Westerly von Svenson

Bin gerade dabei eine Westerly zu bauen. Ich habe noch einen Originalbaukasten erwischt. Momentan bin ich hin- und hergerissen, weil ich mich nicht entscheiden kann, die Fläche original zu bauen, das heisst ohne Querruder oder ob ich Querruder einbaue mit weniger V-Form der Tragfläche, denn eigentlich fliege ich lieber mit Querruder. Andererseits ist es dann aber kein Original Westerly mehr.
Und wenn ich bei dem Grundsatz nur original bauen bleibe, dürfte ich eigentlich auch keinen E-Motor einbauen. Wie sind denn die "Retro-Regularien"? Muss da alles original sein inkl. Motorisierung? Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, der sich in der Richtung auskennt, denn ich habe gerade Geschmack an der Retrowelle gefunden. Das ist mein erster Oldie :)
 
Habe mit einer Westerly das RC-Fliegen gelernt. Fliegt auch super im Originalzustand. Seitenruderrollen gehen auch gut, sind halt Fassrollen.
Hatte einen OS 3,5er mit 8x4 Robbe Dynamic Prop und Reso drin.
Ging ganz schön ab für den kleinen Motor.
Das Ding hatte irgendwann den Spitznamen "Spanplatte" weil der schon so oft geklebt wurde ( Mein Vater und 2 meiner Brüder haben den auch zum lernen benutzt)

MfG,
Sebastian
 
Hallo Glattfix.

Ich habe auch noch einen Westerly auf dem Dachboden stehen, noch mit Verbrenner. Der Motor hat aber schon einen Knacks weg, Pleuellager hat Spiel.
Den möchte ich bei Gelegenheit mal auf Elektro umbauen, und da ich den Bauplan noch habe eventuell eine zweite Fläche mit Querruder. Die ist schnell
gebaut, da die Rippen fast alle gleich sind kann man diese gut im Blockverfahren herstellen. Die Randbögen sind original zwar aus Plastik, die kann man aber ganz einfach
mit einem schräg angeleimten Balsabrettchen mit Stütze genau so gut hinbekommen.

Gruß Andreas
 
Bin gerade dabei eine Westerly zu bauen. Ich habe noch einen Originalbaukasten erwischt. Momentan bin ich hin- und hergerissen, weil ich mich nicht entscheiden kann, die Fläche original zu bauen, das heisst ohne Querruder oder ob ich Querruder einbaue mit weniger V-Form der Tragfläche, denn eigentlich fliege ich lieber mit Querruder. Andererseits ist es dann aber kein Original Westerly mehr.
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Der Westerly lässt sich wunderbar nur mit Seiten- und Höhenruder steuern, obwohl vor allem das SR recht klein ist (selbst Rollen sind nur mit SR zu fliegen).

:) Jürgen
 
Hallo Glattfix.

Ich habe auch noch einen Westerly auf dem Dachboden stehen, noch mit Verbrenner. Der Motor hat aber schon einen Knacks weg, Pleuellager hat Spiel.
Den möchte ich bei Gelegenheit mal auf Elektro umbauen, und da ich den Bauplan noch habe eventuell eine zweite Fläche mit Querruder. Die ist schnell
gebaut, da die Rippen fast alle gleich sind kann man diese gut im Blockverfahren herstellen. Die Randbögen sind original zwar aus Plastik, die kann man aber ganz einfach
mit einem schräg angeleimten Balsabrettchen mit Stütze genau so gut hinbekommen.

Gruß Andreas

Bei meinem Baukasten sind die Randbögen aus Holz. Hat wahrscheinlich verschiedene Ausführungen gegeben.
Das mit der zweiten Fläche ist eine gute Idee. Warum bin ich da eigentlich nicht selbst drauf gekommen? ;)
Auf jeden Fall werde ich ihn elektrifizieren. Viel zu schade um alles mit Spritrückständen zu "verhunzen".
Vielleicht hat ja jemand einen Vorschlag zur Antriebsauslegung. Habe elektrisch noch nicht so das Feeling für geeignete
Antriebe entwickelt. Wollte eigentlich aus einem vorhandenen Parkflyer 3S2200 verwenden, aber bin skeptisch ob das
reicht. Gefühlsmässig tendiere ich zu 4S. Was meint ihr?
 

guidos

User gesperrt
moin,


Eher 4 ccm als 4S



top_gefaellt_mir.jpg



kann auch nicht verstehen wieso man die Retro Modelle mit spritpumpen betreiben will statt mit dem Motor selbst. :D


guido
 
Westerly als Rod

Westerly als Rod

Also Glattfix, wenn Du jetzt, anno 2014, anfängst, Dir einen Westerly zu kleben,
dann ist das wohl ohnehin Retro. Ganz gleich, wie der Flieger nun ausgestattet ist.

Da gibt's Modellbauer, die treiben es mit durchgängig altem Equipment auf die Spitze.
Das hat vielleicht auch mit Jugendträumen und mit persönlicher Geschichte
zu tun. Sehr eindrucksvoll, sowas. Da muss dann aber zur modellbauerischen Ambition und
zum motorentechnischen Wissen auch noch das nötige elektronische Know-How hinzukommen.
Das gilt nätürlich für die Wenigsten von uns. Zudem die Beschäftigung mit diesen etwas älteren
Kisten ohnehin eine (kleine) Tätigkkeit für sich ist. Da müssen Pläne besorgt und Infos eingeholt
werden, Anbauteile aufgetrieben oder selbst hergestellt werden etc.

Aber Retro hat überwiegend wohl banale Gründe. Die Leute wollen mal wieder was selber kleben.
Und aus dieser Zeit gibt es hunderte (scheinbar frei) verfügbarer Pläne konventioneller
und mit "househoold tools" zu bauender Modelle. Und das sind dann zudem Flieger, die bekanntlich gut
fliegen, über die man vieles weiß, mit denen WMs gewonnen wurden usw.

Wenn man sich ein wenig mehr mit Plänen beschäftigt oder sich vielleicht auch eine Sammlung aufbaut,
(viele machen das heute) merkt man zudem schnell, dass viele neuere Konstruktionen schlicht abgezeichnet sind,
man nennt das auch "durchgezeicnet". Also, warum nicht gleich das Original nehmen?

Retro kommt von ganz alleine über uns. Die Flieger tauchen wieder auf als Konsequenz aus der Tatsache,
dass immer mehr Leute wieder "selberbauen" wollen und mehr aus ihrem Hobby rausholen wollen. Wenn
ich das richig gesehen habe, kann man bei LIN in A jetzt Kits (!) von "Phönix" kaufen? Und ENYA Modellmotoren
Deutschland bringt auf einmal eine Serie 60er Pattern Engines auf den Markt.

So ein Westerly - das ist ja auch wieder so ein Denkmal des RC Flugs. Aber dennoch ein Gebrauchsgegenstand.
Es gibt schickere, aufwenigere und orginellere Modelle. Ich würde ihn deshalb "wertig" aufbauen und haltbar, for all
day use.

Vom Styling her würde ich Richtung "Rod" gehen. Schau bei den Amis. Den Rumpf würde ich mit Silk belegen, auf
dem Flügel wäre Folie absolut ok. Wahrscheinlich würde ich sehr leicht bauen und den Flügel etwas clippen, nur
ein wenig (um sagen zu können: ist "clipped wing" :D).

Besser ist der Flieger auf jeden Fall mit QR und weniger V-Form. Hätte man früher auch gemacht, wenn's
realistisch gewesen wäre. Er muss schon top fliegen. Was soll der Aufwand sonst, man betreit ja schließlich kein Museum,
sondern macht "RC Flug". Es ist auch gefährlich ohne QR, wenn man das nicht (mehr) gewohnt ist, finde ich.

Wonder4T-Servoeinbau.jpg

Was den Motor angeht... also wertiger wär's mit einem Verbrenner schon, gelle?! Ich würde schon
sagen, dass der Verbrennermotor zu einem schicken Retro-Projekt dazu gehört. Das bringt nicht nur
die technische "Komponente" (zurück), sondern hat auch was mit "Adrenalin" zu tun. Davon gab's damals
nämlich reichlich im Flugmodellsport.

QB25L_backBW1.jpg

Ich hör statt dessen immer "praktischer" und "sicherer" und "ungefährlicher", "sinnvoller" usw. Ja gut,
das ist natürlich nicht besonders Retro. Das ist dann am Ende des Tages der "Easy Star"... ;)

Gruss -
Alemao
.
 
