Ölanteil bei grossvolumigen Methanolern?

Holz

User
Hallo,

in einem anderen Beitrag habe ich von einem User (Ingo) erfahren, dass er bei einem grossen Super Tigre mit 6-8% Ölanteil auskommt. Da das Ölgesiffe eigentlich der einzige Grund für mich wäre, auf einen Benziner umzusteigen (habe mit Methanolern eigentlich sonst keine Probleme), wäre das natürlich sehr interessant.

Grüße Werner
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hallo Werner,

ich melde mich bei der Gelegenheit nochmal zu Wort. Je nach Hersteller brauchen die Methanoler ab ca. 15 ccm aufwärts erheblich weniger Öl im Sprit als ihre kleinen Brüder. Ausnahmen davon bilden z.B. die großen O.S., wo auch der 160 FX gerne mit 15% oder mehr gefüttert werden möchte. Grund für den niedrigeren Ölanteil ist zum Beispiel der nahezu doppelt so hohe Spritdurchsatz gegenüber einem Benziner, bedingt durch das stöchiometrische Kraftstoff/Luft-Verhältnis. Das Ganze wird hier auch nochmal behandelt, ist aber nicht unbedingt notwendiges Basiswissen.

Folgende Motormerkmale begünstigen einen niedrigen Ölanteil: Nadelgelagertes Pleuel, großzügige Kühlrippen, Pumpenvergaser, generelle Auslegung des Motors.

Die Supertigre ab dem S2000/25 aufwärts erfüllen zumindest Punkt 2 und 4, (mit einem kleinen Umbau auch Punkt 3), und können daher nach dem Einlaufvorgang mit 8% Ölanteil betrieben werden.
Motoren wie Bully, Olympic, 3W, teilweise MVVS oder auch die BFM verfügen über nadelgelagerte Pleuel, und können daher auch mit noch niedrigeren Ölanteilen betrieben werden. Nitro brauchen Motoren dieser Größe nicht.
Es gibt Modellflieger, die ihren 45er SuperTigre auf Nadellagerung, Pumpenvergaser und noch so ein, zwei Finessen umgestrickt haben, und ihn hernach mit 3% Öl betrieben haben, sprich 1:33. Da die Leistung durch den prozentual höheren Methanolanteil bei sinkendem Ölanteil auch noch steigt (bei sinkendem Verbrauch), macht ein dergleichen umgebauter 45er mit Reso nachweislich mehr Wind als ein 70er Benziner. Jetzt kommt das große Aber:
Sowas geht nur mit Motoren, die thermisch gesund sind, und mit Fingerspitzengefühl! Mein so umgebauter 45er hat in einem heißen Sommer leider sein Pleuel durch das Kurbelgehäuse entsorgt, weil ich ihn zu lange zu spitz eingestellt hatte. Eigene Blödheit, ganz einfach.

Was gibt es noch zu beachten? Es hat sich herausgestellt, das Ölanteile von 5% für den Normalflieger praktikabel sind, wenn der Motor die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt. Wer viel und extremen Kunstflug praktiziert, oder aber andauernd F-Schlepp betreibt, sollte es bei 6% bewenden lassen.

Der umgekehrte Fall, ein zu hoher Ölanteil, ist übrigens hauptverantwortlich für den schlechten Ruf einiger Motorenmarken. Gerade meine heiß geliebten SuperTigre mögen zuviel Öl überhaupt nicht. Die Teile sind thermisch so ausgelegt, dass sie dann schlicht zu kalt laufen, worunter mindestens das Übergangsverhalten, meistens aber der gesamte Motorlauf negativ beeinflusst werden. Bei nadelgelagerten Exemplaren kann ein zu hoher Ölanteil, so paradox es klingen mag, zur Schädigung derselben führen. Die Wälzkörper erleiden einen sog. Ölschlag, da sie aufgrund des Zuviel an Öl nicht mehr ordentlich abrollen können, und dadurch die Laufflächen extrem schnell verschleißen, was zum vorzeitigen Motorenkollaps führen kann.

Praktische Erfahrungen:

Doch, ich habe lange Zeit auch Benziner besessen und geflogen. Aber weder sind die Dinger so problemlos, wie sie manche gerne reden, noch stechen die Argumente "pro Benziner" so wirklich ...

Beliebtestes Vorurteil: Benziner laufen besser. Tun sie nicht, der limitierende Faktor sitzt, wie so oft, vor dem Modell. Würden sich die am lautesten Schreienden mal ähnliche Mühe mit der Abstimmung eines Methanolers geben, hätten sie auch nicht diese Probleme. Zweitakter bleibt Zweitakter, ob man da Methanol oder Benzin durchpustet ist nahezu egal. Meckern F3A- oder Hubipiloten über schlecht laufende Methanoler? Also ...

Weitere Vorteile des Methanolers: Geringeres Gewicht, höhere Leistung bei gleichem Hubraum, keine Zündung notwendig, erheblich günstiger, neigt nicht zum Überhitzen, keine Störungen durch Zündungen, keine Kerzen schauen aus Motorhauben, niedrigerer Leerlauf, höheres Drehmoment.

Nächstes Vorurteil: Die Methanoler saufen einen ja arm! Nö, tun sie nicht. Rechnet man den Anschaffungspreis des jeweiligen Motors mit ein, dann am besten noch Aspensprit für den Benziner, damit auch die nicht mehr so erbärmlich stinken, kann man die vorgebliche Saufziege verdammt lange fliegen, bevor sich ein Benziner rechnen würde. Bei meiner Wilga habe ich es ausgerechnet: 9 Jahre, um genau zu sein, gerechnet mit einem 45er Moki und dem G4500. Und wenn ich wirklich 50 € mehr pro Jahr ausgeben sollte für Sprit - was, bitteschön, ist das angesichts anderer Posten in unserem Hobby? Gar nix! Wenn ich pro Jahr 25 Mal auf dem Platz bin, sind das 2 € pro Flugtag. Dafür bekommt man nicht mal ne Currywurst ...

Nachteile eines Methanolers: Sprit bekommt man selten an der Tanke (aber so überraschend kommt das eigentlich nicht), über 50-60 ccm wird es verdammt dünn (aber ich arbeite dran ;)) und einige Pumpenvergaser reagieren allergisch auf das im Methanol verwendete Öl bzw. auf die Mischung. Aber das ist alles nix neues, da gibt es seewasserfeste oder vernickelte Versionen, die auch gegen Methanol resistent sind.

Letztes Vorurteil: Das Geschmiere! Blödsinn. Wer sowas von sich gibt, hat noch nie einen großvolumigen Methanoler mit vernünftig eingebautem Abgassystem gesehen, sondern plappert nur das nach, was Andere ihm vorsagen. Ein Methanoler, der mit 5% Öl betrieben wird, kann schon vom Prinzip her nicht viel mehr Öl auf dem Modell verteilen als ein Benziner mit 2% oder 3% Öl. Für meine Wilga reicht nach einem langen Schlepptag, was in etwa 2-3 Litern verflogenem Sprit und somit ca. 30-40 Schlepps entspricht, ein einzelnes Brillenputztuch! Meine Twin-Zlin 50 braucht nur ein Taschentuch, da kommt aus irgendeinem Grund so gut wie gar nix aufs Modell.

Mein Wunsch wäre einfach, dass die ganzen Labertaschen, die ihr Wissen über Methanoler von den "Alten" vorgekaut bekommen und selbst nie was größeres als einen 10er besessen haben, einfach mal über diese Ausführungen nachdenken. Ein Motor heutiger Technolgie, der aber für Methanol mit vielleicht 3% Ölanteil ausgelegt wäre (ich träume da von einem MVVS 58 oder ähnlichem), würde so ziemlich jeden 70er oder 80er Motor von der Leistung her geradezu wegpusten!

Methanoler haben ihre Tücken, keine Frage, genau wie Benziner. Wenn man sich aber bei Erstgenannten die gleiche Mühe beim Abstimmen des gesamten Systems gibt wie beim Benziner, hat man einen absolut zuverlässigen Antrieb, der jedem Benziner mindestens ebenbürtig ist!

Rechnet doch mal ehrlich nach, was ein Flug mit Benzin kostet. So mancher vermeintliche Kostensparer (oder gar Umweltschützer, wie letztens zu lesen) würde wohl ganz schnell ganz ruhig werden. Beim Auto weiß auch jeder, dass ein Diesel nicht unbedingt günstiger ist, nur weil der Sprit 10 Cent weniger kostet. Und das Aspen und Co erheblich teurer sind als ein Liter Methanol, ist wohl auch kein Geheimnis. Ich zahle pro Liter 8%igem Sprit mit RD SynthGlow 2,32 €, Abnahme waren 30 Liter, gestern bekommen (5%iger Sprit liegt bei knapp über 2 €). Aspen wie Stihl ist bei uns nicht unter 3,30 € zu bekommen, mit Öl wird´s noch teurer. Wenn ich dann fast das Doppelte pro Liter für Benzin zahle wie für Methanol, kürzen sich die Spritkosten raus. Dafür kostet ein oller 45er Methanoler wie der ST G4500, der in etwa die Leistung eines ZG62 hat, um 200 €, der ZG mehr als das Doppelte.

Bevor jetzt der große Aufschrei kommt: Klar gibt es auch Leute, die hunderte von Litern durch ihre Motoren jagen, weil sie entweder Wettbewerbe fliegen und trainieren, oder die anerkannte Schlepphure sind ;). Irgendwann schlägt das Preispendel dann doch mal Richtung Benzin aus, zumindest dann, wenn der Treibstoff günstiger bleibt als Methanol. Von den 3m-Kisten mit 150er Motoren mal nicht zu sprechen, denn da gibt es eben keine Methanoler. Einen solchen Benziner umzubauen wäre zwar das kleinste Problem, aber lassen wir das.

Zum Ende meines Romans noch kurz eine Auflistung, was ich ab 25 ccm mit welchen Motoren und mit wieviel Öl fliege bzw. in den letzten Jahren geflogen habe:

  • Ultimate von Topp, 1,60 m, ~ 7 kg (ich war´s nicht!), OPS Maxi RCA 30, Prop 19x10 Bolly oder 20x12 Mejzlik, 6-8% Öl
  • Daisy Red, 2,00 m, ~ 7 kg, SuperTigre G4500 Nr. 1, Prop 22x10 Menz, 3-Kammer-Dämpfer, 3% Öl (Modell und Motor nacheinander im Himmel ...)
  • Laser 200, 1,80 m, ~ 5 kg, SuperTigre 2000/25, Krumscheid-Banane, APC 17x10, 8% Öl
  • PZL 104 Wilga, 2,30 m, 9 kg, SuperTigre G4500 Nr. 2, Prop 22x10 Engel, Krumscheid KS 86-4, 6-8% Öl
  • Twin-Zlin 50 von Airworld, 10 kg, 1,75 m, Olympic, noch TC Topf, demnächst KS 94-V4, Prop 21x12 Engel SS Dreiblatt, 6-8% Öl

    und demnächst
  • Extra 300 von HaFu, 2,40 m, ~ 9,5 kg, Olympic 55, Prop 21x12 oder 22x12 Dreiblatt, HaFu CfK-Reso oder KS 1060, 6% Öl
  • Pitts S-1S von ROWI, 1,80 m, ~ 8,5 kg, Olympic 55, Prop s.o., 3-Kammer-Dämpfer von Bodensee-Reso, 6% Öl
  • Daisy-Red Nr. 2 1/2, SuperTigre G4500 Nr.3, Rest s.o.

Ups, wassen Pamphlet :rolleyes: . zum Glück ist heute Feiertag :D
 

heizer

User
Hallo Werner,
völlig richtig was Ingo hier schreibt.
Ich betreibe meine 30er Super Tigre, und Webra Bully`s mit O% Nitro, 8% Öl (Molsyn), und dies schon seit Jahren, keine Probleme.:)

Gruß
Georg
 
@ Ingo

Schön geschrieben!

Nur schade, dass sich OS anscheinend (erfolgreich) aus dieser Entwicklung ausklinkt.

OS schreibt beim 160 FX nämlich 18% Öl vor:D :( :D

D.h. für mich, "DAS" hat Super Tigre vor 20 Jahren schon besser gekonnt!

SCHADE !!!

LG

Bernhard
 

Rolf Germes

User gesperrt
Moin !

Nur schade, dass sich OS anscheinend (erfolgreich) aus dieser Entwicklung ausklinkt.

Schade wenn man von einer Motorenmarke abhängig zu sein scheint . ;)

Aber auch die chinesischen STs werden kleiner , der 45er wird auch nicht mehr angeboten . Bei den Mark-Motoren werden auch 18% vorgeschrieben .

Mvvs scheint auch die Methanoler nach und nach auszusortieren . :cry:

Der Markt wird für große Metanoler immer dünner und die Benzinpreise steigen wieder einmal .
 

Holz

User
Hallo,

@Ingo: danke für die super ausführliche Erklärung. Ich denke ich werde mal einen Super Tigre testen. Also 8% sollten für einen nicht umgebauten Tigre reichen?

Der Verbrauch spielt bei mir sowieso eine untergeordnete Rolle, da ich nicht allzuoft zum Fliegen komme. Und ohne Aspen würde ich es sowieso nicht machen, da ich das mit der Stinkerei kenne.

Grüße Werner

P.S. muss mir mal so Marken wie Olympic raussuchen, wusste gar nicht dass es die gibt.
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
N´abend,

der heute zu verwendende hohe Ölanteil ist Fluch und Segen gleichzeitig. Einerseits brauchen dafür ausgelegte Motoren kaum Kühlrippen, andererseits besteht bei Motoren > 30 ccm bei 18% Ölanteil der Ruf des Rumgeschmieres nicht ganz zu Unrecht ...

Ganz klar ist aber: Auch, wenn es irgendwann gar keine Methanoler >25 ccm mehr zu kaufen geben sollte, werde ich sicher keine Benziner fliegen. Da ich glücklicherweise über die entsprechenden Möglichkeiten verfüge, werde ich mir dann Benziner entsprechend umstricken. Wobei es meistens reicht, die Zündung gewinnbringend bei EBay und Konsorten zu verhökern, die Verdichtung hat schon früher kein Mensch wirklich angepasst ...

Wenn man bedenkt, wie groß der Markt alleine für 50 Jahre alte Dieselmotoren ist, mache ich mir über ein Versiegen der Bezugsquellen momentan wirklich keine Sorgen. Nebenbei freue ich mich immer diebisch, wenn ich mal wieder einen großen Methanoler für deutlich unter 100 € ergattern kann. Wobei die 45er ST ziemlich beliebt sind irgendwie, unter 130 kriegste kaum einen. Ach ja, falls es jemand interessiert: ich hoffe im nächsten Jahr einen 90er Methanol-Boxer vorstellen zu können, aber mehr wird noch nicht verraten.

@Werner: Wenn er eingelaufen ist und nicht aus China stammt: Ja! Den Olympic wirst Du kaum finden, der Motor wurde damals von Metterhausen u.a. vertrieben. Gab es mit 47 (zwei Kolbenringe) und 55 ccm, als Benziner und Methanoler, letztere einfach mit Glühkerzeneinsatz und zum Schluß mit viereckig abgefrästem Zylinder (liefen zu kalt). Bei EBay stehen gerade welche zu Mondpreisen drin. Ich habe drei davon :D
 

Eckart

User
Hallo,

ein Benziner läuft mit 2% Öl, Ingo schreibt von 3-8% beim großen Glühzünder,
kann man einen kleinen (<15ccm) Motor nicht auch so konstruieren, daß er mit solchen Ölanteilen funktioniert?
 

Rolf Germes

User gesperrt
kann man einen kleinen (<15ccm) Motor nicht auch so konstruieren, daß er mit solchen Ölanteilen funktioniert?

Nein , denn das Nadellager wäre zu klein , wird punktuell zu stark belastet und fällt nach kurzer Zeit aus .
Um es funktionell zu machen , müsste der Hubzapfen , das untere Pleuellager und das Kurbelgehäuse vergrößert werden , was wiederum mehr Gewicht bedeutet , zu guter letzt müssten auch die Kühlrippen der gestiegenen Verbrennungstemperatur angepasst/vergrößert werden . das macht einen kompletten Neubau erforderlich ! ;)

Ohne gesicherter Spritversorgung ( Pumpenvergaser , Pumpe oder ATR ) würde ich keinen Methanoler mit weniger als 12% Ölanteil betreiben .
Wie Ingo schon schreibt , einmal zu spitz eingestellt und geflogen , kann es für den Motor das Ende bedeuten .

12% Ölanteil sind für Mvvs-Motoren nach dem Einlaufen ausreichend bemessen , wobei Mvvs bei älteren Motoren auch mal 10% angegeben hat .
Leider gibt es bei den synthetischen Ölen zu große Unterschiede , sodass viele Hersteller auf sichere 15-18% Ölanteil zurückgekehrt sind und Rizinus verstärkt wieder empfohlen wird , zu gleichen %Anteilen . Mancher Standardvergaser ist für einen hohen Ölanteil ausgelegt , sodass es mit weniger als 18% und nicht entsprechender Viskosität des Sprits , Einstellprobleme gibt .
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hallo,

wenn man einen Motor entsprechend konstruieren würde, ginge das schon ;).

Rolf, Du weißt es ja, ich fliege meine Motoren seit etlichen Jahren mit 8%, und da ist noch ausreichend Sicherheit drin - die Abgasfahne beim 45er z.B. spricht da deutliche Worte. Mein getöteter ST war ein nach Tassilo Schlicksupp umgebauter, und lief mit 3%, und das einen ganzen Tag im Sommer ... Mein Webra Bully z.B. wurde von Anfang an mit 5% betrieben, und auch ca. 10 l mit 2% Ölanteil musste er über sich ergehen lassen. Der dürfte heute noch laufen, denn geschadet hat es ihm während der 5 Jahre, die ich ihn hatte und die er auch im Wettbewerb eingesetzt wurde nicht. Aber der hatte auch Kühlrippen, die für zwei ausreichend gewesen wären.

Der wichtigste Punkt beim Absenken des Ölanteils: Genügsam sein! Wer auch mit niedrigem Ölanteil den Motor spitz einstellt um die letzte Umdrehung rauszukitzeln, kann, vor allem bei gleitgelagerten Exemplaren, den Motor schädigen. Leider stimmt auch Deine Aussage, dass die Ölqualitäten zu unterschiedlich sind, als das man wirklich eindeutige Aussagen treffen kann. Mit dem Synth-Glow Öl fliege ich jetzt seit weißnichtwieviel Jahren, und bin hochzufrieden damit. Meine anderen Motoren, vom 1,5er angefangen bishin zum 15er, fliege ich übrigens mit 12% Öl und 1% Nitro, auch Viertakter.

Es ist halt wie immer: Wer am Öl spart, zahlt hinterher drauf. Aerosynth und ähnliche Suppen kommen mir aus bekannten Gründen nicht in den Tank.

Hab da noch was zum Thema "Olympic 55 Glow" von Metterhausen. Die Dinger waren in Sachen Leistung zwischen ZG 62 und 3W70 anzusiedeln, bei geringerem Gewicht natürlich. Anfänglich gab es wohl Probleme, da die stark verrippten Zylinder die Motortemperatur soweit senkten, dass sie trotz niedrigem Ölanteil das Kotzen anfingen. Der "Workaround" sah dann so aus:

IMG_6750.JPG

Die Zylinder der Glühzünder wurden einfach rundherum abgefräst! Wohlgemerkt sind die Motore (bis auf den Vergaser) ansonsten absolut identisch! Das ist der Grund, warum z.B. auch dergleichen rigorose Kühlrippenamputationen ohne Folgen bleiben können:

twinzlin_14.JPG


(Bild von meiner Twin-Zlin 50 von Airworld)

Bevor jemand fragt: Die Nabe ist Eigenbau ;).
Anbei noch ne Anzeige zum Olympic aus der Blütetezeit der Methanoler ...
 

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Holz

User
Hallo,

angeregt durch die Beiträge von Ingo ist mir eingefallen, dass ja auch MacMinarelli einige grosse Aviomac Motoren im Programm hat. Und siehe da, die sind mit 4 % Ölanteil angegeben.

http://www.macminarelli.de/

Das wäre für mich eigentlich der Hauptgrund für einen Umstieg auf Benziner gewesen. Die anderen Argumente, wie die Kostenfalle (der Grossteil fliegt viel zu selten, als dass sich das wirklich auswirkt) oder die Einstellungsproblematik sind mir eigentlich egal.

Ist eine hochinteressante Diskussion, danke an alle Mitwirkenden.

Grüße Werner
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hallo Werner,

wow, das wusste ich gar nicht, dass es die auch als Glow-Version gibt - dankeschön :). Wie man an den Bildern sehr schön sieht, fräsen die den Zylinder eben, und setzen einen anderen Kopf drauf. Stichworte Brennraum, Verdichtung und Platzersparnis :). Der 70er Boxer wäre was schönes *träum, und 4% Ölanteil ist natürlich klasse
icon14.gif
.

Nachtrag zum Aviomac 42 Glow:
  • Hubraum: 43 ccm
  • Kraftstoff: Methanol mit 4% Öl
  • Gewicht: 1550 g
  • Leistung: 6300 U/min mit 22 x 10"
Mein 45er ST dreht die Engel 22x10 mit +/-6900 mit KS 86-4, also liegen die beiden in etwa in einer Leistungsklasse. Allerdings wiegt der Aviomac 300 g weniger.
 

Rolf Germes

User gesperrt
angeregt durch die Beiträge von Ingo ist mir eingefallen, dass ja auch MacMinarelli einige grosse Aviomac Motoren im Programm hat

Nicht nur die ! ;)

Sawomotoren können auch mit Methanolkraftstoff betrieben werden , ebenso die Viertakter von Armin de Vries !

Beim Wechsel eines Benziners zu Methanol sollte man sicherheitshalber auch auf MM 100 wechseln , weil der geringe Ölanteil nicht mehr genug Additive enthält , um die bei der Verbrennung von Methanol entstehenden Säuren zu neutralisieren oder ausreichend nachölen/nachspülen . ;)

Genau das ist der Grund , warum ich nicht noch mehr mit dem Ölanteil runter gehe , MM 100 ist mir zu teuer !
 

Rolf Germes

User gesperrt
Nachtrag :

Habe mir die Aviomac-Motoren einmal angeschaut , besonders den 43er , denn er ist hubraumbezogen mit meinem 45er Mvvs vergleichbar .

http://www.macminarelli.de/42glow.html

18x10 mit 8000 U/min :D , schafft mein 26er Mvvs mit Reso auch , sollte aber erheblich leichter sein . ;)

Interessant wird ein solcher Motor nur , wenn man etwas zwischen dem 26er Mvvs Glow und dem 45er Mvvs Benzin sucht und auf Drehmoment geht , dh , eine große Latte , also größer als 20" und kleiner = 24" , montiert .

Ich würde mich schwer tun , einem solchen Verschwender meinen kostbaren Glühzündertreibstoff durch den Vergaser schlürfen zu lassen . :rolleyes:

Und all das für über 300 Bucks im Einkauf ? Nö !
529 Euro für einen 45er Mvvs Mag , dessen Zündung man eventuell bei Ebah für 50-100 Euro verkauft um ihn dann mit Methanol zu betreiben ? Würde Mvvs nicht dringends davon abraten , den Motor mit Öl für Glühzünder zu betreiben , wäre es eine Überlegung wert . Fragt mich aber bitte nicht nach der Begründung von Mvvs .
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Moin Rolf,
18x10 mit 8000 U/min , schafft mein 26er Mvvs mit Reso auch
aber keine 22x10 mit 6300 ohne Reso ;). Ne 18er Latte schraubt wohl keiner auf einen 42er ...

MM100 halte ich für sicher nicht schädlich, aber unnötig. Die Additivierung bringt auch nix, wenn man den Motor nicht richtig behandelt. Was den Preis angeht, so kostet MM100 bei Glissol z.B. rund 2 €/L, Methanol 99,99 liegt bei 1,70 €/L.

Was den 45er MVVS angeht, so kann es eigentlich nicht an der Nikasil-Beschichtung liegen. Problem dürfte eher die hohe Verdichtung des MVVS sein, die bei einer ungesteuerten Zündung sprich Glühkerze dem Motor gehörig zusetzen könnte. Nebenbei ist das Ding so stark verrippt, dass der eh nicht vernünftig auf Temperatur käme ... Hast Du eigentlich mal die Steuerzeiten von dem Teil gemessen? Würde mich interessieren.

Ich habe letzte Nacht meinen Motorprüfstand soweit fertig bekommen, dass ich an die "Inneneinrichtung" gehen kann :). Die Federzugwaage habe ich noch nicht eingebaut, der Standschub ist eh ziemlich nutzlos irgendwie. Das Ding ist aber so aufgebaut, dass man Motoren jeglicher Art durch Lösen von 4 Schrauben und Wechsel der Grundplatte innerhalb von Minuten austauschen kann. Ich will so gerne mal meinen 70er King Boxer rappeln lassen. Das Ding wird sicher lustig - so als Methanoler :D
 
Zuletzt bearbeitet:

Rolf Germes

User gesperrt
Moin Ingo !

Moin Rolf,

Zitat:
18x10 mit 8000 U/min , schafft mein 26er Mvvs mit Reso auch

aber keine 22x10 mit 6300 ohne Reso . Ne 18er Latte schraubt wohl keiner auf einen 42er ...

Nicht ausgeschlafen oder Brille vergessen ? 20x8 Engel Pro mit Reso ist wohl das Äußerste bei ungefähr 7800 U/min .

Interessant wird ein solcher Motor nur , wenn man etwas zwischen dem 26er Mvvs Glow und dem 45er Mvvs Benzin sucht und auf Drehmoment geht , dh , eine große Latte , also größer als 20" und kleiner = 24" , montiert


Hast Du eigentlich mal die Steuerzeiten von dem Teil gemessen?

Nein , hab ich nicht !
 

Rolf Germes

User gesperrt
Moin Ingo !

Was den 45er MVVS angeht, so kann es eigentlich nicht an der Nikasil-Beschichtung liegen. Problem dürfte eher die hohe Verdichtung des MVVS sein, die bei einer ungesteuerten Zündung sprich Glühkerze dem Motor gehörig zusetzen könnte.

Ich denke das Du darüber besser Bescheid weist , aber liegt die Selbstentzündung bei Methanol gegenüber Super (95) nicht höher ? Was hindert jemanden daran die Zündung zu nutzen ? Bei schlechten oder zu geringen Additivanteilen , dürfte es die Zündkerze schnell dahinraffen .

Ich glaube eher , das es an der negativen Erfahrung mit dem nadelgalagerten 26er MvvsGlow liegt , bei dem das Pleuellager sehr schnell auf war . Beim Benziner versuchte man es durch die Erhöhung des Ölanteils zu kompensieren , was sicher nichts bringen dürfte , dann hat man das Material des Pleuels bei der 2007er Reihe geändert , ob es was nützt ? Mittlererweile habe ich von einer Vergrößerung der Pleuellagerung gehört , etwa auf Größe des 35ers . Scheinbar liest auch Mvvs die Forenbeiträge und hat die eigentliche Ursache erkannt . ;)

Nebenbei ist das Ding so stark verrippt, dass der eh nicht vernünftig auf Temperatur käme

Ja , er läuft im Benzinbetrieb bereits ziemlich kühl !

Wenn dem so ist , dann hilft auch hier die Verkleinerung der Rippen ala Olympic Glow , Ein Zurück gibt es dann nur noch über den Austausch der Garnitur und Zylinder .
 
Hallo,

hier fühl ich mich wohl, hier möchte ich mitreden.

Als ich vor einiger Zeit in diesem Forum, ausgehend von einem BGX, erzählte ich würde alle meine Motore mit 6% Öl btreiben, wurde ich umgehend der Inquisition übergeben, daß ich überhaupt noch lebe verdanke ich nur meinem schnellen Rückzug aus dem Forum.

Also: Meine Aussage hierzu:

Ich betreibe alle meine Verbrennungsmotore, ob Zweitakt oder Viertakt, mit 6% Rizinusöl.
Logisch ist, die Motore werden nicht bis zum letzten Gewindegang scharf gemacht. Brauche ich auch nicht, weil ich ja sowiso mehr Leistung habe, weil ich gegenüber früher um 12% mehr Methanol in einer Füllung habe.

Von wegen Ersparnis. wenn man Methanol in großen Mengen kauft und auch das Rizinusöl, bleibt sich der Preis gegenüber Benzin gleich.

Was natürlich bei der 6% Plörre etwas schwierig ist, mann muß sich zum einstellen mehr Zeit nehmen.

Einlaufen mit 20% Ölanteil ist Plicht
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Servus,
wurde ich umgehend der Inquisition übergeben, daß ich überhaupt noch lebe verdanke ich nur meinem schnellen Rückzug aus dem Forum.
:D, das kommt mir so bekannt vor. Wie oft wurde denn schon an Deiner geistigen Zurechnungsfähigkeit gezweifelt, weil Du überhaupt noch Methanoler fliegst?! ;)
 
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