Hallo.
Nur mal so als Beispiel, ein Beitrag den ich mal für die Modellflugtipps fertig gemacht habe :
Baubeschreibung :
Bei diesem Modell wollte ich die innerhalb von nur drei Monaten gemachten Erfahrungen mit der vorhergehenden Baunummer anwenden. Alles in allem war es ein Fehlversuch, weil man vorher einfach nicht gründlich genug nachgedacht hat.
19.o7.2001 : Der neue Rohbau wurde schneller als erwartet fertiggestellt. Ich habe dazu den Rumpf o12.8 benutzt und mich so nahe als möglich an meine Vorgaben gehalten. Also erst einmal den Motorspant um 180 Grad gedreht um Bodenfreiheit für die Luftschraube zu schaffen und den Bereich der Fahrwerksaufnahme verstärkt. Letzteres kann man wie folgt erreichen: Zuerst einen 4 mm – Klotz keilförmig zu schleifen, ankleben und ein nasses 2 mm – Stück um die Rundung ziehen. Und dann noch das Ganze in den Bereich der Profilanformung hinein verlängern und damit gleichzeitig die EWD reduzieren. Das sollte ewig halten. Die Räder liegen jetzt noch weiter vor dem Schwerpunkt und etwa 3,5 cm vor der Nasenleiste. Das sollte die Neigung zum Überschlag endgültig stoppen. Die Verstärkung für das Leitwerk wird erst später angefertigt, ich habe da so eine Idee mit den Dreikantleisten. Den dritten Bowdenzug für das Seitenruder habe ich selbstverständlich auch nicht vergessen und nachgerüstet.
Das Problem sind die Startmasse und die Flächenbelastung. Die o12.7 E wog vor dem Erstflug 1090 Gramm. Plus 60 Gramm für das Fahrwerk macht dann 1150 Gramm, das wäre ein Traumwert. Rechnen wir mal lieber mit 1180 Gramm. Die Flächenbelastung dagegen hätte ich gerne etwas höher, damit das Modell nicht so windempfindlich wird und insgesamt mehr Durchzug bekommt. Das heißt dann Fläche kürzen, voraussichtlich auf 920 mm. Das wären dann bei 1180 g Startmasse und 16,8 dm² Flächeninhalt 70,2 g/dm² Flächenbelastung und errechnete 12,0 bis 16,9 m/s , das liegt meiner Meinung nach voll im grünen Bereich.
Mein Ziel ist es, das Gewicht und den zusätzlichen Widerstand vom Fahrwerk so gut als möglich zu kompensieren und die alten Flugleistungen wenigstens annähernd wieder zu erreichen. Schade, daß man bei dieser Bauform das Heck nicht so einfach um etwa 3 bis 4 cm kürzen kann, am Bug ist es dagegen kein Problem. Da gehen beim Umdrehen des Motorspants wenigstens 6 mm „verloren“. Insgesamt ist der Rumpf etwa 1 cm kürzer geworden.
Maße & Gewichte :
Rumpf, roh = 90 g Fläche, 4 Brettchen zu je 20 g = 80 g
Leitwerk, roh = 30 g nach Zuschnitt: 2 x 32 g = 64 g
Fahrwerk, komplett = 58 g 16 Rippen = 8 g
Fläche, roh = 104 g ohne Nasenleiste = 90 g
gesamt: = 282 g gewogen: = 286 g
plus 32 Gramm im Vergleich zur o12.7 E im Rohbau !
