Hallo,
wie die meisten von uns "Älteren"
habe ich in jenen glorreichen Jugendtagen in den 80er Jahren mit zahllosen Gummiseilstarts angefangen, natürlich mit einigen zerdepperten Modellen, wie sich das gehört. Dann kamen ca. 10 Jahre, in denen ich nur Windenstarts praktiziert habe - Folge: Wenn die Winde nicht verfügbar war, wurde nicht geflogen (wie - E-Quirl? Also bitte...
). Dann kam mein Freund Thomas Z. daher mit einem Webra-Schlauchgummi (gibt's wohl leider nicht mehr
) mit 30 m (! mehr nicht) Schnur und behauptete, damit könne man alles, was man so in der Thermik fliegt, gut hochbringen. Ich hab's ja echt nicht geglaubt, bis ich eines Tages meinen 4,40m-4,5kg-Jonathan dranhängte, und das Ding ohne viel Gegenwind sehr anständig startete - geschätzte 80 - 100 m, das reicht in den meisten Fällen, um Anschluss zu kriegen. Seither bin ich zum Gummi-Freak
geworden...
Mal im Ernst: Ein gutes Gummi (der schwarze von Heinz-Bernd ["F3B"] ist auch gut), so viel Schnur, wie das Gerlände eben zulässt, und kein Rückenwind; außerdem sollte der Flieger die auftretenden Zugkräfte aushalten. Ich halte den Flieger hinter der Fläche am Rumpfrohr und gebe ihn (je nach Größe) mit einem mittleren Schubs frei; dabei besteht der Schubs eigentlich nur darin, dass man die allererste Beschleunigung durch das Gummi kontrolliert. Ich habe damit (klopf auf Holz) keine Abstürze, Ausbrecher u.ä. erlebt. Eine sichere Sache, wirklich. Die Abstürze in meiner Jugend kamen meines Erachtens daher, dass ich damals das Modell unter der Fläche gefasst habe und mir der Wind das Ding manchmal beim Freigeben weggedreht hat. Seit ich hinter der Fläche anfasse, passiert das eigentlich kaum mehr, und wenn, kann man den Start viel besser abbrechen als bei der Griffhaltung unter der Fläche.
Der Hochstarthaken sitzt bei mir heute da, wo er bei F3B/J-artigen Geräten eben sitzt, fast senkrecht unter dem Schwerpunkt. Wenn ein Modell an der Winde gute Hochstarts macht, wird es das in der Regel auch am Gummi tun.
Gummiseilstart ist die etwas sportlichere Variante im Vergleich zu unserer Vereinswinde mit Rückholeinrichtung, aber anderenfalls würde ich ernsthaft über Jogging und sit-ups nachdenken müssen....
Viel Spaß wünscht wie immer
Carsten
P.S.: Ich vergaß: Wir verwenden aus Sicherheitsgründen Korkenzieher-Erdanker, die haben bisher immer zuverlässig gehalten. Im Moment bekommt man die allerdings nicht in den betonharten Boden, daher nehmen wir stabile Heringe und einen dicken Hammer...
C.
[ 26. August 2003, 15:03: Beitrag editiert von: Carsten Zülch ]