Verbinder

Hallo!

Möchte für meinen neuen in nächster Zeit gebauten Segler für die Kohleverbinder eine Form bauen, die dann für jede Fläche saugend passt.
Saugt ihr den Verbinder ein, Lage der Trennebene und öffnen und entnehmen des Verbinders.
Bitte um Bilder und bitte keine Hinweise auf Literatur, nur eure Erfahrungen sind gefragt.
Baut ihr den Verbinder auf beiden Seiten leicht konisch oder absolut gerade?

Liebe Grüße

Daniel Lesky
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Daniel,

guckst Du hier. Erkärt eigentlich alles. Bei richtig fetten Verbindern kann auch in die Mitte einen festen Schaumkern einlegen.

So eine massive Form ist schon toll, man kann sie auch einfacher aus Vierkantprofile bauen, kann dann aber nicht so stark pressen und der Verbinder wird etwas schwächer.

Baut man ihn konisch, muss an bei dem Einbau der Hülsen die Rumpfbreite genau beachten, dafür geht er leicht an und abzustecken. Baut man gerade, klemmt es eher.

Übermaß kann man in beiden Fällen durch Abschleifen des Verbinders beheben, geringfügiges Untermaß durch Auflackieren. Es ist also eher Geschmacksache wie man baut, solange man nicht ganz am Limit baut. Da ist der konische Verbinder im Vorteil.

Hans
 

Arne

User
Hallo Daniel!

Verbinder aus ner gefrästem Form sind eigentlich der Standard.
Konisch würde ich persönlich nicht machen. Den perfekten Sitz hast du nur bei ganz aufgestecktem Flügel, alles andere wackelt. Wenn da mal, aus welchen Gründen auch immer, was abrückt, ist Holland in Not. Gewicht spart man auch nur wenig.
Auerdem musst du beim Tascheneinbau wirklich sehr genau arbeiten.
Mit Klemmen habe ich bei geraden verbindern noch nie Probleme gehabt.

Den letzten Verbinder für den Masterpiece (Form aus Hans´link) habe ich mal mit Kern gebaut, der aus 4mm Balsa hochkant mit 160 Kohle diagonal dazwischen besteht. Das überträgt die Schubkräfte in der Mitte des Verbinders deutlich besser als ein Schaumkern. Gewichtsersparnis gegenüber einem vollen Verbinder knapp 40 g(ca. 30% leichter).
Der Kern ist beim bauen und pressen einwenig verrutscht, das dürfte aber nicht schlimm sein.

Taschen kannst du direkt auf dem Verbinder bauen. Wachs+ PVA ist da nicht gut zum Trennen. Du bekommst es nicht vernünftig auseinander (zumal Torsion zum Trennen beim Vierkant ja rausfällt) und die Passung ist zu gut, du must den Verbinder hinterher nass überschleifen. Bewährt hat sich, Verbinder oder Kern einmal mit Magarine einzufetten und dann ca. 2 Lagen Frischhaltefolie sauber drum zu legen. Trennt super, Folie "rausstochern". Beim der MP-Form haben wie einen extra Stahldorn für´s Taschenbauen, der zu einer Seite ca. 5/100 konisch ist als Entformungsschräge.

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Gruß Arne
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

Mit Klemmen habe ich bei geraden Verbindern noch nie Probleme gehabt.
Wenn man so eine Form aus Rechteckprofilen mit Hausmitteln (Säge, Feile etc.) baut, so ist die Genauigkeit eben etwas schlechter als aus einer gefrästen Form. D.h. beim Verbinder gibt es rechts und links :) . Die Hülsen passen, da um den Verbinder herumgebaut, aber es gibt eben auch eine linke und eine rechte Hülse.

Hans
 

plinse

User
Moin,

ich habe meine Verbinder bisher aus einer Form ähnlich der aus Harus Link gebaut:

tm_verbinder_01.jpg


Sowas zu fräsen ist recht banal, einzig sollte beim Stempel der Bereich, der in die Form hinein drückt, tief genug drücken. Es erleichtert das Laminieren ungemein, wenn man alles, was man sich ausgerechnet hat, einfach in die Form wirft und diese dann verpresst, auch wenn etwas viel Harz dabei sein sollte. Ist der Stempel zu knapp bemessen, bekommt man die Form schnell nicht mehr zu. Den Rest erledigt dann der Schraubstock ;) .
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

wenn man sich so was fräsen lässt, sollte man sich überlegen es universell fräsen zu lassen.

D.h. z.B. so dass man mit unterschiedlichen Stempeln unterscheidlichen Verbinderhöhen realisieren kann.

Ich persönlich würde auch über eine integrierte V-Form nachdenken. Wobei man sich dann eben wieder etwas festlegt.

Hans
 
Hallo!

Bis jetzt habe ich die Verbinder in einer Holzform mit Kieferleisten und einer Trennschicht aus Tape gebaut, geht schnell und ist auch sehr präzise, man braucht nur noch ein bißchen nass schleifen und der Verbinder passt haargenau, konisch auch leicht möglich.
Nur austauschen ist bei Bruch dann sehr schwer.

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Danke für die Antworten, leider habe ich keine Fräse zuhause stehen, kann man das mit Epoxyformen auch gscheit machen?

Liebe Grüße

Daniel Lesky
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hi,

möchte Euch meine zugegebenerweise etwas rustikale Methode nicht vorenthalten. Aber das Ergebnis zählt. ;)

Die Bauteile:

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Lamini, Lamina schon ist der Verbinder da. Ich verarbeite ca. 2,5m der 36.000 tex Kohlerovings

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Die Folie im Einsatz. Mit Schraubzwingen ist der Anpressruck stärker

1112980373.jpg


Entformt und getrennt. Jetzt wird der Verbinder noch passend feingeschliffen. Das geht prächtig mit einem Bandschleifer.

1112980420.jpg


Ab damit in die "Solartemperbox" ;)

1112980450.jpg


Bisher haben alle Verbinder gehalten, bzw. sind gebrochen wenn die Erde schneller näher kam, als die Reaktionszeit des Piloten war. :D
 
Hallo!

Sehr interessant, bin mit meiner Methode auch sehr zufrieden, nur wenn mal ein Verbinder bricht was macht man dann, die beiden Taschen rausfräsen?
Ist zwar ne Methode aber sehr ineffizient muss ich sagen.
Aber wenn der Verbinder bricht ist auch meistens eh die Tasche ausgeleiert, dies betrifft die AFK-Rovings- Ummantelung sehr.

Die Methode kann noch so brutal sein, die Fliegerkollegen sehen die heilige eigene Werkstatt wahrscheinlich nie! :mad:

Liebe Grüße

Daniel Lesky
 

plinse

User
Original erstellt von Hans Rupp:
Hallo,

wenn man sich so was fräsen lässt, sollte man sich überlegen es universell fräsen zu lassen.

D.h. z.B. so dass man mit unterschiedlichen Stempeln unterscheidlichen Verbinderhöhen realisieren kann.

Ich persönlich würde auch über eine integrierte V-Form nachdenken. Wobei man sich dann eben wieder etwas festlegt.

Hans
Moin Hans,

spricht doch nichts dagegen. Dann fräst du die Form einseitig etwas länger und entweder du baust einen Verbinder mit V oder auf der langen Seite einen geraden. Verschiedene Stempel verstehen sich von selbst, ein mal beispielsweise so ein Brutalteil wie im Bild von Arne und dann noch mal einen, bei dem die Höhe dann zur Breite wird, vielleicht so die Hälfte, was man halt braucht.

Von Kernen im Verbinder halte ich nicht viel. Wenn dann muss man auf Nummer sicher gehen, dass sie sich nicht zusammen pressen und gleichzeitig nicht zum Harzschwamm werden.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Daniel,

bisher ließen sich die gebrochenen Verbinderreste immer aus den Taschen herausziehen. Der Trick: In der Mitte aufbohren, passende Spaxschraube (wg. dem scharfen Gewinde) gefühlvoll! ein kleines Stück eindrehen und dann mit der Zange herausziehen. Die Taschen sind noch nie aufgeplatzt.