Rumpfformel: 48 x 58 + 135 / 60 x 65 + 210 / 50 x 92 + 260 / 15 x 42 + 85 mm
Leitwerkformel: HLW: 72 + 49i x 55 + 25a x 340 mm = 3,4 dm² = 20,2 %
SLW: 95 + 60u x 45 + 35o x 150 mm = 1,8 dm²
Flächenformel: 210i + 156a x 920 mm = 16,8 dm²
LWH: 485 mm = 265 %
Im Vergleich dazu die Daten des Vorgängers o16.1 A :
Rumpfformel: 48 x 58 + 140 / 56 x 65 + 210 / 50 x 92 + 265 / 14 x 42 + 85 mm
Leitwerkformel: HLW: 80 + 55i x 50 + 30a x 360 mm = 3,9 dm² = 21,3 %
SLW: 95 + 65u x 50 + 40o x 140 mm = 1,8 dm²
Flächenformel: 183 mm mittl. Pt. x 1000 mm Spannweite = 18,3 dm²
Auffällig ist die neue Fläche, die hat versuchsweise mal keine Vorpfeilung und dafür mehr Schränkung. Die EWD ist mit 1,2 bis 1,4 Grad geplant und die Schränkung ist auf 1 bis 1,2 Grad eingestellt. Neu sind auch die Querruder, die sind deutlich tiefer und kürzer als früher. Insgesamt plane ich auch größere Ruderausschläge um die Wendigkeit insgesamt zu verbessern. Das Vorgängermodell ist für meinen Geschmack vielleicht doch ein wenig träge in der Standardeinstellung. Meine Sorge ist jedoch daß diese Fläche vielleicht “abrißgefährdet” sein könnte, zumal auch die Flächenoberseite glatte Folie trägt. Da wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben als den Flügel auf einer alten Maschine, vielleicht die “Fünf”, probezufliegen. Hoffentlich ruiniere ich nicht wieder den Rumpf von meinem alten Schlachtroß, das wäre wirklich schade.
20.o7.2001 : Rumpf, Holz: 90 g mit Folie: 104 g Differenz: 14 g
Leitwerk, Holz: 30 g mit Folie: 38 g Differenz: 8 g
Fläche, Holz: 104 g mit Folie: 136 g Differenz: 32 g
gesamt: 224 g 278 g 54 g
mit Fahrwerk: 336 g
plus 24 Gramm im Vergleich zur o12.7 E !
plus 82 Gramm mit Fahrwerk !
Damit ist die Zelle fertiggestellt. Ich habe das weiß-blaue Standard-Dekor gewählt. Die Verstärkung für das Leitwerk ist recht gut geworden, die Dreikantleisten sind einfach um 2 cm verlängert, keine Ahnung wie das brechen soll. Und einreißen kann auch nichts mehr, die Risse gingen immer von vorne nach hinten und das geht nun auch nicht mehr weil die Verstärkung den kritischen Bereich mit abdeckt. Es fehlen noch die Stutzen für die Querruderanlenkung, der untere Rumpf-Flächen-Übergang und die Luftauslässe Motorkühlung.
Obwohl ich 10 % der Rumpflänge als gutes Maß für den Abstand zwischen Schwerpunkt und Radachsen empfinde, liegt dieses Mal der Abstand statt bei 7 cm auf knapp 9 cm. Erstens weil die Fahrwerkbefestigung komplett vor der Fläche liegt und zweitens weil die Fläche keine Vorpfeilung hat, was den Schwerpunkt zurück verlegt. Damit sollte die Neigung zum Überschlag auf Null reduziert werden. Mal sehen, welche Nachteile ich mir damit einfange.
o6.o8.2001 : Ich habe mich zu folgender Vorgehensweise entschieden: Um Zeit (und Geld) zu sparen werde ich zuerst den Rumpf vollständig fertigstellen und mit der Fläche o12.7 E probefliegen. Das sollte kein Problem sein denn der Rumpf war im Original ein o12.8 und damit baugleich. Ein vollständiger Antrieb steht noch zur Verfügung, er stammt aus der o12.1 A, wenn ich mich richtig erinnere. Zwei Servos sind auch noch da und die o12.7 E wird vorübergehend stillgelegt, wegen fehlender Fläche und Empfänger, den brauche ich auch noch.
o7.o8.2001 : Der Antrieb ist dieses Mal nicht um 40 Grad, sondern um etwa 32 bis 35 Grad verdreht worden und die Luftaustritte liegen etwa 8 mm weiter vorne, mit der breitesten Stelle genau gegenüber den Ausblasöffnungen des Motors. Ich habe an den ersten Modellen die radiale Beschleunigung des Luftstromes nicht richtig berücksichtigt. Die Standmessung gibt mir erst einmal recht. Die Motortemperatur liegt mit 71,2 Grad Celsius etwa 13 Grad unter den früheren Werten. Die Ablufttemperatur ist mit 38,7 Grad deutlich höher, genau wie ich erwartet habe. Drehzahl, Strom & Laufzeit: grüner Bereich.
Die Ausschläge für Höhe und Seite sind auf das absolute Maximum vergrößert:
Höhe: D/R 75% +13 / -12 mm, Seite: 35 mm nach beiden Seiten.
