Zyklenfestigkeit Lipos

Zisko

User
An vielen Stellen findet man Tests zu neuen Lipos. Was man nicht findet sind Angaben/Test, die sich mit der Dauerfestigkeit von Lipos beschäftigen. Da ich derzeit überlege, welche Akkus ich demnächst als 12S 5000mAh-Kombo einsetze, wäre es interessant zu hören, wer welche Erfahrungen mit welchen Akkutypen (vor allem große 6s Akkus, da die richtig ins Geld gehen können) gemacht hat.
Bei meinen letzten Akkus ergaben sich folgende Werte (Natürlich wurden alle Akkus von pfleglich behandelt, nicht unter 80% (nornal 75%) entladen. Mittels Telemetrie wurde sichergestellt, dass die Zellspannung nie unter 3,1 V gesunken war):

3 x Turnigy Nano Tec 6s 4500mAh 25C, Durchschnittsbelastung 11 C, max. Belastung 17 C: alle 3 unbrauchbar nach ca. 50 Zyklen (in meinen Augen miserabel)
1 x Turnigy 6s 4500mAh 35C, Durchschnittsbelastung 11 C, max. Belastung 17 C: Unbrauchbar nach ca. 60 Zyklen (nicht viel besser)
1 x Rockamp 6s 4500mAh 35 C, Durchschnittsbelastung 11 C, max. Belastung 17 C: bisher 15 Zyklen - Zustand perfekt
4 x SLS AP 6s 5000mAh 45 C, Durchschnittsbelastung 13 C, max. Belastung 24 C: Bisher 35 Zyklen - Zustand perfekt (sehr teuer - 174 Euro/Stück - mal sehen, ob sie es wert sind)

Da ich Akkus suche, die nicht wie o.g. Turnigy nach 50 Zyklen den Geist aufgeben wäre es schön, wenn ihr eure Erfahrungen hier in ähnlicher Form zum Besten geben könntet. Interessant wären für mich besonders aktuelle Wellpowers, Turnigy 40C und SLS aus der EC-Serie.

Gruß
Wolfgang
 
An vielen Stellen findet man Tests zu neuen Lipos. Was man nicht findet sind Angaben/Test, die sich mit der Dauerfestigkeit von Lipos beschäftigen. Da ich derzeit überlege, welche Akkus ich demnächst als 12S 5000mAh-Kombo einsetze, wäre es interessant zu hören, wer welche Erfahrungen mit welchen Akkutypen (vor allem große 6s Akkus, da die richtig ins Geld gehen können) gemacht hat.
Bei meinen letzten Akkus ergaben sich folgende Werte (Natürlich wurden alle Akkus von pfleglich behandelt, nicht unter 80% (nornal 75%) entladen. Mittels Telemetrie wurde sichergestellt, dass die Zellspannung nie unter 3,1 V gesunken war):

3 x Turnigy Nano Tec 6s 4500mAh 25C, Durchschnittsbelastung 11 C, max. Belastung 17 C: alle 3 unbrauchbar nach ca. 50 Zyklen (in meinen Augen miserabel)
1 x Turnigy 6s 4500mAh 35C, Durchschnittsbelastung 11 C, max. Belastung 17 C: Unbrauchbar nach ca. 60 Zyklen (nicht viel besser)
1 x Rockamp 6s 4500mAh 35 C, Durchschnittsbelastung 11 C, max. Belastung 17 C: bisher 15 Zyklen - Zustand perfekt
4 x SLS AP 6s 5000mAh 45 C, Durchschnittsbelastung 13 C, max. Belastung 24 C: Bisher 35 Zyklen - Zustand perfekt (sehr teuer - 174 Euro/Stück - mal sehen, ob sie es wert sind)

Da ich Akkus suche, die nicht wie o.g. Turnigy nach 50 Zyklen den Geist aufgeben wäre es schön, wenn ihr eure Erfahrungen hier in ähnlicher Form zum Besten geben könntet. Interessant wären für mich besonders aktuelle Wellpowers, Turnigy 40C und SLS aus der EC-Serie.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

kleiner Tipp: 1. grundsätzlich Einzelzellenüberwachung und 2. bei den vergleichsweise geringen Belastungen, die Zellen NIE unter 3,3V entladen, dann sind 100...150 Zyklen locker drin!

Grüße Peter:)
 

Zisko

User
Hallo Wolfgang,

kleiner Tipp: 1. grundsätzlich Einzelzellenüberwachung und 2. bei den vergleichsweise geringen Belastungen, die Zellen NIE unter 3,3V entladen, dann sind 100...150 Zyklen locker drin!

Grüße Peter:)

Ich entade die Zellen nie unter 3,3V, normalerweise liegen noch ca. 3,7V am entladenen akku ohne Last an. Die 3,2V nur unter Vollast - und kommt dann der Telemetrie-Alarm (was er fast nie macht) geh's sofort zur Landung. Oder beziehen sich deine 3,3 V auf die Zelle unter Last? Lt. Gerd Giese wird es erst unter 3,1V kritisch, oder habe ich da was falsch verstanden?
 
