Westerly als Rod
Westerly als Rod
Also Glattfix, wenn Du jetzt, anno 2014, anfängst, Dir einen Westerly zu kleben,
dann ist das wohl ohnehin Retro. Ganz gleich, wie der Flieger nun ausgestattet ist.
Da gibt's Modellbauer, die treiben es mit durchgängig altem Equipment auf die Spitze.
Das hat vielleicht auch mit Jugendträumen und mit persönlicher Geschichte
zu tun. Sehr eindrucksvoll, sowas. Da muss dann aber zur modellbauerischen Ambition und
zum motorentechnischen Wissen auch noch das nötige elektronische Know-How hinzukommen.
Das gilt nätürlich für die Wenigsten von uns. Zudem die Beschäftigung mit diesen etwas älteren
Kisten ohnehin eine (kleine) Tätigkkeit für sich ist. Da müssen Pläne besorgt und Infos eingeholt
werden, Anbauteile aufgetrieben oder selbst hergestellt werden etc.
Aber Retro hat überwiegend wohl banale Gründe. Die Leute wollen mal wieder was selber kleben.
Und aus dieser Zeit gibt es hunderte (scheinbar frei) verfügbarer Pläne konventioneller
und mit "househoold tools" zu bauender Modelle. Und das sind dann zudem Flieger, die bekanntlich gut
fliegen, über die man vieles weiß, mit denen WMs gewonnen wurden usw.
Wenn man sich ein wenig mehr mit Plänen beschäftigt oder sich vielleicht auch eine Sammlung aufbaut,
(viele machen das heute) merkt man zudem schnell, dass viele neuere Konstruktionen schlicht abgezeichnet sind,
man nennt das auch "durchgezeicnet". Also, warum nicht gleich das Original nehmen?
Retro kommt von ganz alleine über uns. Die Flieger tauchen wieder auf als Konsequenz aus der Tatsache,
dass immer mehr Leute wieder "selberbauen" wollen und mehr aus ihrem Hobby rausholen wollen. Wenn
ich das richig gesehen habe, kann man bei LIN in A jetzt Kits (!) von "Phönix" kaufen? Und ENYA Modellmotoren
Deutschland bringt auf einmal eine Serie 60er Pattern Engines auf den Markt.
So ein Westerly - das ist ja auch wieder so ein Denkmal des RC Flugs. Aber dennoch ein Gebrauchsgegenstand.
Es gibt schickere, aufwenigere und orginellere Modelle. Ich würde ihn deshalb "wertig" aufbauen und haltbar, for all
day use.
Vom Styling her würde ich Richtung "Rod" gehen. Schau bei den Amis. Den Rumpf würde ich mit Silk belegen, auf
dem Flügel wäre Folie absolut ok. Wahrscheinlich würde ich sehr leicht bauen und den Flügel etwas clippen, nur
ein wenig (um sagen zu können: ist "clipped wing"
).
Besser ist der Flieger auf jeden Fall mit QR und weniger V-Form. Hätte man früher auch gemacht, wenn's
realistisch gewesen wäre. Er muss schon top fliegen. Was soll der Aufwand sonst, man betreit ja schließlich kein Museum,
sondern macht "RC Flug". Es ist auch gefährlich ohne QR, wenn man das nicht (mehr) gewohnt ist, finde ich.
Was den Motor angeht... also wertiger wär's mit einem Verbrenner schon, gelle?! Ich würde schon
sagen, dass der Verbrennermotor zu einem schicken Retro-Projekt dazu gehört. Das bringt nicht nur
die technische "Komponente" (zurück), sondern hat auch was mit "Adrenalin" zu tun. Davon gab's damals
nämlich reichlich im Flugmodellsport.
Ich hör statt dessen immer "praktischer" und "sicherer" und "ungefährlicher", "sinnvoller" usw. Ja gut,
das ist natürlich nicht besonders Retro. Das ist dann am Ende des Tages der "Easy Star"...
Gruss -
Alemao
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