Akkus 1000 x Laden

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Cube

User
Hallo,

diese Woche hab ich mal wieder einen Empf.-Akku ausgemustert.
Beim Entladen sind statt 1,8 nur 0,6 Ah rausgekommen.
1 Zelle defekt, wie üblich.
Eine Hochrechnung ergab bei ca. 3 Jahren max. 150 Lade + 50 Entlade-/Ladezyklen.

Die angepriesenen 1000 Zyklen habe ich mit Sicherheit noch nie, in über 20 Jahren mit unterschiedlichen Marken und Lademethoden, ereicht.

Wie ist das bei euch?
 

Cube

User
Hallo Spunki,

um die 100 scheint realistisch, aber dankbar für 10% der angegebenen Zyklen-Leistung?
Kann ja wohl nicht sein.

Ob einer mit einem Computer-Lader 2 Ah oder 2,1 rein oder rausbekommt wird er beim Elektro-Fliegen kaum bemerken, die letzten paar mA werden doch eh nicht genutzt. Aber 10 % Lebenserwartung das ist enttäuschend.

Rechnet doch mal nach, wie oft Ihr eure Akkus laden könnt, bis eine Zelle einbricht. Wäre interessant.
 

heinzi

User
ja, ist leider wirklich so :D

wobei ich wage zu behaupten festgestellt zu haben (super was) dass sich leider die akkulebensdauer mit der zeit (letzten 20 Jahre) umgekehrt proportional zu der kapazität entwickelt hat.
 

Spunki

User
>>dass sich leider die akkulebensdauer mit der zeit (letzten 20 Jahre) umgekehrt proportional zu der kapazität entwickelt hat.<<

Ist ja eigentlich auch logisch, muss ja so sein!, immer mehr mAh auf gleichem Raum d.h. bei gleichen Abmessungen ...

Ich schwöre bezüglich Haltbarkeit, Zuverlässigkeit und Robustheit heute nach wie vor auf die gute alte Sanyo N-1700SCR ... deren hochgezüchtete Nachfolger sind eher was für die Wegwerfgesellschaft ;) ...

Grüße Spunki
 

plinse

User
Moin,

die Akkus, die wir verwenden, sind ja eigentlich auch nur Industriezellen mit buntem Schrumpfschlauch und in den eigentlichen Anwendungen werden sie doch wesendlich pfleglicher behandelt. Wir freuen uns über 5 min Motorlaufzeit aber welcher Akkuschrauber wäre damit marktfähig?

Dermaßen, wie wir unsere Akkus out of Spec betreiben und teils lange lagern, ..., können wir auch nicht die 1000 Zyklen erwarten. Schnellladen, die verschiedensten Behandlungen wie pushen und teils strittige Pflegephilosophien, löten, erzähle einem Akkuhersteller einfach nur dass du seine Zellen verlöten willst und der greift nach der Keule ;) . Und viele löten auch noch mit ungeeignetem Werkzeug, man kann es eigentlich nicht löten nennen sondern nur braten. Auch ich löte meine Zellen aber achte darauf, schnell zu sein. Die Zellen erwärmen sich kaum.

Ich fliege auch Akkus in recht mordenden Anwendungen, wenn ich da 30 Zyklen erreiche, ist das ok, aber das weiß ich vorher. Sonst dürfte ich sie halt nicht am Stück binnen 70-80sec. entladen.

Da ich mich gerade im Praktikum mit einer Elkoauslegung befaßt habe, ein kleiner Sidekick: Dort enthalten die Datenblätter Angaben zur Belastbarkeit je nach Typ bezogen auf 5000h "useful life" bei 105°C, dazu gibt gibt es Multiplikatoren für unterschiedliche Frequenzen der Belastung, bei höherer Frequenz kann man Elkos höher belasten und dann das wichtigste Diagramm des Datenblattes, wo ein Multiplikator ermittelt wird, daraus bei welcher Temperatur man dem Elko denn nun wirklich betreiben will und welche Lebensdauer man denn nun wirklich erreichen will. Sprich die Auslegung berücksichtigt Temperatur, Stromstärke, Stromfrequenz und zu erfüllende Lebensdauer bei bekannter Last und daraus ermittelt man dann, wie viele Elkos parallel man braucht.

Ich habe mir noch nie Akkudatenblätter angesehen, für Industriezellen müßte es die eigentlich geben, aber pauschal versprochene 1000 Zyklen halte ich für ein Märchen, die werden als maximal erreichbare 1000 Zyklen unter gewissen Randbedingungen evt. angegeben, aber halt als Maximalwert.
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Mal immer langsam ;)

die Angaben in den Datenblättern sind durchaus verläßlich. Es ist sicher auch bei den aktuellen Typen kein Problem, 1000 Zyklen zu erreichen, wenn man sich auch an den Rest des Datenblatts hält, und da steht zumeist
- vollständige Zyklen
- nur Einzelzellen
- Lade-/Entladeströme nicht über 1C
- Temperatur zwischen 10°C und 50°C
Wie Eike schon sagt, sind Anwendungen, bei denen mehr oder weniger kontrollierte Kurzschlüsse die Akkus an der Siedegrenze in 80 Sekunden leeren, keineswegs in diesen Datenblättern vorgesehen.

Die Akkus werden auch nicht dafür konstruiert. Wir sind diejenigen, die den immer neuesten Typ kaufen, ihn womöglich noch kurz mit ein paar hundert Ampere 'pushen' (danach ist sowieso jede Herstellergarantie hinfällig) und ihn dann auf diese Weise vergewaltigen.
Also: Niemand verspricht 1000 Zyklen, zumindest nicht unter diesen Umständen.

Wolfgang schreibt eingangs allerdings von einem Empfängerakku, bei dem man deutlich höhere Zyklenzahlen als 100 erwarten darf.
Im Prinzip gibt es vier Methoden, einen Akku kaputt zu machen:
- Überhitzung/Überdruck
- Umpolung
- Überladung
- Falsche Lagerung
Und die letzten drei treffen auch niederstromige Anwendungen zu.
Alles zu vermeiden ist schwierig, besonders bei Akkupacks.

Manche Zelltypen sind unempfindlicher als andere, und die haben dann bei guter Pflege eine entsprechend lange Lebensdauer (Spunkis N1700SCR sind ein gutes Beispiel, obwohl ich die N1900SCR auch nicht schlecht finde).

In den letzten Jahren haben sich die Innovationszyklen deutlich erhöht, zumindest seitdem nun auch Hersteller aus Taiwan, Korea und China mitmischen. Kann schon sein, dass im Rennen um Leistungs- und Energiedichte die Zyklenfestigkeit langsam unter die Räder kommt. Ganz zu schweigen von der zunehmenden Konkurrenz durch LiPolys ;)

Grüße, Ulrich Horn
 

Cube

User
Hallo Ulrich,

... Im Prinzip gibt es vier Methoden, einen Akku kaputt zu machen:
- Überhitzung/Überdruck
- Umpolung
- Überladung
- Falsche Lagerung ...

die ersten drei Punkte möchte ich auslassen, sind eindeutig aber der letzte, falsche Lagerung, wie schlimm ist das wochenlange warten auf Entladung für die Zellen?
 

Spunki

User
Hallo Wolfgang

"Umpolung" kann man bei einem Akkupack nie ganz ausschließen - außer Du entladest es nie!

Wochenlanges herumliegen und Warten auf Entladung mögen NiCd nicht so gerne ... NiCd sollten nach dem Flugtag definiert entladen werden (0.9V/Zelle) und dann so gelagert werden ...

Grüße Spunki
 

heinzi

User
Zitat
--------------->>dass sich leider die akkulebensdauer mit der zeit (letzten 20 Jahre) umgekehrt proportional zu der kapazität entwickelt hat.
-----------------
das war von mir

und zitat zum zitat ;)
--------------------------
Ist ja eigentlich auch logisch, muss ja so sein!, immer mehr mAh auf gleichem Raum d.h. bei gleichen Abmessungen ...
----------------------------

ja genau spunki, das sag ich ja auch immer.

trotzdem: gleicher flieger, gleicher motor, gleicher prop:
früher mit n1200scrc: lebensdauer bis zum bach runter.
heute mit rc2000: mit fast halber spezifischer belastung sterben mir die zellen reihenweise weg.
"ein hoch auf den fortschritt"

ABER WAS ICH EIGENTLICH SAGEN WOLLTE:
interessant finde ich, dass z.b. sanyo auf seiner hp von 500 zyklen spricht, und in den spezifischen datenblättern keine zyklenzahl aufführt.
die "1000 zyklen" werden aber immer wieder von ladegeräteherstellern (für unseren anwendungszweck) sugeriert, die eigentlich genau wissen was bei uns abgeht. und das finde ich :( und :o und :mad:
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi,
Ihr kennt meinen Versuch? :rolleyes: > Reflex-/Standard-Ladung <
Als Nebenprodukt fallen da auch Aussagen über die Lebendauer der GP3300 Zellen an. Diese "knechte" ich unter - äh, ja eigentlich - "unseren" Laborbedingungen, die der Praxis sehr nahe kommen! ;)
... und ... ich tippe auf k e i n e 100,0 Zyklen! :p

[ 26. September 2003, 07:16: Beitrag editiert von: gegie ]
 

Thommy

User †
Hallo,
also Empfängerakkus werden doch gar nicht so weit von der Spezifikation entfernt eingesetzt, mit denen wird doch eher gnädig umgegangen.
Meine praktische Erfahrung zeigt, das Empfänger- und Senderakkus bei mir sehr lange halten. Allerdings fliege ich die Akkus auch meistens ziemlich leer (dank Akku-Rückmeldung kein Problem).
Mit meinen Flugakkus hingegen bin ich nicht so zufrieden, die2400er scheinen meine Behandlung doch entschieden schlechter zu verkraften als die älteren 1700er oder 1900er Zellen, obwohl die damals strommäßig viel mehr leisten mußten.

OK einen 1900er hab ich in einem Flug gekillt, aber der Flug war es beinahe wert. Man ging der Flieger mit dem Akku geil ...

Ach ja noch ne Frage an die Experten, bei Lipolys liest man dass die auf Vibrationen empfindlich sein sollen, wie sieht es denn mit normalen Akkus bei Erschütterungen aus ? Vielleicht liegt da der Schlüssel zum Tod manches Milan-Empfängerakkus . :rolleyes:

:D
Gruß
Thommy

[ 26. September 2003, 09:05: Beitrag editiert von: Thommy ]
 

plinse

User
Moin Thommy,

die Erschütterungen sollten die Akkus nicht deformieren ;) und wenn man sie inline gelötet hat, sollte man das Pack nicht nur durch die Lötungen zusammenhalten, denn das geht auf den Pluspol und der ist isoliert eingesetzt und hält nicht viel aus.

Denke auch mal, wenn man zu lange beim Löten trödelt, kann man der Isolation auch schnell hinüberhelfen. Habe da mal ein paar Versuche mit alten Zellen gemacht. Ein bis zwei mal auseinandergebrochene Inlinelötungen und die Zellen geben den Geist auf und sind nicht mehr dicht.
 

Cube

User
Hallo zusammen,

gestern habe ich bei ACT sogar von 1500 :eek: Zyklen gelesen.
Wir lesen das, machen unsere eigene Erfahrungen
und die Medien, also bezahlte Redakteure im Print und wir selber im Internet,
schreiben nur über das 150. Ladegerät/-verfahren.
Es stört keinen wirklich, das die Dinger nicht halten was sie versprechen.
Wie gesagt es ging nicht um überlastete, selbstverstümmelte Zellen und Akkus, falsche Pflege usw. sondern um simple fertig konfektionierte Empf.-Akkus (der übrigens nicht in meinem Milan mitfliegen mußte ;) ) die regelmäßig geladen/entladen wurden und im Schnitt nach 100-150 Zyklen schlapp machen.
Evtl. liegts tatsächlich an Lagerung in geladenem Zustand oder an den Erschütterungen :D .

Nachdem leider keiner von Hunderten Zyklen in eigener Erfahrung berichtet,
könnte ich auch zufrieden sein, Handel und Industrie sollen leben.
 
Hallo,

Original erstellt von heinzi:
wobei ich wage zu behaupten festgestellt zu haben (super was) dass sich leider die akkulebensdauer mit der zeit (letzten 20 Jahre) umgekehrt proportional zu der kapazität entwickelt hat.
Hm ... mein allererster Flugakku von GE mit sagenhaften 1100 angegebenen Kubik wurde von dem angeschlossenen Mabuchi 540 mit 1:6 und den grausichen Graupner-Hasenlöffeln (um die 10A Stromfluß) in einer gar nicht dem Preis (84.- DM bei 7 Zellen) entsprechenden Art hingerichtet. Das fand ich als Schüler 1977 gar nicht so ganz schön ... ;)

servus,
Patrick

PS: von den roten 1200er Nicht-Cut-Off-Sanyos hingegen habe ich heute noch welche im Dienst, wenn auch nur noch in Taschenlampen.
 

heinzi

User
hallo patrick

beinahe hätte ich gesagt:
"wer damals was anderes als sanyo flog, ist selber schuld"
nun da müsste ich mich aber auch selber an der nase nehen, denn irgend wann hab ich auch mal panasonic eingesetzt (redamp und ???) die hatten damals mal für eine zeit die nase vorn in sachen kapazität und waren im "normaloelektrosegler" gar nicht mal so schlecht.