Deine Methode gefällt mir auch sehr gut. :)
 
Claus,

gute Idee mit der einstellbaren V-Form!

Das nenne ich praktisch.

Formen fräsen lassen kann doch jeder...(duck)

Gruß
Mike
 

Arne

User
Von Kernen im Verbinder halte ich nicht viel. Wenn dann muss man auf Nummer sicher gehen, dass sie sich nicht zusammen pressen und gleichzeitig nicht zum Harzschwamm werden.
Deshalb ja auch ein Kern aus Balsa hochkant im Sandwich mit diagonaler Kohle.

Gruß Arne
 

plinse

User
Original erstellt von Arne:
Von Kernen im Verbinder halte ich nicht viel. Wenn dann muss man auf Nummer sicher gehen, dass sie sich nicht zusammen pressen und gleichzeitig nicht zum Harzschwamm werden.
Deshalb ja auch ein Kern aus Balsa hochkant im Sandwich mit diagonaler Kohle.

Gruß Arne
Alles schön und gut aber warum macht man sich Gedanken über asymetrische Holmgurte, ... wenn der Kern im Verbinder schief drinne steckt, wie oben im Bild. Sicher sind die ganzen Verbinder 22x12 oder so deutlich überdimensioniert, aber in wie verhindert dein CfK-Sandwich, dass das Balsa sich vollsaugt? Vorher imprägniert(sich also anderweitig vollsaugen lassen ;) )?
 

Arne

User
Hi Eike

Was hängst du dich so am Vollsaugen auf? Lass das Balsa doch vollsaugen, das wirklich wenige Gewicht kann ich verschmerzen. Es bleiben faktisch fast 40 g weniger als beim vollen (119 zu 82). Das geht ohne Kern eben nicht.
Dass der Kern schief sitzt, liegt an meiner Bauungenauigkeit in dem Punkt. War der erste mit Kern. Durch die Dimensionierung des gesamten Verbinders wohl auch nicht so wild.
Und glaubst du bei mir, dass das beim nächsten auch so aussieht?
Zur Asymmetrie. Ich denke man sieht trotz des leichten Verrutschens deutlich, dass oben mehr Kohle ist als unten entsprechend der schlechteren Eigenschaften der Kohle auf Druck, eben wie bei den Gurten im Flügel auch.

Kann deine Argumentation in dem Punkt nicht so nachvollziehen.
Aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein ;)

Gruß Arne
 

plinse

User
Moin Arne,

da wirste sicher einen Weg finden, den Kern besser zu platzieren, das ist sicher ;) .

Nur wenn ein Verbinder dermaßen Reserven hat, kannst du mit einem kleineren Verbinder viel mehr Gewicht sparen. Der Vorteil des großen Verbinders liegt da wohl vor allem in der breiteren Krafteinleitung in den Flügel.

Aber das ist jetzt alles Philosophiererei und der Formensatz ist für einen bestimmten Verbinder ausgelegt und der wird dann auch gebaut. Einige Verbinder dieser Größenordnung sind ja auch komplett hohl, der vom Aris ist glaube ich als doppel T sogar seitlich offen, was um so deutlicher zeigt, dass es wohl nur um die großflächige Krafteinleitung in die Flächen geht.
 

Arne

User
Moin Eike!

Wie müssen ja acuh nicht immer einer Meinung sein.

Für eine geforderte Festigkeit und/oder Steifigkeit kann ich einen Verbinder mit größerem Querschnitt eher noch leichter bauen (Kern), als einen kleineren (voll).
Der MP-Verbinder hat 352 mm². Davon 136 als Kern und 216 in Rovings. Lasse ich die Bauhöhe mal bei 16mm, könnte ich aus den 216 mm²Kohle nen 16x13,5 mm Vollverbinder bauen. Der ist sicher nicht so fest wie der 22x16 mit Kern.
Ok, das Kerngewicht habe ich der einfachheithalber vernachlässigt. Wog glaube ich 6 oder 7g + meinetwegen 3 g aufgesaugtes Harz. Mann könnte damit korrigiert mit dem Gewicht des 22x16 Kern vielleicht nen 16x15 voll bauen. Der ist immer noch nicht so fest, definitiv.
Reduziert man die Höhe, wird der Vergleich richtig schlimm.
Dass man die volle Bauhöhe des Flügels nutzt, ist aber auch ne Selbstverständlichkeit. Bleibt als Faktor die Breite.

