Gestängeanschluss & CFK-Stab

Jo_

User
Ist es möglich einen Gestängeanschluss den man auf den Servoarm schraubt und das Gestänge darin mit einer Madenschraube sichert auch für CFK-Stäbe zu verwenden? Wird dabei die Stabilität des Stabes verringert oder besteht sogar Bruchgefahr? Ich benutze einen 2mm CFK-Stab der in einem Bowdenzugrohr läuft und würde diesen gerne mir der beschriebenen Lösung sichern.
 
Die Festigkeit der pultrudierten Stäbe quer zur Achse ist minimal. Ich würde da keinesfalls mit einer Klemmschraube direkt quetschen (die zerdrückst Du; sie fasern auf). Wenn schon im Klemmbereich eine dünnwandige Metallhülse drauf und dann die quetschen. Oder eine Löthülse dran und auf den Gewindeteil klemmen (besser als das Gewinde wär natürlich ein glatter Zapfen)
 
Wie Markus rate ich dir auch davon ab, den CFK-Stab zu klemmen. Die Stäbe spleissen wirklich auf und lösen sich im besten Falle auf.

Lieber einen (passenden) Gabelkopf verwenden. Wenn du den CFK-Stab anschleifst (mittlere Körnug in Faserrichtung) und mit 5min Epoxy oder UHU-Plus verklebst, hält er auf jeden Fall.

Es gibt von MP-Jet auch die Kunstoffgabelköpfe mit den goldenen Stiften. Diese haben kein Gewinde im Anschluss, in dem sich der Kleber verbeißen kann. Hier schneide ich z.b. in einen M2 Gabelkopf mit einem M2,3 Gewindeschneider ein Gewinde ein. Analog geht das natürlich auch mit Kugelkopfanschlüssen oder Löthülsen (Vorteil der Löthülse: Du kannst nachträglich noch einstellen!).

Und immer dran denken: Anschleifen UND Entfetten!!


Gruß
Stefan
 

Jo_

User
Vielen Dank für die Infos.

Ich dachte mir auch schon, dass das Quetschen nicht sinnvoll ist. Vielen Dank für die Beiträge.

Ich werde Löthülsen in entsprechender Grösse mit "Uhu Plus Endfest" verkleben (gut anrauen und entfetten ist Ehrensache) und Kugelkopfanschlüsse am Servohebel verschrauben. Damit erhalte ich eine ähnliche Position am Servoarm wie mit den klemmbaren Anschlüssen und kann die Länge ebenfalls noch nachjustieren.
 
Bohre die Hülse noch zusätzlich an (mit dem passenden Bohrer raust du praktisch die Wandung in der Hülse auf --> nicht größer bohren). Besser sind Gewindeschneider in ",x" Größen (also M2 z.b. einen M2,3), was aber natürlich nicht jeder in der Werkstattausrüstung hat.

Gruß
Stefan
 
Mit mitteldicker Sekunde geht das übrigens auch ganz gut. Hab ich seit 2 Jahren an einer 2m-Extra und hält bisher bombenfest.
 
Servus

Ich finde die Lösung mit den Löthülsen nicht optimal.
Zum einen ist das Gewinde bruchgefährdet, zB. wenn Schubstange schwingt.
Zum anderen ist die Verklebung nicht zu kontrollieren.
Ich nehme ein Stück Eisendraht,wenns ganz sicher sein soll Stahldraht.
So ca 10 cm, lasse ca 2 cm über die Kohlefaserstange überstehen.
Dann die ca 8 cm mit dickem Zacki an die Kohlefaserstange anheften.
Feinen Roving drum wickeln und dünnen Zacki drüber, über Nacht trocknen lassen und die ev. entstandenen Hohlräume nochmal mit dünnem Zack.
Hält sicher länger als jedes Modell.
Ganz feige können das Ende des Eisendrahts bei der Kohlefaserstange ca 5mm abwinkeln und dort noch extra Rovings drumrum.
Hält mit 3er Kohle und 3er Eisendraht locker ein 50 kg Servo aus.
Gruss Franz
www.fschwerelos.de
 
Ich bin halt noch "altmodisch" mit meinen 24 Jahren und ein Verfechter der "Sekundenkleber hat nichts an Anlekungsteilen zu suchen"-Thematik :)

Seku ist zu hart und zudem nicht sicher spaltfüllend. Genauso klebe ich keine Servorahmen mit Seku in Flächen (aktueller Fall eines Gebrauchtmodells), keine Rippenflügel mit Seku und auch keine tragenden Teile mit Seku. Bei CFK/CFK-, GFK/CFK- oder GFK/CFK/Spritzkunstoffverbindungen ist der Seku in Ordnung (wenn man anschleift)... ansonsten hat er nirgends was zu suchen.