übrigens in sachen empfänger sender und spielzeugakkus:
ich hab noch welche weisse und blaue panasonic 500er und auch sanyo 500 AA (nicd)zellen die so für den allgemeinen haushaltsgebrauch verwendet werden. (spielzeug, taschenlampen etc)
die sind nun sage und schreibe 17jahre alt. und dies ohne irgendwelche pflege oder spezielle lagerung. ausfälle gabs eigentlich erst in den letzten 2 jahren durch interne kurzschlüsse.
so bin ich nun dabei diese zu ersetzen:
ratschlag meines händlers:
a) wieder nicd einsetzen wegen der nach wie vor höheren selbstentladung und daher höherem pflegeaufwand der nimh akkus. (kinderspielzeug liegt rum und wens dann gebraucht wird sind akkus leer.
b) keine so hohe lebensdauer mehr erwarten
(ok auch die nicd zellen der grösse AA haben immerhin heute etwa die doppelte kapazität)
 
Hallo Heinzi,

Original erstellt von heinzi:
"wer damals was anderes als sanyo flog, ist selber schuld"

[..]

500er und auch sanyo 500 AA (nicd)zellen die so für den allgemeinen haushaltsgebrauch verwendet werden. (spielzeug, taschenlampen etc)
die sind nun sage und schreibe 17jahre alt. und
Irgendwie kann ich mich zu der damaligen Zeit gar nicht an den Namen Sanyo erinnern, üblicherweise sprach man von "Varta", "Saft" und eben "General Electric". Muß aber nicht stimmen, Helmut Schenk wird's vielleicht wissen.

Und meine gelben 600er Sanyo-Mignons existieren zum nicht unbeträchtlichen Teil auch heute noch in gleichem Einsatzgebiet.

servus,
Patrick
 

heinzi

User
hallo patrick

ja, das sind schon die namen ganz aus der anfangszeit.
ich sprech in dem falle von "einer zeit, die ein paar tage später kam". ;)

zu welcher zeit gabs denn den "mosquito" von graupner. mit dem hab ich damals angefangen, eben mit sanyos, panasonic und.....
und jetzt wo du "saft" erwähnst, fällt mir ein, sowas hab ich auch mal für eine kurze zeit mein eigen genannt. lang hat die liebe aber nicht gehalten, danach gabs bei mir mit ausname erwähnter panasonic's nur noch sanyos. ;)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
@Ulrich
hi, ich seh schon, mit Quellenangaben tust Du dich schwer - oder - hast Du etwa meine Messreihe (weiter) interpoliert!? ;) :D
Denn der "rote" Kurvenverlauf ist mir irgendwie nicht fremd! :rolleyes:

These zum Hochstrom: (?)
- keinem von uns - Behauptung - bereitet es Vergnügen, wenn eine Zelle unter Hochstrom zum Entladeschluß "kippt".
Diese Zelle ist dann hochohmiger als der ganze Rest des Packs!
Ergo: völlig unbrauchbarer Nutzen zu diesem Zeitpunkt!
... aber ...
v i e l schlimmer ist während der Schellladung - nach meinen Erfahrungen - die Überladegefahr einiger Zellen im Verbund, wenn diese unselektiert zusammengestellt worden sind! Kann jeder ganz einfach von Euch nachvollziehen!
Messt einfach mal, mittels Infrarotthermometer zum Ladeschluß, die einzelnen Temparaturen! Diese erreichen Unterschiede locker zwischen 6°C (+/-3)! ;)
Eine Zelle 52°C die andere 46°C! Achtet auch mal darauf, was die 52°C Z. euch während dieser Hochtemperaturphase zum Ladeschluß alles (akustisch) "mitteilt"!

Das tötet - und wird toll dargestellt im roten Kurvenverlauf! (von der ich die Quelle immer noch nicht weiß :rolleyes: )

... aber mehr dazu zum Resümee ab #100 und nach dem Urlaub ... :p

[ 30. September 2003, 07:57: Beitrag editiert von: gegie ]
 
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