Mumpenmischung

Spaceyrunner · 1. Februar 2010

Hallo zusammen,

wie/ bzw. in welchem Verhältnis und mit welchen Zutaten mischt ihr euere Mumpe zum Verkleben von Flächenhälften an. Eignet sich das L385 mit H386 für diesen Job oder sind andere Systeme besser geeignet. Schreibt mal bisschen was über eure Erfahrungen.

Gruß Michael

Peter Maissinger · 1. Februar 2010

Hi
Ich nehme ein Gemisch aus Microballons und Baumwollflocken und normales Laminierharz. Mischung so, dass es schön sämig ist.
Was ich festgestellt habe, dass es für die Güte der Verklebung sehr wichtig ist, die zu verklebenden Stellen zuerst beidseitig mit dünnem Harz einzustreichen.

Spaceyrunner · 1. Februar 2010

Danke für dein Beitrag. Microballons sind sicher förderlich für den Leichtbau, aber ist das auch belastungsgerecht? Oder machts doch die Mischung? In sämtlichen Bildern sieht die Mumpe immer so glänzend und "silikonartig" aus. Wenn ich mit Thixo und Baumwollflocken arbeite sieht das immer strukturiert aus (nicht glatt). Gruß Michael

Gideon · 1. Februar 2010

Die klassische Mumpe aus dem Flugzeugbau besteht aus Harz, Thixotropiermittel (Aerosil/Cabosil) und Baumwollflocken. Gerade die Faserlänge macht´s aus - die Glass Bubbles füllen nur

Hendrik Schneider · 2. Februar 2010

im Wiki Füllstoff hat zwei links drinnen zum LBA und zu Alexander Schleicher, da steht drinnen, in welchem Verhältnis gemischt werden sollte.

Hendrik

Gideon · 2. Februar 2010

Das ist ein Mords-Wust, um da an die Info´s ranzukommen. Zudem sind da noch uralte [Epikote (fälschlicherweise als Epikure bezeichnet) 162 / Epikure 113] oder kritische Harzsysteme wie das L 285 / H 287 (gifitig / ohne Temperung extrem spröde), dieses dazu noch ohne Aerosil-Zugabe aufgeführt

Ansonsten Tipp Topp!

Spaceyrunner · 2. Februar 2010

Super, danke @all für die Infos. Gruß Michael

Dj Nafets · 7. April 2010

Aufwärmen des Threads

Aufwärmen des Threads

Gestern habe ich meinen ersten Schalenflügel verklebt und bin mir noch nicht ganz sicher ob ich meine Mumpe richtig anmische.

Ich hab das Gefühl eine reine Baumwollmumpe wird entweder zu flüssig oder zu fest. Die richtige Einstellung ist recht schwierig.

Gehe ich Recht in der Annahme, dass deswegen mit Aerosil Thixotropiert wird?

Gibt es irgentwo eine Beschreibung wie die Konsistenz sein muss? Am besten ein Video

Gruß

Stefan

Action-Heinz · 7. April 2010

Wieso nicht ein Klebeharz, wie Araldit/Epoxidharz E, das erfüllt seinen Zweck bestimmt besser, als ein wie auch immer angedicktes Laminierharz :confused:

Tobias Reik · 7. April 2010

Hallo Stefan,

letztlich stellt man die Mumpe nach der Anwendung ein.

Um bspw. eine Verblendung der Wurzelrippe zu machen wirst Du 100% Glasbubbles nehmen.

Zum verkleben von Formen wirst Du versuchen so viele Baumwollflocken als Möglich in Deine Mumpe zu bekommen. Nun wirst Du jedoch feststellen, daß sich Baumwollflocken-Mumpe nicht anständig spritzen lässt (aus dem Beutel) und glech gar nicht mit der Spritze.

Ich halte es mitlerweile so, daß ich immer mit einer kleinen Menge GlasBubbles beginne. Nun bringe ich Baumwollflocken in die Mumpe ein bis es noch geschmeidig ist, aber noch nicht klumpt. Nun stelle ich mit Tixo (das neue von R&G ist so geil zum einrühren !) die Mumpe ein bis sie die von mir gewünschte konsitenz hat.

Zum transport ist übrigens ein Kaffee-Portionierer (heißt doch so?) sehr gut.

Viele Grüße
Tobi

Hans Rupp · 7. April 2010

Edelstahl Kaffeelot bei Tchibo für 3,99

Tobi legt wert auf Stil beim Mumpeanrühren

Hans

Raphael · 7. April 2010

Zum verkleben (nicht verfüllen) setze ich jetzt grad zum ersten Mal auf Uhu Endfest 300, das sollte viel besser kleben als Laminierharz.

onki · 7. April 2010

Hallo

endfest 300 ist für kleinere Verklebungen (Servorahmen etc.) mein Favorit.
Es ist einfach anzurühren, auch in kleinsten Mengen und recht gut applizierbar.
Größere Sachen mach ich dann mit Mumpe aus Harz Microballons und Baumwollflocken. Bei Rumpfreparaturarbeiten auch noch weiß eingefärbt (hab zu 90% weiße Rümpfe).

Gruß

Onki

Gideon · 7. April 2010

Endfest 300

Endfest 300

Raphael schrieb:
das sollte viel besser kleben als Laminierharz.

Die Frage ist natürlich, wie Du "besser" definierst?

