Formhinterbau weiterverwenden.. Erfahrungen?

Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken eine Leitwerksform(schlechte Oberfläche) ein zweites mal auf dem Urmodell abzudrücken. Die Substanz der Form selbst ist sehr gut, deshalb möchte ich Material und Arbeit sparen und den Hinterbau weiter verwenden.
Idee war, die Formoberfläche anschzuschleifen, wieder Formenharz aufs Urmodell, Kupplungsschicht drauf und dann die alte Form oben drauf?
Hat das schon mal jemand probiert, geht das blasenfrei?


Grüße Frank
 
geht das blasenfrei?
Nö. Zumindest habe ich das nie blasenfrei bekommen. Bei kleineren Formen geht noch mit etwa 1,5-2mm Bohrer das Hinterbau zu perforieren und mit Harzüberschuss zu arbeiten. Tausende Bohrungen bei einer grösseren Form stehen mE in keiner Relation zum neuen Hinterbau.

Gruß
Juri
 
Probleme: Riss und Delle im Formenharz bei leichtem Vakuum (war ein Versuch ohne Anbohren) .
Klein meine ich etwa 50x30 cm (Motorhaube)
80x15 könnte man auch noch mit dem Bohrer perforieren.
Ohne würde ich es nicht machen

Gruß
Juri
 
die Idee mit den Entlüftungslöchern kam mir auch schon. Da die beiden Formhälften sehr flach sind kann ich mit gut vorstellen das das klappt!
 
Formenhinterbau

Formenhinterbau

Hallo Frank,

Durch Inhaber diverser Formen für Rümpfe, Flächen und Leitwerke verwende ich die alten Formen, sofern sie mit dem neuen Projekt übereinstimmen, immer wieder als Hinterfütterung. Ich sehe nämlich gar nicht ein, daß hier das mal investierte Geld einfach auf den Müll geschmissen wird. Die alten Formen sind nämlich sehr wertvoll, da sie sich nicht mehr verziehen und man dadurch sehr viel Material spart. Allerdings habe ich durch etliche Versuche jetzt ein sehr brauchbares System entwickelt. Ich werde es mal nachfolgend beschreiben.
Die alten Formem sollen sehr größzügig an den Kanten abgefräst werden. Außerdem muß die Oberfläche beschliffen werden. Dies kann mit einer rotierenden Drahtscheibe geschehen. Dann in die Formen Löcher von rund 10 mm bohren. Abstand rund 10 cm, bei kleinen Formen näher.
Das abzuformende Teil aufbauen, wie gewohnt. Also Deckschichtharz, Kupplungsschicht und eine Schicht Glas (280 Köper). AUSHÄRTEN lassen! Tags darauf eine Harz-Baumwollflockenmischung erstellen und auf den Abformling eine zweite Kupplungsschicht aufbringen. Dies ebenfalls auf die alte Form. Schichtstärke rund 5 bis 10 mm. Die alte Form auf den Formling auflegen und mit leichtem Druck leicht kreisend die Hinterfüllung einschwemmen. Wenn jetzt aus den Löchern das Harzgemisch austritt und auch die Ränder einen Gemischaustritt anzeigen, dann ist es geschafft. Auf keinen Fall die Form pressen, sondern die Schwerkraft arbeiten lassen. Bei leichten Formen genügt ein Beschweren mit Ballast. Nach rund 2 Tagen ringsum besäumen und das aus den Löchern ausgetretene Harzgemisch mittels Steckbeitel entfernen.
Derartige Formen haben in den seltensten Fällen noch Lufblasen, meistens dienen sie wieder jahrelang für gute Ergebnisse.
 
Hallo Clemens,


vielen Dank für die Beschreibung. Das hört sich nach einem guten System an was du an entwickelt hast.
Das stimmt mich positiv und ich werde das auf jeden fall ausprobieren!


Grüße

Frank
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten