Jetzt kommt die eigendliche "Arbeit", von deren sorgafältiger Ausführung ein sauberes und stabiles Ergebnis abhängt: Dem Seitenleitwerk selbst wird zu Leibe gerückt.
1.Von der Nase bis zum Steg wird im rechten Winkel zum Ruderspalt ein Schnitt gesetzt. dazu eignet sich besonders ein flexibles Geodreieck ohne "Noppen".
Ich habe das Seitenleitwerk so montiert, dass es ober- und unterhalb des Höhenleitwerks die gleiche Höhe hat, also in Bezug auf das Rumpfrohr nach oben hin etwa eineinhalb Zentimeter länger ist als nach unten.
2.Der zweite Schnitt nun ergibt die Grundlage für die nächsten Arbeitsschritte. Der sich durch diesen ergebende Ausschnitt sollte DEUTLICH SCHMALER sein, als der Durchmesser des Rumpfrohres.
3. Eine fest gedrehte Rolle 240er Schmirgelpapier...
...Diese wird nun in den Spalt geführt und vorsichtig gedreht und gleichzeit vor und zurück bewegt. Jetzt stellt sich auch die Frage nach dem Anstellwinkel. Ich weiss nicht wie viel Bereiche es gibt, wo man auch ausversehen eher das Richtige als das Falsche macht; hier haben wir so einen Fall. Denn irgendwie wird durch die etwas härtere "Nasenleiste" des Seitenleitwerks das Röllchen wie von selbst in den Bereich der Profiloberseite abgedrängt. So soll es dann, in Maßen versteht sich sein, auch sein.
So ist es gemeint!
...Und das zunächst das Ergebnis.
Bis jetzt ist das Rumpfende bewusst noch nicht für die Aufnahme des Leitwerks vorbereitet, da der noch kommende weitere Zentimeter, den den das Leitwerk später nach vorne geschoben werden kann, durch den konischen Zulauf des Leitwerksträgers eine zusätzliche Sicherheit für den strammen Sitz des Seitenleitwerks bietet.
4. Jetzt kommt der Unterschied zwischen der Montage des dickeren und des dünneren Leitwerks. Da ersteres im Holmbereich nur unwesentlich dünner als der Leitwerksträger ist, macht es kaum einen Sinn das Rumpfende von aussen um die Kohlefaserverstärkungen greifen zu lassen. Bei dem dünneren Seitenruder ust das eine gute und übliche Lösung, verursacht aber in diesem Falle übermässig empfindliche "Auswüchse" und einen relativ hohen Anspruch an ein optisch gefälliges Gelingen.
So kann das Rumpfende hier also besser an den Seiten etwas abgeflacht werden um anschliessend zwischen die Kohlegelege geschoben zu werden...
Fünftens muss nun mit einem feinen Schraubenzieher z.B, eine Vertiefung am Ende des Spaltes im Seitenleitwerk zwischen den "Holmen" gemacht werden. Hier vorsichtig und eher drückend und verdichtend als zu Werke gehen, da das Rohacell relativ porös ist und keine "Ausrisse" entstehen sollen, die nachher gewichtige Kleberfallen werden können. Auch ist es günstig, das Laminat von innen ganz freizulegen, damit eine gute, kraftbündige Verklebung gewährleistet werden kann.
6. Dann aufstecken und bei Bedarf feine Anpassungen vornehmen. Gerne soll ja vermieden werden das Seitenruder zu "spalten".
7. Passt!
Wer die Heling verwendet kann jetz noch einmal nachprüfen, ob der Anstellwinkel stimmt. Ansonsten mache ich es so: Der Punkt, ab dem man mit Sicherheit sagen kann, dass die Linie zwischen Nasen- und Endleiste GERADE EBEN in Flugrichtung von vorne rechts nach hinten links zeigt, ist jener an dem man es mit einer einwandfrei funktionierenden Einstellung zu tun hat. Ein Fachmann wird das wahrscheinlich etwas vage finden und der Aerodynamiker von durch die Profilauslegung bedingten Schwankungen des Anstellwinkels sprechen, für meinen Teil hat es bis jetzt immer hervorragend geklappt und ich hatte immer Flieger, die gerade stiegen und flogen.
Bis bald und herzliche Grüsse,
Johannes