Kohlefaserstäbe mit Kugelkopfanlenkungen verbinden. Aber wie??

Hallo Leute. Ich wollte mal fragen ob ihr schon Erfahrung mit dem Verbinden von Kohlerfaserstäben mit Kugelkopfenanlenkungen gemacht hab. Ich wollte für eine Verstrebung einfach den Stab in so eine Anlenkung einkleben(Epoxi). Geht das so einfach oder muss ich da noch was beachten?

Gruß Patrick
 
Hallo Patrick,
ich habe für die Höhenruderverstrebung am Doppeldecker M2 Gewinde auf Kohlfaserstäbe geschnitten und dann Gabelköpfe draufgedreht und zusätzlich verklebt.
Bisher hats gehalten.

Gruß
Oliver
 
Das mit dem Gewindeschneiden ging ohne weiteres? Ich hatte da auch mal getestet, aber bei mir ist das immer ausgerissen. Sind die Fasern in dem Stab alle in Längsrichtung ausgelegt oder waren die noch gedreht?

Patrick
 
Also ich habs gerade nochmal versucht, und muss sagen, das es auf anhieb funtioniert hat. Ich hab vor dem Schneiden den Kohlefaserstab oben noch etwas abgerundet.
Ich denke weil ich das voriges mal nicht gemacht habe, ist es auch immer ausgerissen.
Hab mal dran gezogen. Hält wirklich bombig. Wenn das erstmal Epox drin ist, denk ich hält das für die Ewigkeit.
Danke und Gruß Patrick
 
Servus
Die Stange spitz schleifen und das Gewinde des Gabelkopfs mit Cuttermesserklinge(in den Schlitz einklopfen) leicht weiten.
Vorsichtig auf und wieder abschrauben, wenns streng geht.
Wenn der Stab auf der Gabelkopfseite wieder aus dem Gewinde kommt ists weit genug.
Verkleben nur mit Zacki. Und zwar dünnflüssig.
Gabelkopf nach unten halten und am Ende des Kohlestabes einen Tropfen drauf.
Darauf achten dass der Zacki innen im Gewinde läuft.
Am nächsten Tag das gleiche noch mal.
Das Ganze hält auch 25kg Servos aus.
Ist also ohne Zerstörung nicht mehr zu trennen.
Das geht natürlich auch mit 3er Gabelköpfen und 3er Stäben.
Hab ich so in meinen 1:2 Modellen drin.
Gruss Franz
www.fschwerelos.de
 
Zacki

Zacki

Hi Patrick,

Zacki hieß früher der Sekundenkleber von Multiplex - keine Ahnung, ob er heute auch noch so bezeichnet wird.

Jedenfalls ist damit ganz normaler Sekundenkleber gemeint, der natürlich auch von anderen Firmen genommen werden kann - nur für deine Anwendung sollte er dünnflüssig sein, meint Franz.
 
Hallo,

toller Thread - tolle Antworten bisher !

Sollte man eigentlich den Kohlestab vorher anrauhen oder langt das mit dem Seku ohne anrauhen ?

Ich habe 2mm Stäbe und die M2 Gabelköpfe. Da kann man den Stab reindrehen ( mit Kraft ) und es könnte so schon halten ( kommt mir zumindest auf zug sehr stabil vor. )

Wie ist das bei Kugelkopfanlenkungen, wenn man den Stab in die Kunsstoffhülle dreht ? Geht das auch oder sollte man lieber den Metallgabelkopf nehmen ?

Gruß, Ralf
 
Hallo

Ich schleif den Kohlestab immer erst etwas an. Dann wisch ich einmal mit Waschbezin oder Azeton drüber um die Klebestelle zu säubern und zu entfetten. Zum Verkleben nehme ich entweder Pattex Stabilit oder Uhu Endfest. Hatte bis jetzt keinen Fall wo es nicht gehalten hat.

Greetings Matthen
 
@ Patrick: Der Stab muß leicht angespitzt sein, sonst dröseln die einzeln Fasern auf.

@ Franz: Reinigen ist nie verkehrt, wenn der Gewindeschneider evtl. etwas ölig ist.

@ ursus: bei uns wird das immer noch Zacki genannt ;) , mit Zacki gehts auch.