Für die Übertragung von Scherkräften sind flexibilisierte Klebstoffe Laminierharzen überlegen, Stichwort: Zugscherfestigkeit

Wenn Epoxydharze aber vernünftig verarbeitet werden (dazu zähle ich auch die Warmhärtung /Temperung), dann steigt die Bruchdehnung enorm und die Unterschiede sind in diesem Bereich nur noch marginal. Beim besten mir bekannten Laminierharzsystem -dem Epoxydharz L 20- beträgt die Bruchdehnung 9,5 %. Zugscherfestigkeiten von 22,5 MPa (N/mm2) im Mittel sind bei reinen FVK-Verklebungen bei diesem System als gar nicht so schlecht zu bewerten

Pastöse (thixotrope) Klebstoffe sind vorwiegend für größere Klebespaltdicken gedacht, um ein Ablaufen dieser aus der Fuge zu verhindern. Für flächige Verklebungen machen niedrigviskose Systeme allein schon der einfacheren Verarbeitung mehr Sinn

Laminatorikus · 7. April 2010

Tobias Reik schrieb:
Um bspw. eine Verblendung der Wurzelrippe zu machen wirst Du 100% Glasbubbles nehmen.

Hi!

Wurzelrippe mit 100% Glasbubbles, das ist aber sehr gewagt :eek:

Grüße, Memo

Tobias Reik · 7. April 2010

Mehmed Borovac schrieb:
Hi!

Wurzelrippe mit 100% Glasbubbles, das ist aber sehr gewagt

Grüße, Memo

Was glaubst Du wie die Wurzel bspw. einer Estrella zu gemacht wird ?
Durch die Schläche, die beim Schließen der Form aufgeblasen werden bleibt die Wurzel als solche nach dem absägen des gewebes ja offen...

Die Torsionsbolzen sind ja bereits festgeharzt. Es geht hier ausschließlich darum das eindringen von Schmutz in die Tragfläche zu gewährleisten.

Tobi

Dj Nafets · 7. April 2010

Mumpe

Mumpe

Danke für die zahlreichen Antworten.

Also liege ich mit meiner Harz/Baumwollflocken/Glasbubbles-Mischung gar nicht so verkehrt.

Ich hatte gestern das Gefühl, dass die Glashohlkugeln die Mumpe sogar wieder etwas fliess-/ spritzfähiger machen.

Dann rühre ich das nächste mal soviel Baumwollflocken ein das die Mischung im Becher wieder geschmeidig zusammenläuft. Dann noch Glashohlkugeln rein und den Rest thixotropieren.

Was ist den als sinniger zu bewerten, eindicken mit Glashohlkugeln oder eindicken mit Thixotropiermittel?
Oder kann man das gar nicht vergleichen? ( Stichwort: Newtonsche Flüssigkeit )

Auftragen tu ich die Mumpe mit einer 50ml Perfusorspritze ( meine Freundin sagt das die so heißt

) Die hat vorne direkt die passende Öffnung.

Getempert werden die Flächen so oder so bei 60°C.

Harzsystem ist das 385er mit langem Härter. Weiß grad nicht ob es der 385er oder 386er ist..

Gruß

Stefan

Hans Rupp · 7. April 2010

Hallo,

ich meine auch immer, dass Microballons die Mumpe wieder fliesfähiger machen.

Andicken mit
- Baumwollflocken lässt es nicht mehr fließen, zuviel ist übel weil es dann zäh wird, gibt nur wenig Volumen (saugt eher das Harz auf)
- GFK / Aramidschnipsel wenn es viel halten und nicht zuviel wiegen soll
- Microballons macht nicht zäh, es bleibt fließfähig, lässt sich hinterher gut schleifen; macht leicht und gibt Volumen verstärkt aber "0"
- Tixo macht steif, sonst nichts; wie wenn man Sahne schlägt

Ich rühre erst Baumwollflocken rein. Die Mischung muss noch cremig sein, dann je nach Einsatzzweck mehr oder weniger oder gar keineMicroballons und am Schluss Tixo.

Hier gibt es eine Kurzanleitung.

Hans

Yeti · 7. April 2010

In hochbelasteten Klebungen sollten niemals Microballons verwendet werden. Microballons sind ein Füllstoff zur Herstellung einer leichten Spachtelmasse. Die Festigkeit der Mumpe wird aber dadurch stark herabgesetzt. Nur bei sehr gering belasteten Klebungen oder bei der Verklebung sehr dünner Laminate würde ich das ggf. in Betracht ziehen, wenn es auf das letzte Gramm ankommt.

Die Fließfähigkeit wird mit Aerosil eingestellt.

Baumwollflocken erhöhen durch ihre Faserstruktur die Festigkeit der Mumpe. Wie Tobias im von Hans verlinkten Beitrag schreibt, können BW-Flocken aber bei sehr geringen Spaltmaßen der Klebung problematisch sein. Ich würde sie aber trotzdem nicht ganz weglassen, sondern in diesem Fall den BW-Anteil reduzieren und/oder die BW-Flocken vor der Verarbeitung noch feiner vermahlen.

Laminatorikus · 7. April 2010

@Tobi!

Du weist selber das die Estrella Fläche anders aufgebaut ist als üblich, daher lass Dich nicht täuschen, die Wurzelrippe hat bei normaler Bauweise eine tragende Fähigkeit.

Die Wurzelrippe verbindet die Unter und die Oberschale und ist mit entscheidend ob der Verbinder es schafft die beiden Hälften auf zu hebeln. Von daher läuft es mir kalt den Rücken runter wenn ich mir vorstelle wenn meine Wurzelrippen aus 100% Galsbubbles wären.

Das kann natürlich jeder machen wie er möchte, ich persönlich laminiere meine Wurzelrippen weiterhin voll aus und das nicht zu wenig.

Galsbubbles verwende ich so gut wie nie, ich mach damit nur leichte Rippen in den Rudern, mein 500ml Becher Gasbubbles ist ca 10 Jahre alt und es ist noch die Hälfte drin.

Viel Spaß beim mischen und suchen der richtigen Mischung

Grüße, Memo

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