D/R 105 % +16 / -14 mm
Für den Erststart wird das Höhenruder auf +8 / -8 mm reduziert, damit es zur Fläche paßt. Später will ich die Ausschläge für Quer und Höhe schrittweise vergrößern, um das sinnvolle Maximum in Bezug auf Flugleistungen und Kunstflugtauglichkeit herauszufinden. Die Fläche ist bereits angepaßt, bei einer EWD von 1,6 bis 1,8 Grad rechne ich mit einem Schwerpunkt im Bereich um die 50 mm. Mal sehen ob ich wenigstens dieses eine Mal Recht habe. Der Innenausbau ist auch soweit fertig, es fehlen zur Zeit nur noch die Auflagen für den Akku.
Und die wiegen ja nicht viel: Startmasse = 1206 Gramm !
plus 104 Gramm im Vergleich zur o12.7 E è Flächenbelastung: 66 g/dm²,
V.flug: 11,6 – 16,4 m/s (errechnet)
Warten auf Flugwetter.
o7.o8.2001 : Insgesamt habe ich im Vergleich zum Vorgängermodell 34 Gramm eingespart. Das ist nicht viel, aber immerhin ein Anfang. Was mich noch stört ist die Fahrwerksbefestigung mit den Gummis. Man könnte die Bohrungen im Bügel aufbohren und mit ausreichend großen Gummitüllen versehen. Einschlagmuttern auf sperrhölzerner 60 mm-Basis in den Rumpf und drei M5-Einschlagmuttern mit großen Unterlegscheiben als Gegenlager. Diese Konstruktion sollte die übelsten Schläge abfedern.
Fliegen :
11. o8.2001 – Erstflug, Teil 1 : Ich habe den neuen Rumpf mit der alten Fläche geflogen und bin zufrieden. Es gab keine unliebsamen Zwischenfälle. Das noch weiter vorgelegte Fahrwerk geht so in Ordnung. Es gab keine Überschläge mehr. Das neue Leitwerk gefällt auch, die Lenkbarkeit am Boden ist deutlich besser geworden und die Richtungsstabilität beim Start ist auch bei fast Windstille einwandfrei. Also habe ich die zuerst reduzierten Ausschläge auf das richtige Maß umgestellt und finde meine Überlegungen bestätigt. Das neue Leitwerk ist einfach gut. Leider hinken die Flugeigenschaften noch ein wenig hinter den Erwartungen her. Das liegt erstens an der Fläche, die ist für diesen Flugstil nicht unbedingt geeignet und zweitens erscheint mir die EWD ein wenig unpassend. Ich werde so bald als möglich die für dieses Modell vorgesehene Fläche auf der „Fünf“ zur Probe fliegen, dann sehen wir weiter.
30.o9.2001 : Heute hat es einen üblen Einschlag gegeben. Nach ca. 2 min stellte der Motor ab und ging nicht mehr an. Noch keine Ahnung warum. Natürlich passierte alles genau dort wo ich es absolut nicht brauchen konnte. Das Modell war zu schnell, zu tief und an der falschen Stelle. Beim Aufschlag waren die Flächen nicht gerade, so hat der Randbogen der Fläche den Schlag aufgenommen. Die Fläche ist auf Höhe des Querruderanschlusses zerbrochen und darf nun entsorgt werden. Dummerweise war das noch die Fläche von der „Sieben“. Sehr ärgerlich. Ausgerechnet jetzt, wo ich endlich begriffen habe wie das Teil funktioniert. Es benötigt mehr Querruderausschlag, noch weniger EWD oder einen leicht vorverlegten Schwerpunkt. Mal sehen ob sich vor allem die guten Rolleigenschaften am Boden beibehalten lassen. Die neue Fläche war ja schon fertig und ein Servo ist nun auch frei geworden. Nächste Woche geht es weiter. Der Rumpf ist ja glücklicherweise fast heil geblieben, nur die hintere Flächenbefestigung war beschädigt und mußte neu verklebt werden.
o3.10.2001 – Erstflug, Teil 2 : Ich fange am besten mit den Fehlern an:
1. Ich habe darauf verzichtet, die neue Fläche auf der „Fünf“ zu testen. Dann wäre mir vorher aufgefallen daß die neuen Querruder zwar super wirksam sind, aber leider nicht präzise genug neutralisieren. Außerdem paßte die EWD noch nicht so richtig zum Schwerpunkt.
2. Ich bin auf „Schacht 15“ gestartet, weil ich es eilig hatte. Dummerweise waren aber dort die Windverhältnisse nicht optimal, es war zu 90 % der Zeit Querwind und zu 10 % aus einer anderen unerwünschten Richtung.