Gruß
Oliver
 
Servus
Nur spitz schleifen
Und wichtig......kein Gewindeschneider, da wird die Luft zuviel.
Nur mit dem Gabelkopf schneiden.
Das Gewindeteil des Gabelkopfs hat eine Naht.Ist ja nur gepresstes Blech.
In diese Naht wird eine Cuttermesserklinge reingeklopft.
Am Gewindeende ca 5 mm weit in Richtung Gabelende.
Dadurch wird das Gewinde leicht konisch.
Dann den Gabelkopf auf den angespitzten Kohlestab aufdrehen bis es schwergängig wird.
Dann wieder runterdrehen und wieder raufdrehen bis es wieder schwergängig wird.
Das ganze solange wiederholen bis der Stab auf der Gabelseite rausschaut.
Vorteil: Das so geschaffene Gewinde passt exakt in den Gabelkopf.
Und das Gewinde ist konisch. Also tiefes Gewinde läuft fast auf null aus.
Ist bei Kohlestäben wichtig wegen Kerbwirkung.
Einfach mal eine M2 Mutter auf ein M2 Gewinde aufschrauben und wackeln.
Dann sieht man wie viel Luft in dem Ganzen ist.
Das mit der Kerbwirkung kann man auch ganz einfach testen.
Gewinde mit Gewindeschneider schneiden und abbrechen.
Geht ganz leicht genau am Ende des Gewindes, also nicht brauchbar.
Der Trick an der Sache ist das leichte Aufweiten des Gabelkopfs, dadurch ist der Stab am Gewindeende nicht verletzt, dadurch keine Kerbwirkung.
Wenn man ein so geschnittenes Gewinde leicht auf den Tisch klopft sieht man Kohlestaub. Daher erübrigt sich weiteres anschleifen / entfetten oder sonstige Sachen. Der Staub sitzt ja im Gewinde drin und in Verbindung mit Zacki, für nichteingeweihte Sekundenkleber:-)))) wird daraus eine unlösbare Verbindung.Und der Sekundenkleber muss so dünn wie möglich sein um eben innen zwischen Gewinde und Kohle durchzulaufen.
Ich baue ja meine Modelle komplett aus Kohlestäben und Rohren.
Und dafür gibts keine bessere Verklebung als Sekundenkleber.
Gruss Franz
 
OK. Das muss ich mal testen.
@ Franz Schmid Was baust du für Modelle. Würde an einem Kangaroo evtl. die 3mm Gewindestäbe tauschen wollen. Sollte dicke halten oder???

Sekundenkleber hört sich für mich persöhnlich zwar etwas komisch an, aber ist sicher Gewöhnungssache. Ich werds mal testen, dann werd ich wohl eines besseren belehrt:)

Gruß Patrick
 
Servus
@Patrik kuckst Du www.fschwerelos.de
Das seltsame ist dass Sekundenkleber wirklich um Längen besser hält als alle Harzsysteme.
Da ich die Kohlerohre ja hauptsächlich in der Statik, also Holme/Steckungen und Rohrrümpfe (als Ersatz für Stahlrohr) verwende habe ich natürlich alle Verbindungsarten durchprobiert.Sekundenkleber richtig angewendet geht hier als deutlicher Sieger hervor.
Das richtig angewendet bedeutet zb. hier ohne Gewindeschneider.
Das gäbe ja einen harten Übergang von Gewinde/kein Gewinde.
Da hilft dann alles kleben nichts mehr.
Und dann die richtige Viskosität, hier eben so dünn wie möglich.
Der Sekundenkleber soll ja bei aufgeschraubtem Gabelkopf zwischen Kohlestab und eben diesem Gabelkopf eindringen. Wenn er hier zu dick ist verklebt er die ersten1-2mm unjd eben nicht das ganze Gewinde.
Und dazu kommt noch der staub der beim Aufschrauben entsteht und ja in den verbliebenen Hohlräumen in der Gewindesache sitzt. Dieser soll ja mitverklebt werden. Reinigen bzw entfetten wäre hier kontraproduktiv.
Ich habe mit solchen Schubstangen Lastbruchversuche und Vibrationstests durchgeführt.
Es gibt hier immer der Stift im Gabelkopf auf. Die Verbindung Kohlestab-Gabelkopf ist nie gebrochen.
Lediglich bei seitlicher Belastung(Biegung im Bereich Gabelkopf-Kohlestab)
Kann sich das Gewindeteil des Gabelkopfes aufweiten und hier zum Versagen der Verbindung führen.
Die Lösung ist aber auch ganz einfach. Das Gewindeteil des Gabelkopfes mit Rovings umwickeln und diese wieder mit dünnflüssigem Sekundenkleber aushärten.Den Roving aus einer 200 Gramm Matte rausziehen und 2-3 Lagen aufwickeln. Dabei wieder Extradünn. Falls man nicht sicher ist der ersten Versuch mit Messer abschneiden und untersuchen ob auch die unterste Lage benetzt ist.Sollten trockene Rovings auftauchen war der Sekundenkleber zu dick oder die Anzahl der Rovings übereinander zu hoch.

Für einen Jet würde ich die ganze Sache auf Nummer sicher machen.
3 er Stab und kein normaler Gabelkopf, sondern der mit Schraube anstatt dem Bolzen.
Dann Ruderhebel mit Kugel drin und den Gabelkopf, der ja nur Löcher hat mit
Schraube mit der Kugel verbinden.
Diese Schraube kann man ja festdrehen da die Bewegung durch die Kugel im Ruderhebel stattfindet.
Dann hat man das Ausreissen des Bolzens im Gabelkopf auch erledigt.

Bei 100 kg habe ich übrigens den Bruchtest abgebrochen. Die Servos im meinen Großen schaffen 28kg, also ca 4fache Sicherheit.
Die Bolzen bei No-Name Gabelköpfen sind bei ca 60 kg gebrochen.
Vibrationstest mit Excenterschleifer am Gabelkopf, das schüttelt besser wie jeder ZG. Nach 24 Stunden immer noch fest.
Gruss Franz
 
Allse klar. Danke für deine Ausfürliche Antwort. Ich werd nächste Woche mal in die "Apotheke" gehen und das mal selber probieren.
Schreibe ich dann auch mal meine Erfahrungen rein.

Gruß Patrick
 
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