Wie nachtraeglich Bowdenzuege befestigen

Hallo zusammen,

ich hab mir einen Starling (von ed-modellbau) gebraucht gekauft. Leider waren die Bowdenzuege nur jeweils ganz vorne (beim Servo) und ganz hinten im Rumpf (bei den Steckungen fuer das VLW) angeharzt. Dazwischen machen sie einen schoenen Bogen und sorgen fuer extra viel Spiel bei den Anlenkungen.

Ich "spiele" mich nun schon seit Tagen mit verschieden Methoden herum aber so richtig in den Griff bekomme ich die Sache nicht. Das beste waere natuerlich die Zuege noch an weiteren Stellen festzuharzen, aber leider komme ich (vor allem) im hinteren 1/3 des Rumpfes nicht gut hin. Vorne ist der Winkel schlecht und hinten verstellen die bereits eingeharzten Kohlestaebe fuers VLW die Sicht und den Zugriff.

Was kann ich tun?

Hier sind mal ein paar Sachen die ich schon probiert oder ueberlegt habe:

- Harzen. Wie oben erlautert komme ich nicht gut ran. Vielleicht mit einer Spritze mit extrem langer Nadel, aber woher bekomm ich die?

- Balsaball nach hinten schieben. Hab ich probiert, es ist recht schwer den Klotz genau an die Rumpfkontur anzupassen (elliptisch). Selbst wenn ich das schaffe, weiss ich nicht genau wie ich ihn dort fixiere.

- Styroporklotz: Scheint zu wenig halt zu geben.

- Schaumstoff: Scheint zu wenig halt zu geben.


vielen Dank im voraus,
Andreas
 
Hallo Andreas,

wenn dir der Schaumstoff zu wenig halt gibt, könnte man den Schaumstoff ja vor dem Einführen in die Rumpfröhre mit Harz tränken, schön ausdrücken damit das überschüssige Harz wieder verschwindet und dann rein in die Röhre.

Gruß
Jochen
 

MGS

User
Hallo Andreas,

ich habe das bei meinem Starling mit einem Stück Schaumstoff erledigt, dass ich vorher mit 24h Harz getränkt habe. Dieses wurde dann an die entsprechenden Stelle geschoben und da aushärten gelassen. Hat bis jetzt allen Belastungen standgehalten.

MfG Martin

Oh, Jochen war schneller ;)
 
Hallo Andreas,

ich hatte das gleiche "Problem" bei meinem Starling.
Damals habe ich auch schon mal hier im Forum nachgefragt:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=69805

Schließlich habe ich mich dann für das Einschäumen mit PU-Schaum entschieden, was bei mir auch prima funktioniert hat und bis heute hält.
Am Rumpfende habe ich die Bautenzüge nach dem aushärten des Schaums einfach mit einem Schraubenzieher freigepopelt, das ging ohne große Schwierigkeiten.
Anbei ein Bild vom Ergebnis...

Gruß
Klaus
 

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Tofo

User
... vergiss das mit dem PU-Schaum. Wenn du mal reparieren musst ist das die Hölle. Außerdem bekommst du das Zeug nie wieder da raus.

Ich habe bei meinen Seglern einfach den Zug auf der ganzen länge aufgerauht und an die Rumpfwand angelegt (evl. etwas Sekundenkleber rein laufen lassen) und dann mit gemahlener Glasfaser eingedicktes 24 h Harz am Bowdenzug entlang laufen lassen. So ist der Zug auf der gesamten Länge gut eingeharzt.

Erst die eine Seite fertig aushärten lassen, dann die andere Seite anfangen, da sonst das Harz im Rumpf umher läuft.

MfG,
Thorsten
 
Interessante Methoden sind das hier. Ich hatte bei meinem ebenso Probleme. Die Rohre habe ich voll durchgebogen, dass sie die Rumpfwände berührten, irgendwie fixiert und dann den Rumpf im Schraubstock eingespannt. Als nächstes vom Servoloch (das ich übrigens um einiges vergrößert habe) ein paar Wassertropfen hineinfallen lassen. Je nach Winkel des Rumpes, wurden die Stellen, an denen die Rohre den Rumpf berühren mehr oder weniger getroffen. Als ich den richtigen Winkel raus hatte, nahm ich einfach Sekundenkleber statt Wasser. Perfekt getroffen und hält extrem gut.

Gruß Martin
 

Mefra

User
Hallo Andreas,

auch ich rate Dir von dem Ausschäumen mit Bauschaum ab.
Zunächst einmal finde ich den Gewichstzuwachs, je nach Modell, vollkommen inakzeptabel und wenn mal wirklich z.B. neue Bowdenzüge eingezogen werden müssen o.ä., hat man ein Problem. :(

Beim nachträglichen Befestigen würde ich die mit Harz getränkte Schaumstoffmethode bevorzugen. Nimm ja nach Rumpflänge ein oder zwei in etwa passende Schaumstoffteile, tränke sie mit lang aushärtendem Harz, drücke sie gute wieder aus (Handschuhe nicht vergessen) und schiebe sie in den Rumpf.

Alternative zwei:
Wie von Thorsten beschrieben, Rumpf senkrecht stellen und lang aushärtendes Harz über die Bowdenzüge fließen lassen, während der Topfzeit den Rumpf ggf. drehen und dann nachdem das Harz ausgeliert ist, kann der Rumpf normal gelagert werden.

________________________________________________
Gehört zwar nicht direkt hier hin, aber....;)
Ein weiterer Tipp hinsichtlich dem Neueinbau von Bowdenzügen:

In den Bowdenzug einen Stahldraht einschieben und den Bodwenzug dann in den Rumpf legen und von außen mit mindestens 3, vorne am Servo, hinten am Ruder und je nach Rumpflänge noch ein oder mehrach in der Mitte, kleinen Magneten fixieren. So bleibt der Rumpf innen zur Weiterbearbeitung frei.
Dann wie oben beschrieben festharzen. Geht supereinfach.:)
 

Peer

User
Mefra schrieb:
In den Bowdenzug einen Stahldraht einschieben
und den Bodwenzug dann in den Rumpf legen
und von außen mit mindestens 3 .... kleinen Magneten fixieren.

Das ist ja cool - schöner Trick !

Empfohlen wird ein Vorversuch mit dem Epoxy getränkten
Schaumstoff - der quillt normalerweise noch ganz schön.

Damit können die "Schaumstoffspanten" bei Einbau auch
ruhig leicht untermaßig sein, sie lassen sich dann besser
positionieren.

Was anderes : Schubstangen kommen nicht in Frage ?

Peer
 
Wow, vielen Dank fuer die vielen Antworten. Da bin ich ja anscheinend auf ein Thema gestossen, dass so mancher schon zu bewaeltigen hatte. Mit Schauemen hab ich keine Erfahrung, deswegen sagt mir bis jetzt die Idee mit dem getraenkten Schaumstoff am besten zu. Ich hab jetzt zuhause mal ein paar Schaumstoffteile getraenkt um zu sehen wie die aushaerten. Bin aber fuer weitere Ideen offen (;

@Mefra: Der Trick mit den Magneten klingt cool!

@Peer: Schubstangen (aus Kohle m4 oder so, nicht?) passen hinten im Rumpf leider nicht durch. Die VLW Flaechen sind mit einem dicken Kohlestab der in den Rumpf geht fixiert. Die zwei Kohlestaebe (sind ja auch zwei Flaechen) ueberkreuzen sich und machen leider recht gut dicht.

Andreas
 

Maggi

User
Ich mach es anders.....vorallem bei Reperaturen ist das leicht wieder zu entfernen!!!
Mach die Bowdenzüge raus, nimm ein Balsaholz und mach die Bowdenzüge seitlich daran fest (Bindfaden und danach mit Klarlack einschmieren) ist ersten leicht und zweitens sehr steif. Vorher solltest du natürlich das Balsa etwas bearbeiten (am besten passgenau für die Rumpfform) Konisch anschleifen z.B. Dann hast du eine art Schiffchen, dass du dann einfach in den Rumpf einschiebst. Ich habe leider keine Ahnung wie dein Flieger aufgebaut ist, und ob diese Variante auch bei dir funktioniert.
Zum Schluß musst du nur noch die Bowdenzüge bei den Servos fest Harzen (natürlich mit Matte) am VLW sollte es dann sich selber Klemmen.

Beim Kleben im Rumpf bin ich immer etwas vorsichtig, wenn ich schon nicht hin komme zum Kleben, wie soll ich dann den Rumpf erst anschleichen, um eine vernünftige Klebung zu bekommen!!!

gruß
Markus

P.S.: Ich schau, ob ich so ne Konstruktion noch irgendwo habe...dann mach ich ein Foto und stell es ein.
 

Tofo

User
... nicht den Rumpf anschleifen, sondern das Bowdenzugrohr. :D Wenn du dann noch mit Silikonentferner drüber gehst, klebt das wie sau im Rumpf.

Ich habe zur Zeit einen ausgeschäumten Ocelot zur Reperatur hier. Habe einen ganzen Tag gebraucht um den Bauschaum aus dem Rumpf zu bekommen. :mad:

Von den Balsaklötzchen rate ich dir auch ab. Ich kenne Kollegen, die dann am Hang stehen und sich wundern warum ihre Anlenkungen plötzlich so weich sind. Meistens sind dann die Balsaklötzchen gespalten! Wenn dann nimmt man dafür Hartholz.

Und noch besser als Gewebe über das Rohr zu legen: Einfach Kohlerovings in 3 - 6 cm Stückchen schneiden und verwursteln. Dann den Kohlekneul in leicht (mit gemahlener Glasfaser) eingedicktes Harz schmeissen und diese Pampe auf das angerauhte Bowdenzugrohr. Vorher wieder alles mit Silikonentferner entfetten. Hält garantiert für immer! ;)

Die Idee mit den Magneten ist krass!

MfG,
Thorsten
 
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