@ Alemao:

Danke erstmal für deine umfangreichen Ausführungen.

Ich habe mir den Baukasten letztes Jahr um diese Zeit aus einer "Laune" heraus bei meinem örtlichen Modellbauhändler gekauft, der so einige alte Schätzchen in seinem Keller schlummern hat.
Beim Durchstöbern des Kellers kamen doch tatsächlich Erinnerungen an meine Anfangszeit im Modellbau Anno 1977 hoch. Ich musste den Baukasten unbedingt haben (mein erstes Modell war damals ein Amateur). Ich wollte auch mal wieder, so wie damals, alles selber bauen und nicht nur auspacken und montieren, so wie das heute im Allgemeinen üblich ist.
Im Laufe des letzten Jahres ist ja diese Retrowelle erst richtig aktuell geworden und so bin ich plötzlich mit meinem Westerly mittendrin, obwohl das vorher gar nicht beabsichtigt war.
Jetzt, wo man immer öfters Berichte in den einschlägigen Fachzeitschriften über diese alten Modelle und auch Treffen liest, freue ich mich natürlich umso mehr so ein schönes Modell durch meinen Kauf in die heutige ARF-Welt "hinüber gerettet" zu haben.
Und dieses "Retten" für die Zukunft hat mich dazu bewogen, das Modell elektrisch zu betreiben (ich habe noch einen 4ccm Methanoler in der Schublade liegen), auch wenn das ganz und gar nicht Retro ist. Das Modell soll einfach länger schön aussehen, was bei Methanolbetrieb nicht gegeben ist.
Natürlich möchte ich kein privates Museum aufbauen. Der Westerly soll fliegen, wofür er ja gemacht ist, aber den von dir angesprochenen Adrenalinschub von Motorabstellern im Flug muss ich jetzt nicht unbedingt haben haben. Für Adrenalinausschüttungen gibt es andere Modelle.
Ich möchte einfach nur das schöne alte Design im Flug geniessen können. Entspannung eben. (ja, man wird langsam selber älter ;))

Und nun nochmal zu meiner Frage: Hat jemand einen elektrischen Antriebsvorschlag?

Gruss, Glattfix :)
 

GC

User
Wurde die Westerly nicht mal von Hegi vertrieben oder bringe ich da was durcheinander?
 
Der, die oder das Westerly wurde von Svenson angeboten. Svenson wurde, so glaube ich auch mal von Multiplex hier vertrieben.
Hegi hatte den Snoopy in zwei Größen. Eine Größe lag bei 1500mm.
Gruß,
Andy
 
Den Westerly gab's Anfang der 90er sogar schon als ARF Modell, ich hatte so ein Ding für einen Kollegen zusammengebaut und eingeflogen.
Wenn man ein Modell mit Verbrennerantrieb pflegt und es richtig gebaut ist, hält es auch ewig ohne zu vergammeln. Bei mir ist noch eine Coverite GeeBee E aus den späten 80ern im Einsatz und auch eine noch viel ältere Marutaka Bleriot ist noch flugklar.
Der Westerly sauber gebaut und versiegelt hält im Verbrennerantrieb wohl auch ewig. Das Elektrozeugs vereinfacht halt das Handling, aber nimmt dem Modell sein ursprüngliches Flair.
 
Tja, jeder hat so seine eigene Philosophie. Ihr macht es mir echt nicht leicht. Wie sieht es eigentlich aus mit dem Bezug von Methanolkraftstoff? Über´s Internet lässt sich der glaube ich nicht mehr bestellen und der "örtliche" stellt sich wegen des Elektrobooms auch keinen mehr auf Lager.
 
Hola Glattfix!

Unbedingt so, wie Guido und Dieter oben sagen: Eine Frage der Bauausführung.

In einem leichten, spritfesten und schicken Finish liegt dann ja auch
eine der modellbauerische Herausforderungen (!) und deshalb unbedingt
ein Qualitätsmerkmal des Modells. Macht den Unterschied.

Es gibt auch hier Techniken und Tricks. Ist also beherrschbar ... ;)


ENYA SS15BB TN.jpg

Rumpf-Auslass.jpg


Vorsicht: Bei "Retro" versammeln sich viele Verbrennerflieger :).

Aber auch elektrisch wird der Westerley cool werden, ganz klar. Für schnelle El.-Tips
müsstest Du ggf. in eine andere Rubrik wechseln?! Vergiss aber später nicht, hier ein
paar Pics reinzustellen!

Gutes Gelingen -
Alemao
.
 
Ich werde euch auf jeden Fall noch eine Weile weiter belästigen ;)
Das Modell auf deinen Fotos sieht ja schon mal klasse aus. Ist das eine Seidenbespannung?
 
Hähä... Silk/Dope ist eigentlich meine erste Wahl. Leicht zu machen und
fest genug. In diesem Falle ist's jedoch mal 80 und 45 Gramm Glasgewebe, weil der
Flieger ohne Fahrwerk auf dem Bauch landet:

SIG-Wonder 2.jpg

Bless
Alemao
.
 
Ein Wonder!
Hatte ich auch mal. Der erste Flug war gleichzeitig der letzte :cry: Von dem ist auch noch der 4ccm Motor übrig.
Was ist eigentlich Silk/Dope? Ist das ein Bespannmaterial oder spezieller Lack? Habe ich noch nie gehört
 
Silk Dope

Silk Dope

Silk/Dope ist "Bespannseide" (Nylon, zB "CoverAll" - oder wie heißt das richtig? - von SIG)
und Nitrolack. Nitrolack ist "Schnellschliffgrund", Spannlack o. ä. (UHU-Hart). Das gibt's auch wieder
viele Varianten. Bleiben wir beim guten alten Spannlack (den braucht man) oder Schnellschliffgrund aus
dem Baumarkt

Es ist leichter und schneller zu machen, als Glas. Das Abspachteln entfällt, es gibt keine Probleme mit Pinholes,
es kann ebenfalls naß geschliffen werden. Natürlich ist es nicht so hart und bringt
weniger Festigkeit, so die benötigt wird. Lackiert wird zB. mit PU (der bis 15% Nirto auch 1K sein kann,
wenn etwas "getempert", oder 2K KH Lacken). Das Lackieren bleibt nicht aus.

Das Holz wird ordentlich vorbehandelt, ggf. verhärtet (Laminierharz, ggf. mit Methanol (!) verdünnt
und mit dem Lappen aufgetragen, sog. "Ballentechnik" = in der Praxis: Einpinseln und wieder abwischen.
Oh, wenn das ein Tischler liest...
Es gibt natürlich ellenlange Diskussionen, ob zuvor mit Porenfüller oder gleich das Harz, verdünnt oder nicht.
Kurz: Willkommen in der Welt der Nerds u. Freaks!

Das Werkstück muss ordentlich mit Nitrolack vorlackiert sein, 2, 3 mal. Dann wird das Nylon "aufgetupft",
mit hochverdünntem Lack, Nitro rein. (Aber "Spezielles," wenn's nicht lackiert werden soll, vorsicht.)

Dann kann man auch aufschrumpfen, mit dem Bügler, um ca. 140 Grad herum. Dann wird zunächst mit Spannlack
noch fester verklebt (2, 3 mal) und später mit Schnellschliffgrund, also "Porenfüller" ein glatte Oberfläche erzeugt. Das ist im
Grunde ja auch nur Spannlack mit Talcum drinne, den kann man also auch "selber machen", wie man's grade braucht:

NitrolackTalcum.jpg

Wird Lackiert, wird natürlich auch Grundiert - aber nur um zu sehen, wie weit man ist! Das Zeug kommt
wieder runter. Aber: Mal nass schleifen zu dürfen ist eine der Belohnungen des Modellbaus. Ehrlich. Bei einem
spritfest gebauten Flieger geht das eben (auch innen ist zumindest überall Nitrolack drauf).

NassSchleifen.jpg

Und dann wird loslackiert... Was aber ein wieder anderes Thema wäre. So ist das mit Silk und Dope.

@ glattfix: Ja, diese Wonders... hier ist die Story: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/458512-SIG-Wonder-(mit-ENYA-SS-15).

Gruss -
Alemao
.
 
Danke für die Info! Ich sag nur: Ach du meine Güte!
Meine Frau bringt mich um, wenn ich im Keller rumstinke. Mein Hobbyraum hat kein Fenster ---doch Folie und E-Motor?---- Aua, nicht schlagen :D
 
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