Konktet für meinen Fall. Für den Masterpiece mit Zentralsteckung, von dem auch harte Hang-und DS-versionen gemacht werden, ist 16x22 schon ok. Viel weniger als 22 Breite möchte ich da nicht haben.
Für leichtere Flieger macht man dann eben nen Kernverbinder. Gut gemacht hält der auch kein bißchen weniger als ein voller. Du baust mit dem Kern ja nur wie beim Holm auch den auftretenden Kräften gemäß. Daher bei mir auch kein Schaum sondern Balsa hochkant und diagonale Gewebe und auf der maßgeblichen Druckseite mehr UD-Kohle als auf der Zugseite.

Die Einbindung in entsprechend breite Stege ist natürlich auch günstiger bei breiten verbindern wie du schon gesagt hast.

Gruß Arne
 

Friwi

User
Hallo,

mich beschäftigt das Thema „Bau Flächenverbinder“ nun auch schon eine ganze Weile.
Zielsetzung:
für einen Kunstflugsegler, SpW 4,5m soll ein CFK „Knochen“ mit 23x17mm (H/B) und 3 Grad V-Form in der Länge von ~ 60cm gebaut werden.

Meine bisherigen (leidvollen) Erfahrungen:
Von meinem Lieblingstischler (Schreiner) hab ich auf Basis von Platten aus „Corean“ (Corean ist ein Kompositwerkstoff, der zu ca. zwei Dritteln aus Alyminiumhydroxid und zu einem Drittel aus hochwertigem Acryl hergestellt wird), Teile für eine Form anfertigen lassen.

Sah soweit recht gut und maßhaltig aus. Also gewachst und erst mal 1 Verbinder abgeformt (Danke Wolfgang).
Beim Aufpressen des Stempels mit Schraubzwingen dürfte sich die Form doch etwas verspannt haben, jedenfalls war der „Knochen“ dann nicht so maßhaltig wie erwartet, Höhe/Breite +/- 0,1 bis 0,5mm Abweichung. Mit Mühe und viel Schweiß so in etwas (+/- 0,05 mm) auf das gewünschte Maß hingeschliffen
Für den 2. gleichen Segler meines Freundes und für den Fall der Fälle sollten natürlich noch weitere (insges. 4 Stück) abgeformt werden. Nur sollten diese wieder exakt in die Flächentaschen passen, was natürlich mit „hinschleifen“ nicht wirklich präzise gelingt.

Ich/Wir tendieren daher uns eine Form fräsen zu lassen, was neue Fragen aufwirft:
Stahl oder Alu ?
Wie massiv muss die Form/Stempel sein, damit sich beim Pressen nichts mehr verzieht ?
Variable V-Form überhaupt machbar ? (eventuell in einen Block mit 15cm Breite 1x3 Grad, 1x2 Grad fräsen?)
Entformbarkeit bei eingearbeiteter V-Form? (event. Auswurfstift in der Mitte)
V-Form nicht liegend sondern „stehend“ in den Block/Stempel fräsen ?

Ist unser erstes derartiges Projekt, Eure Erfahrungen/Tipps sind daher herzlich willkommen.

[ 11. April 2005, 12:11: Beitrag editiert von: Friwi ]
 

Friwi

User
Hallo

melde mich noch mal kurz zum Thema. Wie wir die Form aufbauen werden ist nach einiger Überlegung nun schon mal klar.

Offen ist noch wo wir entsprechendes "Rohmaterial" (Alu) in den Abmessungenen D=40mm B>=70mm L=600mm bekommen.

Aus diesem Block soll mal der Unterteil der Form gefräst werden.
Der Stempel aus einem Block mit Dicke 20-25mm.

Wer kennt entsprechende Bezugsquellen ?

Danke
 
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