3. Ich habe mir nicht genug Zeit genommen den Schwerpunkt richtig einzustellen, das Modell hatte eine leichte Tendenz zur Hecklastigkeit. Oder die EWD war noch ein wenig zu hoch.
4. Alles in allem ein typischer Fall von selbst dran schuld.
Die Maschine hat nach dem zweiten Start beim Versuch eines tiefen Überfluges zuviel Wind von hinten gekommen. Es war wohl eine gemeine Fallböe am Waldrand, da war ich wohl zu dicht dran. Zusammen mit der schlechten Steuerbarkeit auf den Querrudern hat es dann ausgereicht. Das Teil ist aus ca. 20 Meter Höhe fast ungebremst zu Boden gegangen. Ein „alter“ Tragflügel mit rauher Oberseite hätte durch seine hohe Auftriebsreserve das Modell bestimmt noch gerettet.
Aber in diesem Fall war es einfach zu spät. Der Einschlagwinkel war recht steil. Der Rumpf ist wieder an der alten Stelle, zwischen Kabine und Rumpfrücken glatt durchgebrochen. Das war zu erwarten. Das Fahrwerk hätte gehalten, aber nun hat die Befestigung einen Knacks weg. Die Steuerung scheint unversehrt zu sein und das Leitwerk ist völlig unbeschädigt. Die Verstärkung mit den Dreikantleisten ist also ausreichend. Der Antrieb sieht übel aus, Akku, Steller und Motor sind beschädigt, ich weiß noch nicht wie schwer. Der Akku benötigt auf jeden Fall ein oder zwei neue Zellen, neues Kabel, neue Kappe ... und beim Motor ist das hintere Lagerschild eingedrückt, keine Ahnung ob sich das wieder richten läßt. Das ärgert mich am meißten, weil es diese Motoren nicht mehr zu kaufen gibt. Der Steller ist hinüber, der hat wohl unter dem Kurzschluß gelitten. Die Spinnerkappe war natürlich nur noch Matsch, Blätter und Mittelstück sind intakt, auch das war zu erwarten. Die Fläche ist eigenartigerweise noch völlig heil. Zusammengefaßt hart an der Grenze zu wirtschaftlichen Totalschaden. Ich werde das Modell abrüsten und den Rumpf neu verkleben. Wie es dann weitergeht? Ich weiß es noch nicht.
Fazit :
Nun noch schnell etwas positives: Die Steuerbarkeit am Boden und die Spurtreue beim Start waren trotz des ungünstigen Windes einwandfrei, so wollte ich es haben. Aber ich wollte diese Erkenntnis eigentlich nicht so teuer bezahlen. Beide Starts gelangen absolut ohne Probleme. Auch das Durchsetzungsvermögen gegen den Wind schien besser zu sein. Die nächste Fläche dieser Bauart benötigt unbedingt zwei Flächenservos, daran ist nun nicht mehr zu rütteln. Leider ist der Rumpf nach näherer Betrachtung so schlecht dran daß er für einen Einsatz mit Fahrwerk nicht mehr in Frage kommt. Damit ist er für dieses Projekt leider wertlos geworden.
o4.10.2001: Die Tragfläche – Ich habe mich entschieden das Modell versuchsweise mit einer neuen Fläche auszurüsten. Als Grundriß wähle ich das Standardformat mit einem Meter Spannweite und 18,3 dm² Flächeninhalt. Völlig neu wird aber das Profil sein: Vollsymmetrisch und sehr dick. Zur Ansteuerung der Querruder werden zwei gebrauchte C 512 zum Einsatz kommen. Ein wenig schwer und ein wenig alt, aber vollständig mit allen Anlenkungen vorhanden. Also brauche ich nicht neu zu kaufen. Es war möglicherweise ein Fehler die Flächen immer kleiner und immer dünner zu machen, versuchen wir doch mal den anderen Weg, dafür eignet sich der Rumpf noch ...
Kategorie : Motorflugzeug
Modellname : Bau-nr. o16.2 C
Einsatzzweck : Spaß & Training
Hersteller/Anbieter : Eigenbau
Spannweite : 920 mm
Rumpflänge : 770 mm
Abfluggewicht : 1258 Gramm
Motorisierung : 650er Viper, 7 Zellen
Modelleignung : Fortgeschrittene
Bausatzart : Eigenbau
Autor : Warp seven
Bausatzqualität : 1
Flugeigenschaften : 3