf Spurbreite und Gesamthöhe. Wenn aber ein Flieger pardu nicht sauber geradeaus laufen will Nachlauf am Bugrad ist vorhanden und technisch ist alles OK dann wärs hilfreich die Spur zu ändern.

Gruß
Eberhard
 
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