Ich entade die Zellen nie unter 3,3V, normalerweise liegen noch ca. 3,7V am entladenen akku ohne Last an. Die 3,2V nur unter Vollast - und kommt dann der Telemetrie-Alarm (was er fast nie macht) geh's sofort zur Landung. Oder beziehen sich deine 3,3 V auf die Zelle unter Last? Lt. Gerd Giese wird es erst unter 3,1V kritisch, oder habe ich da was falsch verstanden?


Hi Zisko,

hast Du schon richtig verstanden, - funktioniert aber eben nur mit Einzelzellenüberwachung. Wenn nur die Gesamtspannung überwacht wird, kanns schnell kritisch werden. Ausserdem sind die modernen Zellen selbst unter Hochstromentnahme bei 3,3Volt schon total leer!

Grüße Peter :)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... recht hast Du Peter - hier gut erkennbar beim letzten Vergleich:
http://www.rc-network.de/forum/show...rungsbericht?p=2606095&viewfull=1#post2606095
... unter 3,4V/Z kommt nix mehr bei Hochstrom (hier immerhin noch 10C) Last wohlgemerkt!

@Zisko - deine 3,2V/Z sind viel zu kritisch auch MIT Telemetrie! Wo willst Du Sicherheit her kriegen für einen z.B. zweiten Landeversuch?
Gehe NIE unter 80% der Nennkapazität - das rate ich dir aus Erfahrung MIT Telemetrie! Meine "IISI" Bimmelt bei 80% und/oder 3,4V/Z!;)
... zu 99,9% immer wegen der 80% ... und so soll es auch sein!
 
An vielen Stellen findet man Tests zu neuen Lipos. Was man nicht findet sind Angaben/Test, die sich mit der Dauerfestigkeit von Lipos beschäftigen.

[Schleimmode = on] Das liegt Hauptsächlich daran, dass diese Test sehr aufwendig sind. Wir können uns eh schon alle Finger einzeln ablecken, dass es Leute wie Gerd gibt die da Zeit im Keller investieren für uns. Natürlich wirds ihn auch interessieren, aber trotzdem geht viel Zeit drauf. [/Schleimmode = off]

Ich hab an meiner Kati ca. 70 Zyklen auf nem 30C Turnigy. Der ist jetzt über 1,5 Jahre alt und ich bin noch sehr zufrieden damit ;)!
Ich denke, die Qualität schwankt einfach stark bei den Chinaböllern, es gehört ne ordentliche Portion Glück dazu :D!

Bei dem Preis auch zu vertreten ;)!
 

Crizz

User
Exakt vergleichen wird man nie können, weil viele Faktoren ne Rolle spielen, aber prinzipiell läßt jeder Betrieb am Rand der Specs nen Akku schneller altern - als Umkehrschluß verbessert sich die Zyklenfestigkeit, wenn man Reserven läßt. Das gilt unabhängig vom Label.
Akkus sind nunmal Verbrauchsmaterial, bei permanentem Betrieb am Limit ist nunmal nach 50 Zyklen das Ende der Fahnenstange erreicht.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Schon mal vielen Dank an alle - da sind ja recht "handfeste" Anregungen dabei. Aber nochmal zur Frage: Kann man aus dem jetzt gehörten ableiten, dass ein billiger Chinaböller bei pfleglicher Behandlung (so wie Gerd das beschreibt) gleichviele Zyklen überlebt, wei ein teurer SLS 45C?

Gruß
Wolfgang
Hi Wolfgang,

eine hypothetische Frage zieht leider eine ebensolche Antwort mit sich - einzig was wahrscheinlicher ist - eben mehr JA als nein
und ... mit der 45C hast mehr Freude!:p;)
Einzig was sicher ist, diese "Markenlipos wie z.B. die APL" werden mit einer strengeren Toleranz zusammengestellt als die
günstigeren ihrer Zunft ... die durchaus aus der gleichen Schmiede stammen können!
Fakt ist auch, die Hersteller optimieren immer mehr ihre Produktionen (nach&nach von meist noch Handmade auf Automatisierung!)
und somit werden "Ausreißer" immer seltener ... wohl auch mit ein Grund das die Preie am Markt auch stetig sinken.

s
 

Zisko

User
Servus Gerd,

um bei Wahrscheinlichkeiten und Hypothesen zu bleiben ;) :
Ich versuche nun auch deine letzte Aussage in mein neues Verständnis zu Lipos zu integrieren: Man muss nicht zwangsläufig 170 EUR in einen (bei 12s zwei) SLS 45C investieren, um damit lange Spass zu haben. Nimmt man einen hochbelastbaren 40 Turnigy zur Hälfte Preis, hat man durchaus gute Chancen, damit genauso lange zu fliegen. Würdest du das so sehen?

Gruß
Wolfgang
 

Zisko

User
... und noch eine letzte Frage:
Ich habe jetzt gelernt, dass man aufgrund der Zellendrift die Entladespannung unter Last bei 3,4 V (auch ich verwende Iisi) anzeigen und als Flugende verwenden sollte. Wenn man nun auf Einzelzellenüberwachung geht, bei welcher Spannung sollte man dort warnen lassen? Und: macht es Sinn auf Einzelzellenüberwachung zu gehen, um bei guten (sprich Akkus mit geringem Drift)noch etwas Flugzeit zu holen? Wieviel zusätzl. Flugzeit könnte das in etwa sein?
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... jetzt muss ich dich enttäuschen - Einzelspannungsanzeige per Telemetrie macht nur Sinn wenn
Du einen Verdacht auf eine schwache Zelle hat! Sprich, Du willst einen Fehler einkreisen.:p
Es genügt bei "normalen Akkus" und NICHT 100% ausreitzen der Kapazität - eben nur 80% - die
Gesamtspannung! Die Zeitdifferenz bis - sagen wir - 95% (+15%) kannst per einfachen Dreisatz
hochrechnen!;) ... ist aber nicht ratsam - nur, das hatten wir alles schon (s. #6 letzten Satz)!:)
 

ingo_s

User
Hi,

seit über einem Jahr fliege ich mit einem Eigenbau MSB Multisensor, der zusätzlich zur Kapazitäts Überwachung die Einzelzellen Spannung mit zwei gleitenden Schwellen überwacht. Die unterste Schwelle regelt den Motor ab und die obere Schwelle dient als Vorwarnschwelle für drohende Zellen Unterspannung. Die Höhe der Schwellen ist einstellbar und wird zusätzlich indirekt von der Last (Impulsbreite) abgeleitet.

Das Fazit ist, im Normalfall reicht die Kapazitäts Überwachung. Hat man aber nicht nur die neuesten Lipos im Gebrauch und ein Pack hat plötzlich innerhalb von 10 Zyklen einen größeren Kapazitäts Verlust (d.h. bei 80% Entnahme sind nur noch 5% drin) so ist man froh, das die Vorwarnschwelle zusätzlich greift und man in Ruhe die Landung einleiten kann. Diesen Vorteil möchte ich nicht mehr missen, denn eine Notlandung geht nicht immer ohne Blessuren ab.

Eine Entladespannung von 3,4 Volt (unter Last) kann nur bei den neuen Lipos mit hoher Spannungslage als Maßstab genommen werden. Die sind dann auch wirklich so gut wie leer. Bei der älteren Generation von denen ich noch einige einsetze muss ich bis auf 3,15 Volt (unter 18C Belastung der 35C Zelle) zulassen, da diese bei 50% Restkapazität schon unter 3,25 Volt Zellenspannung fallen, obwohl diese noch 100% der Kapazitätsangabe einhalten. Ob die Zellen der neueren Generation jenseits von 50 Zyklen immer noch so eine hohe Spannungslage haben, kann ich nach ca. 30 Zyklen noch nicht bestätigen.


Gruß Ingo
 
Wenn man nun auf Einzelzellenüberwachung geht, bei welcher Spannung sollte man dort warnen lassen?
Wie Posting 14 und 15 erklären, macht Einzelzellenüberwachung normalerweise keinen Sinn, das sehe ich auch so. Und wie erwähnt, ein alter Akku ist mit 3,4 Volt unter Last keineswegs leer, er möchte bloß schonend geflogen werden. Ebenso ein guter Akku, der im letzten Flugdrittel bei starken Manövern unter 3,5 Volt geht, kann schonend durchaus noch ein paar Minuten geflogen werden.

Also ein Erreichen der Warnspannung heißt je nach Flugstil noch nicht unbedingt Landung, wohl aber akkuschonendes Fertig-Fliegen der Akkuladung.
 

MalteS

User
Kapazitätsüberwachung reicht m.E.
Wenn bei Einzelzellenüberwachung was auffällt ist die Zelle eh hin. Macht ja irgendwie keinen Sinn einen Akku nur wegen der Schwächsten Zelle nicht mehr zu belasten.
 

Crizz

User
Kleine Anmerkung am Rande :

Bei älteren Zellen und z.b. Polyquest XQ (und noch ein paar einzelnen ) findet sich als Entladeschluß-Spannung häufig der Wert von 2,75 V - die Spannungslage bei der Entladung ist auch bis hin zur Vollast stark unterhalb derer moderner Zellen, deshalb kann man da keine 1:1 Anwendung mit den bisher genannten Werten vollziehen. Bei solchen Zellen würde ich nicht unter 2,9 V gehen zur Wahrung guter Zyklenfestigkeit, die Spannungskurven verlaufen auch insgesamt nicht so linear wie bei aktuellen Hochlast-Lipos, dafür fallen sie über die letzten 30% gleichmäßiger ab. Hat schon seinen Grund warum es nach wie vor Piloten gibt die lieber diese Zellen verwenden, da man den Entladezustand aufgrund langsam abfallender Leistung gut einschätzen kann, während bei aktuellen Hochlast-Lipos da bereits um 90 % entnommen sind und es dann rapide in den Keller geht, wie man es früher nur von LiFePO4 basierten zellen kannte.
 
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