Warum die Verklebung der Hülse nicht kontrollierbar sein sollte, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Man gibt einen Tropfen Kleber ganz in die Hülse und streicht die Wandung noch zusätzlich ein (dünner stahldraht). Jetzt drehe ich den CFK-Stab auf der Anrührunterlage im Epoxy, dass ein dünner Film Kleber am Stab hängt. Beim Eindrücken in die Hülse kommt zuerst die Luft, dann der überschüssige Kleber aus der Hülse. Einmal abziehen ... fertig. Eine noch saubere Verteilung des Klebers in der Hülse erreicht man dadurch, dass man eine kleine Spitze an den CFK-Stab schleift.

Spaltfrei, Luftfrei und nicht spröde.

Aber hier hat natürlich jeder seine eigene Philosophie und am Ende ist nur wichtig, dass die Verbindung sauber hält (und sauber aussieht... bei mir zumindestens).

Habe auch schon Löthülsen IN Kohleschubstangen eingeklebt. Einfach mit dem Diamantfräser kreuzförmig aufrauen, Epoxy kurz erhitzen, Beide Teile mit einem dünnen Film Kleber versehen und ineinanderschieben... die ersten 10mm des Kohlerohrs noch mit Kevlar umwickeln (um ein Spleißen zu verhindern) und mit L285 dünn einstreichen.... fertig

Und wenn eine Löthülse durch Vibration bricht, sollte man entweder über andere Löthülsen nachdenken oder die Ursache für das extreme Schütteln suchen bzw. die Schubstange mehrfach abstützen :)

@ Franz
macht du diese Methode auf beiden Seiten der Anlekung? Ich persönlich stelle meine mechanische Anlekung gerne auf Null und korrigiere nur bei Bedarf (Mehrklappenfläche - alle Anlenkungen gleich lang) meine Servoposition im Sender. Wie stellst du bei einer festen Verklebung nach?

Grüßle
Stefan
 

spacy

User
http://shop.lindinger.at/product_info.php?products_id=21397
das sind die MP Jet Gabelköpfe.
Also wenn man man auf korrigierbare Anlenkugen verzichten kann dann geht das ganz einfach (und ich steh auf einfach :) ) : RC Anlage an, Trimmung etc auf Null, gewünschten Ruderweg vor dem Festkleben bestimmen, Ruder neutral
Gabelköpfe an die Servoarme ran, CFK Stange reinstecken, Sekundenkleber mittel dran, fertig. Das geht nie wieder auf - Einweggabelköpfe :D
Die mittlere Größe der Gabelköpfe ist immerhin so stabil, daß mir jemand beim Aircombat das komplette Heck meiner Mustang abfliegen konnte, ohne daß Gabelköpfe oder 2mm CFK Stange gelitten hätten - ich hab sie nach der Reparatur wieder eingebaut.

restliche Trimmung dann in der Funke (bei mir MX 16s)
 
Servus
Nachstellen über Madenschraube an Servoverbindung.
Zun Thema Sekundenkleber.
Wenn Du auf meine Seite schaust.
Zb Horten. 10,5 Meter Spannweite und nix anderes als Sekundenkleber.
Alle Verbindungen.
Nur bei der Klemm 35 hab ich den Motorraum mit Kohle auslaminiert.
Wegen Drehmoment von Getriebeantrieb.
Sonst an allen Modellen nur Sekundenkleber.
Hab in dieser Richtung lange Versuche gemacht,getestet, gebrochen,
vibriert. Immer hat der richtig eingesetzte Sekundenkleber gewonnen.
Die Statik in allen Modellen ist Kohlefaser, daher sehr steif.
In Hölzernen Gummifliegern kann es da anders ausschauen.
Aber mit Holzstatik könnte ich das Gewicht nicht halten und es lässt sich eben nicht rechnen. Da Holz eben nicht gleich Holz ist.

Die Schubstangen sind zb in der 25er und in der 35er drin.
Die anderen haben ja Seile.
Und da sind 50kg Servo drauf.

Wiegesagt mit ist eine Gewindestange an einer Löthülse gebrochen.
Und ein Großmodell verloren wegen rausrutschen der Kohlestange aus der Löthülse.
Nicht testen meine ich wenns verklebt ist im Modell kann ich ja schlecht vor dem Flug die verklebung anschauen ob da Ablösungen sind, ist ja das Blech aussen und die Verklebung dahinter.
Meiner Bindfaden/Rovingverklebung sehe ich es an ob sich da was auflöst.
Stehen Fäden weg oder es macht knick,knack wenn ich biege.
Ich kann eben Sichtkontrolle machen und zur Not nachkleben.
Bei der Löthülse merke ich erst was wenns ab ist, ich sehe keine Verklebung.
Und wenn ich dran rupfe oder ziehe hat vielleicht gerade noch der letzte Rest Kleber gehalten und wenn das erste mal das Servo dran zieht ists ab.
Ich kann auch 30 mal dran ziehen und es zerfliegt erst beim 31.Mal.
Eben keine Sichtkontrolle möglich.

Und bei meinen Modellen ist mir es lieber wenns kontrollierbar ist.
Gibt so einen großen Haufen zum wegschleppen wenns kracht.:-))))

Gruss Franz
www.fschwerelos.de
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten